Aufruf

Admin-Mitteilungen und Neuigkeiten zum Forum
Nachricht
Autor
Maximin

NACHFOLGEFRAGEN...!

#51 Beitrag von Maximin » 08.03.2010, 14:57

:) Mein lieber Shalom,
in dieser Rubrik geht es um Freiwilligenmeldungen für die Übernahme einer Moderatorenverantwortung. Etwas genauer gesagt: Wer will an meine Stelle treten, wenn ich mit Vollendung meines 65. Lebensjahres im Juli in den Ruhestand trete. Wollen Sie oder drücken Sie sich...? :mrgreen: Mit meinem Positivvotum können Sie rechnen.
LG vom Maximin :wink:

Dieter

#52 Beitrag von Dieter » 08.03.2010, 15:58

shalom hat geschrieben:…welche heißsiedenden Tröpfe nach Mitternacht das forum so aufrufen… :wink:
Hallo shalom,

ich vermute, es war der Scanner einer Suchmaschine. Die haben die blödsinnige Angewohnheit - so vermute ich mal - sich auf jeder Seite extra einzuloggen. Glücklicherweise geschah dies nicht nur nach Mitternacht, sondern auch noch am "morgen danach" :D Und dank eines "schönen Hinweises" wurde ich noch rechtzeitig darauf aufmerksam gemacht und konnte die IP des Besuchers feststellen. Ich habe ihn daraufhin in die Bannliste eingetragen - und weg waren 140 unnötige Besucher :D
Wie ich anhand der IP feststellen konnte, war der Verursacher Google himself.

Maximin

EFOLGREICHE ABWEHRMASSNAHMEN...

#53 Beitrag von Maximin » 08.03.2010, 16:07

:) Mein lieber Dieter,
na dann bin ich ja beruhigt... :mrgreen: Wie geht es übrigens unserem werten Techniker...?
LG vom Micha :wink:

Cemper

Re:

#54 Beitrag von Cemper » 05.07.2010, 21:07

August Prolle hat geschrieben:[05.04.2010: Formatierung wiederhergestellt - A.P.]

Werter Cemper,

Sie haben es mal wieder geschafft, mich zu tagelangem – weitgehend ergebnislosen - Nachdenken anzuregen. Soviel scheint mir zumindest klar:

Zu den von Ihnen aufgeworfenen, interessanten Fragen, wie auf dem Gebiet der Religion/des Glaubens die private Sphäre von der öffentlichen Sphäre getrennt werden könne und ob diese Trennung insbesondere einem neuap. Christen, der die Zugehörigkeit zum "königlichen Priestertum" und damit eine quasi "öffentliche Funktion" anstrebe, überhaupt möglich sei, werden wir bei Wilhelm Busch kaum eine Antwort finden. Er verbrachte zwar seine letzten Lebensjahre in einem Pfarrhaus, doch an religiösen Fragestellungen scheint er wenig Interesse gehabt zu haben. Seine eschatologischen Vorstellungen subsummierte er unter der Überschrift "Dilemma" in einem Gedicht, das nicht gerade von der hoffnungsfrohen Erwartung auf eine jenseitige Amtsübernahme zeugt. Vielmehr gipfelt es in der Feststellung:
  • Wilhelm Buch hat geschrieben: Mir wäre doch, potzsapperlot,
    Der ganze Spaß verdorben,
    Wenn man am Ende gar nicht tot,
    Nachdem, daß man gestorben.
(Man sollte Busch zugute halten, dass es ihm nicht vergönnt war, unter die Wirksamkeit lebender Apostel zu kommen. Er starb 1908 in Seesen am Harz, elf Jahre bevor dort eine neuapostolische Gemeinde gegründet wurde. :wink: )

Vielleicht werden wir auf der Suche nach Antworten eher bei Augustinus fündig. In seinen Confessiones (Zwölftes Buch - Fünfundzwanzigstes Kapitel) postuliert er die Unmöglichkeit, an der Wahrheit Besitzansprüche geltend zu machen. Die Wahrheit könne niemals "Privatsache" sein, im Gegensatz zur Lüge, die grundsätzlich etwas Eigenes – und damit Privates – darstelle:
  • Augustinus hat geschrieben:Deswegen sind deine Gerichte, Herr, schrecklich; weil deine Wahrheit nicht mir gehört, nicht diesem oder jenem, sondern uns allen, die du öffentlich zu ihrer Teilnahme berufest mit der ernstesten Erinnerung, daß wir dieselbe nicht allein für uns besitzen sollen [andere Übersetzung: "... uns ermahnst, sie nicht als Privatsache haben zu wollen"], um ihrer nicht gänzlich beraubt zu werden. Denn jeder, der für sich in Anspruch nimmt, was du für alle bestimmst, und der das als das Seinige ansieht, was das Gut aller ist, wird von dem Gemeinsamen auf das Seinige zurückgedrängt, das heißt, von der Wahrheit zur Lüge. Wenn er die Lüge redet, so redet er von seinem Eigenen.
Wenn man Augustinus folgt, ist jeder "private" Glaube - im Wortsinn - "geraubt". Das muss konsequenterweise nicht nur für den persönlichen Glauben des einzelnen Menschen, sondern auch für Glaubensgemeinschaften, ja letztlich für die Weltreligionen, gelten. Auf der Suche nach einer gleichsam öffentlichen, universalen Wahrheit, die hinter bzw. über allem persönlichen Glauben steht, fühle ich mich - im Einklang mit Augustinus - auf mich selbst zurückgeworfen: "Geh nicht nach außen, zu dir selbst kehre zurück; im inneren Menschen wohnt die Wahrheit." Und spätestens hier weiß ich nicht mehr weiter... Einerseits sagt Augustinus, "die Wahrheit" sei dem Menschen innewohnend, andererseits verurteilt er in Glaubensdingen alles Private als Lüge! Können Sie helfen, dieses Paradoxon aufzulösen?
  • Cemper hat geschrieben: Und dichten Sie weiterhin; ohne Dichter wäre die Welt öde und leer.
Nun denn, frei nach August(inus):
  • Wer Wahrheit zu besitzen glaubt,
    hat sich derselben selbst beraubt.
    Die Wahrheit ist stets öffentlich,
    die Lüge hat man ganz für sich.
    Was allen Menschen ist gemein:
    Nur das kann wirklich Wahrheit sein.

    Wer meint, das Evangelium
    sei sein privates Eigentum,
    verkennt, dass Gott als Mensch geboren,
    damit der Mensch, der Gott verloren,
    ihn in sich selber wiederfinde:
    Der Mensch ist Gott dem Menschenkinde.
A.P. :wink:
Werter August - wir haben diese Diskussion nicht fortgeführt. Machen wir weiter? Wenn ja: Ich schlage vor, dass wir uns mit dem urchristlichen Begriff Gemeinde und mit dem Unterschied zwischen privat und persönlich befassen.

Dabei sollten wir einen biblischen Text in Kolosser 1, 28 beachten. Der Einzelne ist hier nur authentisch Glaubender, wenn er sich als Teil des corpus Christi begreift. Er kann in diesem Selbstverständnis wachsen, wenn er sich dem heiligenden Willen der Gottheit, ihrer Inspiration durch Erlösungssehnsucht nähert (i.S. einer Interaktion) und dadurch als Teil des Leibes Christi der Gottheit entgegenwächst. Das ist weder eine mystische noch eine Konzeption der guten Werke. Man könnte sagen: ein Absage an den Einzelgängertrip zugunsten christologisch-ekklesiologischer Disziplin.

Überlegungen dazu könnten dem Anliegen dieses Forums - Dialog und Austausch - förderlich sein.

Ihr Cemper

Antworten

Zurück zu „Mitteilungen“