Wo denn nun wirklich...?

Diskussionen über Bibeltexte aus dem Neuen Testament
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Brombär

Re: Wo denn nun wirklich...?

#11 Beitrag von Brombär » 11.06.2014, 14:34

Chorus,

besten Dank !

Ich hatte dies hinter Heidewolfs Angabe vermutet, war aber nicht in Kenntnis dieser Zahlen.

Bb.

Maximin

Re: Wo denn nun wirklich...?

#12 Beitrag von Maximin » 11.06.2014, 15:10

Erstaunlich! Es gelingt den "Restneuapstolischen" jedwedes Thema rasch soweit umzubiegen, dass man sich genötigt fühlen könnte, sich mit der aktuellen Situation dieser "Sonderkirche" auseinanderzusetzen.

Mach ich aber nicht! :D Wie war noch der Beginn dieser Rubrik?
"In euch" oder "mitten unter euch"!

Ich sag´s noch einmal: "Was die "RestNAK-ler" über ihre Sonderkirche denken, fühlen oder absondern ist mir Wurscht! Angekommen? Danke !

Maximin + + +

eddy__

Re: Wo denn nun wirklich...?

#13 Beitrag von eddy__ » 11.06.2014, 15:47

Manuela hat geschrieben:Ich meine, was genau ist eigentlich unter dem Reich Gottes zu verstehen?
Ja, was eigentlich? (die Suche nach "Reich Gottes" sagt: zu viele Antworten. was ist denn nun eine schlüssige Antwort?)

chorus

Re: Wo denn nun wirklich...?

#14 Beitrag von chorus » 12.06.2014, 00:41

Minimum, sei nicht gleich so knarzig.

Stell dir vor, es stünden zehn Leute im Kreis herum und in einigen sei das Reich Gottes. Dann ist es mitten unter den anderen.

Zahlen sind im allgemeinen etwas schönes. Im Netz aufgeschnappt...

"Ich war heute abend auf dem Vorbereitungstreffen einer Konfirmanden-Freizeit und komme gerade wieder heim (5 Ev. Kirchengemeinden aus Kassel fahren Mitte Juli mit 105 Konfis ein WE los)."

johnnelsonjun

Re: Wo denn nun wirklich...?

#15 Beitrag von johnnelsonjun » 12.06.2014, 09:33

Maximin hat geschrieben:Wie war noch der Beginn dieser Rubrik?
"In euch" oder "mitten unter euch"!
Werter Maximin,

erlauben Sie mir, in aller Kürze, da ich gleich zu arbeiten habe, auf Ihren Eingangsbeitrag zu antworten. Wie Sie richtig bemerken geben die verschiedenen Bibelübersetzungen den Text aus Lukas 17, 21 unterschiedlich wieder. Der Grund dafür ist, dass das griechische Wort ἐντός beides bedeuten kann - "in" oder "unter". Entscheidend ist der Kontext. Schauen wir uns darum doch einmal an, an wen der Herr diese Worte richtet:
"Und als er von den Pharisäern gefragt wurde: Wann kommt das Reich Gottes?, antwortete er ihnen und sprach: Das Reich Gottes kommt nicht so, dass man es beobachten könnte; 21 auch wird man nicht sagen: Siehe hier! Oder: Siehe dort! Denn siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch. 22 Er sprach aber zu den Jüngern: ...."
(Lukas 17, 20 ff., zitiert nach der RevElb2006)

Der Herr spricht zu Pharisäern (nicht zu Seinen Jüngern oder Christen). An die Jünger richtet er später andere Worte.

Können Sie sich vorstellen, dass das Reich Gottes "in" den Pharisäern war? Jenen Menschen, die den Sohn Gottes später den Römern überlieferten und Ihn so zu Tode brachten? Jenen Menschen, die auf diese Weise das größte Liebesangebot Gottes mit Füßen traten? Nein, "in" ihnen, in ihren Herzen, kann das Reich Gottes nicht gewesen sein. Aber in der Person des Herrscher dieses Reiches, also dem Herrn Jesus Christus, war es mitten "unter" sie getreten. Er lebte mitten "unter" ihnen und auf diese Weise war dieses "Reich" auch unter ihnen gegenwärtig. Indem sie Seine Botschaft (Markus 1, 14 - 15!) und Seine Person (Matthäus 21, 33 ff.) ablehnten, nahmen sie sich auch die Möglichkeit, an diesem reich teilzuhaben. Mit Seiner Person wurde auch das ihnen verheißene Reich "von ihnen weggenommen" (vgl. Matthäus 21, 43, wo dieses Geschehen bereits prophetisch angekündigt wird).

Erlauben Sie mir abschließend noch eine Anmerkung: Aufgrund des biblischen Kontextes mutete es mir schon immer recht merkwürdig an, wenn Christen (egal welcher Konfession) diesen Text auf sich bezogen/beziehen.

Freundliche Grüße,
JNj.

Manuela

Re: Wo denn nun wirklich...?

#16 Beitrag von Manuela » 12.06.2014, 14:43

Zur Zeit Christi wird die Vorstellung eines alleinherrschenden Gottesreiches (oder auch eines Königreiches der Himmel) auch politisch zu deuten gewesen sein, nicht eben als politisches Manifest, aber doch schon als politische Botschaft, dass alle Macht von Gott ausgeht und nicht vom Kaiser oder der herrschenden irdischen Schicht, was an und für sich eine Provokation darstellte zur damaligen Zeit ...

eddy__

Re: Wo denn nun wirklich...?

#17 Beitrag von eddy__ » 12.06.2014, 17:29

Manuela hat geschrieben:Zur Zeit Christi wird die Vorstellung eines alleinherrschenden Gottesreiches (oder auch eines Königreiches der Himmel) auch politisch zu deuten gewesen sein, nicht eben als politisches Manifest, aber doch schon als politische Botschaft, dass alle Macht von Gott ausgeht und nicht vom Kaiser oder der herrschenden irdischen Schicht, was an und für sich eine Provokation darstellte zur damaligen Zeit ...
Natürlich, aber wir wissen ja heute dass Er damit kein irdisches Reich gemeint hat.

Um auf den Punkt zu kommen: Ich denke der Zwiespalt zwischen 'Ist' (unter euch da) und 'Ist-Nicht' (Mein Reich ist nicht von dieser Welt) muss schlüssig geklärt werden. Und das geht nur über den sogenannten Monismus. Alles ist dieses Reich, alles ist von göttlichem Bewusstsein durchtränkt, absolut alles - nur ohne ihre relativen Attribute (wie Name und Form). Klingt erstmal abstrakt, isses aber nicht. Will heißen: dieser Bleistift ist Gott, nur ohne Name, Farbe und Form 'Bleistift' (oder wer den ersten Matrix-Film gesehen hat: "Es gibt keinen Löffel!"). Es geht also darum, über die gewöhnliche Sinneswahrnehmung, d.h. über die Identifikation mit den Sinnesobjekten, hinauszugelangen.

Es ist so klein wie ein Senfkorn (man kann es mit gewöhnlichem Auge nicht sehen), aber gleizeitig ist Es alles, der ganze Baum. Es ist wie der unsichtbare Sauerteig im Brot, aber gleichzeitig durchsäuert Es alles. Gleichzeitig wohlgemerkt, da gibt es keinen Zukunftsbezug in Richtung Jenseits, das Reich ist nicht zeitlich - nicht relativer, sondern absoluter Natur - und jetzt schon immer unter uns da.

D.h. wem alles Irdische nichts bedeutet, wer unbändige Sehnsucht hat nach Gott, wird "dorthin" gelangen.

Hermine Breithaupt

Re: Wo denn nun wirklich...?

#18 Beitrag von Hermine Breithaupt » 12.06.2014, 20:02

johnnelsonjun hat geschrieben:...Aber in der Person des Herrscher dieses Reiches, also dem Herrn Jesus Christus, war es mitten "unter" sie getreten. Er lebte mitten "unter" ihnen und auf diese Weise war dieses "Reich" auch unter ihnen gegenwärtig....Mit Seiner Person wurde auch das ihnen verheißene Reich "von ihnen weggenommen" (vgl. Matthäus 21, 43, wo dieses Geschehen bereits prophetisch angekündigt wird).

Erlauben Sie mir abschließend noch eine Anmerkung: Aufgrund des biblischen Kontextes mutete es mir schon immer recht merkwürdig an, wenn Christen (egal welcher Konfession) diesen Text auf sich bezogen/beziehen....
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Willkommen "John Nelson Junior" 8)

Mit Interesse und Vergnügen habe ich den von Brombär verlinkten Disput/Austausch im Nachbarforum verfolgt, an dem du beteiligt warst und freue mich von daher über dein Eingreifen hier...!

Mit dem Reich Gottes sehe ich das auch so ähnlich. Zum einen war es in Christus, als er auf der Erde wirkte und somit war es mitten unter den Menschen, zum anderen gibt es das seit dem ersten Kommen Christi "uns zur Verfügung stehende Reich Gottes", verborgen in der Nachfolge seiner Lehre und dann steht das in der Zukunft liegende "noch kommende Reich Gottes" in der endgültigen Wiederkunft Christi am Ende der Zeit noch aus. Darin liegt Trost, zugleich aber auch Aufforderung an uns selbst, dem jetzt zur Verfügung stehenden Reich Gottes in uns Raum zu geben.

Liebe Grüße
H.B.

johnnelsonjun

Re: Wo denn nun wirklich...?

#19 Beitrag von johnnelsonjun » 13.06.2014, 05:35

Liebe Hermine Breithaupt,

vielen Dank für das Willkommen. Es war/ist allerdings nicht meine Absicht in irgendetwas "einzugreifen", ich wollte lediglich auf Maximins Frage antworten.

Freundlichge Grüße & einen schönen Tag,
JNj.

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Loreley 61
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Re: Wo denn nun wirklich...?

#20 Beitrag von Loreley 61 » 13.06.2014, 07:52

Nur ein theologischer Streit......

Was sagen evangl. Pfarrer zur Thematik:

http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=& ... 1936,d.d2k

Ein doc-Dokument zum öffnen. Es spricht Pfarrer Werner Küstenmacher (bayrischer Rundfunk -evangelische Morgenfeier)

Vielleicht haben Sie den letzten Satz anders im Ohr, liebe Hörerinnen und Hörer. In der älteren Lutherübersetzung heißt es „Das Reich Gottes ist inwendig in euch." In der neueren Fassung lautet die Stelle nun „Das Reich Gottes ist mitten unter euch." Dahinter steckt ein theologischer Streit, und der ist (wie viele geistliche Streitigkeiten) höchst interessant und höchst überflüssig zugleich. Denn es ist beides richtig.
Unsere Gedanken und Gefühle werden durch unsere Überzeugungen geformt.
Was du tief in dir und oft unbewusst denkst, das zeigt die größte Wirkung in deinem Leben.
Brauche nichts ... wünsche alles ... und wähle, was sich zeigt!
______
Namaste

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