Ich dagegen empfinde es als durchaus schlechten Stil, dass du als Forenbetreiber derartige Kritik öffentlich anbringst, ohne dich in deinem eigenen Forum über meine bisherigen Einträge zu informieren, obwohl (oder gerade weil?) die dir offensichtlich ziemlich sauer aufstossen. Würde ich noch vermehrt auf solche Theologen hinweisen, würdest du mir dann stattdessen wohl den Vorwurf des Namedropping machen, wie es ein anderer Schreiber früher schon andeutungsweise tat.centaurea hat geschrieben:Dein dich Berufen auf (nicht genannte) Theologen und damit den Anschein von Autorität und Seriosität erwecken wollen ist schlechter Stil.
Aber selbstverständlich kann ich, wenn es dein ausdrücklicher Wunsch sein sollte, bei jeder sich bietenden Gelegenheit auf kritische Aussagen und Feststellungen von Theologen wie Baur, Harnack, Schweitzer, Bultmann, Lindemann, Lüdemann (der trotz seines angeschlagenen Renommees bei Christen ein exzellenter Kenner der Materie ist), Rahner, Küng, C. Schneider, Schwager, Haag, Jörns, Theißen/Merz u.v.a.m. verweisen (natürlich könnte man, so man denn wollte, auch auf Nicht- oder Ex-Theologen wie Ranke-Heinemann, Buggle, Deschner, Augstein, Kubitza oder Philosophen wie Hoerster, Mackie, Albert oder Historiker, Archäologen und andere Forscher wie Finkelstein, Silbermann, Maccoby u.v.a.m. verweisen, sie alle haben hervorragende Ausarbeitungen verfasst)
Nicht alle diese Theologen reden wirklich Klartext, manchmal muss man den Vorhang der (meiner persönlichen Ansicht nach unehrlichen Verschleierung) zuerst etwas lüften wie beispielhaft bei Theissen/Merz: "Denn alle Jesusdarstellungen enthalten ein konstruktives Element, das über die in den Quellen enthaltenen Daten hinausgeht. Historische Imagination schafft mit ihren Hypothesen ebenso eine „Fiktionalitätsaura" um die Gestalt Jesu wie die religiöse Imagination des Urchristentums." oder auch "Abgesehen von der eindeutig sekundären Perikope 7,53-8,11 ist der Text nach dem handschriftlichen Befund nie anders als in der vorliegenden Fassung kursiert.", was für den aufmerksamen Leser im Klartext etwa soviel bedeutet wie dass ziemlich nach Belieben erdichtet, verändert und verfälscht wurde.
Damit erzählst du mir/uns bestimmt nichts Neues, siehe Klick. Die Herren wären ja, wenn sie das nicht täten, im wahrsten Sinne des Wortes wohl ziemlich bald brotlos (siehe was bei Lüdemann passierte). Was ich von solchen Männern halte, habe ich dort bereits anklingen lassen.centaurea hat geschrieben:Es gibt genug Theologen und wahrscheinlich deutlich mehr als du für deine Sichtweise reklamieren kannst, die trotz eines differenzierten Blickes auf die Schrift den Glauben an Christus mit fundierter und begründeter Überzeugung vertreten.
Tja, dann liegt es mit Sicherheit an dir, du solltest dich einfach nur darauf konzentrieren, was ich von Lindemann zitiert habe, nämlich aus seinem Spiegel-Interview von 1999. Darin spricht Lindemann Klartext, und darauf und auf nichts anderes habe ich Bezug genommen.centaurea hat geschrieben:Ich kann nicht erkennen, wo du mit Lindemann einig bist.
Was du da hingegen eingebracht hast,
a) sind Worte aus einem völlig anderen Zusammenhang,
b) ist nur zitiert aus einer kurzen Ankündigung eines Vortrages (hast du ein Schriftprotokoll des Vortrages?) und sind nicht Lindemanns eigene Worte und Ansichten wie in "meinem" Spiegel-Interview
c) ist wohl ausschliesslich als Charakterisierung von Calvins Tätigkeit als Ausleger zu verstehen, worüber Lindemann sich in seinem Vortrag äussern will
Dass Lindemann (wie viele andere auch) durchaus andere Positionen einnehmen kann und es auch tut, darauf habe ich eben, siehe vorstehenden Link, schon hingewiesen. Eines weiteren Kommentares dazu enthalte ich mich.