vom Glauben zur Meditation - ein Lebensweg ?

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nescio

vom Glauben zur Meditation - ein Lebensweg ?

#1 Beitrag von nescio » 19.01.2013, 07:54

der Glaube hat in jungen Jahren gewiß etwas Tröstliches
und bleibt daher ein Meilenstein in meinem Leben
bis ich eines Morgens, selbst etwas verwundert,
... bei stiller Meditation angekommen war
um schließlich auch die letzten Namen
einfach fallen zu lassen
Das tat gut, so
namenlos

Ist der Mensch wirklich unheilbar religiös ?

agape

Friedrich Nietzsche - Dem unbekannten Gott

#2 Beitrag von agape » 19.01.2013, 09:59

Friedrich Nietzsche

Dem unbekannten Gott

Noch einmal, eh ich weiterziehe
und meine Blicke vorwärts sende,
heb ich vereinsamt meine Hände
zu dir empor, zu dem ich fliehe,
dem ich in tiefster Herzenstiefe
Altäre feierlich geweiht,
daß allezeit
mich deine Stimme wieder riefe.

Darauf erglüht tief eingeschrieben
das Wort: Dem unbekannten Gotte.
Sein bin ich, ob ich in der Frevler Rotte
auch bis zur Stunde bin geblieben:
Sein bin ich - und fühl die Schlingen,
die mich im Kampf darniederziehn
und, mag ich fliehn,
mich doch zu seinem Dienste zwingen.

Ich will dich kennen, Unbekannter,
du tief in meine Seele Greifender,
mein Leben wie ein Sturm Durchschweifender,
du Unfaßbarer, mir Verwandter!
Ich will dich kennen, selbst dir dienen.

agape

Dem unbekannten Gott.

#3 Beitrag von agape » 19.01.2013, 10:03

Apostelgeschichte 17,23

Ich bin umhergegangen und habe eure Heiligtümer angesehen und fand einen Altar, auf dem stand geschrieben: Dem unbekannten Gott.
Nun verkündige ich euch, was ihr unwissend verehrt.

Franke

Re: vom Glauben zur Meditation - ein Lebensweg ?

#4 Beitrag von Franke » 19.01.2013, 22:00

Passt, glaub ich, auch hier rein :wink:

Stufen

Wie jede Blüte welkt und jede Jugend ...

von
Hermann Hesse

[Zitat bearbeitet, centaurea, 2013-01-19]

nescio

Re: vom Glauben zur Meditation - ein Lebensweg ?

#5 Beitrag von nescio » 20.01.2013, 08:21

danke für eure tiefsinnigen Verse
Kann nicht auch Religion, wie Hermann Hesse es beschreibt,
beim einzelnen Menschen einer gewissen Wandlung unterworfen sein ?

Haben Meditierende in verschiedenen kulturellen Traditionen
bereits vor Jahrhunderten eine religiöse Erfahrung gemacht, die hierzulande,
aus welchen Gründen auch immer, noch weitgehend unbekannt geblieben ist ?

Besteht der tiefere Sinn des Glaubens mitunter darin,
die zugrunde liegende Konstruktion (ich glaube an ... also Subjekt, Prädikat, Objekt)
als solches zu erkennen und somit gewissermaßen zu de - konstruieren ? Dabei
dürfte es wohl, wie üblich in einer Meditation, um das behutsame Loslassen
sämtlicher verbaler und mentaler Konstrukte gehen,
übrigens nicht nur in Glaubensdingen

Kehrt dann wirklich Stille ein ?

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