NAK: die Frage der Absicherung der Pensionsverpflichtungen - Ausgelagerte Langlebigkeitsrisiken kommentiert von Shalom

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Matula

Re: Ausgelagerte Langlebigkeitsrisiken

#11 Beitrag von Matula » 20.08.2013, 06:49

Zitat shalom:

wie ich in meinem Eingangsposting erwähnt habe, sind nunmehr die NaK-NRW Pensionsverpflichtungen an eine Firma / Firmenkonsortium verkauft worden.


Werter shalom,

wenn ich das Modell richtig verstanden habe, wurden die Pensionsverpflichtungen keinesfalls an ein Firmenkonsortium verkauft, sondern diese mussten dort eingekauft werden.

Mit anderen Worten, hierfür müssen auch Opfergelder verwendet werden.

Es gibt zig tausende Klein- und Mittelstandsunternehmen, wenn dort Angestellte, auch Leitende, 30 oder 40 Jahre gearbeitet haben und man scheidet aufgrund des Alters aus und bezieht von nun an Rente, da gibt es nix aus der firmeneigenen Pensionskasse, weil es diese nicht gibt.

Man kennt solches hauptsächlich bei Großkonzernen, dass diese eine eigene Pensionskasse unterhalten.

Je höher das Bruttoeinkommen, je mehr wird bei Angestellten in die Rentenkasse einbezahlt beziehungsweise direkt nach dort abgeführt. Daher ist doch davon auszugehen, dass die übliche Rente der leitenden Mitarbeiter der Kirche sicherlich nicht schlecht ist.

Möglicherweise erhalten auch die Ehefrauen im Falle dessen das ihr Gatten verstirbt, weiterhin von der Kirche anteilige Pensionszahlungen.

Die vielen sogenannten kleinen AT, die den Laden Kirche überhaupt am Laufen halten, die nach ihrer Arbeit für die Kirche unterwegs sind und 30, 40 Jahre ehrenamtlich tätig waren, sich ihre schwarzen Anzüge selber kaufen mussten und müssen, mit ihren privaten Autos durch die Gegend fahren, was ja neben Verschleiß, Wertverlust und Benzinkosten auch nicht gerade Peanuts ist, werden zur Inruhesetzung mit einem schönen Strauss Blumen verabschiedet.

Da soll mir einer sagen, dass das alles in Ordnung ist.

Schwäble
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Re: Ausgelagerte Langlebigkeitsrisiken

#12 Beitrag von Schwäble » 20.08.2013, 08:16

Guten Morgen
bin ja neu hier -
auch wenn ich mit der Kirche nichts mehr am Hut habe, möchte ich doch etwas richtigstellen.
AP Schneider war noch nie bei der Stadt Heilbronn angestellt, er hatte eine eigene Firma zusammen mit einem Partner.
Deshalb wird ihm die Stadt HN auch keine Pension zahlen.
Verhungern wird er aber trotzdem nicht.

dass die niedrigen Ämter mit Blumen abgespeist werden für jahrelanges Aufopfern, das ist eigentlich eine Frechheit.

Grüßle vom Schwäble

tergram

Re: Ausgelagerte Langlebigkeitsrisiken

#13 Beitrag von tergram » 20.08.2013, 09:29

Eine firmeneigene Zusatz(alters)versicherung gehört inzwischen - auch aufgrund der schwierigen Lage der gesetzlichen Rentenversicherung - fast zum Standard eines guten Unternehmens und ist oft Grund, sich für einen solchen Arbeitgeber zu entscheiden.

Aus den Pensionszusagen werden nicht nur die Leitenden Angstellten der NAK versorgt, sondern eine Vielzahl von Kirchmitarbeitern in der Verwaltung.

Die NAK hat nichts anderes getan, als die bisher in eigenen Haus verwalteteten Gelder nun an einen professionellen Anbieter zu übertragen. Es sind also keine zusätzlichen Opfergelder aufgebracht worden, man hat sich dort auch nicht eingekauft. Insofern widerspreche ich auch "shalom" - die NAK ist keineswegs immobilienlastiger geworden. Durch die Auslagerung haben sich nur die Relationen innerhalb der Bilanz verschoben -> Geringere Bilanzsumme im Verhältnis zum Immobilienanteil.

Dass die AT der Kirche ein Ehrenamt ausüben, ist ihnen doch bewusst - was soll die Klage? Jeder AT wird immer wieder neu gefragt, ob er die Aufgabe annehnmen will. Wer "ja" sagt, tut das zu den Bedingungen der Kirche. Da die AT erwachsene und intelligante Menschen sind, werden sie wissen, was sie tun. Man darf übrigens "nein" sagen.

Letztlich entscheiden die Mitglieder:

1.) durch ihr Opfer- und Spendenverhalten
2.) dadurch, dass sie in großer Zahl die Kirchenleitung nachdrücklich auffordern, die finanziellen Dinge komplett offenzulegen
3.) durch ihre Bereitschaft zur ehrenamtlichen Mitarbeit.

So lange das nicht oder kaum geschieht, hat die KL keine Notwendigkeit, etwas zu ändern.

Matula

Re: Ausgelagerte Langlebigkeitsrisiken

#14 Beitrag von Matula » 20.08.2013, 09:51

tergram hat geschrieben:Eine firmeneigene Zusatz(alters)versicherung gehört inzwischen - auch aufgrund der schwierigen Lage der gesetzten Rentenversicherung - fast zum Standard eines guten Unternehmens und ist oft Grund, sich für einen solchen Arbeitgeber zu entscheiden.

Ich behaupte mal, dass maximal 25 % von klein- und mittelständischen Unternehmen eine Pensionskasse betreiben (können).



Aus den Pensionszusagen werden nicht nur die Leitenden Angstellten der NAK versorgt, sondern eine Vielzahl von Kirchmitarbeitern in der Verwaltung.

Die NAK hat nichts anderes getan, als die bisher in eigenen Haus verwalteteten Gelder nun an einen professionellen Anbieter zu übertragen. Es sind also keine zusätzlichen Opfergelder aufgebracht worden. Insofern widerspreche ich auch "shalom" - die NAK ist keineswegs immobilienlastiger geworden. Durch die Auslagerung haben sich nur die Relationen innerhalb der Bilanz verschoben -> Geringere Bilanzsumme im Verhältnis zum Immobilienanteil.

Ich denke mal eher das diese Entscheidung auch sehr viel damit zu tun hat, dass man innerhalb der Kirche genau weiß, dass die Opfergelder in den nächsten 10,20,30 Jahren stark zurück gehen werden und dann kein Geld mehr vorhanden sein wird, um die Pensionskassen zu füllen. Aus diesem Grunde betreibt man hier Vorsorgemaßnahmen, in dem man das an spezielle Anbieter überträgt und hierfür muss Geld in die Hand genommen werden.


Dass die ehrenamtlichen Mitglieder der Kirche ein Ehrenamt ausüben, ist ihnen doch bewusst - was soll die Klage?

Das hat mit Klage nichts zu tun, sondern es ist für mich eine Frage der Gerechtigkeit und auch des guten Stils. Nochmals, die ehrenamtlich tätigen halten den Laden am Laufen und ohne sie gäbe es auch keine hauptamtlich tätigen.


Jeder AT wird immer wieder neu gefragt, ob er die Aufgabe annehnmen will. Wer "ja" sagt, tut das zu den Bedingungen der Kirche. Da die AT erwachsene und intelligante Menschen sind, werden sie wissen, was sie tun. Man darf übrigens "nein" sagen.

Das ist durchaus klar und was wäre wenn 90 % NEIN sagen würden !?

Ich bin davon überzeugt, dass die meisten Kirchenmitglieder, allen voran die Älteren, gar nichts davon wissen, dass Pensionszahlungen, selbstverständlich auch aus Opfergeldern, gezahlt werden.

Und noch eines, ist es richtig, dass auch an Gattinnen von verstorbenen, ehemals leitenden AT eine Pension von der Kirche erhalten ?

Wenn ja, frage ich wofür erhalten sie diese ?




Letztlich entscheiden die Mitglieder:

1.) durch ihr Opfer- und Spendenverhalten

Und genau das weiß man und überträgt (kauft) mangels zu erwartender Opfergeldzahlungen das an spezielle Anbieter, um eine Absicherung für die Zukunft der leitenden Mitarbeiter zu gewährleisten.


2.) dadurch, dass sie in großer Zahl die Kirchenleitung nachdrücklich auffordern, die finanziellen Dinge komplett offenzulegen
3.) durch ihre Bereitschaft zur ehrenamtlichen Mitarbeit.

So lange das nicht oder kaum geschieht, hat die KL keine Notwendigkeit, etwas zu ändern.
Das ist richtig.

shalom

Re: Ausgelagerte Langlebigkeitsrisiken

#15 Beitrag von shalom » 20.08.2013, 11:14

tergram hat geschrieben: Insofern widerspreche ich auch "shalom" - die NAK ist keineswegs immobilienlastiger geworden. Durch die Auslagerung haben sich nur die Relationen innerhalb der Bilanz verschoben -> Geringere Bilanzsumme im Verhältnis zum Immobilienanteil.
Werte tergram 8),

Die NaK-NRW hatte gemäß ihren jeweiligen Glaubensgeschäftsbilanzen:

2010: 42.125.000 € in Immobilien angelegt
2011: 49.140.000 € in Immobilien angelegt
2012: 54.649.000 € in Immobilien angelegt.

Das sind die absolut apostulierten Zahlen. Und das zusätzlich bei sinkenden Bilanzsummen.

Deshalb: Brinkmann wird immer immobiler. Die Kullrichstraße entpuppt sich als Immobilienkai.

s.

tergram

Re: Ausgelagerte Langlebigkeitsrisiken

#16 Beitrag von tergram » 20.08.2013, 11:35

Lieber shalom,

die Bewertungsvorschriften für eigene Immobilien sind im HGB geregelt. Bilanzwert = maximal Höhe der Anschaffungskosten. In den folgenden Jahren werden die Anschaffungskosten linear gemindert bzw. fortgeführt, so dass der Buchwert in den meisten Fällen weit unterhalb des tatsächlichen Marktwertes liegt. Die Differenz zwischen Marktwert und Buchwert wird als stille Reserve im Unternehmen behalten und erst nach Veräußerung des entsprechenden Objektes realisiert. Grundsätzlich ergibt sich daher, dass aus der Bilanz nach HGB nicht auf das tatsächliche Immobilienvermögen geschlossen werden kann. Dieser Umstand entspricht zwar dem historischen Gedanken des HGB nach einem größtmöglichen Gläubigerschutz, verschleiert aber die wirklichen Vermögensverhältnisse. Es gibt sowohl nationale als auch internationale Überlegungen, das zu ändern, mehr Transparenz zu schaffen. Bisher gilt jedoch in D unverändert das HGB.

Jede verkaufte Alt-Immobilie schlägt als (teilweise erheblicher) a.o. Ertrag zu Buche, weil für viele stillgelegte Kirchengebäude vermutlich nur ein Erinnerungswert buchhalterisch erfasst war. Dies ist aber nur ein jeweils einmaliger Effekt. Gleichzeitig sind ein paar hochwertige Neu-Immobilien (u.a. "Gute Hoffnung", OB) erstellt worden, die natürlich zum aktuellen Herstellungspreis in die Bücher kommen. Einzelheiten und echte Fakten könnte man nur den Immobilienaufstellungen entnehmen, die uns aber nicht vorliegen.

Die NAK NRW folgt nur dem Gebot, Schätze zu sammelm die weder Motten noch Rost... :mrgreen: - wie lieblich... ähhh, löblich.

Comment

Re: Ausgelagerte Langlebigkeitsrisiken

#17 Beitrag von Comment » 20.08.2013, 11:47

Darf ich einmal kurz darauf hinweisen, dass das Handelsgesetzbuch für Kaufleute gilt? Es gibt keine gesetzlichen Bestimmungen für die Bewertung von Kirchenvermögen durch die Kirchen.

Com.

shalom

Re: Ausgelagerte Langlebigkeitsrisiken

#18 Beitrag von shalom » 20.08.2013, 11:49

[urlex=http://vg02.met.vgwort.de/na/70db05d33da04ef3a06199334a0f75a1?l=http://www.nak-nrw.de/download.php?id=00181][ = > NaK-NRW Glaubensgeschäftsbericht 2010 ][/urlex] hat geschrieben: Jahresbericht 2010

Vermögensverwaltung ( -SEITE 18 -)

Der Marktwert der Reserven beläuft sich auf 168,5 Millionen Euro per 31. Dezember 2010. Davon entfallen 126,5 Millionen Euro auf Finanzanlagen und 42 Millionen Euro auf Immobilien.

Kirchlich genutzte Gebäude sind nicht in den Reserven enthalten… .

Immobilienverkäufe
Im Jahr 2010 wurden mit 28 Standorten so viele Kirchengebäude entwidmet wie in keinem Jahr zuvor… .

Im Jahr 2010 konnten sieben Objekte verkauft werden.

Zur Verwertung stehen noch 56 Gebäude an….


Werte Glaubensgeschäftlemacher, liebe Glaubensgeschäftstätige und all ihr im nakolischen Glaubenswirtschaftskreislauf 8),

Es gab auch noch eine Zeit vor der so genannten Bilanzlegung der NaK-NRW. Die Zahl der Standorte innerhalb der NaK-NRW entwickelte sich wie folgt:

Jahr - Standortanzahl
2001 : 535
2002 : 530
2003 : 520
2004 : 518
2005 : 508
2006 : 499
2007 : 491
2008 : 478
2009 : 450
2010 : 420
2011 : 403
2012 : 380

Vermutlich hat sich Brinkmann im Jahr geirrt wenn er schreibt: „Im Jahr 2010 wurden mit 28 Standorten so viele Kirchengebäude entwidmet wie in keinem Jahr zuvor…“. In 2009 waren es 30 gewesen. Die Profi-Profanierer leisten ganze Arbeit in der Ernte. „Im Jahr 2010 konnten sieben Objekte verkauft werden. … Zur Verwertung stehen noch 56 Gebäude an… “.

Zu diesen 56 Objekten zur Verwertung kamen nach Glaubensgeschäftsbericht 2011 –SEITE 19 - weitere 21 platt gemachte Standorte hinzu (lt. „Zahlen, Daten Fakten jedoch nur 17). „Im Jahr 2011 konnten drei Objekte verkauft werden. … Zur Verwertung stehen noch 60 Gebäude an…“.

Aufgepasst: Die Rechenaufgabe lautet: 56 + 21 -3 = ? Brinkmann kommt locker auf das na-amtliche Endergebnis von 60 :wink: !

2012 waren dann in 23 Glaubensfilialen die Lichter profaniert ausgeknipst worden. 13 ehemalige Objekte Gottes konnten für 3,1 Millionen € an Verwerter verkauft werden.

Und der NaK-NRW-Immobilienleerstand wächst. Allerdings ist er in Brinkmanns Glaubensgeschäftsbericht 2012 nicht mehr separat ausgewiesen worden :wink: .

Und wenn dann dieser milchmädchengerechnete Fundus mit Phantomeinheitswerten na-amtlich bewertet wird - dann kann alles nur wieder gut bleiben. Und dabei gilt: all die "Kirchlich genutzten Gebäude sind nicht in den Reserven enthalten". Die dürften als "Gotteshäuser" nämlich mit Haut und Haaren gar nicht der NaK-NRW sondern nur einer "Service-Aktiengesellschaft" gehören. Und ausgerechnet die Gotteshäuser sind in Brinkmanns Bilanz ausgeklammert, während die milchmädchenschöngerechneten profanen Immobilien in seiner Glaubensgeschäftsbilanz einen wertvollen Platz einnehmen :mrgreen: ... .

Kaum zu glauben und vielleicht doch wahr?

s.

tergram

Re: Ausgelagerte Langlebigkeitsrisiken

#19 Beitrag von tergram » 20.08.2013, 12:29

.... Das wiederum hat mit der unterschiedlichen Besteuerung zu tun - die Kirche als KdÖR wird geringer besteuert, als die Immobilien-GmbH. Daher macht es steuerlich Sinn, entwidmete Gebäude der KdÖR zuzuschlagen, weil die a.o. Erträge im Verkaufsfall dann nicht den höheren GmbH-Steuern unterliegen, was wiederum der Gesamtkassenlage zugute kommt.

Das Handling der Finanzen in der Gebietskirche NRW ist - weiss Gott - kornbauernschlau 8) . (Umso rätselhafter ist der totale Brinkmann'sche blackout in der Pyramiden-Affäre.)

Vom Eingangsthema, der Auslagerung der Pensionskasse, haben wir uns nun aber meilenweit entfernt...

Comment

Re: Ausgelagerte Langlebigkeitsrisiken

#20 Beitrag von Comment » 20.08.2013, 12:38

Brinkmann setzt auf 'neue' Immobilien! Am Sonntag predigte er davon, von dem 'Neuen Jerusalem' nach Offenbarung 21. Nach seinen Angaben komme dieses bald durch Gott bereitet auf die Erde, und die Seinen (B. meint die treuen Neuapostolischen) werden die neuen Häuser in dem neuen Jerusalem beziehen. "Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein". Offenb. 21, 4.

Und die Anderen (alle, die nicht neuapostolisch sind)? Darauf hat B. auch eine Antwort:
Offenbarung 21,8 Die Feigen aber und Ungläubigen und Frevler und Mörder und Unzüchtigen und Zauberer und Götzendiener und alle Lügner, deren Teil wird in dem Pfuhl sein, der mit Feuer und Schwefel brennt;
Na, das sind doch Aussichten für die NAK NRW !

Com.

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