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Beitrag
von tergram » 19.11.2012, 12:33
Nein centaurea, der zitierte Satz ist - und ich denke, darüber sind wir uns einig- eine Überspitzung, eine Aussage mit einem kleinen Augenzwinkern, einem Funken Hoffnung und einem Seufzer der Resignation. Speziell der Konflikt im Nahen Osten ist (auch) von so vielen religiösen Einflüssen befeuert, dass man sich schon mal vorstellen mag, wie friedlich das Zusammenleben dort wäre, wenn es diese unseligen Einflüsse nicht gäbe. Wenn aber jede Seite mit dem Finger in sogenannten Heiligen Büchern herumstochert und darin Beweise findet, dass Gott dies oder jenes gewollte habe, dann... Dass man die Institution "Gott" braucht, um der eigenen Meinung Gewicht und Rechtfertigung zu verleihen, ist Tradition.
Um auf die "warum"-Frage in deinem vorletzten Beitrag zu antworten: Weil wir Menschen nun mal nicht friedlich sind. Nur unfriedlich haben wir überlebt. Wir sind darauf ausgerichtet, unsere Interessen zu wahren und durchzusetzen, unseren Vorteil zu suchen (ergänze um: Vorteile unserer Familie, Gruppe, Dorfgemeinschaft, Land,....). Nur diejenigen unserer Vorfahren, die das taten, haben überlebt, die anderen sind ausgestorben und konnten ihre Gene nicht weitergeben. Dieses Potenzial positiv zu nutzen ohne dem Nachbarn den Schädel einzuschlagen, ist unsere größte Herausforderung. Manchmal klappt es - siehe große Teile Europas in den letzten 60,70 Jahren - meistens nicht.
Die Mechanismen lassen sich auch in diesem Forum erkennen - ein Mikrokosmos...