Andere Zeiten - 7 Wochen ohne

Nachricht
Autor
Hannes

#11 Beitrag von Hannes » 06.02.2008, 21:46

Danke und Gruss ...
Hannes

ps. Kennst Du die Bach-Kantate "Brich dem Hungrigen dein Brot"?

filippo

#12 Beitrag von filippo » 07.02.2008, 09:47

Tägliche Impulse für die Fastenzeit:

:arrow: klick

und noch einiges zu Fastenzeit:
:arrow: klick

Diana

#13 Beitrag von Diana » 07.02.2008, 10:26

Wir brauchen nicht so fortzuleben,
wie wir gestern gelebt haben.
Macht euch nur von dieser Anschauung los,
und tausend Möglichkeiten
laden uns zu neuem Leben ein.


Christian Morgenstern

Hannes

#14 Beitrag von Hannes » 07.02.2008, 10:36

Die Bettlerin und die Rose

Von Rainer Maria Rilke gibt es eine Geschichte aus der Zeit seines ersten Pariser Aufenthaltes.

Gemeinsam mit einer jungen Französin kam er um die Mittagszeit an einem Platz vorbei, an dem eine Bettlerin sass, die um Geld anhielt. Ohne zu irgendeinem Geber je aufzusehen, ohne ein anderes Zeichen des Bittens oder Dankens zu äussern als nur immer die Hand auszustrecken, sass die Frau stets am gleichen Ort. Rilke gab nie etwas, seine Begleiterin gab häufig ein Geldstück. Eines Tages fragte die Französin verwundert nach dem Grund, warum er nichts gebe, und Rilke gab ihr zur Antwort: "Wir müssen ihrem Herzen schenken, nicht ihrer Hand." Wenige Tage später brachte Rilke eine eben aufgeblühte weisse Rose mit, legte sie in die offene, abgezehrte Hand der Bettlerin und wollte weitergehen.

Da geschah das Unerwartete: Die Bettlerin blickte auf, sah den Geber, erhob sich mühsam von der Erde, tastete nach der Hand des fremden Mannes, küsste sie und ging mit der Rose davon.

Eine Woche lang war die Alte verschwunden, der Platz, an dem sie vorher gebettelt hatte, blieb leer. Vergeblich suchte die Begleiterin Rilkes eine Antwort darauf, wer wohl jetzt der Alten ein Almosen gebe.

Nach acht Tagen sass plötzlich die Bettlerin wieder wie früher am gewohnten Platz. Sie war stumm wie damals, wiederum nur ihre Bedürftigkeit zeigend durch die ausgestreckte Hand. "Aber wovon hat sie denn all die Tage, da sie nichts erhielt, nur gelebt?", frage die Französin. Rilke antwortete: "Von der Rose ..."




Quelle: http://www.juwi.ch/kurzgesc/bettleri.htm

Diana

#15 Beitrag von Diana » 08.02.2008, 08:53

Zurücknahme

Mehr oder weniger ist positiv oder negativ.

Zurück zu mehr
Offenheit
Interessiertheit
und Ehrlichkeit,
zu mehr Herz und Verstand.

Zurück zu weniger
Konsum
Missgunst
und Unaufrichtigkeit,
weniger Verlorenheit und Einsamkeit.

Den Weg suchen, die Balance finden
zwischen
mehr oder weniger,
plus oder minus
zwischen
SEIN und HABEN.

Renate Wanitschke

Dieter

#16 Beitrag von Dieter » 08.02.2008, 15:21

In meinem Fastenkalender steht heute folgendes Gedicht:

bitte dem Link folgen.
Ich finde es wert, dass man sich darüber mal Gedanken macht.

Ein schönes Wochenende wünscht
Dieter

filippo

#17 Beitrag von filippo » 08.02.2008, 16:15


Diana

#18 Beitrag von Diana » 09.02.2008, 08:08

aus meinem Fastenkalender:

Wassertiere und Hungertücher

Für die Fastenzeit gab es strenge Regeln - daher auch das Wort 'fasten': Es bedeutet festhalten, beobachten.
Wer fastet, beobachtet sich selbst und hält sich an bestimmte Fastenregeln:

Im Mittelalter nahmen Fastende in manchen Gegenden nur Brot und Wasser zu sich. Nach und nach wurden Milchprodukte, Gemüse und Fisch zu typischen Fastenspeisen. Fleisch war verboten, daher angeblich auch der Name Karneval für "Fleisch lebe wohl " ( Carne val ). Im Lauf der Zeit wurden aber immer wieder Tricks gefunden, das Fleischverbot zu umgehen. Maultaschen sollen deshalb entstanden sein, weil der Teig das Fleisch verdeckt und 'Gott es so nicht sieht'. Enten wurden zu 'Wassertieren' erklärt und waren erlaubt.

Sogar Schokolade war einst eine Fastenspeise:

1569 baten die Bischöfe von Mexiko den Papst, zu entscheiden, ob das Getränk mit dem Namen Xocoatl in der Fastenzeit getrunken werden dürfe. Angeblich soll dem die heiße Schokolade so wenig geschmeckt haben, dass er sie erlaubte:

"Potus iste nin frangit jejunium" Dieses Getränk bricht das Fasten nicht.

Diana

#19 Beitrag von Diana » 10.02.2008, 16:54

Ein Mensch gelangt mit Müh und Not
vom Nichts zum ersten Stückchen Brot.
Vom Brot zur Wurst geht's dann schon besser:
der Mensch entwickelt sich zum Fresser.
Und sitzt nun scheinbar ohne Kummer
als reicher Mann bei Sekt und Hummer.
Doch sieh, zu Ende ist die Leiter:
Vom Hummer aus geht's nicht mehr weiter.
Beim Brot, so meint er, war das Glück,
doch findet er nicht mehr zurück.

Eugen Roth

Dieter

#20 Beitrag von Dieter » 11.02.2008, 11:20

6. Tag: Zeit verschwenden

Erfülltes Leben wird nur dann erreicht, wenn man es sich nicht bequem macht, sondern Verzicht übt. Positiv verschwenderisch zu sein heißt Zeit zu geben: zum Innehalten, zum Nachdenken über den Sinn des Lebens, für andere da zu sein. Geiz und Habsucht dagegen sind geistige Armut und, wie es schon bei Timotheus heißt, die "Mutter aller Übel".
Dr. Wilhelm Bender, Vorsitzender des Vorstands der Fraport AG

Gesperrt

Zurück zu „Fastenzeit und Passionszeit“