Heilung ...

Für Zweifler und andere gute Christen
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Anne

#11 Beitrag von Anne » 27.01.2009, 20:33

Katharina hat geschrieben:Ich lese gerade ein sehr gutes Buch: http://pressemitteilung.ws/node/135021
Sind Sie schon mal aus dem Sprechzimmer Ihres Arztes gekommen und hatten den Eindruck, er habe sich viel zu sehr auf Ihre Krankheit oder den betroffenen Körperteil konzentriert, anstatt Sie als Person wahrzunehmen?
Welch´ Frage ... :roll: :wink:

GG001

#12 Beitrag von GG001 » 27.01.2009, 20:39

Merkwuerdig, wie sich wieder einmal die Themen auf beiden Seiten des Atlantiks gleichen.

autor

#13 Beitrag von autor » 27.01.2009, 21:31

Werte „Katharina“

Krankheiten heilen ist als Gabe des Geistes (1. Kor. 12,9) und als Gabe in der Gemeinde (1. Kor. 12, 28 ) beschrieben.

Ist deine Interpretation, besser gesagt, dein Glaube der, dass die Gemeinden mit denen in ihnen hervortretenden Gaben den Heilungsauftrag in Stellvertretung der von Jesu gesandten „Zwölf“ ausüben, ohne dazu explizit beauftragt worden zu sein?

Verstehst du Jesu Aufträge an „Die Zwölf“ allgemein als Aufträge an jeden „Jünger“, an jeden der sich als Nachfolger Christi erkennt?

Oder ist es vielleicht so, dass die Geistesgabe der Krankenheilung gleichzeitig Auftrag ist zur Krankenheilung – etwa in diesem Sinne, dass Jesus mit seinem Geist in der Gemeinde anwesend sei, beauftragend und bevollmächtigend?

Wer hat hier welchen Auftrag? (im Sinne Hannes' Eröffnungsbeitrag)

Wenn jemand einen Heilungsauftrag verspürt dann aus innerem Antrieb, aus der ganz aktuellen Gewissheit der Wirksamkeit des Geistes in der Gegenwart und aus Liebe zum Herrn – der laut Schrift für Krankenheilung eintrat. Aus biblischen Worten Jesu kann er aber keinen Heilungsauftrag für sich ableiten – es sei denn er sähe sich als Erbe oder Verwalter des Auftrags Jesu an die „Zwölf“. Das wäre Fundamentalismus – eine verallgemeinerte Handlungsnorm, angeknüpft an einen einmaligen, klar begrenzten Auftrag (an die Zwölf).

Endlich zählt wohl die Praxis. Bekanntermaßen kann man ja glauben was man will. Und wenn man sich gut dabei fühlt und es passieren schöne Sachen ist es wohl richtig so.


Grüße,

a.

Katharina

#14 Beitrag von Katharina » 29.01.2009, 19:01

Sehr geehrter Herr autor,

meine Antwort kommt spät wegen mangelndem Zeitmanagement, aber dann will ich mal:

Ich würde das Wort "Auftrag" nicht so übersetzen wie du, sondern mehr als Aufforderung sehen. Die Auffoderung, für den Nächsten, der krank ist, zu beten, und nicht ihn zu heilen. Denn heilen kann nur Gott, wir können den Kranken nur im Gebet vor Jesus bringen, wie es die 4 Freunde taten, die ihren gelähmten Freund auf der Trage durch das Dach niederließen (Markus 2). - Was für einem Druck würden wir uns auch aussetzen, wenn derjenige nun nicht gesund wird. Haben wir nicht richtig gebetet oder nicht genug geglaubt? Das wäre ja fatal.

Und für mich macht Jesus keinen Unterschied zwischen den Jüngern (es waren wohl mehr als 12) und denen, "die durch ihr Wort an mich glauben werden", wie Jesus es im Gebet im Johannes-Ev. 17 sagt. Er sagt ja nicht umsonst, dass er "bei ihnen sein wird bis an das Ende der Welt" und nicht nur bis zum Tod der 12 Jünger. Und damit sind wohl wir alle gemeint, die heute leben und Jesus nachfolgen.

Schade ist es, wenn in den Gemeinden gesagt wird (wie ich es aus der NAK kenne), dass die Geistesgaben (Prophetie, Weissagung, Krankenheilung) heute nicht mehr wirken, sondern nur damals. Das sehe und erlebe ich heute in meinem christlichen Umfeld zum Glück anders. :)

LG
Katharina

autor

#15 Beitrag von autor » 29.01.2009, 19:27

Hm, hm „Katharina“,

(mit Verlaub) du redest dich heraus.

Aufgefordert zu sein oder sich aufgefordert zu fühlen, für Kranke um deren Heilung zu beten und das Mögliche dafür zu tun, steht wohl für einen Christen außer Frage. Auch ich halte die Geistesgaben (1.Kor.12 ... u.a.) für wichtig, für mögliche Geschehnisse, ja für die Beweise des Geisteswirkens, für den Beweis von Christlicher Gemeinde. Dass du das erleben darfst, ist ein Glück.

Das hat aber wirklich nichts mit diesem Satz zu tun:

"Jesus sandte die Zwölf aus, zu predigen das Reich Gottes und die Kranken zu heilen." (Lukas 9,2)

Von dem du behauptest, er beinhalte einen heute noch gültigen Heilungsauftrag. (Erstens sind „Zwölf“ wörtlich erwähnt und zweitens sollen sie „heilen“ und nicht schlicht um Heilung beten. Diese Sendung zur Heilung beinhaltet auch die Fähigkeit zur Heilung.)


Grüße,

a.

Gaby

#16 Beitrag von Gaby » 29.01.2009, 21:43

2. Kor.12,7-9; 1. Tim. 5,23 (Vers 22 ist zum Thema Handauflegen auch interessant ... Persönliche Ratschläge für Timotheus 22"Die Hände lege niemand zu bald auf"; dann noch 2. Tim. 4,20

In all diesen Bibelstellen können wir lesen, dass Paulus und auch seine Mitstreiter von Krankheiten geplagt wurden, bzw. bei Paulus ist man sich nicht sicher, ob mit Pfahl, Dorn nun eine Krankheit gemeint war oder nicht.
Bei dem Thema Heilung bin ich sehr vorsichtig, weil damit in der christlichen Welt viel "Schindluder" getrieben wird. So nach dem Motto, wer krank ist, glaubt nur nicht richtig oder sündhaftes Verhalten verhindert, dass man gesund wird. Auch der Glaube, man wird krank, weil Gott einen etwas lehren will, einen erziehen will, oder prüfen will :shock: ... an so einen Gott glaube ich nicht, will ich nicht glauben. Was bitte soll ich daraus lernen, dass ich mich quälen muss? Ganz besonders, wenn ich dann noch glauben soll Gott ist dafür verantwortlich. :?
Das man im Gebet füreinander eintritt halte ich für selbstverständlich. Und die Hände auflegen kann für einen Kranken sehr viel Trost beinhalten und letztlich kann es auch nicht schaden. Aber immer im Bewusstsein, dass wir nichts erzwingen können und niemand schuld ist, wenn jemand nicht gesund wird. Natürlich gibt es auch heute noch unerklärliche Heilungen. Vielleicht deshalb, weil viele Krankheiten seelisch bedingt sind? Wieviel Einfluss haben wir selbst ob wir wieder gesund werden? Es wurde ja schon geschrieben, dass auch Atheisten Spontanheilungen erleben.
Soweit meine Gedanken dazu ....

liebe Grüße

Gaby

Katze

#17 Beitrag von Katze » 29.01.2009, 22:08

:wink:
Zuletzt geändert von Katze am 09.02.2009, 23:05, insgesamt 1-mal geändert.

Katharina

#18 Beitrag von Katharina » 30.01.2009, 13:25

Jesus sandte die Zwölf aus, zu predigen das Reich Gottes und die Kranken zu heilen
Dieser besondere Auftrag Jesu an die 12 Jünger, der hat es natürlich in sich. Ich glaube, dass auch heute noch einzelne Menschen einen besonderen Auftrag von Jesus erhalten: Kranke zu heilen, Dämonen auszutreiben. Ob dieser Auftrag an uns alle gerichtet ist oder nur an besonders ausgewählte Menschen :?: - Ich muss sagen, ich weiß es nicht :!:

Die Beauftragung ging eindeutig von Jesus aus und nicht von einer Kirche. (Die Kirchen/Synagogenleute hat Jesus ganz anders behandelt). Der Auftrag ging also an einfache Menschen (zum Teil Fischer), keine herausragenden Personen in der Gesellschaft.

Dann waren es Menschen, die eine besondere Nähe zu Jesus Christus hatten. Nicht alle Jünger und Jüngerinnen, sondern nur diese 12.

Diese zwei Punkte müssen meiner Meinung nach auch heute noch erfüllt sein: Den Auftrag erteilt nicht die Kirche an besondere Personen (seien es nun Apostel oder Pastoren). Sondern Jesus Christus beauftragt Menschen, die eine besondere Nähe zu Ihm haben. Das heißt wir können gar nicht beurteilen und von außen sehen, wer dazu beauftragt ist. Erst durch die Handlung wird dieser Auftrag ersichtlich.

Ich habe auch so meine Bauchschmerzen mit den großen Heilungsveranstaltungen, wo alle Kranken auf die Bühne gerufen werden und ein Rundumschlag im Heilen passiert da. Wehe, du stehst dann nicht aus deinem Rollstuhl auf und tanzt auf der Bühne, dann war dein Glaube nicht groß genug. Wirklich gefährlich.

Und ich sehe in so einer Einzelbeauftragung noch eine Gefahr: Wir anderen Christen lehnen uns gemütlich in der Kirchenbank zurück, schlagen die Beine übereinander und denken, lass die da vorne mal machen. Für uns gilt das ja nicht. Wir sind also nur Zuschauer des Ganzen.

Deshalb habe ich in meinem letzten Posting etwas rumgeeiert. Im Prinzip sind wir alle gefragt, auch mit der Kraft Gottes heute noch zu rechnen. Aber es werden eben nicht alle gesund, das wurden sie damals auch nicht: Am See Bethesda hat Jesus nur einen geheilt. Und Paulus musste sich auch mit seinem Pfahl im Fleisch herumplagen und bekam die Antwort von Jesus: Lass dir meine Gnade genug sein.

Ja, manchmal müssen wir uns mit seiner Gnade genügen und werden nicht gesund, aber vielleicht geheilt? Seelisch heil werden ist etwas anderes als gesund werden. Und das ist viel mehr wert. :)

Liebe Grüße
Katharina

Lobo

#19 Beitrag von Lobo » 30.01.2009, 13:41

Wer heilt, hat Recht?
...Vorschnellen und ungeprüften Zuordnungen auf eine bestimmte Methode darf man aber mit Recht skeptisch gegenüberstehen...
...denn es sind viele selbsternannte "Heiler" unterwegs.

tergram

#20 Beitrag von tergram » 30.01.2009, 13:48

Vorschnellen und ungeprüften Zuordnungen auf eine bestimmte Methode darf man aber mit Recht skeptisch gegenüberstehen.

Was für den Leidenden, dem geholfen werden konnte, aber relativ egal ist. Mal so ganz pragmatisch gedacht und gefühlt.

Ob der Heiler also selbsternannt oder berufen (von wem, mit welcher Legitimation?) ist, macht keinen Unterschied, wenn endlich ein grauenvoller Schmerz nachlässt.

Ob es wirklich so ist, wie 'Katharina' schreibt: Seelisch heil werden ist etwas anderes als gesund werden. Und das ist viel mehr wert. ? Das mag ein Kranker anders sehen, als es sich im gesunden Zustand am PC sitzend locker schreibt. Es fühlt sich halt ganz anders an, wenn man es direkt fühlt...

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