Zum Karfreitag ...

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Hannes

#11 Beitrag von Hannes » 29.02.2008, 08:35

Tomás Luis de Victoria ... Agnus Dei, qui tollis peccata mundi (Lamm Gottes, der du trägst die Sünd der Welt ...)

Hannes

#12 Beitrag von Hannes » 29.02.2008, 11:59

Heinrich Schütz ... Was hast Du verwirket (SWV 307)
Thomas Bremser, Altus

Was hast du verwirket,
O, du allerholdseligster Knab, Jesu Christe,
daß du also verurteilt warest?
Was hast du begangen,
o du allerfreundlichster Jüngling,
daß man so übel und kläglich mit dir gehandelt?
Was ist doch dein Verbrechen und Mißhandlung?
Was ist deine Schuld, was ist die Ursach deines Todes?
Was ist doch die Verwirkung deiner Verdammnis?

O, ich bin die Ursach und Plage deines Leidens,
ich bin die Verschuldung deines Hinrichtens,
ich bin das Verdienst deines Todes,
das todwürdige Laster, so an dir gerochen worden.
Ich bin die Öffnung der Wunden deines Leidens,
die Angst deiner Peinigung.
Ach, wohin, du Sohn Gottes,
hat sich deine Demut geniedriget?



Quelle: http://de.youtube.com/watch?v=b3xnE5HjEmk

Hannes

#13 Beitrag von Hannes » 29.02.2008, 12:26

Jesus
Bettina Wegner


Was würde sein, wenn es Jesus wirklich gibt
von dem jeder behauptet, daß er ihn liebt
Und er steigt zu uns runter, uns zu befrein
was ihm da passierte in unserm Verein
das stell ich mir vor und dann wird mir ganz leer
Kein Mensch erkennt ihn, wenn er unter uns wär.

Ein silberner Mercedes und ein schwarzer BMW
fahrn mit blutigen Reifen durch klaren Schnee

Jesus - steig nie herab
du kriegst keine Wohnung
und vom Kuchen nichts ab
Du kriegst keine Arbeit
und du kommst in den Knast
weil du radikal und leise
Widerstand geleistet hast

Denn Jesus war Pole und Jude dazu
Jesus war ein Schwarzer und kam aus Peru
Jesus war Türke und Jesus war rot
Mensch Jesus, bleib oben, sonst schlagen die dich tot!

Paul

#14 Beitrag von Paul » 04.03.2008, 23:49

Das Kreuz

von Fritz Diettrich

Ein schmählich Holz ist abgehauen,
Gering an Wuchs und Art.
Und diesem Holz entsteigt ein Grauen
Und überrinnt eiskalt die Frauen,
Die um Maria sich geschart.

Nie war in dieses Holz gestiegen
Ein Saft voll Süßigkeit.
Nie war ein früchtevolles Wiegen,
Ein Vogellied, ein Ästeschmiegen
In seinem tödlichen Gezweig.

Ohn' Trost ist dieses Holz zu schauen,
Als hätt es nie gelebt,
Als sei es ganz aus grauem Stein gehauen.
Es schwankt als schwerer Mast im Frühlingsblauen
Unsicher hin. Und hoch ein Geier schwebt.

O Marterholz, bald fallen deine Schrecken!
Du wirst verwandelt sein
Und überblühst die Welt an allen Ecken
Und reifst auf Golgatha, dem Leidensflecken,
den süßesten Wein.

Engelchen

#15 Beitrag von Engelchen » 10.03.2008, 15:05


Hannes

#16 Beitrag von Hannes » 10.03.2008, 15:14

Nachdem diese meine Haut zerschlagen ist, werde ich ohne mein Fleisch Gott sehen. (Hiob 19,26)

Hannes

#17 Beitrag von Hannes » 10.03.2008, 15:26

ZWISCHEN
deinen Augenbrauen
steht deine Herkunft
eine Chiffre
aus der Vergessenheit des Sandes.

Du hast das Meerzeichen
hingebogen
verrenkt
im Schraubstock der Sehnsucht.

Du säst dich mit allen Sekundenkörnern
in das Unerhörte.

Die Auferstehungen
deiner unsichtbaren Frühlinge
sind in Tränen gebadet.
Der Himmel übt an dir
Zerbrechen.

Du bist in der Gnade.


(Nelly Sachs)

Hannes

#18 Beitrag von Hannes » 10.03.2008, 15:34

Es ist ein Weinen in der Welt,
als ob der liebe Gott gestorben wär,
und der bleierne Schatten, der niederfällt,
lastet grabesschwer.

Komm, wir wollen uns näher verbergen…
Das Leben liegt in allen Herzen
Wie in Särgen.

Du! Wir wollen uns tief küssen –
Es pocht eine Sehnsucht an die Welt,
An der wir sterben müssen.


(Else Lasker-Schüler)

Hannes

#19 Beitrag von Hannes » 10.03.2008, 16:00



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