Nobody0123 hat geschrieben:ich hoffe, ich darf auch dazu etwas schreiben.
Wer bin ich denn, dass ich jemanden verbieten könnte, hier seine Gedanken und Ansichten kundzutun? Dieses Recht steht meines Wissens ausschliesslich dem dem Admin zu.
Nobody0123 hat geschrieben:Aber Gott ist kein Mensch, dementsprechend kann man auch nicht erwarten, dass Gott, sich so verhält, wie ein liebender Mensch es tun würde. Im Gegenteil, es wäre sogar unlogisch, wenn wir Menschen mit unserem beschränkten Blick, alles verstehen würden, was Gott tut.
Wir Menschen stellen uns unter "Liebe" und "Güte" und "liebend handeln" ganz bestimmte Eigenschaften und dazu passende Handlungen vor. Wenn also das, was wir uns gemeinhin darunter vorstellen (können), nicht einmal als minimaler Massstab für unsere Beurteilung von Gottes Wesen und Handeln gelten kann (wir begreifen ja angeblich Gottes Güte/Liebe/Tun nicht), dann sind alle diesbezüglichen Aussagen über Gott nichts mehr als inhaltsleere Worte, sie bedeuten nichts. Zu sagen "Gott ist lieb" ist gleich sinnlos wie zu behaupten, Luft sei 16fach sechsdimensional rotgetünkt blau verwoben, ohne zu wissen, was "16fach sechsdimensional rotgetünkt blau verwoben" ist. Jedes Reden und Denken über und von Gott wird damit zur absoluten Farce, jedes Gottesbild zur geistigen Fata Morgana.
Solche Aussagen wie die deine sind nicht nur dazu geeignet, Gott der Kritik zu entziehen, sondern sie sind, und das ist müsste für Gläubige ziemlich störend sein, die Totengräber jeder Gottesvorstellung. Gott wird in jeder Beziehung unbegreifbar, ist somit jeglicher menschlichen Vorstellung entzogen.
Ich stelle in dem Zusammenhang immer wieder fest, dass es ein absolut prägendes Kennzeichen der christlichen Apologie ist, dass Konsequenzen ihrer willkürlichen ad-hoc-Behauptungen (wie z.Bsp. "wir können Gottes Handeln nicht verstehen/nicht begreifen" etc.) logisch kaum je zu Ende gedacht sind, womit sich dann Apologeten üblicherweise durch solche Behauptungen bildlich gesprochen auch immer weiter vom Regen unter die Traufe der Kritik und Angreifbarkeit reden. Dies allein schon deshalb, weil das christliche Glaubens- und Gotteskonzept nie wirklich von Anfang bis Ende durchdacht wurde, sondern von Anfang an nie in sich stimmig war. Zentrale Aussagen der christlichen Botschaft kranken daran, weshalb beispielsweise jeder Gottesbeweis von vornherein zum Scheitern verurteilt ist und das altbekannte "epikursche" Theodizeeproblem zum unüberwindbaren Stolperstein für jede christliche Argumentation wird.
Nobody0123 hat geschrieben:Dass Gott eine andere Sicht der Dinge hat, ist ja schon deshalb naheliegend, weil für Gott – im Gegensatz zu uns Menschen - nicht das jetzige natürliche Leben das Wesentliche ist, sondern das was Jesus Christus angekündigt hat, nämlich seine Wiederkunft. Jesus hat deutlich gesagt, dass sein Reich nicht von dieser Welt ist.
Du setzt etwas arg viel voraus in Anbetracht dessen, worauf ich vorstehend schon einging.
Zudem meine ich, dass es auch in breiten Kreisen bekannt ist, dass Jesus, angeblich ja Gottessohn, mehrfach falsche oder doch höchst fragwürdige Aussagen gemacht hat, was doch ziemlich handfeste Zweifel an seiner Göttlichkeit und seine Einsicht in göttliche Geheimnisse aufkommen lässt. So ganz nebenbei müssten wir uns dann wohl auch noch der Frage widmen, ob Jesus überhaupt je gelebt hat - und wenn, was er dann wohl tatsächlich gesagt hat. Soviel mir bekannt ist, sind namhafte Theologen der Ansicht, dass nur sehr wenig wirklich von Jesus stammt.
Nobody0123 hat geschrieben:Das beweist nicht, dass es einen Gott gibt, aber ganz sicher ist die Tatsache, dass Gott Tod, Not, Leid und Elend nicht immer abwendet, kein Beweis für seine Nichtexistenz.
Sollte jemand hier behauptet haben, dass es keinen Gott gibt, wäre ich der erste, der ihn/sie in die Pflicht nehmen würde und befragen würde. Nichtexistenz ist wie inzwischen wohl weithin bekannt nicht beweisbar. Jedoch können wir aufgrund vieler empirischer Erfahrungen sowie auch vernunftbasiert mit Sicherheit sagen, dass es den Gott der christlichen Vorstellungen nicht gibt sprich dass Gott nicht so sein kann, wie Gläubige das behaupten. Allein schon ein allmächtiges, allwissendes und allgütiges Wesen ist a priori unmöglich, abgesehen davon, dass dies weitere gravierende theologische Fragen und Probleme aufwirft.