SELBSTMÖRDER REGENWURM ...?

Erlebter Glaube
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Tatyana

#41 Beitrag von Tatyana » 13.04.2008, 09:08

filippo hat geschrieben:
Gott stellt das Spielbrett auf, und innerhalb bestimmter Parameter geschieht dann entweder das Eine oder das Andere...
Und Gott sah, daß es gut war. Und Gott sprach: Laßt uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über die ganze Erde und über alles Gewürm, das auf Erden kriecht. Du hast ihn wenig niedriger gemacht denn Gott, und mit Ehre und Schmuck hast du ihn gekrönt. Und Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie einen Mann und ein Weib.
Der Bauer auf dem Spielbrett mag ein kleines Abbild des Spielers sein, aber wer hat wohl den größeren Einfluß auf das Spielgeschehen...?

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tosamasi
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#42 Beitrag von tosamasi » 13.04.2008, 09:18

filippo schrieb:
Zitat:
Gott stellt das Spielbrett auf, und innerhalb bestimmter Parameter geschieht dann entweder das Eine oder das Andere...




Tatyana schrieb:
der Bauer auf dem Spielbrett mag ein kleines Abbild des Spielers sein, aber wer hat wohl den größeren Einfluß auf das Spielgeschehen...?
Immerhin besser, als sich als Marionette zu sehen.
Nur der Einfältige fürchtet die Vielfalt
tosamasi

Anne

#43 Beitrag von Anne » 13.04.2008, 10:45

Katharina hat geschrieben:Das ist die Frage, die mich schon lange quält: wo ist meine Barmherzigkeit angemessen oder wo ist es ein unangemessener Eingriff? Wenn ich dem Bettler vor der Kirche einen Euro gebe und er sich dafür Alkohol oder Drogen kauft = angemessen oder unangemessen? Und mit Essen geben sich die Bettler leider nicht immer zufrieden, sie wollen einfach Geld haben.
Ist das Barmherzigkeit, wenn ich ihm sage, er soll doch in den Gottesdienst kommen oder zum anschließenden Kirchenkaffee oder Mittagessen? :?:

Was hat Petrus mit dem "Bettler / Lahmen" vor der Tür des Tempels getan? s. Apostelgeschichte 3: Er sagte zu ihm: "Silber und Gold habe ich nicht; was ich aber habe, das gebe ich dir: Im Namen Jesu Christ von Nazareth steh auf und geh umher." Das war Barmherigkeit pur. Aber wie können wir das in unserem Alltag umsetzen? Die meisten wollen sowas leider gar nicht hören. (Ist meine Erfahrung)

Wartend auf Antwort grüßt :wink:
Katharina
Liebe Katharina,

du wartest ja noch... :wink:
Deshalb versuche ich es mal mit einer Antwort auf deine schwierigen Fragen. Der Gedanke, der mir beim Lesen deiner Zeilen zuerst kommt, ist:

Wir bleiben ja Menschen.

Wir können nicht so berühren, wie Gott es kann (und so einfach oder banal das klingen mag - ich finde wichtig, dass uns das bewusst ist, dass wir es uns bewusst machen). Die zweite Frage, die wir uns dann stellen sollten, ist:

Was kann ich (Mensch) geben?

Und die nächste Frage wäre:

Was kann der andere, betreffende Mensch nehmen?

Zusammenfassend fange ich bei der letzten Frage an:

Auf rein menschlicher Ebene ist und bleibt meiner Meinung nach immer die Frage, ob ein Mensch sich helfen lässt (und das ist so viel seltener der Fall, als man annehmen mag...) und wie ihm tatsächlich geholfen werden kann.

Auf ebenso menschlicher Ebene bleibt gerade deshalb die Frage, was man selbst tun kann, ohne in ungünstige Beziehungen verstrickt zu werden und darunter selbst zu leiden. Deshalb finde ich deinen Gedanken, zum Kirchkaffee und Mittagessen einzuladen, "greifbar" und gut.

In der Beziehung zu Gott sehe ich das mittlerweile ähnlich: Auch Gott kann uns oder die betreffenden Menschen nur dort berühren, wo wir bzw. sie Berührung zulassen. Teresa von Avila sagte, dass Gott genau deshalb ein sehr gnädiger Gott ist: weil er uns entscheiden lässt, wie weit wir ihn in unser Leben lassen. Und weil er immer nur so weit zu uns kommt, wie wir uns ihm öffnen. ER hat mit uns Geduld ohne Ende ... seine Berührung bedeutet ja aber auch, dass sie Leben verändert. Und die Bereitschaft dazu bleibt nun mal bei jedem Einzelnen.

Wiederum zusammenfassen könnte man deine Fragen deshalb mit diesen Fragen:

Was kann ich Mensch(in) tun, damit der andere Mensch sich angesprochen fühlt? Welche Aufmerksamkeit und Wertschätzung kann ich ihm geben, die ihn bestenfalls dazu motiviert, aufzustehen und ...?

Und in der Beziehung zu Gott kann nur ER der berührende, helfende, eingreifende sein, den wir darum bitten können, dass er uns Impulse gibt, ob wir / was wir tun können oder nicht...

Deshalb denke ich: Je entspannter wir damit umgehen (im Bewusstsein unserer "kleinen Kraft"), desto mehr können wir - manchmal ganz spontan - davon aufbringen und tun.

Uff. Keine leichten Fragen... :wink:

Liebe Grüße
Anne

Lobo

#44 Beitrag von Lobo » 13.04.2008, 14:03

Anne hat geschrieben:...Uff. Keine leichten Fragen...
Anne, leicht kann ja jeder. :wink:

Wie schrieb schon Karl R.Popper:Alles Leben ist Problemlösen.
Ein sehr interessantes Buch.
...Wir wissen nichts, das ist das Erste. Deshalb sollen wir sehr bescheiden sein, das ist das Zweite. Das wir nicht behaupten zu wissen, wenn wir nicht wissen, das ist das Dritte...
Gruß
Lobo

Katharina

#45 Beitrag von Katharina » 13.04.2008, 15:20

Anne hat Folgendes geschrieben:
...Uff. Keine leichten Fragen...
Lobo hat Folgendes geschrieben:
Anne, leicht kann ja jeder.
Stimmt, leicht ist auch langweilig.
Aber danke für die neuen Fragen als Antwort, ennA. :?

Vielleicht auch so: Barmherzig = Warmherzig

Liebe Grüße
Katharina

Lobo

#46 Beitrag von Lobo » 14.04.2008, 10:35

Wurmende-Erkenntnis
BezAp Brinkmann am 09.04.2008 in Oberhausen-Sterkrade:...Wir wollen nicht wie Würmer sein, ohne Horizont und Perspektive, sondern wie Adler mit Flügeln alles aus der Perspektive von oben betrachten...

Diese na-Rhetorik ist nun wirklich nicht neu. :x

Lobo

uhu-uli

#47 Beitrag von uhu-uli » 14.04.2008, 12:24

Hallo Lobo,

jedes Bild hat seine Grenzen ...
neulich haben wir beim Wurm, die Möglichkeit Dinge abzukoppeln als positive Chance betrachtet. Sicherlich ist im Ökosystem Baum der Wurm ein wichtiger Bestandteil ... wie die Brennessel für den Schmetterling ...

aber ich möchte nicht sein wie Herr Wurm aus Kabale und Liebe ...

ich möchte auch nicht wie ein Einsiedler in den Bergen leben, wie ein Adler es tut. Dennoch gefallen mir die alten Bilder "Auf Adlerflügeln getragen" oder "unter den Flügeln bleibt es still" .. Da ist eine tiefe Sehnsucht nach getragen sein und beschützt werden ...

eine Ur-Sehnsucht vielleicht? ... die sich auch im Taizébild meines Avatars für mich wiederspiegelt.

Alles Liebe
Deine Uli

Katze

#48 Beitrag von Katze » 14.04.2008, 20:12

Ich will nicht penetrant sein...
Aber kann dies wirklich keiner beantworten?

Ich bin seit meiner Kindheit, durch die Kirche, gelehrt, dass Tiere nach ihrem Tod wirklich tot wären. Nur, woher kommt denn diese Gewissheit?

Oft wird auf die Bibel verwiesen, dass es dort keinen Hinweis diesbezüglich gäbe. Aber, die Bibel wurde doch von Menschen geschrieben... könnte es sein, dass der Verbleib der Tiere und Pflanzen dort einfach nicht erwähnt wurde?

lg katze

tvmovie

#49 Beitrag von tvmovie » 14.04.2008, 20:28

Katze hat geschrieben:Ich will nicht penetrant sein...
Aber kann dies wirklich keiner beantworten?

Ich bin seit meiner Kindheit, durch die Kirche, gelehrt, dass Tiere nach ihrem Tod wirklich tot wären. Nur, woher kommt denn diese Gewissheit?

Oft wird auf die Bibel verwiesen, dass es dort keinen Hinweis diesbezüglich gäbe. Aber, die Bibel wurde doch von Menschen geschrieben... könnte es sein, dass der Verbleib der Tiere und Pflanzen dort einfach nicht erwähnt wurde?

lg katze
Nun, hilft das hier weiter?

http://www.geistigenahrung.org/ftopic18426.html

tvmovie

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#50 Beitrag von tosamasi » 14.04.2008, 21:26

Nur der Einfältige fürchtet die Vielfalt
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