40-jähriges Jubiläum einer Weltuntergangsprognose von Jehova

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Heidewolf
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Re: 40-jähriges Jubiläum einer Weltuntergangsprognose von Je

#11 Beitrag von Heidewolf » 21.09.2015, 10:05

gel.
Zuletzt geändert von Andreas Ponto am 21.09.2015, 15:16, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: ? Bin etwas ratlos ?! Centaurea
Das sind die Weisen,
Die durch Irrtum zur Wahrheit reisen.
Die bei dem Irrtum verharren,
Das sind die Narren.

Friedrich Rückert

gabriel
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Re: 40-jähriges Jubiläum einer Weltuntergangsprognose von Je

#12 Beitrag von gabriel » 21.09.2015, 11:59

Zur Erinnerung: - Wenn der Himmel einstürzt…

Den Ostergottesdienst, am 17. April 1960, hatte der 89-jährige Stammapostel Bischoff in gekannter Vitalität vor Tausenden in der Essener Grugahalle gehalten. Und wie ein Fels stand die Verheißung in ihrer Mitte, die Jesus dem Stammapostel J. G. Bischoff persönlich gegeben hatte:

- Noch zur Lebenszeit des Stammapostels wird Jesus Christus wiederkommen und den höchsten Gottesknecht, den die Erde nebst Christus je getragen hat - den Stammapostel Bischoff! - sowie alle mit ihm verbundenen Neuapostolischen vor dem endzeitlichen Weltenbrand, der damit losbrechen wird, von dieser Erde entrücken! …

Die Wochengottesdienste in den hannoverschen Landgemeinden fanden mittwochs oder donnerstags statt. Der 7. Juli 1960 war ein Donnerstag. Als Dienstleiter stand Priester Hagemann auf dem Plan. Gottesdienstbeginn war 19:30 Uhr, aber schon um kurz nach halb sieben hatte der Diakon den Kirchenraum aufgeschlossen, um in Ruhe alles herrichten zu können.

Als Wilbert in die kleine Gasse einbog, sah er verwundert ein Häufchen Geschwister vor der Tür stehen. Es war sommerlich warm, immer noch 20 Grad, und nur langsam schien das grelle Tageslicht einem milden Abend weichen zu wollen. Aber es war nicht Priester Hagemann, der da stand, sondern ihr alter Priester Fabrich…
Indem Wilbert einem nach dem anderen die Hand gab, meinte er, in den Gesichtern einen bedrückten Ausdruck festzustellen - auch sagte kaum jemand ein Wort. Doch wunderte ihn das nicht, wusste er doch um die erneute Besorgnis um den Gesundheitszustand des Stammapostels. Dabei hätte die Tatsache, dass er sich seit einigen Tagen einem befreundeten neuapostolischen Arzt in Karlsruhe in die Hände gegeben hatte, eigentlich beruhigen sollen. Sogar sein Krankenbett hatte man von Frankfurt nach Karlsruhe gebracht, damit seine Pflegetochter und die Frau des Arztes, eine ausgebildete Krankenschwester, ihn rund um die Uhr betreuen könnten…

Eine weitere Glaubensprüfung für Gottes Volk! - So stand es für die Meisten fest! …

Inzwischen waren fast alle Geschwister eingetroffen. Mit dem Priester und den fünf ihn begleitenden Sängern waren sie 24 Personen. Einige waren bereits in den angenehm kühlen Raum gegangen und hatten sich dort intensiv in ihr Gebet versenkt. Als Priester Fabrich schließlich auf die Uhr sah, war es fünf vor halb acht, und indem er in die Runde blickte, sagte er: - Na, denn lasst uns man reingeh’n… Welches Lied sie dann wenige Augenblicke später sangen und wie das Bibel-Textwort lautete, das der Priester nach dem stockenden, mit schwerem Atem gesprochenen Eingangsgebet vorgelesen hatte - das war Wilbert wie aus dem Kopf geblasen, als der Priester innehielt, langsam die Brille abnahm, das Taschentuch an die Augen führte und, nach einem tiefen Atemzug, zu den Geschwistern sagte:

Wenn ihr dann bitte noch stehen bleiben wollt… - Urplötzlich lag eine Spannung über dem Raum, wie vor einem Blitzeinschlag, mit dem in nächster Sekunde das Inferno losbrechen könnte... Was dann kam, ließ dem 15-Jährigen alles Blut aus dem Kopf sacken; der Boden unter seinen Füßen wankte und hieß ihn an die Stuhllehne vor sich greifen.

Ihr lieben Geschwister - die Stimme des Priesters stockte, und er musste sich schnäuzen. - Tief bewegt, so fuhr er fort - und wovon wir nie geglaubt hätten, dass ein solcher Augenblick je kommen könnte - muss ich euch die traurige Nachricht übermitteln, dass der Herr unseren lieben Stammapostel gestern Abend zu sich genommen hat…

Er folgten einige Zeilen, die die in Frankfurt versammelten Bezirksapostel und Apostel in aller Eile verfasst hatten. Vom unerforschlichen Ratschluss Gottes war die Rede und dass auch sie, die Apostel, mit allen Gotteskindern fassungslos vor diesem Ereignis stünden… Wie gelähmt standen die Geschwister da; keine Regung war zu vernehmen - der Raum war in absoluter Stille erstarrt! …

Alles weitere - wie es nun weitergehen wird und was die Apostel uns dazu zu sagen haben - werden wir am Sonntag erfahren. Die Gemeinde wird zur Übertragung aus Frankfurt a. M. in Hannover-List sein. Der Gottesdienst wird um 10 Uhr beginnen. - Bitte, nehmt wieder Platz! –

Waren es fünf, zehn oder zwanzig Sekunden...? Minuten...? - Irgendwann löste sich die Starre und - erst langsam, dann mit zunehmender Heftigkeit - setzte ein vielfaches Schluchzen, Schnäuzen und Weinen ein. Tränenüberströmte Gesichter, die sich einander zuwandten; einzelne Stimmen: - Nein! und: Warum? - Finger, die fahrig nach Taschentüchern nestelten und weitergaben - oder nach der Hand neben sich griffen… - Als ihm sein Herz in den Ohren dröhnte, schrie alles in dem Jungen auf; seine Gedanken explodierten in die Kehle, in den Gaumen hinein: - Alles Lug und Betrug; die „Botschaft“ des Stammapostels eine Lüge - und alle Opfer umsonst! - Arnold hatte Recht, Werner und Opa und all die Anderen, die sich nie auf so einen Wahnsinn eingelassen haben…! - Und sie hatten ihn gewarnt…! - - Wie ein Eisblock seine Brust - doch sein Kopf glühte, und in seiner Erregung konnte er kaum an sich halten… - Schwester Berg, die Mutter der kleinen Heidi, spürte das und drehte sich zu ihm um: - Beruhig’ dich nur, Wilbert, raunte sie ihm mit tränennassem Gesicht zu, es wird schon alles werden… Lass uns mal bis Sonntag warten… Inzwischen hatten die Sänger ein, zwei Lieder gesungen, und auch dem alten Mann hinter dem Altar liefen Tränen über sein furchiges Gesicht. Aschfahl, die Arme zu einer hilflosen Geste ausgebreitet, versuchte er mit brüchiger Stimme eine Erklärung:

…Glaubt denn einer, dass ich selbst auch nur im Entferntesten an der „Botschaft“ des Stammapostels gezweifelt hätte? - Oder der Bischof? - Oder unser Apostel…? Nie haben wir euch etwas gepredigt, was wir nicht selbst auch fest geglaubt haben! Und nie hätten wir für möglich gehalten, was nun eingetreten ist…! - Aber war der Herr nicht bisher mit uns? Haben wir seine führende und helfende Hand nicht so oft auf unserem Glaubensweg erlebt? - Und sollten wir Ihn nun verlassen, da wir Seinen göttlichen Willen nicht verstehen? - Noch nicht verstehen? ... Seinen göttlichen Willen, der soviel höher ist als alle menschliche Vernunft?! …

Und er schloss mit den Worten: -Ich jedenfalls werde bleiben! - Wie schon der Apostel Petrus gesagt hat: ‚Herr, wohin sollten wir gehen?’ - Du allein hast doch Worte des ewigen Lebens…

Als sich die Geschwister dann zögernd von ihren Plätzen erhoben, mochte doch keiner so recht den Raum verlassen. Es waren schließlich die Hannoveraner, die ihren Zug erreichen mussten. Als Priester Fabrich Wilbert gegenüberstand, war sein Blick ernst und tief auf ihn gerichtet. Ob er den Schmerz in der Seele des 15-Jährigen spürte? - Den Schrei aus der Tiefe…? - Das Trümmerfeld ahnte, zu dem eine unmögliche Wirklichkeit eben seine ganze Welt, die ehernen Säulen von Treue und Vertrauen - sein Gottvertrauen! - zerschmettert hatte? - Konnte das Gott sein, der seine Verheißung so abrupt abbrach - seine Gläubigen so vernichtend getroffen in der Grube der Verzweifelung enden ließ…? In dem Jungen hatte sich unter dem Blick des Priesters jäh aller Schmerz in zusammengeballte Wut gewandelt, und er zischte nur: - Mich werden Sie hier nicht wieder sehen…!
Die Geschwister, die das mitbekommen hatten, waren erschrocken stehen geblieben und hatten ihn mit großen Augen angeschaut. Indes waren sie alle so sehr in ihrem Schmerz und in Fassungslosigkeit gefangen, dass sie, wie Wilbert, den Heimweg in einem tranceähnlichen Zustand zurücklegten. Alles um sie herum, die ganze Welt war ihnen wie hinter einer kalten Nebelwand zu völliger Bedeutungslosigkeit verflogen …

Als der Junge die Küche betrat, war Oma und Opa sofort klar, was geschehen sein musste… - Ist euer Stammapostel gestorben…? - Aber sie triumphierten nicht. Es traf sie, wie er litt. Miteinander schwiegen sie. Und zu ihrer Überraschung fühlten sie, wie unwirklich, ja, wie ungewollt sie selbst dieses Ereignis traf. So, wie der Junge sich entwickelt hatte, war sein Glaube, diese Hoffnung ein Teil von ihm geworden. Das war alles echt! - Wie würde er ohne diese Hoffnung leben können…?

In der Tat - sie wollte nicht sterben, diese Hoffnung! War zu einem Gespenst geworden, das ihn unablässig bedrängte. So sah er sich irgendwann genötigt - quasi als Notwehr -, es zu überwältigen und das Gespenst zu sezieren: Tag um Tag, in unzähligen Nächten, Jahrzehnt für Jahrzehnt. - Indes: es starb, als ihm endlich seine embryonale Phase verriet, welchem Zeugungsakt sein irrlichtiges Dasein entsprungen war…
Als er es begrub, das einst als lebendige Hoffnung hochgepäppelte Gespenst, da hätte er beinahe zu lachen begonnen. Wäre nicht auch die Anzahl verlorener Jahre in tiefstem Schwarz zum Begräbnis erschienen…

Robert
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Re: 40-jähriges Jubiläum einer Weltuntergangsprognose von Jehova

#13 Beitrag von Robert » 10.11.2020, 14:45

guten Tag zusammen,

soll man nicht berechnen, denn ihr wisset weder Tag noch Stunde....und sich auch nicht den letzten Universumstag herbeisehnen, denn der ist finster, Amos.....

sonnigen Tag,seid wachsam ohne Unterlass, robert Gesundheit

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