..Verlängerung der Amtstätigkeit ..kein moralischer Druck

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tergram

Re: ..Verlängerung der Amtstätigkeit ..kein moralischer Druc

#11 Beitrag von tergram » 21.11.2013, 18:35

Der Wochengottesdienst, ohnehin nicht mehr kompatibel mit ausufernden Arbeitszeiten in unserer Service-Gesellschaft, kann ersatzlos entfallen. Ebenso wie vor Jahren der Sonntagnachmittags-GD. Scheint ja niemandem zu fehlen. :wink:

Troubadix

Das ist aus einer Mücke einen Elefanten machen!

#12 Beitrag von Troubadix » 21.11.2013, 19:10

Bitte meine Damen und Herren, lest doch sorgfältiger bevor ihr eine Mücke zum Elefanten macht. Es heisst "Präzisierung", nicht Änderung, und tatsächlich gilt diese Regel schon lange. Schon zu meiner Zeit hatten wir in der Gemeinde einen AT, der erst mit 67 in den Ruhestand kam. Daher wirklich nichts Neues, sondern viel Wind um nichts. Das macht Kritiker nicht glaubwürdig, wohl eher lächerlich. Das meine 2Cents dazu.

Andere Kirchen haben auch Rekrutierungsprobleme beim Bodenpersonal. Bei uns hier im Städtchen steigt dieser Tage ein 75jähriger evangelischer Pfarrer wieder "in die Hose", weil sich kein jüngerer Nachfolger für den Nachfolger seines Nachfolgers mehr finden lässt.

lucy

Re: ..Verlängerung der Amtstätigkeit ..kein moralischer Druc

#13 Beitrag von lucy » 21.11.2013, 19:41

Bravo!
Das Überleben der Kirche hängt also an älteren Männern und an 3 Jahren?
Bitte die treuen Gehülfinnen nicht vergessen, welche den Gliedern des neuapostolischen Ambtskoerpers 3 Jahre laenger "die Stange halten", in Demut und Geduld.

Vor ein paar Wochen traf ich im Einkaufszentrum eine Gehülfin ( Gattin eines noch mit 65 in den Ruhestand gegangenen Ex-Vorstehers ).
Auf meine Frage: " Wie geht es Dir und deinem im Ruhestand befindlichen Ehemann?"
Ihre Antwort: " Seit mein Mann im Ruhestand ist, fangen wir erst richtig an zu leben ! Er war immer nur fuer die Kirche und die Geschwister da. Ich hatte wenig von ihm und unsere Kinder auch. Das laesst sich nicht mehr nachholen."

Hoch lebe die Verlaengerung des nak-Ueberlebens :mrgreen: .

Tina
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Re: ..Verlängerung der Amtstätigkeit ..kein moralischer Druc

#14 Beitrag von Tina » 21.11.2013, 23:39

Ich verstehe die Aufregung nicht. Wer ehrenamtlich tätig ist, hat keinen Tarifvertrag und kann diese Arbeit jederzeit beenden, ohne dass er dadurch weniger Rente erhält. Nur wer sein Selbstwertgefühl aus dem kirchlichen Amt bezieht, mag auf eine offizielle Zurruhesetzung angewiesen sein und von der genannten Regelung abhängen.

Gruß Tina
Wein und Saitenspiel erfreuen das Herz; aber die Weisheit ist lieblicher denn die beiden. Pfeife und Harfe lauten wohl, aber eine freundliche Rede ist besser denn die beiden. (Sirach 40, 21.22)

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Re: ..Verlängerung der Amtstätigkeit ..kein moralischer Druc

#15 Beitrag von _ » 22.11.2013, 11:37

Tina hat geschrieben:Ich verstehe die Aufregung nicht. Wer ehrenamtlich tätig ist, hat keinen Tarifvertrag und kann diese Arbeit jederzeit beenden, ohne dass er dadurch weniger Rente erhält. Nur wer sein Selbstwertgefühl aus dem kirchlichen Amt bezieht, mag auf eine offizielle Zurruhesetzung angewiesen sein und von der genannten Regelung abhängen.
Was bedeuten eigentlich drei Jahre länger arbeiten, wenn nicht drei Jahre weniger Rente(nzeit)? :lol:

Sorry, aber... sowas kann auch nur eine Frau schreiben, die niemals ein Amt in der NAK trug oder dafür in Betracht kam. :wink: Nein, jetzt ernsthaft: Die Praxis sieht anders aus - es geht ja nicht um's Selbstwertgefühl, sondern um den Segen Gottes, dessen man verlustig geht!!1 Bislang habe ich in meinem Umfeld nur von negative Erfahrungen mit den Kirchenoberen gehört, wenn Amtsträger vorzeitig ihr Amt niederlegen wollten (von einer "Zurruhesetzung" würde die Kirchenleitung da ja niemals sprechen wollen - schließlich gilt das Amt sonst auf Lebenszeit, und nicht für einen befristeten Zeitraum).

Immerhin konnte ja offensichtlich Nadolny heruntergehandelt werden - der hatte ja einstmals "10... mehr!" gefordert. (Wo ist eigentlich Shalom? Im Urlaub? Oder schläft er?)

tergram

Re: ..Verlängerung der Amtstätigkeit ..kein moralischer Druc

#16 Beitrag von tergram » 22.11.2013, 11:55

Es geht im Kern nicht um alberne 3 Jahre mehr oder weniger...

Es geht darum, dass angesichts der bekannten und dramatischen Situation der NAK in Deutschland die Herren Bezirksapostel kein wichtigeres Thema haben, als dieses.

Innovationen? Mutige Entscheidungen? Zukunftsorientiertes Denken? Fehlanzeige. Wir wurschteln emsig an den Symptomen herum, statt die Ursachen mal mutig anzupacken.

DAS ist der Skandal und die geistige Bankrotterklörung der Kirchenoberen.

Caroline

Re: ..Verlängerung der Amtstätigkeit ..kein moralischer Druc

#17 Beitrag von Caroline » 22.11.2013, 13:55

Weibliche Amtsträger werden die Lage NAK nicht stabilisieren können.
Aber das Ende ein wenig hinauszögern.
Bis es so weit wäre, sind die letzten Schwestern, die bereit (gewesen) wären, verprellt!
Es werden doch durchaus jetzt schon Stimmen laut, die sagen, als Notnagel stehe ich nicht zur Verfügung!

Dass auch Gemeinden wegen Ämtermangel geschlossen wurden, habe ich selbst gehört.

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Re: ..Verlängerung der Amtstätigkeit ..kein moralischer Druc

#18 Beitrag von _ » 22.11.2013, 14:15

tergram hat geschrieben:Es geht im Kern nicht um alberne 3 Jahre mehr oder weniger...
Dir vielleicht nicht, Tergram. Aber prinzipiell beobachten wir doch, dass die "Treuen" - also jene, die überhaupt noch Initiative in den Gemeinden zeigen und sich für die Übernahme von Aufgaben/Amtsaufträgen bereitfinden - immer mehr und weiter und länger belastet werden, während viele andere sich zurückziehen. Dieses Phänomen wird mit diesem Schritt (wie auch schon mit der Regelung, dass Ruheständler Krankenseelsorgebesuche übernehmen oder für den "Türdienst" reaktiviert werden) doch institutionalisiert.

Tina
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Re: ..Verlängerung der Amtstätigkeit ..kein moralischer Druc

#19 Beitrag von Tina » 22.11.2013, 14:20

tergram hat geschrieben:Es geht im Kern nicht um alberne 3 Jahre mehr oder weniger...
Tergram, volle Zustimmung zu deiner gesamten Argumentation! Die NAK hat eben ein sehr spezielles Bild vom Ehrenamt. Statt Wertschätzung erfahren engagierte AT häufig Kritik an ihrer Tätigkeit, manchmal verbunden mit Weisungen, ganz selbstverständlich Verwaltungstätigkeiten im Umfang einer halben bis ganzen Arbeitsstelle neben Familie und Beruf zu erledigen.
Kein Wunder, wenn langjährig tätige AT sich immer häufiger vorzeitig in den Ruhestand verabschieden.
Kein Wunder, wenn gerade innovative junge Männer immer häufiger NEIN zum Amt sagen.
Kein Wunder, wenn linientreue AT oftmals Burnoutsymptome erkennen lassen.
Kein Wunder, wenn Gottesdienste nach und nach seltener besucht werden, weil unter diesen Rahmenbedingungen die Qualität der Predigt immer geringer wird.
Kein Wunder, wenn Frauen sich kopfschüttelnd von den Ritualen dieses Systems abwenden, dessen Strukturen sie intellektuell völlig überfordern.

@ - : Spielt die Kirche nicht in geradezu unverantwortlicher Weise mit dem Selbstwertgefühl, ja sogar mit den Ängsten ihrer ehrenamtlichen Mitarbeiter, wenn sie mit Segensentzug droht für den Fall, dass ein Mann - aus welchen Gründen auch immer - sein Amt abgeben möchte?

Übrigens mache ich in meinem nicht-kirchlichen Umfeld, in dem ich als Frau gleichberechtigt ehrenamtlich aktiv sein darf, ähnliche Erfahrungen, wie die NAK-Ehrenamtler in meinem persönlichen Umfeld.

Aus dem wilden Westen Deutschlands grüßt
Tina
Wein und Saitenspiel erfreuen das Herz; aber die Weisheit ist lieblicher denn die beiden. Pfeife und Harfe lauten wohl, aber eine freundliche Rede ist besser denn die beiden. (Sirach 40, 21.22)

Brombär

Re: ..Verlängerung der Amtstätigkeit ..kein moralischer Druc

#20 Beitrag von Brombär » 22.11.2013, 14:26

Caroline schrieb:

Dass auch Gemeinden wegen Ämtermangel geschlossen wurden, habe ich selbst gehört.


Caroline,

ich bestreite nicht, dass Sie das gehört haben; mit den Angaben der Kirche deckt sich das aber nicht.

Aufgrund schriftlicher Angaben in der Rubrik "Zahlen-Daten-Fakten" (oder so ähnlich) kommen auf ca.17,8 neuapostolische Christen 1 Amtsträger. Ich meine, dass es in den letzten Jahren keine engmaschigere Betreuung gab.

Wie ich vor kurzem schon darstellte, werden AT von profanierten Gemeinden in die aufnehmende Gemeinde integriert, gehen der NAK also nicht verloren. Zudem wird bei Mitgliederrückgang ( wie das ja der Fall ist) die Betreuungsdichte höher, da AT eher nicht austreten. Der Umstand, dass wegen AT-Mangel Gemeinden geschlossen werden, erscheint mir daher konstruiert und lässt sich zumindest mit den Angaben der Amtsträgeranzahl in Deutschland nicht belegen.

Dass es ein Nachwuchsproblem jüngerer AT gibt, dürfte indes unbestritten sein.

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