Du musst gottgelassen sein

Erlebter Glaube
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tergram

#31 Beitrag von tergram » 21.01.2008, 21:29

Dieter hat geschrieben:Also nehmt euch die Freiheit, euch Gesundheit, Glück und Wohlergehen zu wünschen. Und glaubt daran. Denn dem, der glaubt, ist nichts unmöglich. Jesus sagte oft: Dir geschehe, wie Du geglaubt hast. (Matth. 9,29) oder: Dein Glaube hat Dir geholfen. Vielleicht müssen wir ihn nur gezielter einsetzen, den Glauben. Ich bin davon fest überzeugt!
Dieter
Und wenn uns Gesundheit, Glück und Wohlergehen trotzdem versagt bleiben, haben wir dann nur zu wenig geglaubt, zu wenig gehofft, zu wenig gebetet?

Wird nicht der mit Unglück und Krankheit geplagte durch diese Denkweise zusätzlich belastet, weil er auch noch selbst an seinem Elend Schuld ist?

Glaub mir Dieter, wenn Glaube und Gebet in jedem Fall heilen könnte...

Maximin

WENN DAS HERZ STILL WIRD...

#32 Beitrag von Maximin » 21.01.2008, 21:38

... gottgelassen sein kann auch bedeuten, dass sich eigentlich nichts anderes veränderte als meine Selbstwahrnehmung: Eben noch protestierend aufgewühlt und dann darüber stillwerdend. Ein Liederdichter drückte es so aus: Mein Herz ist still geworden... Mir scheint, dass die Abwehr mehr wehtut als das Annehmen, gleich was es ist.

Micha

Dieter

#33 Beitrag von Dieter » 22.01.2008, 08:35

tergram hat geschrieben:
Dieter hat geschrieben:Also nehmt euch die Freiheit, euch Gesundheit, Glück und Wohlergehen zu wünschen. Und glaubt daran. Denn dem, der glaubt, ist nichts unmöglich. Jesus sagte oft: Dir geschehe, wie Du geglaubt hast. (Matth. 9,29) oder: Dein Glaube hat Dir geholfen. Vielleicht müssen wir ihn nur gezielter einsetzen, den Glauben. Ich bin davon fest überzeugt!
Dieter
Und wenn uns Gesundheit, Glück und Wohlergehen trotzdem versagt bleiben, haben wir dann nur zu wenig geglaubt, zu wenig gehofft, zu wenig gebetet?

Wird nicht der mit Unglück und Krankheit geplagte durch diese Denkweise zusätzlich belastet, weil er auch noch selbst an seinem Elend Schuld ist?

Glaub mir Dieter, wenn Glaube und Gebet in jedem Fall heilen könnte...
Liebe tergram,

ich will damit keinesfalls sagen, dass jemand an seinem Elend, wie Du schreibst, selbst schuld ist. Aber hat Gott uns nicht als ein Bild gemacht, das IHM gleich ist? Und hat er nicht am Ende der Schöpfung alles als sehr gut bezeichnet? Also muss doch diese Kraft, alles sehr gut werden zu lassen, in einem jeden Menschen verborgen liegen. Es ist sicher NIE Gottes Wille, dass irgend jemand krank, traurig oder elend ist. Gott will dass allen Menschen geholfen wird. Es ist Sein Wunsch, dass wir gesund, froh und glücklich sind. Wir müssen diesen Wunsch jedoch uns zu eigen machen. Vielen fällt es schwer, dieses als Gottes Wille zu akzeptieren. Sie sind in alten Denkmustern gefangen.
Glaub mir, ich weiss auch etwas, wenn ich davon rede. Vorletztes Jahr stand ich kurz vor einer Rückenoperation. Zwei Gleitwirbel sollten versteift werden. Ich habe ein ähnlich Operation schon vor 15 Jahren gehabt. Und dann habe ich mir gesagt: Ich lasse mich von vielen Dingen nicht mehr belasten. Und mir bricht keiner mehr das Kreuz. Ich habe mein Leben entsprechend geändert. Und was soll ich sagen? Rückenschmerzen - was ist das? Ich habe Lasten, die mich gebeugt und niedergedrückt haben, abgelegt.
Und ich glaube, dass dies der richtige Weg war.
Vielleicht konnte ich es mit diesen Worten etwas besser rüberbringen.
Alles Gute und Gott befohlen!
Dieter

tergram

#34 Beitrag von tergram » 22.01.2008, 08:46

Lieber Dieter, liebe Mitdiskutanten,

ich habe in den vergangenen Tagen erleben müssen, wie ein kleines Mädchen aus unserer Nachbarschaft an Leukämie starb. Von einem gesunden, fröhlichen Kind bis zum Tod hat es gerade mal 4 Monate gedauert. Der Krebs war so aggressiv, dass die Ärzte hilflos und ratlos waren. Ich habe die Verzweiflung und den Schmerz der Eltern gesehen und gefühlt.

Vor einigen Wochen wurde ein Bekannter auf dem Heimweg vom Büro auf dem Bürgersteig überfahren. Der Fahrer war betrunken und kam von einer Weihnachtsfeier. Wir haben die Verzweiflung und den Schmerz der Frau und der Kinder gesehen und gefühlt.

Geht einmal auf die Onkologischen Stationen der Kliniken - das nächste Krankenhaus ist sicher nicht weit weg. Geht hin und schaut diesen Menschen in die Augen und in die Seelen. Und dann erzählt ihnen von Gottgelassenheit und dass Gott will, dass es allen Menschen gut geht.

Versucht es. Nur ein einziges Mal.
Zuletzt geändert von tergram am 22.01.2008, 09:13, insgesamt 1-mal geändert.

Hannes

#35 Beitrag von Hannes » 22.01.2008, 08:53

Dieter hat geschrieben: Es ist Sein Wunsch, dass wir gesund, froh und glücklich sind. Wir müssen diesen Wunsch jedoch uns zu eigen machen. Vielen fällt es schwer, dieses als Gottes Wille zu akzeptieren. Sie sind in alten Denkmustern gefangen.
Nein, nein und nochmals NEIN!!!

Hiob - da wollte Gott das scheinbar nicht! Und was sage ich meiner Nachbarin, deren Kind schwerst gehirngeschädigt ist. Und was einer Bekannten, die aufgrund zigfacher Vergewaltigungen im Kindesalter nur noch eine Psychiatriekarriere vor sich hat ... WAS?

Wie mache ich mir "Gottes Wunsch zu eigen"? Wie geht das genau? Wie kriege ich diese Prägungen und Sätze aus meinem Gehirn raus, die mein ganzes Leben mich beeinträchtigen? Wie ändere ich Denkmuster, die mir meine Herkunftsfamilie und Kirchenmänner über Jahrzehnte eingeprägt haben? Wie bekomme ich Vertrauen in mich selbst, in meine Fähigkeiten und zu meinem Gott her? Rezepte bitte!

Ich verstehe Dich und Deinen Wunsch nach diesem Gott - aber stell Dir vor, Du bekommst heute schwerste Depressionen - was sind dann diese Worte noch wert?

Danke für eine Antwort und freundlichen (!) Gruss
Hannes


ps. tergram: genau so!

Lobo

#36 Beitrag von Lobo » 22.01.2008, 09:24

Dieter hat geschrieben:Befreit euch doch von den Vorstellungen, Gott wäre ein strafender Gott. Ihr blockiert euch damit nur selbst. Schon in den Psalmen können wir lesen:

Ps 37, 4: Habe Deine Lust am HERRN; der wird dir geben, was dein Herz wünschet.

Also nehmt euch die Freiheit, euch Gesundheit, Glück und Wohlergehen zu wünschen. Und glaubt daran. Denn dem, der glaubt, ist nichts unmöglich. Jesus sagte oft: Dir geschehe, wie Du geglaubt hast. (Matth. 9,29) oder: Dein Glaube hat Dir geholfen.

Vielleicht müssen wir ihn nur gezielter einsetzen, den Glauben. Ich bin davon fest überzeugt!

Dieter
Schön, wenn es so funktioniert.
Warum muss ich bei solchen Wünschen immer an folgenden Satz denken?

Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen!
…und ich lächelte und war froh und es kam schlimmer!
Viel schlimmer!
:cry:

Gruß
Lobo

alter Fritz

#37 Beitrag von alter Fritz » 22.01.2008, 09:45

:lol: danke für den Willkommensgruß -

zum Thema habe ich vor einigen Tagen einen netten Beitrag im SWR
"Anstöße" gehört:

Zitat an:
Cornelia Michels-Zepp, Bad Kreuznach, Evangelische Kirche
Seelsorge
„Kran-ken-haus-Seel-sor-ge-rin“ liest ein Junge auf dem Schild an meiner Jacke. „Und was ist das?“ „Naja, ich besuche die kranken Kinder hier und ich spreche mit den…“ Schon werde ich unterbrochen: „Weißt du was? Ich habe mir den Brustwirbel gebrochen, der da“, er zeigt auf seinen Bettnachbarn „ist gegen `ne Glastür gerannt und der da hinten hat die Beine durchgebrochen. - Kannst du auch spielen?“ „Klar“, sage ich. Sofort holt er ein Spiel hervor.

Da ist kein Bedarf für lange Erklärungen; nur ein knapper Lagebericht und schon kommt er zur Sache: Spielen will er. Spielen ist hier wichtig, das habe ich schnell gelernt. Kinder gewinnen spielend Zutrauen. Und plötzlich sagen sie dann Sätze wie: „In der Schule werde ich geärgert wegen meiner Hautfarbe“, oder „seit gestern warte ich auf meine Eltern, aber sie kommen nicht“, und sie lassen mich teilhaben an ihrem Kummer.

Und der sieht bei jedem anders aus. Nur eine Frage wird mir immer wieder gestellt: Seelsorge - was ist das eigentlich? Und überhaupt: Wie muss man sich das vorstellen, wenn Menschen einander beistehen? In einem Heftchen zur Seelsorge stolpere ich über eine kleine Begebenheit, die das sehr schön beschreibt:

Ein kleines Mädchen geht zum ersten Mal selbstständig Einkaufen. Eine ältere Spielfreundin begleitet sie. Als das kleine Mädchen an der Kasse bezahlt hat, fragt die Kassiererin das größere Mädchen: „Und was bekommst du?“ Die Ältere antwortet:

„Ich will nichts. Ich bin bloß mit.“ – Und so verstehe ich meine Aufgabe: Ich bin bloß mit. Und so verstehe ich die Aufgabe all derer, die jemandem beistehen in einer schwierigen Situation: ich bin bloß mit, denn ich verfolge keine bestimmten Absichten;

ich begleite dich ein Stück deines Weges, aber du bestimmst die Richtung. Ich lasse mich auf dich ein. Und ich gehe wieder weg.

„Ich bin bloß mit“, sagen viele und meinen, das sei doch nichts. Aber es ist wertvoll. Und ich bin überzeugt: In solchen Begleitungen ist Gott auch immer mit. Und er bleibt auch noch, wenn alle seine Helfer gegangen sind.

Zitat Ende

So sehe ich das mit Gott (Allah, Schöpfer etc)auch.
Wir müssen unseren Teil zur Situation beitragen und uns dann in Gott fallen lassen (abwarten).

Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott. Diesen Satz fand ich früher lästerlich,
heute finde ich ihn sehr wichtig, denn nur wenn wir etwas machen, kann er auch helfen (z.B. dass es gelingt). Das Machen überläßt er uns.
Also, machen wir heute was, für uns und die anderen.
Gruß vom alten Fritz

Lobo

#38 Beitrag von Lobo » 22.01.2008, 10:53

alter Fritz hat geschrieben:
...Das Machen überläßt er uns.
Also, machen wir heute was, für uns und die anderen...

Gruß vom alten Fritz
Vorsicht! Gefahr von Allmachtsphantasie. :wink:

Gruß
Lobo

steppenwolf

#39 Beitrag von steppenwolf » 22.01.2008, 10:57

:wink:
Zuletzt geändert von steppenwolf am 02.05.2008, 13:14, insgesamt 1-mal geändert.

Lobo

#40 Beitrag von Lobo » 22.01.2008, 11:01

steppenwolf hat geschrieben:
Vorsicht! Gefahr von Allmachtsphantasie.
Nix verstehn... :roll:
Sich nur auf seinen eigenen starken Arm zu verlassen,
dass klappt nicht immer. :wink: Es gibt halt Grenzen des Machbaren.


Gruß
Lobo

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