Hohlspiegel - Gottesdienste

Erlebter Glaube
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Brombär

#81 Beitrag von Brombär » 01.10.2008, 23:08

Könnten diese Schwestern nicht einmal der Gemeinde vorgestellt werden, zum Beispiel im Silvestergottesdienst?“


. . . . . und man könnte sie mit einem Blumenkranz um den Hals schmücken, wie die Kühe beim Almabtrieb. :oops:


B.

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tosamasi
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#82 Beitrag von tosamasi » 01.10.2008, 23:15

Dieter schrieb:
Und anschließend verschwinden sie wieder im Dunkel der Vergessenheit. Oder so.
Muttertag, Frauentag, Schwesterntag.

Friedrich Schiller

Würde der Frauen

Ehret die Frauen! sie flechten und weben
Himmlische Rosen ins irdische Leben,
Flechten der Liebe beglückendes Band,
Und in der Grazie züchtigem Schleier
Nähren sie wachsam das ewige Feuer
Schöner Gefühle mit heiliger Hand.
Ewig aus der Wahrheit Schranken
Schweift des Mannes wilde Kraft;
Unstät treiben die Gedanken
Auf dem Meer der Leidenschaft;
Gierig greift er in die Ferne,
Nimmer wird sein Herz gestillt;
Rastlos durch entlegne Sterne
Jagt er seines Traumes Bild.

Aber mit zauberisch fesselndem Blicke
Winken die Frauen den Flüchtling zurücke,
Warnend zurück in der Gegenwart Spur.
In der Mutter bescheidener Hütte
Sind sie geblieben mit schamhafter Sitte,
Treue Töchter der frommen Natur.

Feindlich ist des Mannes Streben,
Mit zermalmender Gewalt
Geht der wilde durch das Leben,
Ohne Rast und Aufenthalt.
Was er schuf, zerstört er wieder,
Nimmer ruht der Wünsche Streit,
Nimmer, wie das Haupt der Hyder
Ewig fällt und sich erneut.

Aber, zufrieden mit stillerem Ruhme,
Brechen die Frauen des Augenblicks Blume,
Nähren sie sorgsam mit liebendem Fleiß,
Freier in ihrem gebundenen Wirken,
Reicher, als er, in des Wissens Bezirken
Und in der Dichtung unendlichem Kreis.

Streng und stolz, sich selbst genügend,
Kennt des Mannes kalte Brust,
Herzlich an ein Herz sich schmiegend,
Nicht der Liebe Götterlust,
Kennet nicht den Tausch der Seelen,
Nicht in Thränen schmilzt er hin;
Selbst des Lebens Kämpfe stählen
Härter seinen harten Sinn.

Aber, wie leise vom Zephyr erschüttert,
Schnell die äolische Harfe erzittert,
Also die fühlende Seele der Fraun.
Zärtlich geängstet vom Bilde der Qualen,
Wallet der liebende Busen, es strahlen
Perlend die Augen von himmlischem Thau.

In der Männer Herrschgebiete
Gilt der Stärke trotzig Recht;
Mit dem Schwert beweist der Scythe,
Und der Perser wird zum Knecht.
Es befehden sich im Grimme
Die Begierden wild und roh,
Und der Eris rauhe Stimme
Waltet, wo die Charis floh.

Aber mit sanft überredender Bitte
Führen die Frauen den Scepter der Sitte,
Löschen die Zwietracht, die tobend entglüht,
Lehren die Kräfte, die feindlich sich hassen,
Sich in der lieblichen Form zu umfassen,
Und vereinen, was ewig sich flieht.
Nur der Einfältige fürchtet die Vielfalt
tosamasi

Tatyana

#83 Beitrag von Tatyana » 02.10.2008, 08:42

Dieter hat geschrieben:Tja, da sieht man es. Die Schwestern machen ihre Arbeit im Verborgenen. So verborgen, daß sie in der Gemeinde noch von keinem wahrgenommen worden sind. So richtig demütige und unscheinbare Gehülfinnen. Da ist es doch an Silvester der richtige Augenblick, mit dem einen oder anderen Blitzlicht auf sie aufmerksam zu machen. Und anschließend verschwinden sie wieder im Dunkel der Vergessenheit. Oder so.
Wenigstens können sie sich diesen ergreifenden Augenblick hinterher schöntrinken...

tergram

#84 Beitrag von tergram » 02.10.2008, 09:17

Ja nee, ist schon klar...

Die Schwestern sind - wieder mal - die (göttliche) Ersatzarmee und bilden die stille Reserve, wenn's am männlichen Personal mangelt. Und zwar nur dann.

Dass manche Frauen freiwillig, still und demütig einen Platz einnehmen, der zwar viele Pflichten aber keine Rechte beinhaltet, erleichtert den Herren diese Strategie ungemein. Man verkauft ihnen und der Öffentlichkeit das als besondere Großzügigkeit/Fortschrittlichkeit: "Seht her, was Frauen bei uns alles dürfen..."

Aber an Silvester schlägt gemäß stammapostolischer Empfehlung die große Stunde der in der Stille und unerkannt dienenden Schwestern: Einmal im Jahr, für wenige Minuten, werden sie ans Licht geholt und - man kann's kaum fassen - der Gemeinde (vor)gezeigt. Wie dankbar werden sie dafür sein (müssen)! Es ist wie mit dem Muttertag...

Werter Herr Dr. Leber, ich werde Sie erst dann ernst nehmen, wenn Sie sich der unerträglichen Arroganz Ihrer Worte bewusst geworden sind und diese Haltung aufgegeben haben. Die NAK in D/EU/USA ist (auch) deshalb indiskutabel, weil Frauen in der Wortverkündung und in der Aussenwirkung nicht vorkommen. Dass sie (wertvolle!) Hilfsdienste im Hintergrund und ohne Amt leisten dürfen, empfinde ich nicht als Bereicherung, sondern als Verhöhnung.

Ich wünsche den Schwestern in der NAK eine Kirchenleitung, die nicht selbstbeschränkend auf 50% ihrer "Humanressourcen" verzichtet. Und ich wünsche den Schwestern den Mut, klar und deutlich "nein danke" zu sagen, wenn ihnen Aufgaben angeboten werden, die sie zu "Arbeitern 2. Klasse" machen.

Chor bitte. Bild
Lass mich n i c h t stille werden...
Zuletzt geändert von tergram am 02.10.2008, 09:36, insgesamt 1-mal geändert.

42

#85 Beitrag von 42 » 02.10.2008, 09:34


tergram

#86 Beitrag von tergram » 02.10.2008, 09:37

42, du bist ein Frauenversteher. Bild

42

#87 Beitrag von 42 » 02.10.2008, 10:48

Nur virtuell, tergram, rein virtuell. Das muss ich meiner Frau zeigen, aber die wird unglaeubig dreinschauen.

tergram

#88 Beitrag von tergram » 02.10.2008, 11:00

Ja, die stammpostolischen schönen Hinweise zur Gestaltung der Silvesterfeier unter Mitwirkung weiblicher Statisten muss man gesehen haben, um sie zu glauben. Gruß, Frau Thomas. :wink:

Engelchen

#89 Beitrag von Engelchen » 02.10.2008, 11:42

Ich wünsche den Schwestern in der NAK eine Kirchenleitung, die nicht selbstbeschränkend auf 50% ihrer "Humanressourcen" verzichtet. Und ich wünsche den Schwestern den Mut, klar und deutlich "nein danke" zu sagen, wenn ihnen Aufgaben angeboten werden, die sie zu "Arbeitern 2. Klasse" machen.

Ein Arbeiter 2. Klasse wäre ja noch ganz nett....
Aber wie sagte unlängst ein junger Diakon zu mir als eine organisatorische Frage zu klären war.
"Du bist Frau und ich Diakon, darüber solltest Du dir bewusst sein. Ich habe hier das Sagen."
Froi.
:wink:

shalom

#90 Beitrag von shalom » 02.10.2008, 12:16

tergram hat geschrieben: Ich wünsche den Schwestern in der NAK eine Kirchenleitung, die nicht selbstbeschränkend auf 50% ihrer "Humanressourcen" verzichtet. Und ich wünsche den Schwestern den Mut, klar und deutlich "nein danke" zu sagen… .

Chor bitte. Bild
Lass mich n i c h t stille werden...
Dear Miss tergram,

die Schwesternquote innerhalb der Gemeinden dürfte weitaus höher als 50% liegen. Doch das nur am Rande. Stp. Dr. Leber sagt doch daher auch ganz liebevoll: „Ich strebe eine Art versöhnte Partnerschaft an“.

Das heißt doch, er hat die versöhnte Partnerschaft seinerseits noch nicht erreicht. Vielleicht sieht er es auch als einen langfristigen Prozess an (Vision 2050?), den er und seine Kirche noch zu durchlaufen haben? Evtl. gibt es auch verschiedene Arten versöhnter Partnerschaften, ähnlich wie Stp. Dr. Leber dies beim [->Dankopferkult] sieht, „- dass dies in einigen Regionen der neuapostolischen Welt der Fall ist -“. Manche Dogmen von Stammaposteln sind gar keine - und wenn -, werden sie neudogmatisch bis 2010 halt nur unterschiedlich praktiziert.

The same procedure as last year?

„Well, I’ll do my very best“ :wink: - shalom

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