SEELSORGER “ BERUF - BERUFUNG - ODER BEIDES...?

Für Zweifler und andere gute Christen
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Maximin

#31 Beitrag von Maximin » 27.01.2008, 13:19

Es wäre noch zu klären, ob das christliche bzw. jüdische Seelsorgerverständnis auf die islamische Religionspraxis übertragbar ist. Nach meinem vorläufigen Eindruck eher nicht . Nachfolgend einige Aussagen von Wikipedia:

Die Scharia (الشريعة‎, DMG Šarīʿa) ist das islamische Recht, das alle Bereiche des Lebens umfasst und nach göttlichen, unveränderbaren Regeln ordnet. Diese Regeln wurden vor allem in der frühen Abbasidenzeit schriftlich fixiert und bilden auch heute noch die Grundlage des islamischen Rechts. Die konkrete Anwendung geschieht durch Fatwas, religiöse Gutachten oder Lehrentscheidung, die von Religionsgelehrten (Muftis) aufgrund der Interpretation von Koran und Sunna nach traditionellen Regeln (usul al-fiqh) getroffen werden.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Mufti

Neben der Eigenverantwortung steht die Verantwortung für andere: Jeder Muslim ist verpflichtet, zu „gebieten, was recht ist“ und zu „verbieten, was verwerflich ist“: Al-amr bi'l ma'ruf wa n-nahy 'an al-munkar الأمر بالمعروف والنهي عن المنكر‎) (mehrfach im Koran, z. B. in Sure 7, Vers 157).
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Islam#Glau ... s.C3.A4tze
Zuletzt geändert von Maximin am 28.01.2008, 09:31, insgesamt 1-mal geändert.

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tosamasi
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#32 Beitrag von tosamasi » 27.01.2008, 13:47

Tatyana hat geschrieben:Auch diese Geistlichen sorgen sich um die Seelen. Wenn auch nicht in einem Sinne, in dem du oder wir oder wer auch immer das gerne verstanden hätte wissen möchten. Aber tiefe Gläubigkeit kann man diesen Menschen wohl nicht absprechen.
Tatyana,
in meiner räumlichen Nähe wurden Hassprediger vom Verfassungsschutz aus dem Verkehr gezogen und der islamistische Treffpunkt geschlossen. Ich denke nicht, dass es hier um Seelsoge, gleich welcher Art, ging. Da ging es eher um das, was man "heiligen Krieg" nennt. Irgendwo fängt der Missbrauch des Seelsorgebegriffes an. Deshalb ist Differenzierung angesagt und von Verallgemeinerungen Abstand zu nehmen.
Nur der Einfältige fürchtet die Vielfalt
tosamasi

Katze

#33 Beitrag von Katze » 27.01.2008, 17:06

Wir sehen diese Islamischen Fundamentalisten sicher nicht als Seelsorger, ihr Denken ist für uns unbegreiflich und krank. Deshalb habe ich in meinem Zitat das Wort "Seelsorger" besonders hervorgehoben...
Aber sie, die Islamischen Fundamentalisten, sehen sich selbst sehr wohl als Seelsorger, die die Welt von allem "Unreinen" befreien müssen...

Oder, sehe ist das falsch?

lg Katze

Hannes

#34 Beitrag von Hannes » 27.01.2008, 19:00

Katze hat geschrieben:Wir sehen diese Islamischen Fundamentalisten sicher nicht als Seelsorger, ihr Denken ist für uns unbegreiflich und krank. Deshalb habe ich in meinem Zitat das Wort "Seelsorger" besonders hervorgehoben...
Aber sie, die Islamischen Fundamentalisten, sehen sich selbst sehr wohl als Seelsorger, die die Welt von allem "Unreinen" befreien müssen...
Liebe Katze,

diese Menschen hinken den Christen nur um ein paar Jahrhunderte hinterher (vgl. Mittelalter, Kreuzzüge, Inquisition, ...)! Und: ich möchte das nicht vergleichen - aber in meiner Zeit in der Kirche habe ich auch viele Andersgläubige als so etwas wie unrein oder unwürdig abgestempelt!* Und predigte nicht auch einmal ein "Gesandter Gottes" von Umsonstgeborenen? Daher ist für mich fundamentalistisches Denken auch "begreiflich"!

Guten Abend
Hannes


* Ich schäme mich heute dafür!

Tatyana

#35 Beitrag von Tatyana » 28.01.2008, 09:52

tosamasi hat geschrieben:
Tatyana hat geschrieben:Auch diese Geistlichen sorgen sich um die Seelen. Wenn auch nicht in einem Sinne, in dem du oder wir oder wer auch immer das gerne verstanden hätte wissen möchten. Aber tiefe Gläubigkeit kann man diesen Menschen wohl nicht absprechen.
Tatyana,
in meiner räumlichen Nähe wurden Hassprediger vom Verfassungsschutz aus dem Verkehr gezogen und der islamistische Treffpunkt geschlossen. Ich denke nicht, dass es hier um Seelsoge, gleich welcher Art, ging. Da ging es eher um das, was man "heiligen Krieg" nennt. Irgendwo fängt der Missbrauch des Seelsorgebegriffes an. Deshalb ist Differenzierung angesagt und von Verallgemeinerungen Abstand zu nehmen.
Lies dir doch einfach noch mal ganz in Ruhe die Hinweise von Maxi durch. Und dann bedenke, daß du 1. noch nie bei einer solchen Haßpredigt dabei warst(gehe ich mal von aus), von daher du keine Ahnung hast, was da wirklci gesagt wurde und warum, und du 2. davon ausgehen mußt, daß ein Prediger des Islam, der dazu auffordert, um des Glaubens Willen zum Märtyrer zu werden, seine Gläubigen dadurch direkt ins Paradies schickt, dort landen sie nämlich ohne Umwege. Kann man besser für die Seelen seiner Schäfchen sorgen?

Ich will hier mit Sicherheit keine Lanze für Fundamentalismus jedweder Art brechen, aber ich spiele hier ganz bewußt "Teufels Advokat", weil ich mich nämlich ganz entschieden dagegen wehre, solch tiefgottgläubigen Menschen die Bezeichnung "Seelsorger" abgesprochen zu wissen. In DEREN Sicht ist schon der christliche Glaube an die Dreieinigkeit Gottes Häresie und Götzendienst pur...

Maximin

GLAUBENSWÄCHTER - SEELSORGER...

#36 Beitrag von Maximin » 28.01.2008, 10:06

:) Liebe Katze,
möglicherweise sehen sich viele dieser Leute aber weniger als Seelsorger für ihre Gläubigen, sondern mehr als Wächter über die Reinheit und die Verbreitung der Lehre unter den Ungläubigen.

Wikipedia meint: Dschihad [dʒiˈhaːd] (arabisch جهاد‎ dschihād, „Anstrengung, Kampf“); auch Djihad oder gelegentlich in der englischen Schreibweise Jihad) ist eine Verkürzung von al-dschihādu fī sabīl illāh / الجهاد في سبيل الله‎, wörtlich: „die Anstrengung / der Kampf auf dem Wege Gottes“.

Im deutschen Sprachgebrauch ist „heiliger Krieg“ die inhaltliche Entsprechung dieses Begriffes, da damit ausgedrückt werden soll, daß Dschihad - der Kampf auf dem Wege Gottes - eine im Islam begründete religiöse Pflicht sowohl der Gemeinschaft als auch des Einzelnen bedeutet. Dieser Glaubenskampf dient der Expansion des islamischen Machtbereiches und dauert an - gemäß der islamischen Pflichtenlehre -, bis der Islam die beherrschende Religion wird. Auch kann dieser Kampf der Verteidigung des islamischen Staates (Kalifat) dienen.[1]

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Dschihad

LG Micha :wink:

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#37 Beitrag von tosamasi » 28.01.2008, 10:25

Tatyana,
Deshalb ist Differenzierung angesagt und von Verallgemeinerungen Abstand zu nehmen.
Okay?

Und, nein, ich war nicht dabei, habe aber alle Berichte darüber in den Print-Medien gelesen. Der Verfassungsschutz schaltet sich auch nicht zum Spaß und nur so ein. Das Zentrum ist bis heute geschlossen.

Man kann nicht die dunkle Seite leugnen. Das typische Beispiel der zwei Medaillenseiten.
Nur der Einfältige fürchtet die Vielfalt
tosamasi

Lobo

#38 Beitrag von Lobo » 28.01.2008, 11:37

KAPLAN hat geschrieben: ... Ich erlaube mir trotzdem zu behaupten, dass stark ausgeprägtes Berufungsbewusstsein (es gibt auch den Begriff des Sendungsbewusstseins) Defizite im menschlichen Bereich nicht wirklich kompensieren kann...

Das war die Meinung vom
KAPLAN :wink:
Es gibt in diesem Zusammenhang auch noch den Begriff des Selbstbewusstseins.
In der Regel ist das Wort im kirchlichen Bereich negativ besetzt.
Aber m.E. geht es nicht ohne das eigene Bewusstsein, im Sinne von:
wer bin ich und was mache ich in meinen Aufgaben als SeelsorgerIn.

...Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten...

Wie ich meine, ein schöner Ansatz für SeelsorgerInen.

Es ist in vielen Fällen nicht immer sofort klar, wer eigentlich der Rufende bei einer Berufung ist.

Samuel hat das wohl ähnlich erlebt.
...und wenn du gerufen wirst, so sprich: Rede, HERR, denn dein Knecht hört. Samuel ging hin und legte sich an seinen Ort...
Das sind nur zwei von vielen Aspekten, die für eine erfolgreiche Arbeit als SeelsorgerInnen hilfreich sein könnten.


Gruß
Lobo

Maximin

SENDUNGSBEWUSSTSEIN...

#39 Beitrag von Maximin » 28.01.2008, 12:54

:) Mein lieber Lobo,
wie geht´s Dir, wenn Du solche Texte liest ? „4 Und des HERRN Wort geschah zu mir: 5 Ich kannte dich, ehe ich dich im Mutterleibe bereitete, und sonderte dich aus, ehe du von der Mutter geboren wurdest, und bestellte dich zum Propheten für die Völker. 6 Ich aber sprach: Ach, Herr HERR, ich tauge nicht zu predigen; denn ich bin zu jung. 7 Der HERR sprach aber zu mir: Sage nicht: »Ich bin zu jung«, sondern du sollst gehen, wohin ich dich sende, und predigen alles, was ich dir gebiete. 8 Fürchte dich nicht vor ihnen; denn ich bin bei dir und will dich erretten, spricht der HERR. 9 Und der HERR streckte seine Hand aus und rührte meinen Mund an und sprach zu mir: Siehe, ich lege meine Worte in deinen Mund.“ (Jeremia 1, 4-99)

LG vom Micha :wink:

filippo

#40 Beitrag von filippo » 28.01.2008, 13:26

Na, Micha, .... wo Du mit Jeremia schon die Propheten, also die "Mahner und Rufer" in´s Spiel bringst, greife ich den Ball doch mal auf.

Schau mal hier nach:
http://www.joerg-sieger.de/einleit/spez ... spez43.htm

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