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Maximin

WIE KANN GOTT ALLES ZULASSEN...?

#41 Beitrag von Maximin » 04.05.2008, 08:50

Liebe Marina,
der evangelische Pfarrer Wilhelm Busch (+ 1966) überschrieb eines seiner Kapitel in dem Büchlein „JESUS UNSER SCHICKSAL“ so: „Warum schweigt Gott?“ (vgl. S. 75 – 89). Wirklich lesenswert. Man kann Busch übrigens auch life anhören: hier.

Ja, es geschehen schreckliche Dinge in der Welt und oft kann man schon den Eindruck haben, dass es Gott gar nicht gibt und die Himmel leer sind. Ein schrecklicher Gedanke. Busch drückt es so aus:

„Dann wären wir Menschen - wir Bestien! – allein gelassen. Dann wären wir wie verlorene Kinder, die ihren Weg nach Hause nicht mehr wissen. Kein Gott da!? Das wäre schauerlich. Wenn mir Leute erklären: Ich bin Atheist, dann sage ich: Ihr ahnt ja nicht, was ihr damit aussprecht! Über uns nichts! Wir allein gelassen! Wir allein untereinander! Nichts ist schrecklicher für den Menschen als der Mensch - nicht? Die Römer hatten ein Sprichwort: homo homini lupus. Das heißt: Ein Mensch ist des anderen Wolf - schrecklich.
(...)
Unser lieber deutscher Dichter Friedrich Schiller hat einmal ein Lied an die Freude gedichtet: Freude schöner Götterfunken, Töchter aus Elysium... darin kommt die Zeile vor: Brüder, überm Sternenzelt muss ein lieber Vater wohnen. Doch der Mensch von heute ist versucht zu sagen: Brüder, überm Sternenzelt kann kein lieber Vater wohnen.“

Busch löst dieses rätselhafte Schweigen Gottes auf seine Weise auf und es ist kein Zufall, dass gerade dieses kleine Taschenbuch bis heute nachgefragt wird.

Und was das Beten, die Fürbitten für andere angeht, so halte ich mich an das Wort des Herrn Jesus.
Lieben Gruß vom Micha + + +

5 Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht sein wie die Heuchler, die gern in den Synagogen und an den Straßenecken stehen und beten, damit sie von den Leuten gesehen werden. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon gehabt. 6 Wenn du aber betest, so geh in dein Kämmerlein und schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir's vergelten. 7 Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht viel plappern wie die Heiden; denn sie meinen, sie werden erhört, wenn sie viele Worte machen. 8 Darum sollt ihr ihnen nicht gleichen. Denn euer Vater weiß, was ihr bedürft, bevor ihr ihn bittet. ( Matthäus 6, 5-8 )

uhu-uli

#42 Beitrag von uhu-uli » 04.05.2008, 11:54

Guten Morgen zusammen,

heute morgen im ev. GD drehte sich alles um das Beten und das Jesus es uns gelehrt hat mit den Worten: "Wenn ihr betet, so sprecht: Vater! .."

Es war ein Pastor aus Ghana zu Gast, der sehr schön aus dem Englischen abgeleitet nicht if/falls sondern when/wenn als einen sich wiederholenden Zustand in dem sich der Christ befindet unterstricht.

Er unterschied zwischen SPRECHEN, denken und meditieren. "So sprechet:"

Das laut gesprochene Gebet ist mir / uns? ein wenig verloren gegangen, in den Gottesdiensten dieser Gemeinde betet jeder einzelnen laut.

Es hat etwas, stelle ich mir vor. Ich ziere mich immer etwas, was ich ganz innen trage laut in einer Gruppe im Gebet in Worte zu fassen. Es hat aber auch eine Chance male ich mir aus. Es kann Nähe entstehen und ein besseres Gefühl für meinen Nächsten und seine Sorgen und Sehnsüchte.
Es ist die Chance sich näher zu kommen, fürzubitten, den anderen in seinen Lebensituation zu begegnen.

Den Bogen zurück ... natürlich rührt uns das Leid an, es macht uns betroffen... und beklagen geschehenes fernab von unserem Lebensumfeld.

ABER ... Was ist denn mir den Menschen um mich ... soltle ich nicht hier wachsamer sein, vielleicht ein mal ein mitfühlendes Wort wagen um auch "kleine Sorgen / kleines Leid" zu mildern? Habe ich Worte für den Trauernden, die Krebskranke, den Depressiven, dein Einsame dem ich in meinen Alltag begegne?

um es wieder mit Buber zu sagen:

Alles wirkliche Leben ist Begegnung

und manchmal tut auch Berührung gut ...

eine sonnigen Sonntag
Eure Uli

Römer 8 26 26 Desgleichen hilft auch der Geist unsrer Schwachheit auf. Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich's gebührt; sondern der Geist selbst vertritt uns mit unaussprechlichem Seufzen.27 Der aber die Herzen erforscht, der weiß, worauf der Sinn des Geistes gerichtet ist; denn er vertritt die Heiligen, wie es Gott gefällt.

Engelchen

#43 Beitrag von Engelchen » 04.05.2008, 21:38

Heute beim Kochen bemerkte ich das ich kein Salz hatte! Das Drama schlechthin. Koch mal vernünftig wenn kein Körnchen Salz im Haus zu finden ist.
Was hat denn das jetzt mit dem Thema zu tun werden sich jetzt einige fragen.
Heute habe ich mit meinem Mann einen alten kranken Herrn im Krankenhaus besucht. Lautes Gelächter aus dem Zimmer war schon im Flur zu hören.
Im Zimmer saß der Patient mit einem Bettnachbar beim eifrigen Bibelstudium. :lol: Um den trauten Männerkreis nicht zu stören (Frauen haben
in der Gemeinde schließlich zu schweigen..... :wink: ) bin ich derweil ein wenig in dem kleinen Klinikgarten spazieren gegangen.
Dort fiel mir ein Arzt mit 2 Menschen auf. Sie diskutierten heftig und laut.
Es war ein drogenabhängiger junger Mann mit seinem Vater und einem sehr jungen Arzt. Der junge Mann verweigerte eine für ihn dringend nötige Therapie. Der junge Bursche hat in dieser Situation wirklich alle Register gezogen. Einem innerem Instink folgend ging ich auf diese kleine Gruppe zu, schaute dem jungen Mann fest in die Augen. Das währte ungefähr 4 Sekunden. Dann stand der junge Mann entschlossen und energisch auf und sagte "Okay, ich machs"
Der Arzt eilte mit ihm weg und flüsterte mir im Vorbeigehen zu: "Danke, das hat mir 2 Stunden Zeit geschenkt."
Später dann beim Abendessen saßen die fleissigen Bibelkundler mit mir und einem etwa 17 Jahre alten drogensüchtigen Mädchen am Tisch. Die junge Dame hatte 3 Tage vorher versucht die Klinikfensterscheiben mit dem Kopf zu öffnen.....
Der Mitpatient schaute mich kurz an und meinte: "Meinen Sie nicht auch das Leiden Sinn macht?"
"Denke ich schon." antwortete ich.
"Sehr viele wertvolle und gute Menschen habe ich auf diesem Wege kennengelernt."
Die junge Patientin fragte ich lediglich ob ihr das Abendessen schmecke.
"Ja danke", stand wortlos auf und geht um dem Arzt mitzuteilen das sie für
eine Therapie bereit ist.
Beim Abschied gab mir der alte Mann ein Päckchen. "Hier ist noch ein wenig was für Euch. Das ist reinstes Ursalz. (Das Essen hier ist immer so fade, mir reicht der kleine Salzstreuer.) Vergeßt nicht, ihr seid das Salz der Erde.


Kleiner Nachtrag:
Als wir die Klinik verließen fragte ich den diensthabenden Pfleger welche Medikamente die Patienten auf dem entsprechenden Zimmer erhielten.
Kurzer Blick in die Akte.... "Nur ein leichtes Bluthochdruckmedikament und
Augentropfen...." "Normal für sein Alter...." :roll:
Zuletzt geändert von Engelchen am 05.05.2008, 13:05, insgesamt 1-mal geändert.

uhu-uli

#44 Beitrag von uhu-uli » 04.05.2008, 23:08

Für Engelchen

Rudolf Otto Wiemer

Engel

Es müssen nicht Männer mit Flügeln sein,
die Engel. Sie gehen leise, sie müssen nicht schreien,
manchmal sind sie häßlich und klein,
die Engel.

... copyright ...

Dem Kranken hat er das Bett gemacht,
er hört, wenn du ihn rufst in der Nacht,
der Engel.

Er steht im Weg und sagt: Nein,
der Engel.

Groß wie ein Pfahl und hart wie Stein -
es müssen nicht Männer mit Flügeln sein,
die Engel.

Zuletzt geändert von uhu-uli am 17.05.2008, 22:12, insgesamt 1-mal geändert.

tvmovie

#45 Beitrag von tvmovie » 05.05.2008, 18:25

http://www.zoomer.de/news/topthema/jose ... nzeltaeter
Gerne gedenke ich auch an die Tochter dieses Mannes, die soviel Leid erleben mußte...
inklusive die Kinder...............................................
Warum :?:

tvmovie

uhu-uli

Ich bin jeder Mann und jede Frau, die Dir begegnen.....

#46 Beitrag von uhu-uli » 20.07.2008, 12:36

8)
Zuletzt geändert von uhu-uli am 12.10.2009, 22:20, insgesamt 1-mal geändert.

simpel

#47 Beitrag von simpel » 20.07.2008, 16:54

***
Zuletzt geändert von simpel am 24.03.2009, 17:11, insgesamt 1-mal geändert.

Pritzebilsky

#48 Beitrag von Pritzebilsky » 20.07.2008, 21:23

Busch löst dieses rätselhafte Schweigen Gottes auf seine Weise
Ja, Maximin, seine Antwort ist: "...weil er sich in Jesus geoffenbart hat", also eine christliche Standardantwort.

Dann wiederholt Busch seine eindringlichen Fragen und dann kommt die Antwort: "Ich weiß es auch nicht".

Danach kommt dann: "Ich kann Gott sowieso nicht verstehen, das müsst 'n komischer Gott sein, den so 'n kleiner Geist wie ich kapiert"

Danach: "Die Frage, warum kann Gott das alles zulassen, die kann furchtbar dumm sein" Dazu sagt er dann: "Wie sind ja selbst an vielem Schuld (Beispiel Nazizeit) und dann wollen wir Gott verantwortlich machen".

Dann kommt Jeremia 2, 19. Wer Gott nicht fürchtet, wird eben bestraft.

Dann: "Die Frage ist ganz falsch, weil Gott damit angeklagt wird. Es geht ja nicht, dass wir Gott auf die Anlagebank setzen."

Dann: "Den Gott, der uns anklagen kann, den gibt es"

"Wir sollten uns wieder fürchten vor Gott und wenn nicht, kann man in die Hölle kommen! Den Gott, den wir anklagen, den gibt es nämlich gar nicht"
"Es ist überhaupt die Albernheit, dass man fragt: wie kann Gott alles zulassen?"

"Es ist ja noch zu harmlos gefragt, denn Gott tut schreckliche Dinge. Ja, er ist an allem Schuld. Selbst dass wir sündigen müssen ist schon Gottes Gericht, weil wir ihm nicht die Ehre gaben. Es ist die Katastrophe unseres Jahrhunderts, dass wir Gott nicht mehr fürchten."

Folgt die Erinnerung daran, dass wir einmal sterben.

Folgt. "Wenn Sie (seine Zuhörer) gar nichts wissen, nichts verstehn, aber er hat seinen Sohn für uns geopfert, das können Sie verstehn, da ist die Liebe Gottes. Da hat's keinen Sinn, dass wir kritisieren, da kriegen wir keine Antwort drauf."

"Ich möchte sie mitnehmen zum gekreuzigten Heiland. Ich diskutier nicht mehr mit Leuten, die mich das (Warum lässt Gott all das Leid zu?) fragen, sage ihnen: bekehr dich zu Jesus, finde deinen Frieden, dann brauchst du nicht mehr zu fragen."

"Es kommt nicht drauf an, dass Sie fragen: Warum?, sondern: Wozu?"

Gegen Schluß dann der Hinweis, dass ja hier alles Leid sowieso nicht so wichtig wär, weil wir doch auf dem Weg in den Himmel sind.

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Ein wildes Potpourri aus Anekdoten, humorvollen Einlagen, Drohungen und hilflosen, nicht überzeugenden Erklärungsversuchen, leider auch nicht mehr. Der Trick von Busch ist, mit immer neuen rhetorischen Kniffen zu versuchen, seine Zuhörer zu verblüffen, die Frage aus scheinbar allen Blickrichtungen und immer wieder neu anzugehen.

Resümee: Wir haben Gott gefälligst zu fürchten, nicht solche Fragen zu stellen. Billig! Ein Pfaffe, dem es zeitweise wohl leider gelang, einfältige, aber atheistische Arbeiter zu beschwatzen (die bei ihm immer am Kartenspielen und Saufen sind, auf dem Weg in die Hölle).

Übrigens: Auch der gute Busch hielt Karneval für sündiges Treiben, weil dieser angeblich die Leidensgeschichte Jesu veralbere.

Warum schlage ich mich nun solange (habe die ganze Predigt ertragen) mit dergleichen herum? Weil mir der Name etwas sagte, ich aber noch nie etwas von ihm gehört oder gelesen hatte. Hatte nichts versäumt.

Zum heutigen 20. Juli möchte ich noch einen Limerick beisteuern:

Da gibt’s den lieben Gott im Himmel, mit Beistand als Versprechen
Doch selbst in größter Not und bei himmelschreienden Verbrechen
Greift er nicht ein
Lässt dich allein
Vertrau auf Gott in aller Not, das kann sich tödlich rächen!

nächtliche Grüße
Pritzebilsky

Katze

#49 Beitrag von Katze » 26.08.2008, 21:45

Dieser Menschen sollte auch gedacht werde, dachte ich so...

... es ist schlimm, sehr schlimm... und manchmal denke, ob es ihnen wohl hilft...

Link


lg Katze

Dieter

#50 Beitrag von Dieter » 27.08.2008, 07:10

Und auch diese sollten nicht vergessen werden: www.im-schatten-des-boesen.de
Diese Dokumentation wurde von der Regisseurin und Drehbuchautorin bei einer Veranstaltung unseres Vereins gezeigt und hat mich seitdem nicht mehr losgelassen ...

Dieter

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