Zweifel im Glauben

Für Zweifler und andere gute Christen
Nachricht
Autor
Ampanole

Zweifel im Glauben

#1 Beitrag von Ampanole » 21.06.2014, 00:40

Es fällt mir schwer, mich hierher zu wenden. Doch ich habe ein Problem, mit dem ich alleine nicht mehr klar komme.
Ich verliere meinen Glauben.
Ihr werdet das wohl nicht verstehen können, aber ich stehe an der Wende!
Jeden Tag sehe ich, was in der Welt geschieht. Da gibt es viele wichtige Menschen, die aber nichts bewirken!
Die reden und predigen jeden Tag, sind selbst aber absolut untätig!
Dann nehme ich meine persönliche Lebenssituation, stelle fest, ich lebe falsch!
Kaum zu glauben, aber die schlechten Menschen haben das beste Leben!
Also stehe ich auf der falschen Seite?
Schon gut, ich werde nicht weiter gehen.
Gibt es irgendwo eine realistische Hoffnung?
Grüße, Ampanole

Maximin

Re: Zweifel im Glauben

#2 Beitrag von Maximin » 21.06.2014, 04:45

:) Wer nicht zweifelt, der bekommt keine Gewissheit.

2 Ich aber wäre fast gestrauchelt mit meinen Füßen; mein Tritt wäre beinahe geglitten.
3 Denn ich ereiferte mich über die Ruhmredigen, als ich sah, dass es den Gottlosen so gut ging.
4 Denn für sie gibt es keine Qualen, gesund und feist ist ihr Leib.
5 Sie sind nicht in Mühsal wie sonst die Leute und werden nicht wie andere Menschen geplagt.
6 Darum prangen sie in Hoffart und hüllen sich in Frevel.
7 Sie brüsten sich wie ein fetter Wanst, sie tun, was ihnen einfällt.
8 Sie achten alles für nichts und reden böse, sie reden und lästern hoch her.
9 Was sie reden, das soll vom Himmel herab geredet sein; was sie sagen, das soll gelten auf Erden.
10 Darum fällt ihnen der Pöbel zu und läuft ihnen zu in Haufen wie Wasser.
11 Sie sprechen: Wie sollte Gott es wissen? Wie sollte der Höchste etwas merken?
12 Siehe, das sind die Gottlosen; die sind glücklich in der Welt und werden reich.
13 Soll es denn umsonst sein, dass ich mein Herz rein hielt und meine Hände in Unschuld wasche?
14 Ich bin doch täglich geplagt, und meine Züchtigung ist alle Morgen da.
15 Hätte ich gedacht: Ich will reden wie sie, siehe, dann hätte ich das Geschlecht deiner Kinder verleugnet.
16 So sann ich nach, ob ich's begreifen könnte, aber es war mir zu schwer,
17 bis ich ging in das Heiligtum Gottes und merkte auf ihr Ende. (Psalm 73, 2 - 17)

fridolin
Beiträge: 3036
Registriert: 05.02.2011, 20:10

Re: Zweifel im Glauben

#3 Beitrag von fridolin » 21.06.2014, 08:34

Du meinst doch sicherlich den Glauben an die NAK. Da wärst du nicht der erste der ihn verliert. Es geht immer weiter, denke dran. Es ist falsch deshalb in innere Konflikte zu kommen.
Mach einen Schnitt wenn es dir danach ist, du wirst sehen die Sonne scheint weiter für dich. Das Leben ohne NAK ist lebenswert. Lass dir nichts anderes einreden. lg

Boris

Re: Zweifel im Glauben

#4 Beitrag von Boris » 21.06.2014, 13:05

Ampanole hat geschrieben:Jeden Tag sehe ich, was in der Welt geschieht. Da gibt es viele wichtige Menschen, die aber nichts bewirken!
Die reden und predigen jeden Tag, sind selbst aber absolut untätig!
Dann nehme ich meine persönliche Lebenssituation, stelle fest, ich lebe falsch!
Kaum zu glauben, aber die schlechten Menschen haben das beste Leben!
Also stehe ich auf der falschen Seite?
Gibt es irgendwo eine realistische Hoffnung?
Ja, es gibt eine realistische Hoffnung!
Wer hat behauptet, dass Sie auf der falschen Seite stehen? Oder das Sie falsch leben? Klug wäre es, demjenigen keinen Glauben zu schenken.
Sollten Sie es sich selbst einreden:
Sie handeln nach Ihren Erkenntnissen und Möglichkeiten. So ist es Ihre Seite, aber nicht die falsche!!!
Jeder lernt im Leben dazu. Es gibt keine allgemein gültige "richtige" oder "falsche" Seite.
Sicher müssen wir viele unserer Entscheidungen überdenken. Und das immer wieder. Das ist normal.

Also, Sie selbst sind wichtig.

Wer sonst für Sie noch wichtig ist, sollten Sie entscheiden. Lassen Sie die Anderen erzählen, soviel diese wollen. Wenn Sie zuerst sich selbst wichtig nehmen, können Sie alles andere viel gelassener betrachten. Lernen Sie, sich selbst zu lieben.
(Ich spreche aus Erfahrung).

Viel Erfolg wünscht Boris

Boris

Re: Zweifel im Glauben

#5 Beitrag von Boris » 21.06.2014, 13:13

Zur Ergänzung:

Wer sich selbst liebt und sich dann bewusst für Gott entscheidet, wird nicht als "lau" befunden.

Es kann passieren, dass der Eine oder Andere mir dann Eigenliebe vorwirft.
Es kommt natürlich auf Angemessenheit an.
Ein gewisses Maß ist aber nötig, um nicht von der Meinung anderer Menschen abhängig zu sein. Da jeder Mensch (zu Recht) eine andere Meinung hat, kommt man letztendlich ins Schleudern, da man keinen klaren Weg mehr erkennen kann.

LG Boris

Caroline

Re: Zweifel im Glauben

#6 Beitrag von Caroline » 21.06.2014, 19:02

Wenn Sie zuerst sich selbst wichtig nehmen, können Sie alles andere viel gelassener betrachten. Lernen Sie, sich selbst zu lieben.
Das möchte ich ganz dick unterstreichen!
Befreit von allen aufgedrückten Zwängen, lässt sich wunderbar mit Gott leben!
Einmal diese Erfahrung gemacht, kann ich mir ein zurück in die alten Muster
überhaupt nicht mehr vorstellen.

Und niemals vergessen: ein GESUNDES Maß Eigenliebe ist nur vorteilhaft.
Dagegen macht immer "den untersten Weg gehen" auf Dauer krank.

Alles Gute und LG
Caroline

Maximin

Re: Zweifel im Glauben

#7 Beitrag von Maximin » 22.06.2014, 13:14

Wer sich selbst nicht liebt, wie will so jemand seinen Nächsten lieben? Wer sich selbst nicht vergeben kann, wie will so jemand anderen vergeben können?

Maximin + + +

viktorel

Re: Zweifel im Glauben

#8 Beitrag von viktorel » 28.06.2014, 17:51

Du hast "große Vorbilder" im "zweifeln" (Joh.20,27).

Im "Glaube zu wachsen" (Hebr.11,1), ist eine "Übungssache" (Ps.86,10; Jak.1,6)...

Boris

Re: Zweifel im Glauben

#9 Beitrag von Boris » 29.06.2014, 11:48

viktorel hat geschrieben:Du hast "große Vorbilder" im "zweifeln" (Joh.20,27).

Im "Glaube zu wachsen" (Hebr.11,1), ist eine "Übungssache" (Ps.86,10; Jak.1,6)...
Gibt es dazu eine allgemein verständliche Erklärung?

Mit Textstellen aus der Bibel ist es bekanntlich so eine Sache. Je nach Auslegung kann man denselben Text zum Aufbauen oder Vernichten verwenden.
Wäre interessant zu wissen, wie Sie es meinen (gebrauchen).

LG Boris

Querdenkermicha

Re: Zweifel im Glauben

#10 Beitrag von Querdenkermicha » 29.06.2014, 14:00

Liebe(r) Ampanole,

herzlich willkommen hier im Forum für Leute, die gelernt haben/dabei sind zu lernen selber zu denken (behaupte ich mal so kühn).
Mit deinen Glaubenszweifeln bist du - wie die Beiträge zuvor zeigen - nun wirklich nicht allein.
Überstürze in dieser Hinsicht nichts, ansonsten droht die Gefahr des sog. Drehtür-Effekts, d.h. nach der Abwendung von der NAK sucht man sich Hals über Kopf ein neues geistiges Zuhause (oft in einer "bibeltreuen" Gemeinschaft) und der gleiche Zirkus in Sachen Intoleranz und Verdummung geht von vorn los.
Versuche, dir selbst zu vertrauen, auf dein Herz zu hören, ohne dabei den Kopf auszuschalten:
Kannst du noch etwas mit dem christlichen Glauben an sich anfangen oder willst du (zunächst?) völligen Abstand von Glaubensdingen?
Letzteres wäre absolut verständlich, auch wenn dir sicher noch das NAK-typische "Ohne Glauben ist es unmöglich, Gott zu gefallen" im Ohr klingt (was übrigens auch von einigen Forumsteilnehmern hier unterschrieben werden würde, leider!).
Wenn du den Nerv dazu hast, beschäftige dich ruhig einmal mit den Zusammenhängen in Sachen Bibelentstehung/innerbiblischen Widersprüchen/nicht eingetroffenen Prophezeiungen, siehe http://www.bibelkritik.ch.
Aber dies ist selbstverständlich kein Muss, ganz wie du magst.

Ich wünsche dir viel Kraft und ein soziales Umfeld, in dem du einigermaßen innere Unterstützung findest!

Antworten

Zurück zu „Glaubensfragen“