Schikane durch ämter

Nachricht
Autor
Benutzeravatar
Heidewolf
Beiträge: 1214
Registriert: 03.03.2009, 11:24
Wohnort: Zum Glück wieder auf der Suche.

Re: Schikane durch ämter

#21 Beitrag von Heidewolf » 15.02.2017, 14:12

Michael,
im Arbeitsrecht gibt es schon den Begriff 'Gefährdung des Arbeitsfriedens'. Mit entsprechenden Konsequenzen.
In Partnerschaften schaut man sich seinen Partner schon genauer an, oder?
Ist es da nicht legitim, auch die Zuwanderung, die ich durchaus akzeptieren kann, gerade was die Gesellschaftsverträglichkeit betrifft, auch genau anschaut?

Ich bin immer mehr geneigt, das Leben von der realistischen Seite anzugehen. So schlecht bin ich und wir nicht dabei gefahren. Und ich sehe leider auch etliche gescheiterte Existenzen, die das Leben von ihrer Traumwelt her angehen. Das tut mir schon ganz schön weh, kann ich dir sagen.

Wie sagen schon viele Bibestellen. Seid wachsam.

Ich denke, auch damit kann man sein Teil für eine gute Welt und ein wenig gegen das Elend tun.
Und über das E
gozentrische zu klagen, hilft leider auch nicht weiter. Da ist ein langer Weg, auch der Bildung, zu gehen.
LG
Das sind die Weisen,
Die durch Irrtum zur Wahrheit reisen.
Die bei dem Irrtum verharren,
Das sind die Narren.

Friedrich Rückert

Brombär

Re: Schikane durch ämter

#22 Beitrag von Brombär » 15.02.2017, 14:46

Michael Koch hat geschrieben:

Sagen wir doch kurz: alle, die auf bessere Lebensbedingungen hoffen, was v.a. vor dem Hintergrund, dass wir permanent andere Länder ausgebeutet haben, völlig legitim ist.


Wertes Michael,
die Aussage, dass wir permanent andere Länder ausgebeutet haben ist mir zu pauschal. Da wäre nämlich zuerst zu klären; wer ist WIR. Haben Sie, Michael, Ihrer Regierung einen Auftrag erteilt, andere Länder auszubeuten? Ich nicht. Wohl wird immer wieder von unseriösen Verträgen – z.B. bei Fischfangquoten und Hähnchenpreisen gesprochen, aber vergessen Sie nicht, dass Angebote und Nachfrage noch immer den Markt regeln. Das ist auch auf afrikanischen oder orientalischen Märkten und Basaren so, und berücksichtigen Sie bitte, dass der kleine Mann auf internationale Vertragsgestaltung sehr wenig Einfluss hat, sonst hätten sich die Verhältnisse vielleicht schon etwas gebessert.

M.K.: Ich würde sagen, dass es in Europa leider auffällig viele gibt, die egozentrisch denken.

Es ist, wie es ist und momentan haben wir einfach keine besseren Europäer. Also müssen wir mit den vorhandenen Vorlieb nehmen. Ich persönlich bin weit weg, den Europäern eine Schelte zu verabreichen, denn es sind vielfältige Gründe, die die Menschen vorsichtig sein lassen.

M.K. zitiert Heidewolf: Aber wir dürfen auch nicht uns so darstellen, dass eigentlich nur noch unser Land als Einwanderungsland für Dutzende von Millionen armer Menschen dasteht.

Dazu einige Aspekte:

Deutschland war immer ein Einwanderungsland.

Ist das so korrekt?
Die Deutsche Auswanderer-Datenbank (DAD) lehrt eindeutig anders. Denken Sie an die Auswanderungswellen nach Osteuropa , aber auch insbesondere nach Amerika. Die Anwerbung erfolgte dabei meist im Interesse der Wirtschaft, die einen wachsenden Bedarf an Arbeitskräften hatte. Heute besteht - wenn überhaupt, allenfalls ein Facharbeiterbedarf mit hochqualifizierten Spezialisten.
Es erhebt sich auch die Frage, ob ein Land, das ob seines Arbeitskräftebedarfs für immer das Etikett Einwanderungsland tragen muss? Genscher und Helmut Schmidt waren bezüglich fortgesetzter Einwanderung sehr skeptisch und beurteilten daher Deutschland nicht als Einwanderungsland.
Z.B. Genscher: „Wir sind kein Einwanderungsland. Wir können es nach unserer Größe und wir können es wegen unserer dichten Besiedlung nicht sein. Deshalb geht es darum, ohne Eingriffe in die Rechte des einzelnen und der Familie, ohne Verletzung der Grundsätze der Toleranz zu einer Verminderung der Ausländerzahlen zu kommen." - am 5. Oktober 1984 vor dem Deutschen Bundestag zur "Fortentwicklung des Ausländerrechts". Stenographischer Bericht, S. 6587 (B)

Deutschland ist derzeit eines der reichsten und stabilsten Ländern der Welt …

Das sagen Sie mal, dem Heer der Zeitarbeiter, der Leiharbeiter, der Niedriglöhner, der Tafelnutzer, der Pfandflaschensammler, der Hartz4-Empfänger, der Grundsicherungsbedürftigen, oder denen, deren 8-stündige Arbeitsleistung nicht so vergütet wird, dass sie davon leben können. Wir sollten vorsichtig mit Mainstream-Parolen sein. Übrigens sollten hier durchaus auch einmal die Wohneigentumsverhältnisse im Europa-Vergleich herangezogen werden.

c) Das deutsche Renten- und Gesundheitssystem lebt davon, dass die gesunden, werktätigen Beiträge zahlen, die den Rentnern und Kranken zugute kommen. Das funktioniert nur optimal, wenn es eine Bevölkerungspyramide gibt mit mehr Jungen als Alten.

Der hier beschriebene Generationenvertrag ist sowas von „out“, dass ich mich wundere, ihn hier als praktikables Model zu lesen. Spätestens seit dem die demografische Balance zu Ungunsten der nachrückenden Generation gekippt ist, wäre hier gegenzusteuern gewesen. Wenn man tatsächlich immer mehr Rentenversicherungs-Beitragszahler benötigt, dann fragt man sich doch automatisch wo diese Spirale endet? Nein, der Generationenvertrag ist gescheitert und muss durch neue Modelle ersetzt werden.

Die bisherige Statistik zeigt, dass von den Zuwanderern deutlich mehr in die sozialen System gezahlt wurde als entnommen. Deutschland profitiert also von der Zuwanderung.

Bei einem von der Bundesregierung genannten Aufwand von jährlich 22 Milliarden für Migration frage ich mich, wie die Aussage zustande kommt, dass Deutschland durch Zuwanderung gewinnt. (Hier wäre vielleicht auch eine Quellenangabe hilfreich).

M.K. schreibt:
Du unterstellst latent und ohne Belege, dass Zuwanderung eine Bedrohung darstellt. Aber es gibt eine Menge Indikatoren, die deutlich machen, dass das nicht der Fall ist. Die Kriminalitätsrate sinkt, die Beschäftigungsrate steigt, die Löhne steigen und die Sozialsysteme sind stabilisiert. Ohne sähe das ganz anders aus.

Nun gut, dann werden wir ein solches Erfolgsmodell den notleidenden Staaten in Europa empfehlen. Nur komisch, dass die da nicht selbst drauf kommen.

Unterm Strich, lieber Michael, sind Ihre Aussagen nicht ... sagen wir „ ein bisschen hoch gegriffen“ ;-)

MfG. Bb.

glasperle

Re: Schikane durch ämter

#23 Beitrag von glasperle » 15.02.2017, 16:38

Ihr habt mich gründlich missverstanden. Natürlich bin ichndafür, dass Flüchtlinge unterstützt werden. Ammgefährlichsten finde ich das gegeneinander ausspielen von Flüchtlingen, behinderten und Arbeitslosen. Dabei übersehen wir die seit Jahrzehnten stattfindende Umverteilung von unten nach oben.ich bin Österreicherin. Unser Innenminister hat gestern den nächsten generalangriff auf demokratische Grundrechte gestartet. Die verfehlte steuerpolitik die unter dem schienen Wort standortsicherung diese umverteilungspolitik betreibt findevich gemein gefährlich. Denn Gerade diese erzeugt die working poor, died Ann aus verständlichem soziale I'd dem rech spopuliszten in Scharen zulaufen.

Brombär

Re: Schikane durch ämter

#24 Beitrag von Brombär » 15.02.2017, 17:49

Hallo Glasperle,
niemand hat dir unterstellt kein Herz für Flüchtlinge zu haben. Insofern wurdest du auch nicht missverstanden! Was deinen Einwurf, von Ausspielen der Flüchtlinge anbelangt, so wäre es gut, etwas mehr von deinen Gedanken zu erfahren, damit man sich an einer Diskussion beteiligen kann.

glasperle

Re: Schikane durch ämter

#25 Beitrag von glasperle » 15.02.2017, 19:55

Ich habe nicht das Gefühl, dass wir schlechter behandelt werden als Flüchtlinge. Ich habe das Gefühl dass wir schlechter behandelt werden, als die sozialschmarotzet, die jetzt schon Jahrzehnte mit Steuerbescheiden durch die Umverteilung von u ten nach oben belohnt werden. Hier müsste angesetzt werden.

Brombär

Re: Schikane durch ämter

#26 Beitrag von Brombär » 18.02.2017, 10:21

Auch wenn die Diskussion in eine etwas andere Richtung geschwenkt ist, so spricht der nachstehende Artikel zu M.K.´s Aussagen.

Arm in einem reichen Land
In dieser Woche meldet das Statistische Bundesamt wieder einen Höchststand: 43,7 Millionen Beschäftigte in Deutschland – dank der guten Konjunktur und den brummenden Dienstleistern. Doch der Aufschwung erreicht längst nicht alle. Jeder Fünfte hierzulande ist von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. So holen etwa 1,5 Millionen Menschen regelmäßig Essen bei den Tafeln ab. In Städten wie Cottbus gibt es mittlerweile extra Öffnungszeiten für Erwerbstätige, weil deren Lohn nicht zum täglichen Leben reicht.

Quelle: http://www.tagesschau.de/multimedia/sen ... u-191.html

Es gibt aber Hoffnung: M.K. schrieb: Deutschland profitiert also von der Zuwanderung.

glasperle

Re: Schikane durch ämter

#27 Beitrag von glasperle » 18.02.2017, 15:35

Ja, eben. Sozialdumping führt zu lohndumping und das führt dazu, dass Erwerbstätige von ihrem Lohn nicht ,ehr leben können. Das ganze hat mit Flüchtlingen eben gar nichts zu tun. Das istbdievfolge von den steuergeschenken, die den reichen seit Jahrzehnten gemacht werden. Die Haben nieveine Gegenleistung gebracht. Sie müssen auch keine uneigennützige Gegenleistung bringen. Nur das tun, was in einem Wirtschaftssystem normal ist, z.b. Investieren. Dafür haben sie die Geschenke ja bekommen. Aber nein, sie drücken Löhne und Sozialleistungen und jammern.

Antworten

Zurück zu „Christ in der Gesellschaft“