Ich kann nicht (mehr) glauben...

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Maximin

Ich kann nicht (mehr) glauben...

#1 Beitrag von Maximin » 11.10.2012, 16:01

:) Lieben Freunde,
jemand sagt: „Glauben heißt mit dem Herzen verstehen.“ Ist denn unser Herz nicht nur ein blutverteilender Muskel…? Wenn dieser Muskel allerdings abstirbt, dann sind wir mausetot.; gestorben dem ich.

In diesem kleinen, meist sehr friedlichen Forum, wird zum Teil ziemlich süffisant, ja beinahe abfällig über den Glauben geschrieben. Wenn ich jedoch etwas genauer hinhöre, dann kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass die eigentliche Botschaft heißt: „Ich kann nicht mehr glauben!“ Darüber muss also mal gesprochen werden.

Wer aber seinen Seelenzustand so aufrichtig bekennt, der befindet sich in guter biblischer Gesellschaft. Beispiele gefällig…? Also da fällt einem natürlich als erstes der hl. Apostel Thomas ein. Der wollte nicht glauben, bevor er anfassen, im wahrsten Sinne des Wortes, „begreifen“ konnte.

Ein anderer wieder ist in großer Not. Als er Jesu gegenübersteht schreit er seine Not heraus: „Herr hilf meinem Unglauben!“

Sehen Sie, nach meinem gegenwärtigen Erkenntnisstand sind wir zweifellos auf dem falschen Dampfer, wenn wir meinen, dass glauben zu „können“ eine höchst persönliche Leistung ist. Wer demnach sagt: „Ich kann nicht mehr glauben“, der ist dann ein Versager. Er kann scheinbar nicht das leisten, was beispielweise Kirchenbetriebe verlangen „Glaube nur, dann wird alles gut.“ Das beschreibe ich als eine verhängnisvolle Falle: „Eine irregeleitete christliche Hochleistungsgesellschaft.“

Haben Sie schon einmal in Erwägung gezogen, dass glauben „können“ ein Geschenk Gottes ist? Nein? Dann lesen Sie mal das, was der hl. Apostel Paulus über den Glauben aufgeschrieben hat:

„8 Denn aus Gnade seid ihr selig geworden durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es, 9 nicht aus Werken, damit sich nicht jemand rühme. 10 Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, dass wir darin wandeln sollen.“

Beachten Sie bitte die Aussage: „…zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat…“ (Epheser 2, 8-109

Liebe Grüße, landauf und landab, vom alten Maximin :wink:

http://www.youtube.com/watch?v=Y-n_6YJH ... re=related

Maximin

Re: Ich kann nicht (mehr) glauben...

#2 Beitrag von Maximin » 11.10.2012, 20:23

http://www.youtube.com/watch?v=7-ax9D3K ... re=related

:) Lieben Freunde, ich knüpfe an das von mir o. a. eingestellte Gedicht an. Das mit den "alten Ketten", die man scheinbar nicht abstreifen kann. Kann man nicht...? Kann man doch...! Nämlich dann, wenn man sich davon frei machen will. Darauf kommt es an, ob man sie wirklich und loslassen will und auch aufrichtig loslassen kann.

Der gegenwärtige Hauptleiter der Neuapostolischen Kirche (NAK), Wilhelm Leber, hat in einem Gottesdienst Fehler der NAK eingestanden und öffentlich um Vergebung gebeten und um Versöhnung nachgesucht. Ist ihm beides von allen Beteiligten gewährt worden...? Ist über die Ehrlichkeit seiner öffentlichen Erklärungen gründlich nachgedacht worden, oder wurden sie nur als eine gewisse "diplomatische Petitesse" abgetan?

Urteilen Sie selbst:

http://www.youtube.com/watch?v=5fBPxP_I ... playnext=2

Liebe Grüße, landauf und landab, vom alten Maximin :wink:

Pagan

Re: Ich kann nicht (mehr) glauben...

#3 Beitrag von Pagan » 07.12.2012, 12:15

Maximin hat geschrieben:„Glauben heißt mit dem Herzen verstehen.“
Da es sich beim genannten Organ um einen Muskel ohne Zellen zur kognitiven Leistungserbringung handelt, ist dein „mit dem Herzen verstehen.“ definitiv gleichbedeutend mit "Gar nix verstehen". Mir kommt da Ambrose Bierce in den Sinn, der "glauben" definierte als "Dinge für wahr halten, für die es keine Parallele und keinen Beweis gibt und die jemand verkündet, der [dar]über kein Wissen verfügt". (Quelle)
Maximin hat geschrieben:Wenn dieser Muskel allerdings abstirbt, dann sind wir mausetot.; gestorben dem ich.
Richtig, mausetot. Auch wenn deine Worte noch so dramatisch klingen, so erlaube ich mir doch zu fragen: Was soll die meiner Meinung nach völlig sinnleere Phrase "gestorben dem ich" besagen?

Nebenbei bemerkt: Das ICH ist spätestens (bei z.B. Alzheimer durchaus auch viel früher) ein paar Minuten, nachdem das Herz aufgehört hat zu schlagen, auch nicht mehr. Alles andere wäre nicht mehr als Glaube.
Maximin hat geschrieben:In diesem kleinen, meist sehr friedlichen Forum, wird zum Teil ziemlich süffisant, ja beinahe abfällig über den Glauben geschrieben.
Ich vermute mit gutem Grund, dass es dafür auch gute Gründe gibt.
Maximin hat geschrieben:Wenn ich jedoch etwas genauer hinhöre, kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass die eigentliche Botschaft heißt: „Ich kann nicht mehr glauben!“ Darüber muss also mal gesprochen werden.
Nein, Maximin, gesprochen werden sollte darüber, dass du deine Klick! entfernen und dann nochmals hinhören solltest. Tätest du das, dann würdest du viel mehr als dir lieb ist (sinngemäss) vernehmen: „Ich kann diesen Unsinn, diese biblischen Schauer- und Märchengeschichten nicht mehr glauben!

Ich kann mir lebhaft vorstellen, dass du nicht verstehst, dass überraschend viele Menschen Zustimmung aufbringen für Präsident der Piraten Schweiz sieht Religion als indiskutable Geisteskrankheit an. Die Umfrageresultate der Nachrichtenseite "20 Minuten online" (etwas nach unten scrollen) zeigen Erstaunliches: Von 4681 Teilnehmern (also statistisch relevant) stimmen eine überwältigende Mehrheit von sage und schreibe 61% der Aussage des Piratenchefs, Religion sei eine Geisteskrankheit, ganz oder wenigstens tendenziell zu.

Das ist die Stimme des Teils des Volkes, der elektronische Newsmedien nutzt. Darüber, Maximin, muss man nicht reden, auch wenn man könnte, so man denn wollte.
Maximin hat geschrieben:Haben Sie schon einmal in Erwägung gezogen, dass glauben „können“ ein Geschenk Gottes ist?
Nein, und ich sag dir auch warum: "Glauben" im religiösen Sinne heisst, so zu tun, als wüsste man, was man nicht weiss, nicht wissen kann. Man kann das als Aberwissen oder Selbstbetrug bezeichnen. Der alte Briefeschreiber (Paulus?) sagte das übrigens so: "Der Glaube aber ist ... der Beweis für Dinge, die man nicht sieht." (Heb 11,1, Züricher Bibel). Fantastico, allein der Glaube an das Spagettimonster ist Beweis für dessen Existenz!

Ist es nicht Blasphemie, Gott zu unterstellen, dass er solche Dummheit als "Glaube" verschenkt?

Ich selbst halte es da lieber mit Galileo Galilei, der es mit wenigen Worten auf den Punkt brachte: "Ich fühle mich nicht zu dem Glauben verpflichtet, dass derselbe Gott, der uns mit Sinnen, Vernunft und Verstand ausgestattet hat, von uns verlangt, dieselben nicht zu benutzen."

Kalter Walter

Re: Ich kann nicht (mehr) glauben...

#4 Beitrag von Kalter Walter » 08.12.2012, 12:18

Glauben ist für mich eher nicht emotional noch recht mit dem Herzen begründbar.

Für mich sind es Tatsachen, dass

-Jesus für meine Sünden am Kreuz gestorben ist.

-Er ist EINMAL als Gottessohn für alles aufgekommen.

-jemand, der seine Sünden freimütig vor dem Herrn bekennt, Gotteskind ist und zu den Erlösten gehört

-jemand, der sein Leben in die Hände Gottes gibt, in dem vollen Vertrauen, von Christus bedingungslos geliebt zu werden, ebenfalls Gotteskind ist.

Das ist alles, was Glaube ausmacht.

Das kann man leicht mit dem Verstand erfassen, oder nicht?

Das Herz galt seit dem Mittelalter als der Mittelpunkt der Emotionen, hat aber aus meiner Sicht nichts mit dem Glauben zu tun. Das mag in der NAK alles stark emotional aufgeladen sein, ist für mich aber der falsche Weg zu Gott. Die Bibel stellt das auch dar, nur frag mich mal nach einer Bibelstelle. ?????????????

Aus meiner Sicht kann der christliche Glaube nur dann recht erfasst werden, wenn die Größe des Kreuzverdienstes recht verstanden wird. Auf Golgatha kommen Himmel und Erde zusammen, denn Jesus hat uns sein Wissen über den Himmel vermittelt. Er ist die Brücke zwischen Himmel und Erde. Schwer zu erklären.

Meine Sünden lassen mich von Gott entfernen. Es hat sich zwischen mir und Gott eine riesige Kluft gebildet und nur der Glaube an Jesus kann erretten, weil er die Brücke zwischen Himmel und Erde ist. Er ist menschgewordener Sohn Gottes, der den alleinigen Auftrag hatte, uns Menschen von den Sünden zu befreien. Natürlich nur für den, der sich an ihn wendet.
In dem Moment ist Glaube keine Last mehr, sondern Freude. Jesus kam EINMAL in diese Welt um den Menschen ein Näheverhältnis zu Gott zu schenken. Nur am Kreuz lässt sich christlicher Glaube recht verstehen.

Johannes 3,16

"Darum hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben. "

Es braucht keine Versiegelung, keine Taufe, es braucht den Glauben an Jesus, seinen Tod und seine Auferstehung. Gott gab seinen Sohn, damit wir in Jesus die Größe erkennen können, mit der er uns Menschen begegnet.

Er ist der König der Menschen und machte sich ganz klein für uns und wir werden durch ihn erhöht.
Menschenkönige machen sich groß und herrlich und wir sind dagegen ganz klein.

Wer eine Bibel hat, soll selber drin forschen. Der Geist gibt den Leser die Erkenntnis. Möglichst eine moderne Übersetzung, eine Volxbibel tuts auch. Die ist aus meiner Sicht manchmal noch am ehesten zu verstehen, gerade weil der Straßenslang unter die Haut geht. Nur keine Lutherbibel 1984, 1912. Die ist manchmal so schwer zu verstehen.

Weitere Bibelvorschläge

NGÜ (Neue Genfer Übersetzung)
Neues Leben Bibel
Genfer Studienbibel
Elberfelder Bibel und Thomsons Bibel.

Ich bevorzuge Bibeln mit Kommentaren, weil sie die Interpretation des Textes erleichtern und Hinweise für den Glauben geben können.

Ich würde Abstand nehmen von alten Bibeln in Süterlinschrift. Sie haben ein Deutsch, das heute nicht mehr verwendet wird und machen die Erfassung der Texte schwierig. Kauft euch eine nagelneue Bibel.

Gruß Kalter Walter

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