Woran erkennen wir Gottes Worte in der Bibel?

Diskussionen über Bibeltexte aus dem Neuen Testament
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salvato

Re: Woran erkennen wir Gottes Worte in der Bibel?

#11 Beitrag von salvato » 08.04.2011, 13:06

tergram hat geschrieben:
salvato hat geschrieben:Anleitungen zu Kriegen und andern Greueltaten an Mitmenschen in der Bibel stammen unmöglich von unserem Himmlischen Vater. Denn Gott leitet weder zu Bösem an, noch kann Gott zu Bösem versucht werden.
Tja, da stehe ich nun einigermassen ratlos:
Das gesamte Alte Testament spricht von einem grausamen Gott, der zu Kriegen mit unbeschreiblichen Gräueltaten aufruft. Von einem, der mit dem Teufel eine hübsche, kleine Wette eingeht, just for fun, bei der dann dummerweise der arme Hiob über die Klinge springt. Von einem zornigen Gott, einem rachsüchtigen, einem, der nicht ahnt, was seine Taten für Folgen haben (was wir landläufig Dummheit nennen würden)... Von der Offenbarung und ihren finsteren Drohungen, was dieser seltsame Gott alles mit einem anstellen wird, mal ganz abgesehen.

Da stimmt also was nicht - mit der Heiligen Schrift, mit Gott oder mit unserem Bild von den Dingen. Ich bin vorsichtshalber mal für letzeres.

Salvato, magst du meiner Unwissenheit aufhelfen?
Oh, da kann ich beispielsweise ein sehr aufschlussreiches biblisch einwandfreies Büchlein von Michael Odaischi empfehlen, der die Lügen über Gott in der Bibel aufdeckt.

Es heisst: Vom zornigen, rachsüchtigen Gott hin zum bedingungslos liebenden Gott.

Der allein wahre Gott hätte ja seinen Sohn nicht zu den bislang verlorenen Schafen Israels senden müssen, wenn deren mosaisch orientiertes "Gottesbild" mit all jenen zu Sünden verführenden Greuelgesetzen wahrem Gottesverständnis entsprochen hätte.

Ihr habt nicht Gott zum Vater sondern, sonst würdet ihr mich verstehen und lieben. Ihr habt in Wirklichkeit den Teufel zum Vater, der ein Menschenmörder war und ein Lügner von Anfang an...sagte Jesus zu seinen Dauerverfolgern, die sich ja dazu gedrängt fühlten,Jesus Gotteslehre zu vernichten, das fleischgewordenen Wort Gottes zum Schweigen zu bringen und später die Nachfolger Jesus und deren Gemeinden zu zerstören. (wie Paulus ja gestand)

In der Offenbarung trägt doch die Hure Babylon, die aus einem Kelch das Blut der Zeugen Jesus trinkt genau jene Bekleidung, die der Gott der Hebräer dereinst anordnete.

Bedenkenträger

Re: Woran erkennen wir Gottes Worte in der Bibel?

#12 Beitrag von Bedenkenträger » 08.04.2011, 19:36

"tergram", nun weißt Du Bescheid ... :mrgreen:

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Loreley 61
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Re: Woran erkennen wir Gottes Worte in der Bibel?

#13 Beitrag von Loreley 61 » 09.04.2011, 07:10

Ihr habt nicht Gott zum Vater sondern, sonst würdet ihr mich verstehen und lieben. Ihr habt in Wirklichkeit den Teufel zum Vater, der ein Menschenmörder war und ein Lügner von Anfang an...
Das ist nur einer von etlichen judenfeindlichen Sprüchen aus der Bibel. Während der Hitlerzeit (und nicht nur da) gerne zur Rechtvertigung der Judenverfolgung gebraucht. Irgendwie Menschenverachtend und rassistisch.

Außerdem sagte Jesus auch, dass er nicht gekommen sei um das (mosaische) Gesetz aufzuheben, sondern es zu erfüllen. Manchmal verschärfte er es sogar. (Ein Mann brauchte nur einer schönen Frau hinterher zu schauen, schon war er ein Ehebrecher - so ein Schwachsinn)

meint Lory
Unsere Gedanken und Gefühle werden durch unsere Überzeugungen geformt.
Was du tief in dir und oft unbewusst denkst, das zeigt die größte Wirkung in deinem Leben.
Brauche nichts ... wünsche alles ... und wähle, was sich zeigt!
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Bedenkenträger

Re: Woran erkennen wir Gottes Worte in der Bibel?

#14 Beitrag von Bedenkenträger » 09.04.2011, 08:31

Jaja, wir picken uns immer die Bibelsprüche heraus, die uns gerade in den Kram passen, für unsere jeweilige Situation und Frömmigkeit ... Und zum "Glück" gibt es in der Bibel ja eigentlich für alle Themen die entsprechenden Aussagen, die zum Teil auch noch mehrdeutig sind, somit für Interpretationen offen sind, da können wir ja ausgiebig diskutieren ... :roll:

Und ist z. Bsp. ein Teil der Zehn Gebote meiner Meinung nach nicht mehr so zeitgemäß, dann findet sich doch schnell eine Begründung dafür, natürlich mit einem "Jesu-Wort" ...

Stirnrunzelnde Grüße in die Runde hier!

tergram

Re: Woran erkennen wir Gottes Worte in der Bibel?

#15 Beitrag von tergram » 09.04.2011, 12:06

Bedenkenträger hat geschrieben:"tergram", nun weißt Du Bescheid ... :mrgreen:
Aber sowas von! :wink:

Nein, ich halte es eher mit Lory, die die "Göttlichkeit" der Bibel anzweifelt. Meine Frage ist daher nicht, wie wir Gottes Wort in der Bibel erkennen (wobei wir ja für die Antwort nur unseren Salvato zu fragen brauchten), sondern ob diese Sache mit Gott nicht ganz, ganz anders ist, als uns die Bibel und die Kirchen das so erzählen.
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Bedenkenträger

Re: Woran erkennen wir Gottes Worte in der Bibel?

#16 Beitrag von Bedenkenträger » 09.04.2011, 12:33

Ja, das Ganze ist schon eine recht vertrackte Angelegenheit, da stimme ich Dir voll und ganz zu. Auch ich komme immer wieder an diesen Punkt, wo man an der Bibel, der Kirche, der Theologie und allem richtig verzweifelt ... Religion und Glauben ist nicht einfach oder anders ausgedrückt: Religion und Glaube ist nicht billig mitzunehmen!

Wir haben alleine schon in der Bibel so viel Widersprüchlichkeiten, die man leider nicht so einfach abtun kann, wie es einige immer sehr gerne versuchen, und von den Widersprüchlichkeiten, die uns die Kirchen und dann noch die Theologen bieten, wollen wir lieber schweigen ... Nein, es wird uns nicht einfach gemacht!

Deshalb hat ja nicht nur Freund "Cemper" so viele Fragen, sondern auch wir, und man könnte schon fast diejenigen ein klein wenig beneiden, für die die Sache ganz klar ist. :wink:

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Re: Woran erkennen wir Gottes Worte in der Bibel?

#17 Beitrag von Loreley 61 » 09.04.2011, 18:35

Auch ich komme immer wieder an diesen Punkt, wo man an der Bibel, der Kirche, der Theologie und allem richtig verzweifelt....
Das finde ich gut. Nicht das Verzweifeln, aber zu wissen, dass man die "Wahrheit" nicht pachten kann. Ich habe bei CiD dazu einen guten Artikel gefunden.

http://www.christ-im-dialog.de/index.ph ... &Itemid=53

Ich habe schon so meine Probleme mit Leuten, die meinen sie hätten die Wahrheit gefunden. Dieses "Nur wir" in den unterschiedlichsten Religionen, kann ich nicht mehr teilen. Bei CiD heißt es:
An was können wir uns dann noch festhalten?
Nicht am sicheren Besitz einer Wahrheit. Das wäre Ideologie.
und:

"Glaube denen, die die Wahrheit suchen.
Und zweifle an denen, die sie gefunden haben."

André Gide (* 22.11.1869 † 19.02.1951)

Mir scheint es wichtig zu sein, dass man immer Suchender und Interessierter bleibt. Kein Schwarz-Weiß-Denken in nur eine Richtung. Wahrheit ist anscheinend relativ - besonders im relig. Kontext. Zweifel ( u.a. am Bibelgott) sehe ich positiv, denn es zeigt doch, dass man sich nicht beruhigt und selbstgerecht zurücklehnt, weil man ja meint, man hätte die Wahrheit mit Löffeln gefressen und sei vor Gott priviligiert, sondern man macht sich seine Gedanken und beschäftigt sich mit dem Thema. Ich kann mir gut vorstellen, dass tergram recht hat - und die Sache mit Gott ist ganz, ganz anders.

LG, Lory
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Was du tief in dir und oft unbewusst denkst, das zeigt die größte Wirkung in deinem Leben.
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Namaste

tergram

Re: Woran erkennen wir Gottes Worte in der Bibel?

#18 Beitrag von tergram » 09.04.2011, 19:25

Loreley 61 hat geschrieben: Ich kann mir gut vorstellen, dass tergram recht hat - und die Sache mit Gott ist ganz, ganz anders.
Lory, nur damit es nicht zu Missverständnissen kommt: Ich bin von "Wissen" meilenweit entfernt. Und von Recht haben auch...

Aber wir können ja in einem anderen Thread mal eine Diskussion zu den verschiedenen Gottesbildern und Vorstellungen beginnen. Vorausgesetzt, man beschimpft mich dann nicht wieder wüst als "Gottesleugner". Ich möchte niemandem zu nahe treten, sondern nur ergebnisoffen dskutieren. Falks Interesse besteht, mache ich einen Thread auf und werfe einen provozierenden Hut in den Ring. Und dann schaun wir mal...

Bedenkenträger

Re: Woran erkennen wir Gottes Worte in der Bibel?

#19 Beitrag von Bedenkenträger » 09.04.2011, 19:38

tergram hat geschrieben:[...]

Aber wir können ja in einem anderen Thread mal eine Diskussion zu den verschiedenen Gottesbildern und Vorstellungen beginnen. Vorausgesetzt, man beschimpft mich dann nicht wieder wüst als "Gottesleugner". Ich möchte niemandem zu nahe treten, sondern nur ergebnisoffen dskutieren. Falks Interesse besteht, mache ich einen Thread auf und werfe einen provozierenden Hut in den Ring. Und dann schaun wir mal...
Nicht nur "Falk" :wink: hätte hier Interesse ...

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Re: Woran erkennen wir Gottes Worte in der Bibel?

#20 Beitrag von Loreley 61 » 09.04.2011, 19:55

Ich bin dabei. :lol: Also kannst du den Thread gerne eröffnen. Hoffentlich nicht nur für uns beide. :wink:

Das "Rechthaben" bezog sich mehr auf: Du weißt eben nicht, ob das mit dem Bibelgott stimmig ist, ob nicht vielleicht alles ganz anders ist.........Also "Rechthaben" im Sinne von: Ich weiß, dass ich nichts weiß - oder so ähnlich. :wink: Ich kenne das auch nur zu gut, dass man mich als Gottesleugner sieht. Stimmt aber nicht - ich habe nur ein anderes (vorläufiges) Gottesbild. Gut möglich, dass du und ich eben von keiner absoluten Wahrheit ausgehen. Absolute Wahrheit in Bibel, Christentum und Kirche zu sehen, ist anscheinend nicht unser Ding. Fundamentalismus schon zweimal nicht. Ja okay, ich bin bekennender Zweifler diesbezüglich - und schon kommen eventuell einige Gläubige und werfen mit Bibelsprüchen um sich im Sinne von: Der Zweifler empfängt nichts. Dabei kann Gott doch eigentlich froh sein, (hoffe ich mal) wenn er keine duckmäuserischen Hinterherlatscher hat, sondern mitdenkende, fragende und suchende "Kinder-Gottes".

LG, Lory
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