NAK: die Frage der Absicherung der Pensionsverpflichtungen - Ausgelagerte Langlebigkeitsrisiken kommentiert von Shalom

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Re: Ausgelagerte Langlebigkeitsrisiken

#41 Beitrag von Comment » 20.08.2013, 19:00

Werter chorus,

ich habe meine damalige Anfrage an die NAK-Verwaltung jetzt gerade in meinem Mail-Archiv gefunden. Sie war in der Tat abgestellt auf eine Rentenversicherungspflicht resp. auf die Frage, ob dem Beamtenrecht vergleichbare Regelungen gelten.

NAK-NRW hat Rentenversicherungspflicht der angestellten Beschäftigten bestätigt, sie hat Anwendung von Beamtenrecht verneint.

Und nun?

LG
Com.

fridolin
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Re: Ausgelagerte Langlebigkeitsrisiken

#42 Beitrag von fridolin » 20.08.2013, 19:43

Das Dokument stammt aus dem Jahre 1936 nicht 1939.
Lt. Tabelle lag die Kaufkraft von 1 Reichsmark 1933 bei 4 € und 1939 bei 3,70 €

Also könnte die Kaufkraft 1936 bei ca. 3,90 € gelegen haben.

Noch ein wenig fürstliches oben drauf. :wink:

lucy

Re: Ausgelagerte Langlebigkeitsrisiken

#43 Beitrag von lucy » 20.08.2013, 20:01

Heinrich hat geschrieben:
Die Frage ist meines Erachtens auch, ob es angemessen ist, dass leitende und über viele Jahre gut bezahlte Mitarbeiter Pensionszahlungen, die schliesslich aus Opfergeldern finanziert werden, erhalten müssen.
Stimmt, Matula.

Jeder Selbstständige muss dafür sorgen, dass im Alter auch noch genügen Geld (Rente etc.) zur Verfügung steht.

Aber das System NAK ist nicht so. Da wird ein Versicherungsvertreter plötzlich Gebietskirchenpräsident (= NAK-Rende is sischer), ebenso z.B. ein Stadtkämmerer (Apostel Schneider) aus Heilbronn, der mit Sicherheit eine gute Pension seitens der Stadt Heilbronn bekommen hätte.

Wieso werfen nun - in diesem Beispiel sind es zwei Personen - alle ihre Ansprüche "über Bord"?

Die Antwort kann doch nur lauten: Im nicht mehr ehrenamtlichen Dienst der NAK bekomme ich mehr, wenn ich denn nicht mehr aktiv predigen darf/soll/muss und einen Schwerpunkt darauf lege, wie Gott doch das finanzielle Opfer jedes Einzelnen "segnet"? Oder?

Die NAK als Organisation - ich meine nicht die Kirche vor Ort oder teilweise auch nicht im Bezirk - wird für mich mehr und mehr zu einer Geldbeschaffungsmaschine für sehr, sehr wenige.

Und die Seelsorge "von oben" gibt es nicht mehr. Sämtliche Appelle "bitte opfert doch mehr (damit wir ein schönes Leben haben" - sie verklingen doch mittlerweile hoffentlich ungehört.

Wenn noch Geld fliesst, dann zweckgebunden in der Gemeinde - und das finde ich persönlich sehr, sehr gut.

So viel dazu.
Gruss, Heinrich

Heinrich,

da stimme ich Dir voll und ganz zu!

lucy

fridolin
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Re: Ausgelagerte Langlebigkeitsrisiken

#44 Beitrag von fridolin » 20.08.2013, 20:07

[quote]Und ja: Der in dem mir vorliegenden Dokument war ein der Neuapostolischen Gemeinde zugehöriger "Religionsdiener" im Amt eines Bezirksältesten.[/quote]

Die Gehälter der Bischöffe, Apostel/Bezirksapostel sind wohl nach Dienstgrad höher anzusetzen.
In der Fußgängerzone betteln hatten die Gehaltsempfänger nicht nötig.
Das Fußvolk sorgt seit eh und je für Geldnachschub. Wer möchte schon gerne des Segens verlustig werden.
Nun stellen wir fest das der Segen nur in ein paar Segenshände bzw, Segensgefässe fließt :mrgreen:

Matula

Re: Ausgelagerte Langlebigkeitsrisiken

#45 Beitrag von Matula » 21.08.2013, 06:17

[quote="Comment"]Werter chorus,

ich habe meine damalige Anfrage an die NAK-Verwaltung jetzt gerade in meinem Mail-Archiv gefunden. Sie war in der Tat abgestellt auf eine Rentenversicherungspflicht resp. auf die Frage, ob dem Beamtenrecht vergleichbare Regelungen gelten.

NAK-NRW hat Rentenversicherungspflicht der angestellten Beschäftigten bestätigt, sie hat Anwendung von Beamtenrecht verneint.

Und nun?


Wenn ich das richtig interpretiere handelt es sich somit dann bei den nunmehr an ein Firmenkonsortium ausgelagerten Pensionszahlungen um Zusatzleitungen der Kirche !

Johannes
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Re: Ausgelagerte Langlebigkeitsrisiken

#46 Beitrag von Johannes » 21.08.2013, 08:08

Sorry, aber wieso redet ihr da von einem fürstlichen Gehalt?

Wenn ich 420 RM mit der optimistischen Annahme einer Kaufkraft von 1 RM = 3,90 EUR in 1936 umrechne, komme ich auch EUR 1.638. Das ist alles andere als fürstlich in meinen Augen. Und wenn ich dann noch in Erwägung ziehe, dass es sich hier um das Bruttoeinkommen gehandelt hat, dann ist das in meinen Augen eher ein Hungerleiderlohn, oder sehe ich da etwas falsch?
Das ist eindeutig unter dem deutschen Bruttodurchschnittsverdienst, quer über alle Branchen:

http://de.statista.com/statistik/daten/ ... -branchen/

tergram

Re: Ausgelagerte Langlebigkeitsrisiken

#47 Beitrag von tergram » 21.08.2013, 08:47

Danke Johannes!

Sobald es um Gehälter für Kirchenmitarbeiter geht, ist ein unglaubliches Gegeifer zu hören, immer wieder. Die Kirche trägt daran mit schuld, weil sie diese Dinge nicht offenlegt. Leider. Mancher würde staunen, wenn er wüsste, was ein Angestellter der Verwaltung wirklich verdient - ich kenne zwei davon persönlich. Es sind völlig normale Angestelltengehälter, nichts von Bedeutung.

Die Spekulationen über die Leitenden Angestellten sind, was sie sind: Spekulationen. Allerdings darf hier bei Betrachtung der gesamten Lebenumstände davon ausgegangen werden, dass es interessante Größenordnungen sind. Trotzdem: In der freien Wirtschaft lässt sich mehr verdienen.

Viele Äußerungen zum eigentlichen Thema dieses Threads, der Verlangerung der Pensionsverpflichtungen an einen externen Anbieter, sind sachlich falsch und zeugen von großer Unkenntnis. Es hat sich an Art und Umfang der Altersversorgung nichts geändert - ausser der Tatsache, dass diese nun bei Profis angesiedelt ist.

Brombär

Re: Ausgelagerte Langlebigkeitsrisiken

#48 Beitrag von Brombär » 21.08.2013, 09:01

tergram schrieb:

Sobald es um Gehälter für Kirchenmitarbeiter geht, ist ein unglaubliches Gegeifer zu hören, immer wieder. Die Kirche trägt daran mit schuld, weil sie diese Dinge nicht offenlegt. Leider.


Absolut richtig, finde ich!

Leider wird mit der Aufplusterung solchen Firlefanzes so manche berechtigte NAK-Kritik verwässert.

Bb.

Matula

Re: Ausgelagerte Langlebigkeitsrisiken

#49 Beitrag von Matula » 21.08.2013, 10:49

tergram hat geschrieben:Danke Johannes!

Sobald es um Gehälter für Kirchenmitarbeiter geht, ist ein unglaubliches Gegeifer zu hören, immer wieder. Die Kirche trägt daran mit schuld, weil sie diese Dinge nicht offenlegt. Leider. Mancher würde staunen, wenn er wüsste, was ein Angestellter der Verwaltung wirklich verdient - ich kenne zwei davon persönlich. Es sind völlig normale Angestelltengehälter, nichts von Bedeutung.

Die Spekulationen über die Leitenden Angestellten sind, was sie sind: Spekulationen. Allerdings darf hier bei Betrachtung der gesamten Lebenumstände davon ausgegangen werden, dass es interessante Größenordnungen sind. Trotzdem: In der freien Wirtschaft lässt sich mehr verdienen.

Viele Äußerungen zum eigentlichen Thema dieses Threads, der Verlangerung der Pensionsverpflichtungen an einen externen Anbieter, sind sachlich falsch und zeugen von großer Unkenntnis. Es hat sich an Art und Umfang der Altersversorgung nichts geändert - ausser der Tatsache, dass diese nun bei Profis angesiedelt ist.


Tergram, es geht nicht um die Frage und Gegeifer der eigentlichen kirchlichen Gehälter und deren Höhe, sondern es geht um die Frage von - zusätzlichen Pensionszahlungen - die nach dem dienstlichen Ausscheiden neben der üblichen Rente gezahlt werden.

Wenn diese Pensionszahlungen an sogenannte Profis ausgelagert wurden, bedeutet das, dass diese solche Leistungen logischerweise nicht ohne Profitdenken anbieten und verkaufen, will heissen, die Kirche muss defakto für diesen zukünftigen finanziellen Service zunächst viel Geld in die Hand nehmen und zahlen.

Das Geld stammt selbstverständlich zu einem nicht unerheblichen Teil aus Opfergeldern.

Ich sehe den Grund für diese Auslagerungsmaßnahme darin, dass man seitens der Kirche genau weiß, dass die Einnahmen mangels Opfergelder wie ich das bereits angemerkt habe, in den nächsten Jahrzehnten aus vielerlei Gründen stark zurück gehen werden. In dem Falle wäre nichts mehr für zusätzliche Pensionszahlungen aus der " Portokasse ".

Daher will man mit diesem Schritt dagegen steuern um zukünfigen leitenden Mitarbeiter eine Mitarbeit attraktiv zu gestalten und um denen die Pfründe zu sichern.

shalom

Re: Ausgelagerte Langlebigkeitsrisiken

#50 Beitrag von shalom » 21.08.2013, 11:44

tergram hat geschrieben: die Bewertungsvorschriften für eigene Immobilien sind im HGB geregelt. Bilanzwert = maximal Höhe der Anschaffungskosten. In den folgenden Jahren werden die Anschaffungskosten linear gemindert bzw. fortgeführt, so dass der Buchwert in den meisten Fällen weit unterhalb des tatsächlichen Marktwertes liegt. Die Differenz zwischen Marktwert und Buchwert wird als stille Reserve im Unternehmen behalten und erst nach Veräußerung des entsprechenden Objektes realisiert. Grundsätzlich ergibt sich daher, dass aus der Bilanz nach HGB nicht auf das tatsächliche Immobilienvermögen geschlossen werden kann.….
tergram hat geschrieben:.... Das wiederum hat mit der unterschiedlichen Besteuerung zu tun - die Kirche als KdÖR wird geringer besteuert, als die Immobilien-GmbH. Daher macht es steuerlich Sinn, entwidmete Gebäude der KdÖR zuzuschlagen, weil die a.o. Erträge im Verkaufsfall dann nicht den höheren GmbH-Steuern unterliegen, was wiederum der Gesamtkassenlage zugute kommt… .
Comment hat geschrieben:KdöR werden überhaupt nicht besteuert!
Werte tergram u. Comment 8),

das mit dem HGB und der KdöR haben sie gut erklärt. In der NaK-NRW könnte „HGB“ auch „Heiliger Geist Besitz“ bedeuten :wink: .

Das angebliche NAK-NRW-Kerngeschäft ist Gottesdienst. Und die extra für na-amtliche Zwecke im Namen Gottes angeschafften und genutzten Gotteshäuser sind nicht der NaK-NRW (Kirchlich genutzte Gebäude sind nicht in den Reserven enthalten…) :mrgreen: .

Um jedoch Steuern für Gott zu minimieren, werden all die ehemaligen Gotteshäuser Gottes (die zur kommerziellen Verwertung ausgesondert wurden) dann schnell der Kirche NaK-NRW überschrieben, um im Verwertungsfall der Objekte nichts an den Fiskus abführen zu müssen. Gotteshäuser sind in den profanen Reserven außerhalb des Bilanzkreises der Vollsinnkirche angesiedelt, während die profanen Immobilien dann Gott und seiner Kirche in die Bücher geschoben werden. Die Apostel können also kreuzweise… .

Buchaltärlich geschickt eingefädelt. Anstatt Steuern zu zahlen wie es sich gehört, nutzt das NaK-NRW Management legale Steuerschlupflöcher. Brinkmann lässt wie am Fließband Gotteshäuser entwidmen, um sich im gleichen Atemzug Anstrengungen zu widmen, das eigene Apostelselbstbild als einzig vollsinnige Kirche mit Spenden in mildtätigem Glanze erstrahlen zu lassen… . Doch solche Moralmanager kennt man ja. Kann denn Steuerschlupflöchern Sünde sein? Und gerade wenn man das alles nur für Gott und sein Werk macht weil man Gottes Willen ausführt – dann wäre Gott ja selber schuld? Immunität für Spekulanten mit steuersparenden Spekulationsobjekten im Engelschutz von Kirche?

Doch noch ein anderer Aspekt. Ich gehe davon aus, dass nicht allein nur Brinki sondern alle deutschen Gebietskirchenpräsidenten die Pensionsverpflichtungen ihrer in- und ausländischen Verantwortungsbereiche im Glaubensgeschäftjahr 2012 an die Konsorten eines nicht näher bezeichneten Versicherungskonsortiums ausgelagert haben.

Da ging es um ganz Deutschland mitsamt der halben, von dort administrierten gloabaalen Glaubenswelt (und nicht nur um die 30 Mille der NaK-NRW Brinkmanns). Ich denke da z. B. an den Kollegen Ehrich, der sicherlich bei den Pensionsverpflichtungen in einer anderen Liga als Brinkmann spielt. Und mit Finanzapostel Koberstein hat man sogar einen Steuerprofi im Bezirksapostolat.

Trotz der vollkirchmundig propagierten Auslagerung der Pensionsverpflichtungen weist 2012 die NaK-NRW-Glaubensgeschäftsjahresbilanz Brinkmanns immer noch 1.707.826 € Pensionsrückstellungen aus!

Ich glaube, dass das kein Bilanzfehler ist, sondern dass es sich dabei evtl. um Pensionsrückstellungen für den Schweizer NaKi-Verein handeln könnte. Dessen Vorvorsitzender Dr. Leber war in seinem früheren Glaubensleben temporär auch mal Gebietskirchenpräsident der NaK-NRW-Kirche gewesen und dürfte sich auch dort Pensionsansprüche erworben haben, die möglicherweise nicht so einfach anderen anzudrehen sind. Evtl. hängt in Rechtsnachfolge auch die NaK-Niederlande (Theodoor J. de Bruijn) mit den doch nicht ausgelagerten Pensionsrückstellungen zusammen? Stückwerk?
tergram hat geschrieben:Die meisten [Bezirksapostel, Bezirksapostelhelfer, Apostel und Bischöfe] sind im fortgeschrittenen Alter, jahrelang aus dem Ursprungsberuf raus. Stellen wir uns vor, sie würden sich für einen Job bewerben. Auf die Frage "Was haben sie in den letzten Jahren beruflich gemacht?" müssten sie mit "Ich war Apostel!" antworten. Die Begeisterung des Personalchefs wird grenzenlos sein. Kurz: Die Herren sind existenziell von der NAK abhängig. Daher kann von ihnen nichts erwartet werden, was die NAK und ihr finanzielles Fundament behindert, schwächt oder gar bedroht… .
Also das sehe ich ganz anders. Wenn so jemand bei einem Bewerbungsgespräch seine na-amtliche Karriere erwähnt, dann hat er gute Chancen, den Job zu bekommen. Brautzubereiter, Opfer-Segen-Hütchenspieler, Bezirkskaffeefahrtenbetreuer, Bezirksversicherungsvertreter, Bezirksfinanzanlagenberater, Eventmanager, Bezirkssteuerfachgehilfe wäre doch bei den internaktionalen Connections alles kein Problem. Headhunter würden sich die Finger lecken. Hebeisen – die Lichtgestalt par excellence im Lichtkegel des postneuapostolischen Unternehmertums.

Das einzige, was gegen so jemand spräche – wenn es dann nicht schon zu spät ist - wäre, dass die jeweiligen Chefs alsbald zu spüren bekämen, wie jemand gnadenlos an ihrem Stuhl sägt :wink: .

NaK-Glaubensmodellpolitik für den nakolischne Jestset: „Vom Missionar zum Pensionär:wink:

s.

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