Leben erhalten um jeden Preis?

Christliche Ethik
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Katze

#11 Beitrag von Katze » 18.11.2008, 22:04

Hi,
die Ärzte, Krankenpfleger/innen, Alternpflegen/innen usw. sind erstmal verpflichtet Leben zu retten, jedes Leben... wirklich jedes, auch wenn es nicht mehr lebenswert ist. Und auch, wenn es nur eine einzige Qual bedeutet.

Es gibt die Möglichkeit eine Patientenverfügung zu schreiben, wo genau niedergeschrieben sein darf, was man im Ernstsfall möchte und was nicht.
Außerdem hilft es den Angehörigen ungemein...

lg Katze

Brombär

#12 Beitrag von Brombär » 18.11.2008, 22:35

In verschiedenen Beiträgen wurde hier aufgefordert, per Patientenverfügung für sich und seine Angehörigen klaren Tisch zu bereiten.

Jawohl, auch ich bin dafür und habe eine solche bereits vor 6 Jahren verfasst.

Leider bin ich auf Grund verschiedener Berichte zu diesem Thema reichlich verunsichert, was nun gilt und was nicht.

Wer kann hierzu an dieser Stelle verlässliche Anleitung erteilen, ohne dass ich einem Notar gleich mal 500 Euronen auf den Tisch legen muss ?



Brombär

tergram

#13 Beitrag von tergram » 18.11.2008, 23:13

Lieber Brombär,

dieses Thema ist immer mal wieder in der aktuellen Diskussion. Für den Normalbürger reicht es vollkommen, eine Patientenverfügung in dem Umfang zu haben, wie man sie an vielen Stellen im Netz runterladen kann. Viele Anwälte bieten diesen Service online - ich habe für unsere Patientenverfügung nebst Vorsorgevollmacht und Organspendeausweis pro Person vertretbare 25,00 Euro bezahlt. Dafür habe ich juristisch geprüfte Texte bekommen: Ausfüllen, unterschreiben, fertig.

Übrigens wird man seit Neuestem bei einer Einlieferung ins Krankenhaus nach dem Vorhandensein dieser Unterlagen gefragt... was einem bei einer eher harmlosen Operation schon seltsam zu denken gibt...

Zurück zum Thema. :oops:

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tosamasi
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#14 Beitrag von tosamasi » 19.11.2008, 00:34

tergram schrieb:
Übrigens wird man seit Neuestem bei einer Einlieferung ins Krankenhaus nach dem Vorhandensein dieser Unterlagen gefragt... was einem bei einer eher harmlosen Operation schon seltsam zu denken gibt...
Das erschreckt noch heftiger, als die Verlesung und Beratung hinsichtlich aller möglichen Komplikationen. Ich bitte immer um schriftliche Unterlagen, die ich dann nicht lese, sonst würde ich mit wehendem Op-Hemd das jeweilige gastliche Haus verlassen. :oops:

Das nur mal als Randbemerkung zum ernsten Thema.
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Tatyana

#15 Beitrag von Tatyana » 19.11.2008, 07:49

Tosa, liest du immer nicht das, was du unterschreibst? Da tun sich ungeahnte Möglichkeiten auf :lol:

42

#16 Beitrag von 42 » 19.11.2008, 08:41

Ein Erschrecken ueber die Frage, ob der Patient eine Patientenverfuegung hat, geht fuer mich in die gleiche Richtung wie das Nicht-Auseinandersetzen mit der "gewissen Moeglichkeit des Tods" (Heidegger), ja, beides mag auf der selben Ursache beruhen: sich nicht mit dem Gedanken beschaeftigen zu wollen. Ich bin mir klar darueber, dass nicht alle diese Fragen rational fuer sich beantworten wollen und, wie hier schon angeklungen, verdraengen. Das bleibt jedem ueberlassen.

Steppenwolf

#17 Beitrag von Steppenwolf » 19.11.2008, 08:55

"gewissen Moeglichkeit des Tods" (Heidegger)
Wobei mir diese Gewissheit oftmals als etwas Tröstliches erscheint...

Dieter

#18 Beitrag von Dieter » 19.11.2008, 09:52

Der Tod ist zum Leben hinzugehörig. Nur wer ihn ständig verdrängt, fürchtet sich davor. Und das ist meiner Meinung nach auch der Grund, warum heute auch mit unverhältnismässigen Mitteln versucht wird, jedes Leben, auch wenn es als solches nicht mehr zu bezeichnen ist, zu erhalten.
Wer versucht, den Tod als ständigen Begleiter zu sehen, wird sich vor ihm nicht fürchten. Sondern sich vielleicht im Angesicht dieses Bewußtseins in manchem bewußter verhalten. Und bewußt Leben bringt einen großen Gewinn.

Tatyana

#19 Beitrag von Tatyana » 19.11.2008, 09:58

Ist die Angst vor dem Tod nicht vielleicht auch die Angst vor dem Nichts? Die Angst, vielleicht umsonst oder zu wenig gelebt zu haben?

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#20 Beitrag von tosamasi » 19.11.2008, 12:12

Tatyana hat geschrieben:Tosa, liest du immer nicht das, was du unterschreibst? Da tun sich ungeahnte Möglichkeiten auf :lol:
Es ist die berühmte Ausnahme von der Regel, die mich davon abhält, mein Heil in der Flucht zu suchen, oder auch ein Versuch, meinen Blutdruck auf gesundem Niveau zu halten.
Ist die Angst vor dem Tod nicht vielleicht auch die Angst vor dem Nichts?
Wie man Angst vor dem Nichts entwickeln kann, im Gegensatz zur Angst vor der 'Hölle', ist mir nicht eingängig. Das Nichts ist ja nichts Bedrohliches. Vielleicht ist es eher die Ungewissheit, die Ängste fördert.
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