Adventsgrüße

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Re: Adventsgrüße

#31 Beitrag von Comment » 18.12.2013, 13:26

Damit [...] sind wir offen für das Kommen des Herrn.
Wäre es nicht wirklich angebracht, als Christ 'offen' zu sein für die Zusage des Heilands: 'Siehe, ich bin bei euch alle Tage ...' (Matthäus 28,20)?

Warum soll Jesus erst irgendwann in der Zukunft da sein ? Oder glaubt niemand an die Jesu-Worte von seinem jetzigen Dasein?

Com.

Hermine Breithaupt

Re: Adventsgrüße

#32 Beitrag von Hermine Breithaupt » 26.12.2013, 17:14

Hallo, ich möchte mich an dieser Stelle mal einklinken.

Comment, ich denke schon, dass viele ernsthafte Christen offen sind für die Zusage Jesu: `Ich bin bei euch alle Tage...` und es ihnen hilft in jeglicher Situation des täglichen Lebens, aber ich bin ebenso der Überzeugung, dass diese Zusage allein vielen Christen nicht genügt, weil sie als aufmerksame Bibelleser auch die vielen Verheißungen über die angekündigte Wiederkunft Christi im Hinterkopf haben. In einer Strophe des Liedes `Es harrt die Braut...` ist es sehr schön formuliert:

...Zwar bist du schon zu jeder Stund'
in deiner Jünger Mitte,
sprichst Frieden aus durch deinen Mund,
erhörest Lob und Bitte;
doch, Heiland, ganz genügt's uns nicht,
wir möchten schauen dein Angesicht!

Oh komme bald, Herr Jesu...



Die eine Zusage schließt die andere doch nicht aus, sondern beide stehen gleichberechtigt nebeneinander. Sich nur auf eine Verheißung festzulegen, mal eben aus der Lameng eigene Interpretationen beimischen und alle anderen Verheißungen zur Wiederkunft Christi als nicht vorstellbar abzulehnen, ist sicher nicht der Weisheit letzter Schluss.

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Re: Adventsgrüße

#33 Beitrag von Comment » 26.12.2013, 20:01

Werte Hermine Breithaupt,

Sie gehen offensichtlich davon aus, dass Jesus Christus und Menschen künftig eine körperliche Begegnung haben werden, beide Seiten in einem Leib , wie groß und geformt auch immer, und mit Sinnen ausgestattet, etwa mit Augen zum Sehen usw, es werde ein Sehen von Angesicht zu Angesicht sein. Diese Vorstellung, H.B., folgt einem wörtlichen Verständnis der Schrift über die künftigen Dinge. Offenbar erwarten Sie wohl auch, dass Millionen von Menschen, verteilt über den Erdball Erde, alle gleichzeitig einen Jesus im Leib tatsächlich visuell, d.h. mit Augen, wie wir sie als Erdenbürger tragen, wahrnehmen werden, wie er zu ihnen kommt. Natürlich klammern Sie sich dazu aufdrängende Fragen, wo genau er genau 'hinkommen wird' in dem 'Leib' (in Jerusalem oder in Zürich oder in Rom?) und ob es nicht nur ganz wenige sein können von den Millionen, die ihn als Kommenden gleichzeitig sehen werden, geflissentlich aus, denke ich, eben wie alle es tun, die an solche Vorstellungen von einer körperlichen Wiederkunft Jesu glauben.
Es scheint so schön zu sein, sich dem Gedanken hinzugeben, dass alles so kommen werde entsprechend den Bildern von den künftigen Dingen; es werden ja auch die Dinge so gepredigt, als seien sie real eintretende Ereignisse, und die entsprechenden Lieder (Ihr Beispiel!) sind auch so zu Herzen gehend. Und außerdem empfinden wir doch als Menschen die körperliche Nähe zum geliebten Menschen so außergewöhnlich wohltuend. Natürlich übertragen wir das auch so 1:1 auf das Verhältnis, das wir im Glauben mit Jesus Christus pflegen.

Demgegenüber gehe ich davon aus, dass die Gemeinschaft zwischen den Menschen und Jesus wie heute schon, auch künftig eine rein geistige sein wird - ohne Begrenzungen durch irgendwelche Körperlichkeiten. Es wird im Geiste Berührungen geben, schöne Berührungen, und ich denke die Bilder der Bibel wollen uns verständlich machen, dass es 'schön' sein wird, was da kommen wird außerhalb jeder Materie. Der 'neue Himmel' und die 'neue Erde' sind nach meinem Glauben Umschreibungen einer neuen Beheimatung der Seele bei Gott. Wobei Gott, wie Jesus es selbst sagte, Geist ist; und natürlich ist auch Jesus Geist.

Was immer auch im Geiste noch kommen wird, ich empfinde schon heute die Gegenwart Jesu im Geiste. Für mich ist ER da! Und ich schiebe IHN nicht gedanklich beiseite, indem ich betont IHM gegenüber die Haltung eines Wartenden auf IHN einnehme, also so tue, dass ER in Wirklichkeit nicht in meinem Herzen sei. Ich würde mit einer solchen negativen Haltung IHM gegenüber (Jesus, du bist gar nicht wirklich bei mir!) seine Zusage bewußt nicht achten, denn ER hat lt. Bibel seine Anwesenheit in und unter den Menschen unüberlesbar ausgedrückt. Jesus hat die Wahrheit gesagt; ich bin Zeuge davon, dass ER da ist - im Geiste natürlich.

Im Übrigen: die Kirche predigt das doch, wenn auch widersprüchlich. Aber das ist die Krux! Gestern noch habe ich gehört: 'Liebe Geschwister, Jesus ist unter uns, heute morgen im Gottesdienst, er begleitet euch, ihr Lieben, durch alle Tage, ist euch ein Helfer und Ratgeber, ein Tröster.' Doch dann ebenso in der Predigt: 'Der Herr wird kommen!' Also 'Jesus ist nicht da', mithin genau das Gegenteil von dem, was der Prediger vorher sagte , bringt er dann der Gemeinde entgegen. Ein Wirrwarr sondergleichen. Und m.E. pflegt die Kirche den Gedanken zu Unrecht, es werde die oben besagte Begegnung geben, wobei von Angesicht zu Angesicht geblickt werde, also Kontaktaufnahme mit irdisch-vergleichbaren Augen zugesagt sei.

Ich möchte dazu noch feststellen, dass Jesus selbst den Nachfolgerinnen und Nachfolgern zur Lebzeit predigte, dass er 'über eine Weile' wiederkommen werde, und wer die Geschichte der ersten Christen, wie sie in der Bibel wiedergegeben ist, aufmerksam liest, wird wahrnehmen, dass die von Jesus in seiner Nachfolgeschaft geweckte Erwartung, dass er baldigst wiederkomme, Gegenstand der gläubigen Christen in der Ur-Kirche war! Hat Jesus gelogen? Hat er etwas zugesagt, was er nicht einzuhalten gedachte? Ich sage: er ist wiedergekommen - im Geiste und hat seine Zusagen wahr gemacht: ich in euch, ihr in mir - ich bin bei euch alle Tage - wo zwei oder drei sich in meinem Namen versammeln, bin ich mitten unter ihnen ...

Aber, bitte, wenn jemand nach über 2000 Jahren nach der Himmelfahrt, in welcher eine körperliche, eine leibliche Wiederkunft nicht geschah, meint, er müsse weiterhin daran glauben, dass Jesus 'bald' und 'sichtbar' für die menschlichen Augen von einem 'Himmel auf den Wolken' wiederkommen werde, der soll es tun; und wenn jemand meint, Jesus sei zwar bei ihm, aber doch nicht da, der soll auch das von mir aus glauben.

Wissen Sie, im Zusammenhang mit einer gelehrten Wiederkunft Jesu auf dieser Erde ist schon so viel an Verunsicherung und Verführung gewirkt worden (z.B. in der NAK durch JGB), *ich lasse die Finger davon*.

Liebe Grüße
Com.

Pagan

Re: Adventsgrüße

#34 Beitrag von Pagan » 27.12.2013, 11:00

Comment hat geschrieben:Ich möchte dazu noch feststellen, dass Jesus selbst den Nachfolgerinnen und Nachfolgern zur Lebzeit predigte, dass er 'über eine Weile' wiederkommen werde, und wer die Geschichte der ersten Christen, wie sie in der Bibel wiedergegeben ist, aufmerksam liest, wird wahrnehmen, dass die von Jesus in seiner Nachfolgeschaft geweckte Erwartung, dass er baldigst wiederkomme, Gegenstand der gläubigen Christen in der Ur-Kirche war! Hat Jesus gelogen? Hat er etwas zugesagt, was er nicht einzuhalten gedachte?
Jesus sagte (angeblich): Wahrlich, ich sage euch: Es stehen einige hier, die werden den Tod nicht schmecken, bis sie sehen das Reich Gottes kommen mit Kraft.
Kein Zweifel, Jesus hat sich gewaltig geirrt, wie auch Karl Rahner stellvertretend für die Mehrheit der Theologen zugibt, dass wir "unbefangen, ehrlich, nüchtern und deutlich zugeben müssen, dass es bei Jesus wirklich eine zeitliche Naherwartung gegeben hat, die sich ... nicht erfüllt hat."

Wie heisst es bei Mose so schön: Wenn ein Prophet im Namen des Herrn etwas sagt und seine Voraussage trifft nicht ein, dann hat der Herr nicht durch ihn geredet; er hat in eigenem Auftrag gesprochen. Einen solchen Propheten braucht ihr nicht ernst zu nehmen.
Nur gerade zwei Verse davor steht, was wohl die wenigstens Gläubigen je gelesen haben: Wenn aber ein Prophet in meinem Namen etwas sagt, was ich ihm nicht aufgetragen habe, ... muss er sterben.

Dermassen gewaltige Irrtümer passen zu keinem echten gottbeauftragten Propheten und schon gar nicht zu einem alles (voraus) wissenden Gott, zumal dieser Jesus ja weitere Zusagen machte, die sich nie erfüllten. Gibt es daher auf Grund der Gottesworte im 5. Mose nicht guten Grund anzunehmen, dass dieser jüdische Wanderprediger namens Jesus allein wegen diesem göttlichen Gesetz sterben musste und nicht etwa zur Vergebung unserer Sünde??? :?:

Maximin

Re: Adventsgrüße

#35 Beitrag von Maximin » 27.12.2013, 12:45

...ok, ok, die Großbuchstaben machen die "Verirrung" aber ja nicht besser. Ich frage mich nur, was das alles mit den Adventgrüßen 2013 zu tun hat... :?: :mrgreen:

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Re: Adventsgrüße

#36 Beitrag von Comment » 27.12.2013, 12:54

Ich frage mich nur, was das alles mit den Adventgrüßen 2013 zu tun hat...
Lesen Sie das Eingangs-Posting; dort steht u.a.:
Er wird gewiss wiederkommen.
Was hat das mit den Wochen vor dem Weihnachtsfest, also mit dem kalendarischen Advent, zu tun?

Nichts. Das ist dann wohl eine Erweiterung des Themas dieses Threads.

Mithin darf sich niemand wundern, wenn auf den Punkt eingegangen wird. :mrgreen:

Com.

tergram

Re: Adventsgrüße

#37 Beitrag von tergram » 27.12.2013, 13:39

Geht es bei "Advent" nicht um "Ankunft" (lat. adventus)?

Wenn ja, dann sollte man als Christ doch bitteschön wissen, was/wer/wie ankommen soll. Insofern sehe ich einen engen Zusammenhang zwischen adventlichen Grüßen und der Diskussion darüber, was denn eigentlich Gegenstand des christlichen Advents ist.

Die biblische Naherwartung der Wiederkunft Jesu hat sich als Irrtum herausgestellt. Das zumindest steht fest. Alle späteren Ankunftserwartungen verschiedener christlicher Gruppen sind über rund 2000 Jahre hinweg ebenfalls gescheitert. Das sind die Fakten.

Ob da noch etwas/jemand "ankommt" oder nicht ist eine Glaubensfrage.

Pagan

Re: Adventsgrüße

#38 Beitrag von Pagan » 27.12.2013, 16:08

Maximin, du hast recht, Großbuchstaben (korrekterweise sind es keine GROSSBUCHSTABEN, sondern nur eine grössere Schrift zwecks Hervorhebung) machen die Verirrung der Christenheit tatsächlich nicht besser, aber wenigstens für Sehbehinderte, Alte und eingefleischte Christen besser erkennbar. :mrgreen:
Nützen tut das zwar eigentlich auch nichts, denn das Aufrechterhalten der Illusion hat bei jedem ernsthaften Christen weit höhere Priorität als das Erkennen der Realität.

Maximin

Re: Adventsgrüße

#39 Beitrag von Maximin » 27.12.2013, 20:41

...da steht aber auch dieses: "Ich wünsche euch eine lichtreiche Adventszeit. Konzentrieren wir unsere Gedanken auf den Herrn hin! Denken wir in der stillen Zeit an die bevorstehende Weihnachtsfreude!"

Aber es genügt ja schon ein kleiner Nebensatz, der hier sofort ein "antichristliches Gejohle" auslöst, mit dem dann das eigentliche Thema, in diesem Fall "Adventgrüße", zerschossen und der Verfasser lächerlich gemacht werden soll. Aus meiner Sicht widerspricht solche Verhaltensweise den Grundsätzen dieses christlich orientierten Forums... :oops:

Maximin + + +

tergram

Re: Adventsgrüße

#40 Beitrag von tergram » 27.12.2013, 22:15

Hmmmm... diese reflexartige Verteidigungshaltung scheint mir auf ein wackeliges Glaubensgerüst hinzudeuten. Lautes Singen im dunklen Keller ist immer ein Zeichen von Angst.

Man sollte doch davon ausgehen, dass der Gedanke des Christentums so groß und so großartig sei, dass ein paar Fakten, von Internetschreiberlingen hingeworfen, nicht gleich an den Grundfesten der eigenen Glaubensüberzeugung rütteln. Scheinbar doch.

Stellt sich die Frage, wer sich Fragen stellen sollte. Ergebnisoffen.

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