Der Dichter und Schriftsteller Christian Morgenstern (1871 – 1914) ließ einmal in seinen Veröffentlichungen das Zitat verlautbaren: „Liebe das Böse gut!“
Nun klingt das ja für viele Menschen sehr abwegig, zumal wir eher noch nach dem alttestamentarischen Grundsatz handeln, „Auge um Auge, Zahn um Zahn!“ Obwohl wir uns als christliches Abendland bezeichnen und die Lehren von Jesus gerne auf unsere Fahne schreiben, so wird es doch bei „Liebe Deinen Nächsten, wie Dich selbst“ oder „Wenn einer Dich auf die eine Wange schlägt, so halte ihm auch die andere hin“ schon etwas schwieriger, vor allem wenn es uns ganz persönlich betrifft.
Nun geht es ja in der Regel und im Alltag selten um Differenzen und Streitigkeiten, die wir mit anderen Personen haben. Meist oder zunächst sind es Schwierigkeiten oder Disharmonien, die wir mit uns und in uns selbst zu bewältigen oder zu verwandeln haben und die sich nicht selten in seelischen Unstimmigkeiten bis hin zu Krankheiten ausdrücken. Dass dies dann Auswirkungen auf unsere Mitmenschen hat, ist naheliegend. Denn wer seine eigenen Probleme nicht löst oder sich selbst nicht schätzt und „liebt“, der kann auch niemand anderen lieben.
Liebe deinen Nächsten wie dich selbst
Re: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst
Das finde ich gut in Zusammenhang gebracht.glasperle hat geschrieben: ... oder sich selbst nicht schätzt und „liebt“, der kann auch niemand anderen lieben.
Dieser Satz (den Nächsten zu lieben wie sich selbst) beinhaltet vielleicht genau das,
meint Boris
Re: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst
Ja, lieber Boris, genau darum finde ich den heurigen fatenzeitimpuls unserer Diözese " mit sich selbst befreundet sein" so gut und wichtig.
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Re: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst
Ja, dem kann auch ich zustimmen, möchte noch hinzufügen, dass die Liebe zum Nächsten und sich ausgewogen inetwa im Gleichklang sein sollte.Boris hat geschrieben:Das finde ich gut in Zusammenhang gebracht.glasperle hat geschrieben: ... oder sich selbst nicht schätzt und „liebt“, der kann auch niemand anderen lieben.
Dieser Satz (den Nächsten zu lieben wie sich selbst) beinhaltet vielleicht genau das,
meint Boris
So in der Form: Liebe den Nächsten nicht mehr und nicht weniger wie dich selbst.
Denn Egoismus hat in Gottes inneren Reich in uns ebensowenig zu suchen wie auch die Gutmütigkeit ausnutzen lassen sich unliebsame Ämtli aufhalsen zu lassen.
Letzteres so nach dem Motto, wer ZU selbstlos handelt wird bald mal sein SELBST los.
Es ist aus meiner Sicht eine Ermahnung gemässigt aber doch inniglich und wahrhaftig uneigennützig, bedingungslos zu lieben.
Denn dort wo sich Menschen um ihrer Selbst Willen geliebt erkennen, ist das Weitergeben solcher Liebe wohl eher gewährleistet
Das meint one sisterofjesus