DIE KUNST ZU VERZEIHEN...

Für Zweifler und andere gute Christen
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Loreley 61
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#111 Beitrag von Loreley 61 » 20.02.2009, 19:17

Selbstverständlich bin ich eben von dieser Nischenkirche geprägt - und da war zu meiner Zeit der Strafegott allgegenwärtig. Ist in der ev. Kirche nicht so. Vor Jahrzehnten schon, aber in abgeschwächter Form - zumindest nach Aussagen meines Mannes, der schon ein Leben lang evangelisch ist.

Ich denke, Walsch geht aber generell einen Schritt weiter. Nach dem ersten Band habe ich den Eindruck, dass Gott da nicht von nur "einer richtigen Religion" redet. Doch das Christentum als Ganzes behauptet: Nur Jesus ist der Weg zu Gott. Walsch gab mir ein ganz anderes Bild vom Teufel: > Es gibt ihn nicht! Die Hölle nach dem Tod: > Quatsch! Auch der Sündenfall Adams und Evas wird anders interpretiert. Zudem sagt er ebenfalls: Wir Menschen sind auch "Gott" und können erschaffen. Mit unseren Gedanken und Emotionen.......Habe ich in noch keiner Kirche gehört. Oder diese Passage wo Gott zu Walsch sagt:

(...)
Nirgendwo läßt sich das deutlicher aufzeigen als bei eurem
Umgang mit der menschlichen Sexualität.
Jedermann weiß, daß die sexuelle Erfahrung die liebevoll-
ste, aufregendste, machtvollste, anregendste, erfrischend-
ste, energetisierendste, bestätigendste, intimste, regene-
rierendste physische Einzelerfahrung sein kann, zu der
Menschen fähig sind. Nachdem ihr das erfahrungsgemäß
entdeckt habt, habt ihr euch statt dessen dazu entschieden,
frühere Urteile, Meinungen und Ideen über Sex zu akzep-
tieren, die von anderen verbreitet wurden - welche alle ein
Eigeninteresse daran haben, wie und was ihr denkt. (...)

Mit diesen anderen ist z.B. die Sexualfeindlichkeit der Kirchen gemeint. (Nicht nur) Natürlich gibts da Unterschiede in den verschiedenen Gemeinschaften, aber die prüde Sexualmoral der kath. Kirche und der NAK passen da ganz gut rein, wie ich finde. Oder die Stelle wo Gott sagt, er braucht keine Anbetung, keinen Gehorsam der Menschen ihm gegenüber.

Na ja, wie auch immer - für mich ist es einfach wohltuend. Ein liebendes Gottesbild, dass ich SO noch nicht kannte. :wink:

LG, Lory
Unsere Gedanken und Gefühle werden durch unsere Überzeugungen geformt.
Was du tief in dir und oft unbewusst denkst, das zeigt die größte Wirkung in deinem Leben.
Brauche nichts ... wünsche alles ... und wähle, was sich zeigt!
______
Namaste

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Loreley 61
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#112 Beitrag von Loreley 61 » 20.02.2009, 22:46

Noch eine wunderschöne Stelle aus GmG bezüglich dem Quark mit der Erbsünde:

Gott:

"WAS KANNST DU erwarten? Euch wird von frühesten
Tagen
an gesagt, daß ihr »schlecht« seid. Ihr akzeptiert, daß ihr in
»Sünde« geboren seid. Schuldgefühle sind eine erlernte Re-
aktion. Euch sind Schuldgefühle wegen begangener Taten
eingeredet worden, noch bevor ihr überhaupt in der Lage
wart, irgend etwas zu tun. Euch ist beigebracht worden, daß
ihr euch dafür schämen sollt, nicht ganz vollkommen auf
die Welt gekommen zu sein.
Dieser angebliche Zustand der Unvollkommenheit, in dem
ihr, wie es heißt, das Licht der Welt erblickt, ist der, den
eure religiösen Eiferer in ihrer Unverschämtheit als die
»Erbsünde« bezeichnen. Und es ist eine Sünde - aber nicht
die eure. Es ist die erste Sünde, die von einer Welt an euch
begangen wird, die nichts von Gott weiß, wenn sie denkt,
daß Gott irgend etwas Unvollkommenes erschaffen würde
oder könnte.
Manche eurer Religionen haben ganze theologische Gebäu-
de um diese gedankliche Mißgeburt errichtet. Eine Miß-
geburt ganz buchstäblich: Denn alles, was ich erdenke,
gedanklich empfange - alles, dem ich Leben gebe -, ist
vollkommen; eine vollkommene Widerspiegelung der
Vollkommenheit selbst, geschaffen nach meinem Eben-
bild."
_________________

Ich frag jetzt mal organa: Wird das in der ev. Kirche nicht auch ganz anders gepredigt?? Wie auch immer: Das da oben Eingesetzte erscheint mir schlüssiger und es tut soooooooooooooooooo gut. :wink:

LG, Lory
Zuletzt geändert von Loreley 61 am 20.02.2009, 22:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Namaste

Engelchen

#113 Beitrag von Engelchen » 20.02.2009, 22:46

Hinter jeder Handlung und jedem Gefühl,
sei es positiv oder negativ,
steht Liebe.
:shock:

Diese Passage solltest du uns näher erläutern Hannes.

organa

#114 Beitrag von organa » 21.02.2009, 12:02

Loreley 61 hat geschrieben:Ich frag jetzt mal organa: Wird das in der ev. Kirche nicht auch ganz anders gepredigt?? Wie auch immer: Das da oben Eingesetzte erscheint mir schlüssiger und es tut soooooooooooooooooo gut. :wink:
Liebe Lory,

wenn ich mir ein "typisches" Sündenbekenntnis "meiner" Kirche am Sonntag so anschaue, gibt es nichts von Erbsünde, sondern von sehr konkreten täglichen und persönlichen "Sünden". Beispiele:

- ich habe evtl. die Not meines Nächsten übersehen
- ich habe evtl. meine Stimme nicht erhoben, als Ausländer angegangen wurden
- ich bin evtl. rücksichtslos mit meiner Umwelt umgegangen
- ich habe evtl. durch unbesonnenes Konsumverhalten Not in anderen Ländern mitverantwortet....undsoweiter.

Da es nunmal so ist, daß wir dummen Menschlein jeden Tag aufs Neue Fehler begehen, sollten diese auch benannt werden dürfen. Von einer Erbsünde wurde mir noch nie etwas erzählt, was aber vor 50 Jahren noch anders gewesen sein mag, keine Frage. Im gegenwärtigen Fall bezeichnet "Sünde" für mich das, was in den GMG-Büchern gemeint ist mit dem "was nicht funktioniert".

Daß es eine "wahre" Religion oder Konfession gibt, habe ich auch noch nie erzählt bekommen. Für mich (und meine Pfarrer) sind alle Menschen Geschwister und somit Kinder Gottes. Bekanntlich führen viele Wege zum Ziel - daß dieser Weg unbedingt nur der christliche sein kann, wird in der Gegenwart zumindest in meiner Kirche nicht mehr behauptet.

LG
organa

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Loreley 61
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#115 Beitrag von Loreley 61 » 21.02.2009, 13:07

Das freut mich organa! Ich bin ja auch zur ev. Kirche übergewechselt, allerdings wurde ich dort ja nicht noch einmal getauft. In der NAK ist es halt so, dass da irgend eine mysteriöse Erbsünde abgewaschen wird. Ich dachte mir schon immer, dass Gott uns ja bestimmt nicht in Sippenhaft nimmt. Was könnten wir auch dafür, wenn dieser Pseudo-Adam und diese Pseudo-Eva von irgend einem verbotenen Baum gegessen haben??? Zumal diese beiden ja eh nicht real existierten. Mir wurde das in den Gottesdiensten der ev. Kirche nie bewußt - auch nicht, dass es dort nicht mehr heißt, dass nur Jesus der Weg zu Gott wäre. Wahrscheinlich setzen die ev. Pfarrer einfach vorraus, dass man das weiß? Wie auch immer - das ich das in den GmG-Büchern lesen konnte, machte mich unendlich froh. Ist ja egal, wie und von wem man "aufgeklärt" wird. Bei mir war es eben Neale Donald Walsch. :lol:

LG, Lory
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autor

#116 Beitrag von autor » 21.02.2009, 13:09

Teure „organa“,

eine Formulierung lässt mich stutzen. Du sagst: „Viele Wege führen zum Ziel“. Und dass ein Weg der zum Ziel führt, nicht unbedingt der christliche sein muss. Was bringt dich dazu, das Ziel verschiedener Wege als „ein Ziel“ zu begreifen? Und wenn das so ist, was ist dann dieses „Ziel“? Oder meinst du, dass viele Wege zu vielen Zielen führen – dann wäre dein letzter Satz allerdings sinnlos.

Grüße


a.

organa

#117 Beitrag von organa » 21.02.2009, 13:19

autor hat geschrieben:Teure „organa“,

eine Formulierung lässt mich stutzen. Du sagst. „Viele Wege führen zum Ziel“. Und dass ein Weg der zum Ziel führt, nicht unbedingt der christliche sein muss. Was bringt dich dazu, das Ziel verschiedener Wege als „ein Ziel“ zu begreifen? Und wenn das so ist, was ist dann dieses „Ziel“? Oder meinst du, dass viele Wege zu vielen Zielen führen – dann wäre dein letzter Satz allerdings sinnlos.
Werter autor,

in der Tat müssen wir "Ziel" definieren. Wenn ich diesen Begriff benutze, meine ich nicht unbedingt das religiöse Ziel eines christlichen "Himmels" oder eines buddhistischen "Nirvanas" oder ähnliches. Ich perönlich meine damit das Ziel, das alle Menschen mehr oder minder ähnlich anstreben: Ein gelingendes Leben auf dieser Erde sowie ein Leben nach dem Tod.

Wenn ich davon ausgehe, daß eine Kraft, wie wir Gott nennen (andere nennen sie Götter oder Karma oderoderoder...) nicht nur Christen erschaffen hat, sondern alle anderen Menschen auch, vermute ich stark, daß sein Heilsplan für uns durchaus von überkonfessioneller/-religiöser Dimension sein könnte.

Wir wissen über diesen Plan sehr wenig - ich erhoffe mir etwas Aufklärung, wenn ich mal dereinst drüben ankomme. Vielleicht ermöglicht dieser Gott ja allen seinen Kindern ein erfülltes Leben nach dem Tode gemäß ihrem Wunsch... Wissen wir denn, wie wir uns selbst wahrnehmen im nächsten Leben? Was wir wünschen, für erstrebenswert halten?

Ich stelle fest, es ist sehr schwierig, Gedankengänge zu diesem Thema zu artikulieren, aber vielleicht kommt trotzdem an, wie ich es ungefähr meine.

Viele Grüße
organa

Flummi

#118 Beitrag von Flummi » 23.02.2009, 11:51

Hallo Allerseits,

ich nehme noch Stellung zu Hannes Beitrag mit der Aussage, daß man sich nicht selbst lieben muß um andere zu lieben.

Ich habe meine Aussage - "man muß sich selbst lieben um andere lieben zu können" gemacht WEIL ich mich draussen umgeschaut habe und auch umgehört! Und weil ich selbst die Erfahrung gemacht habe, daß es ohne Selbstliebe/Annahme nicht geht.

Erkläre doch mal wie es gehen soll, wenn Du Dich z.B. nicht liebst und annimmst und Du gehst in Beziehung mit jemanden, den Du liebst oder lieben willst. Wie kannst Du diese Person lieben, wenn Du Dich nicht liebst???
Wie würde diese andere Person sich fühlen in der Beziehung mit Dir?
Woher weißt Du dann, daß es Liebe ist, was Du fühlst?

Das verstehe ich nicht und wäre um eine Idee dazu froh.
Denn das ist für mich zu klären, wenn es später dann um die Kunst des Verzeihens geht...

Grüße; F.

Flummi

#119 Beitrag von Flummi » 23.02.2009, 11:57

Und da ich gerade so im Schreibfluss bin - hier noch eine Sache, die ich nicht verstehe.

Hannes zitiert sinngemäß: "Hinter jeder Handlung ob positiv oder negativ steht Liebe"

Das verstehe ich gar nicht! Wenn ich jemanden verletzend behandle oder jemandem bewußt schaden zufügen will (aus welchen Gründen auch immer) ist da KEINE liebe.
Wie sähe denn die Liebe dahinter (dem Verletzen oder Schaden zufügen) aus?
Das würde mich sehr interessieren.

Gruß, F.

Hannes

#120 Beitrag von Hannes » 23.02.2009, 17:57

Flummi hat geschrieben: Ich habe meine Aussage - "man muß sich selbst lieben um andere lieben zu können" gemacht WEIL ich mich draussen umgeschaut habe und auch umgehört! Und weil ich selbst die Erfahrung gemacht habe, daß es ohne Selbstliebe/Annahme nicht geht.

Erkläre doch mal wie es gehen soll, wenn Du Dich z.B. nicht liebst und annimmst und Du gehst in Beziehung mit jemanden, den Du liebst oder lieben willst. Wie kannst Du diese Person lieben, wenn Du Dich nicht liebst???
hallo flummi,
wenn ein mensch sich selbst nicht liebt (was immer "liebe" in diesem kontext genau meint), dann kann er aber doch jemand/etwas anderes lieben. eine mutter ihr kind - ein mann seine frau - ein christ seinen gott - usw. ... das geht doch!

wenn du eine beziehung eingehst, dann sind das aber doch ganz andere vorzeichen, oder. aber auch da funktioniert das lieben erst einmal. warum auch nicht?
Flummi hat geschrieben: Woher weißt Du dann, daß es Liebe ist, was Du fühlst?
wissen, was ich fühle ... :shock: ... ich weiss gar nicht - aber ich habe ein gefühl, das da ist. und manchmal nenne ich das liebe. und das ist subjektiv.

aber vielleicht müssten wir hier erst einmal den begriff "liebe" genauer definieren!

lg - hannes

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