DIE KUNST ZU VERZEIHEN...

Für Zweifler und andere gute Christen
Nachricht
Autor
Maximin

DIE KUNST ZU VERZEIHEN...

#1 Beitrag von Maximin » 09.02.2009, 15:25

:) Lieben Freunde,
kein Mensch, der an seinen Mitmenschen schuldig geworden ist, kann sich selber ent-schuldigen. Schuld kann und muss vergeben werden. Insbesondere dann, wenn einsichtig und aufrichtig um Vergebung gebeten wird. Nicht vergebene Schuld hat nämlich auch unerwartete Rückwirkungen. Tania Konnert hat dazu Gedanken geäußert. Anbei einige Auszüge.
Liebe Grüße, landauf und landab, von Eurem Micha + + +

"Das werde ich dir nie verzeihen!" ist einer der bittersten Sätze überhaupt. Bitter nicht nur für den anderen, sondern vor allem auch für sich selbst. Denn: Wer anderen nicht vergeben kann, schadet damit vor allem einer Person: sich.
[...]
Natürlich kann es eine Strafe für den anderen sein, wenn wir nicht bereit sind, ihm oder ihr zu vergeben. Aber wir übersehen dabei, dass wir am meisten uns selbst bestrafen, wenn wir nicht verzeihen können. Wir verurteilen uns nämlich dadurch dazu, nicht vergessen zu können.

Wir halten die Gedanken an das, was uns angetan wurde, wach und somit auch den Schmerz. Es ist fast so, als würden wir selbst das Messer, das in der Wunde steckt, immer wieder umdrehen... “.


Quelle: :arrow: hier

Hannes

#2 Beitrag von Hannes » 09.02.2009, 16:40

Lieber Micha,

danke für den Artikel. Ich beschäftige mich gerade intensiv mit diesem Thema. Und immer wieder bleibe ich an der Frage hängen: Wie geht vergeben? Wie geht vergeben, wenn es nicht nur so dahingesagt sein soll?

Wenn ich z.B. von einem Mensch bewusst gedemütigt und verletzt werde und ich aufgrund meines So-Seins (Sozialisation, Gene, div. psychische Lecks, ...) trotz des innigsten Wunsches nicht vergeben kann, weil die Gefühle mich überrennen und in der Wut und vielleicht auch im Hass und sonstigen unschönen Gefühlen festhalten ... was dann?

LG- Hannes

Steppenwolf

#3 Beitrag von Steppenwolf » 09.02.2009, 16:53

Lieber Hannes,

ich bin zwar nicht angesprochen, würde aber, wenn ich Du wäre, diese Gefühle des Hasses zulassen und ausleben in der Art, dass ich in den Wald ginge und meine Wut hinausschriee.
Und dies so oft und so lange, bis ich keine Kraft mehr hätte und das Bild meines Unterdrückers nur noch ein Schatten wäre...

Alles Liebe Dir!

Benutzeravatar
tosamasi
Beiträge: 2157
Registriert: 24.11.2007, 15:56
Wohnort: tief unten

#4 Beitrag von tosamasi » 09.02.2009, 16:57

Ich glaube nicht, dass Urschrei oder Atemübungen Unversöhnlichkeit absorbieren, habe aber auch kein anderes Rezept, leider, denn das bräuchten wir alle ab und zu.
Nur der Einfältige fürchtet die Vielfalt
tosamasi

Maximin

ZULASSEN KÖNNEN...

#5 Beitrag von Maximin » 09.02.2009, 17:16

:) Mein lieber Hannes, mir hatte ein Profi in meiner Umbruchszeit zweierlei geraten:

1. Was machen sie mit ihrer Wut?
2. Gehen sie in den Wald Bäume verhauen.


Meine ersten und aus heutiger Sicht voreiligen Reaktionen waren diese:

Ich bin Christ und kenne keine Wut. Was können die Bäume für meine Enttäuschungen? Heute weiß ich es besser...! Vielleicht hätte es ja auch schon genügt, Steine in den nächstbesten Bach zu schmeißen. Selbstheilender Loslasseffekt...?
Micha :wink:

autor

Re: ZULASSEN KÖNNEN...

#6 Beitrag von autor » 09.02.2009, 19:15

Maximin hat geschrieben: Gehen sie in den Wald Bäume verhauen.

Meine ersten und aus heutiger Sicht voreiligen Reaktionen waren diese:

Ich bin Christ und kenne keine Wut.Was können die Bäume für meine Enttäuschungen? Heute weiß ich es besser...!
Die Bäume sind also doch schuld? Ja, sie können sich ja nicht wehren.

Mein Tipp an alle Wutschnaubenden: Gehen Sie doch in den nächsten Zoo und ziehen Sie den Löwen einmal gehörig die Ohren lang. :?


Grüße

a.

Maximin

BÄUME VERHAUEN...?

#7 Beitrag von Maximin » 09.02.2009, 19:35

:) ... ne mein lieber Autor, Bäume haben eine harte und sehr widerstandsfähige Außenhaut. Eine gewachsene Rinde. Der machen meine, vielleicht sagar wütenden Ausschläge, nichts aus. Das aber steht felsenfest: Im Frühjahr schlagen diese Bäume so oder so neues Leben aus.

Meine möglicherweis unverarbeitete Wut engt lediglich mich selbst ein, schnürt mir vielleicht sogar meinen Überlebenswillen ab, während der Baum, wenn er denn wie ich fühlen und denken können sollte, schweigt. Das ist alles. Geh zu den Bäumen und höre was sie schweigen...

Frau Anne sagte oft: Berührungist alles. Ich sage: Hinfühlen ist wichtig.
Micha + + +

Katze

#8 Beitrag von Katze » 09.02.2009, 20:40

:wink:
Zuletzt geändert von Katze am 09.02.2009, 22:00, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Loreley 61
Beiträge: 1057
Registriert: 26.10.2007, 17:28

#9 Beitrag von Loreley 61 » 09.02.2009, 21:38

Hallo zusammen,

ich hatte es an anderer Stelle schon mal angedeutet - auch Wut und Rachegedanken, kann man über Affirmationen ganz gut in den Griff bekommen. Mehrmals täglich angewendet kann es wahre "Wunder" vollbringen.

Ich sage mir:

Was immer in meinem Leben schlecht, falsch, schmerzhaft, unangenehm usw. ist, irgendwie muss es mit mir zu tun haben. Und was immer in mir dieses Problem in meinem Leben erschaffen hat,.....


ich liebe diesen Teil, ich nehme ihn an an, in vergebe diesem Teil, und ich danke ihm.

Ich nehme diesen Teil ganz in mein Herz. Dabei brauche ich nicht zu wissen, wieso, weshalb, warum das so in meinem Leben gerade ist. Ich versuche zu fühlen, dass ich diesen Teil in mir liebe.

Ich kann mich aber auch (wahlweise) fragen:

Wenn ich mir ein Problem (z.B. Wut) in meinem Leben erschaffen würde, warum würde ich das tun?
(Mein Antwort: Ich würde mir ein Problem in meinem Leben erschaffen, um zu erkennen: Ich bin nicht vollkommen, mein Leben ist nicht vollkommen. Das ist einfach so.
Ich erschaffe mir dieses Problem, um erkennen zu können: Dieses Problem kommt aus mir, und es gibt einen Ort in mir, der vollkommen ist: mein Herz und meine Liebe.
Also erschaffe ich mir dieses Problem, um zu erkennen, dass es in mir selbst die Möglichkeit gibt, eine Verbesserung in meinem Leben zu erreichen, wenn ich diesen vollkommenen Ort aufsuche, ihn anrufe, und ihn bitte, seine Vollkommenheit in mein Problem fliessen zu lassen, um das Problem (mich selbst) zu heilen.)
Ich brauche dazu nur mich selbst, niemand anderen.


Hierbei geht man davon aus, dass alles was im eigenen Leben passiert - Gutes wie Schlechtes - durch uns selbst "angezogen" wurde. (Gesetz der Resonanz) Es ist nämlich wesentlich befreiender, wenn man sich nicht als wehrloses Opfer sieht. Dann die (als ein Beispiel) Affirmationen in Gedanken gesprochen: Es tut mir leid, dass ich dieses Problem (Wut usw.) gerade habe und in mein Leben zog, ich verzeihe mir das und liebe diesen Teil in mir (liebe mich trotzdem) und nehme das Problem auch liebend an. Dadurch wird dann die innere Resonanz auf das Problem geheilt.

Die innere Liebes- und Verzeihensarbeit nach Dr. H. Len umfasst vier Schritte. Die Übergabe an das Göttliche und die Antwort aus Allem-was-ist erfolgt im fünften und sechsten Schritt:

die Situation des Hässlichen in sich bestätigen
Es tut mir leid.

das Hässliche in sich zu verzeihen
Ich verzeihe mir.

das Hässliche in sich zu lieben
Ich liebe mich.

für die ausstehende Umwandlung des Hässlichen in sich danken
Ich danke dafür.

die radikal-zärtlich-frei-geliebte Situation in sich der Gottheit zur Vollendung zu übergeben
Ich übergebe es Gott.


den Dingen nach Gottes Willen ihren Lauf zu lassen und gegebenenfalls zu bezeugen, wie sie sich wandeln
Ich bin bereit, ein Wunder zu bezeugen.

http://de.spiritualwiki.org/Wiki/Mitverantwortung
Unsere Gedanken und Gefühle werden durch unsere Überzeugungen geformt.
Was du tief in dir und oft unbewusst denkst, das zeigt die größte Wirkung in deinem Leben.
Brauche nichts ... wünsche alles ... und wähle, was sich zeigt!
______
Namaste

autor

#10 Beitrag von autor » 09.02.2009, 23:19

Obschon wir hiermit meilenweit vom Thema entfernt sind:

Werte "Loreley 61",

Dummes und Hässliches zu lieben oder zu verzeihen, kommt mir dumm und hässlich vor.
Ich würde bei Problemen, "die etwas mit mir zu tun haben", immer raten:
  • 1. Frage dich eindringlich, ob dein Leben überhaupt noch Sinn macht.
    2. Wenn du nach drei Tagen noch lebst, mach weiter.
Grüße,

a.

Gesperrt

Zurück zu „Glaubensfragen“