#62
Beitrag
von Comment » 02.01.2014, 10:21
Werte Hermine B.,
Sie wollen mir meinen 'speziellen Glauben' nicht nehmen. Danke, doch ich muß hier eine Ergänzung anbringen, nämlich die: mein Glaube ist deshalb speziell, weil er Jesus auch hinsichtlich seiner in der Bibel übermittelten Aussagen gegenüber seiner damaligen Nachfolgeschaft ernst nimmt und auch das gegenwärtige Erleben mit ihm. So halte ich fest, dass Sie sich hinsichtlich der von mir genannten Bibeltexte geflissentlich ausschweigen und nichts zu den Zusagen Jesu sagen wollen, die in Eindeutigkeit auf Seine Rückkehr zu den Jüngern in deren Lebenszeit hinweisen. Und die Rückkehr kann nur geistig verstanden werden. Ich erinnere an: Joh 3,6 'Was aus dem Fleisch geboren ist, das ist Fleisch, und was aus dem Geist geboren ist, das ist Geist.' Hier unterscheidet Jesus zwischen 'Materiellem' (Körperlichem) und Geistigem klar und deutlich; das Dauerhafte, das bei Gott zählt, das ergibt sich aus dem Evangelium klar, hat das Geistige zum Inhalt. Es gibt keine 3. Variante, wie vielleicht einige meinen, etwa einen dem Fleisch, dem Materiellen an uns, vergleichbaren Körper, wenn o.a. Jesu-Worte Sinn machen sollen.
Wenn Christen im Gegensatz zu Jesu auf eine materiell eine körperliche stattfindende Wiederkehr Jesu warten, die sich in einer für die menschlichen Augen wahrnehmbaren Art und Weise vollziehen werde, nach über 2000 Jahren aber immer noch nicht geschehen ist, dann finde ich das schon merkwürdig, doch sage auch, dann sollen sie es von mir aus tun. Ich frage mich dennoch und wiederhole mich da gern, warum es ihnen unzureichend erscheint, dass Jesus entsprechend seiner Zusage mitten unter ihnen (im Geiste) weilen will - ich begreife das nicht. Niemand von ihnen würde auf einen Besuch warten, wenn dieser längst bei ihnen ist, es sei denn, man habe einen möglicherweise falschen Besuch empfangen.
Mein Glaube enthält keinerlei 'Schwarz-weiß-Malerei', wie Sie meinen, sondern ich sehe ihn als eindeutig und klar an. Andererseits sehe ich bei den genannten Christen Zwiespältigkeit 'Jesus ist bei uns' und 'Jesus kommt erst noch'. Dieses sonderbare Bewerten des Heilands und seiner Zukunft, das möchte ich noch anfügen, haben gewisse Religionsgemeinschaften als Mittel verwendet, ihre Mitglieder an sich zu binden. Bekanntlich erwuchs aus dieser Erwartungshaltung in der Neuap. Kirche jene Verheißung aus Zeiten ihres Führers JGB - und in jener Zeit wurde viel Druck auf die Mitglieder ausgeübt und in ihnen Ängste hervorgerufen; das Ende vom Lied war ein Desaster. Heute scheint in jener Kirche Bereitschaft zu sein, sich zu distanzieren von dem unglaublichen Geschehen. Leider baut aber die nachfolgende Führung auch heuer wieder ungeheuren Druck auf, was die angeblich 'nahe Wiederkehr' angeht, um 'die Braut heimzuholen'. Der Druck folgt daraus, dass behauptet wird, Jesu Wiederkunft stehe bevor, er nehme nur die an, die sich auf die Heimholung vorbereiteten, und zwar durch treue Nachfolge gegenüber den NAK-Aposteln - alle anderen, also auch die, die Jesus in ihrem Leben Platz eingeräumt haben, seien dem Schlimmen, was dann über die Erde kommen werde, heillos ausgesetzt. Für mich ein Glaube ohne wahre Gottesliebe, ein Glaube, der allein auf die Interessen der Kirche abstellt, weil sie ihren Erhalt und ihre Machtstellung sichern will.
Letztlich merke ich an, dass Jesus einmal die 'lebenswichtigen' Gebote, die Gott den Menschen gegeben hat, zusammengefasst hat zu dem, was Kern des Evangeliums und der Zukunft mit ihm ist: 'Liebe Gott über alles und deinen Nächsten wie dich selbst'. Die göttliche Gebotstafel enthält nichts darüber, dass der Mensch den Heiland irgendwann in der Zukunft zu erwarten und sich darauf durch eine Kirche vorzubereiten habe. Auf das jesuanische Gebot und seine Einhaltung baue ich. Ansonsten lege ich alles in Gotteshand, was immer auch noch kommen mag.
Werte Hermine B., ich meine, wir hätten das Thema reichlich behandelt. Es könnte in Folge zu Wiederholungen kommen. Ich bin Ihnen deshalb nicht böse, wenn Sie nicht mehr Lust hätten zu antworten. Lassen Sie mich aber sagen, dass ich allerdings eine Stellungnahme zu den Jesu-Äußerungen betr. seiner Zukunft, die ich speziell anführte, vermisse. Sie gehen diesen Bibelstellen erkennbar aus dem Weg.
Liebe Grüße
Com.