Der ehemalige Apostel Sepers bittet um Verständnis

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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Vogelfrei
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Der ehemalige Apostel Sepers bittet um Verständnis

#1 Beitrag von Vogelfrei » 28.07.2023, 14:54

@all

Am 16. Juli veröffentlichte der heute 77-jährige ehemalige Apostel Gerrit Sepers auf seinem Weblog einen aufschlussreichen Bericht auf Niederländisch, Englisch und Deutsch, in dem er erklärt, wie er 1998 vom damaligen Bezirksapostel Gijsbert Pos als vorgesehener Nachfolger disqualifiziert wurde und dass er sein Amt 2004 niederlegte, nachdem Bezirksapostel Theodoor de Bruijn und Bischof (jetzt: Apostel) Peter Klene nicht mehr mit ihm zusammenarbeiten wollten. Letzteres war vermutlich bisher nur wenigen Glaubensgeschwistern bewusst.

Hier ist der Link zu diesem Blog: https://www.gerritsepers.com/post/het-h ... ofdstuk-22


In diesem Zusammenhang fällt mir auch folgender Forumsbeitrag ein:
Boris hat geschrieben:(...)
Natürlich birgt auch die NAK eine theoretische Chance in sich, den Weg mit und zu Gott zu finden.
Dazu bedarf es aus meiner Sicht aber einer ordentlichen Portion Ehrlichkeit.
Und wer ehrlich ist, kommt irgendwann nicht umhin, zuzugeben, dass er sich irrt. Fehler macht.

Und davon entfernt sich meiner Meinung nach die NAK immer mehr. Und anstatt einzugestehen, dass man elementare Fehler gemacht hat, verstrickt man sich immer mehr in Ausflüchte bis hin zu bewusst verbreiteten Lügen.

Das wäre alles nicht weiter schlimm, wenn es sich um einen Interessensverein handeln würde, dem jeder beliebig beitreten könnte, seine sozialen Kontakte pflegen würde und bei Nichtgefallen einfach wieder austreten würde.

Schlimm und teuflisch finde ich, dass Menschenseelen in eine teilweise tiefgehende Abhängigkeit geführt werden und es so oft ein riesengroßer innerer Kampf ist, diese Gemeinschaft nach der Enttäuschung wieder zu verlassen. Einige gar daran zerbrechen. Und der weitaus größte Teil der Amtsträgerschaft zeigt nicht ansatzweise die Bereitschaft, Verantwortung für das eigene Handeln (Dummes, unüberlegtes Predigen. Worte können trösten, aufrichten und zerbrechen.) zu übernehmen. Sie treten die Gefallenen dann teilweise noch von hinten (Der/die ist selbst Schuld. Hat zu wenig gebetet, oder dies und das falsch gemacht.).

Schade um die manchmal auch wirklich ehrlich gemeinten guten Taten. Die gehen einfach in dem Meer von Unsäglichkeiten unter.

Dieser Fisch stinkt auch eindeutig vom Kopf,

(...)


Quelle: Nachricht am 03.12.2016, 14:33 im Thread "Veränderungen in der NAK"

MfG,
Vogelfrei
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semaj
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Re: Der ehemalige Apostel Sepers bittet um Verständnis

#2 Beitrag von semaj » 01.08.2023, 19:39

@Vogelfrei

danke für diesen Beitrag über G.Sepers.

Ohne jetzt im Detail auf die inhaltlichen Tiefen des Weblog dieses ehemaligen NAK-Apostels eingehen zu können, empfinde ich aber: ohne das mutige Handeln Gerrit Sepers damals, wäre die NAK nicht da, wo sie heute steht...
Davon bin ich überzeugt!
In dem Sinne war er ein Apostel des Aufbrechens von geistlichen Verkrustungen und Enge des Denkens.

Vor über 20 Jahren, als ich durch irgendwelche Zufälle das Interview G.Sepers' in einem holländischen NAK Jugendmagazin zu lesen bekam, war mir das wie eine Art "geistlicher Mauerfall". So sehe ich das heute noch.
In dem Sinn ist G.Sepers wie ein Apostel des Aufbruchs, des Vorangehens, des Unbequemen und des Mutes zum Konflikt...
Tief ins Gemüt gingen mir beim Lesen der Willkommens-Seite seines Blogs die Sätze über die Gleichgültigkeit!
Man geht ja heutzutage kaum mal aus dem Haus, ohne zu bemerken, dass diese Sätze (über die Gleichgültigkeit) stimmen.
Danke

FG
semaj

Vogelfrei
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Re: Der ehemalige Apostel Sepers bittet um Verständnis

#3 Beitrag von Vogelfrei » 01.08.2023, 21:41

@semaj

Was mich zutiefst berührt, ist, dass niemand eingreift, wenn mächtige Vorstandsmitglieder unmoralisches Verhalten an den Tag legen. Darüber hinaus wirken sich Spannungen am Arbeitsplatz häufig auch auf die Familienangehörigen der Mitarbeiter aus.

Der damalige Bezirksapostel duldete aufgrund der von ihm angenommenen göttlichen Autorität keinen Widerspruch. Jedem wurde beigebracht, dass derjenige, der gläubig aufschaut und gehorsam nachfolgt, den damit verbundenen großen Segen erhalten würde. Auf diese Weise wurde also Loyalität erzwungen. Auch für mich (als Kollegen) war dies damals ein schädliches Arbeitsumfeld.

Selten, wenn überhaupt, wird im Falle eines Konflikts die Anstrengung unternommen, ruhig und mit gegenseitigem Respekt auf Ergebnisse hinzuarbeiten, die zu tragfähigeren Beziehungen im Interesse aller führen würden. Es bleibt nur die Wahl: sich beugen oder platzen.

MfG,
Vogelfrei
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fragender
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Re: Der ehemalige Apostel Sepers bittet um Verständnis

#4 Beitrag von fragender » 05.08.2023, 23:27

Ich habe den kompletten Bericht gelesen und bin bestürzt. Ob der Leistung die erfahrene Ablehnung und persönliche Kränkung zu reflektieren und in dieser Weise öffentlich zu dokumentieren, Respekt!

Ich bete für Herrn Sepers dass er wie so viele, die von solchen Machenschaften betroffen sind oder waren den Glauben an Jesus christus nicht verlieren.

Vogelfrei
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Re: Der ehemalige Apostel Sepers bittet um Verständnis

#5 Beitrag von Vogelfrei » 15.08.2023, 20:00

fragender hat geschrieben:
05.08.2023, 23:27
(...)
Ich bete für Herrn Sepers dass er wie so viele, die von solchen Machenschaften betroffen sind oder waren den Glauben an Jesus christus nicht verlieren.

@fragender

Ich selbst denke auch an die Zeitzeugen, denen die Forschungsergebnisse der von der renommierten Historikerin Frau Dr. Leh im Auftrag der Neuapostolischen Kirchenleitung geführten Interviews vorenthalten wurden. Bei Traumaverarbeitung ist es wichtig, die Wunden des anderen zu benennen, um heilen zu können.

MfG,
Vogelfrei


PS
Vogelfrei hat geschrieben:
06.08.2014, 21:51
(...)
Es war mir von Bezirksapostel Pos damals nicht erlaubt, obwohl ich in der Verwaltung arbeitete als Finanzbuchhalter, dass ich mich beschäftigte mit der Bilanzierung in Bezug auf Missionsarbeiten in Surinam, teilweise nicht mit der Gehaltsliste und nicht mit der Überprüfung von Baukosten. Diese Arbeiten behielt er nur für sich. Auch durfte ich keine Kontakte pflegen mit Kollegen in anderen Kirchenverwaltungen. Und im Zeitschrift Unsere Familie las ich in der Regel wie bei uns das jährliche Dankoffer verwendet wäre. Als uns von einem großen Finanzinstitut slechtes Software geliefert wurde für die Abo-Verwaltung der niederländischen Ausgabe des Zeitschriftes "Unsere Familie", erlaubte der Bezirksapostel nicht einen Anwalt einzuschalten: "Wir sind eine Kirche - wir üben also keine Klagen aus". Hunderte von Überstunden, um die Schwierigkeiten zu bewältigen, hatte ich ehrenamtlich ein zu bringen. Ich kündigte in 1999 weil auch unter Bezirksapostel De Bruijn eine notwendige Reorganisation nicht stattfand.

(...)


Quelle: Nachricht am "06.08.2014, 22:51" im Thread "NAK NRW/Niederlande und der Fall Rohn".
Vogelfrei hat geschrieben:
01.08.2014, 15:13
(...)
Um meine Eindrücke zusammen zu fassen, zitiere ich Dietrich Bonhoeffer. Er fragte sich in Dezember 1942: sind wir noch brauchbar?
  • "Wir sind stumme Zeugen böser Taten gewesen, wir sind mit vielen Wassern gewaschen, wir haben die Künste der Verstellung und der mehrdeutigen Rede gelernt, wir sind durch Erfahrung mißtrauisch gegen die Menschen geworden und mußten ihnen die Wahrheit und das freie Wort oft schuldig bleiben, wir sind durch unerträgliche Konflikte müde oder vielleicht sogar zynisch geworden – sind wir noch brauchbar? Nicht Genies, nicht Zyniker, nicht Menschenverächter, nicht raffinierte Taktiker, sondern schlichte, einfache, gerade Menschen werden wir brauchen. Wird unsere innere Widerstandskraft gegen das uns Aufgezwungene stark genug und unsere Aufrichtigkeit gegen uns selbst schonungslos genug blieben sein, daß wir den Weg zur Schlichtheit und Geradheit wiederfinden?"
(...)


Quelle: Nachricht am "01.08.2014, 16:13" im Thread "NAK NRW/Niederlande und der Fall Rohn"
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Vogelfrei
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Re: Der ehemalige Apostel Sepers bittet um Verständnis

#6 Beitrag von Vogelfrei » 17.08.2023, 12:54

fragender hat geschrieben:
05.08.2023, 23:27
Ich habe den kompletten Bericht gelesen und bin bestürzt.

(...)

@fragender

Da mich die Tragödie von Gerrit Sepers und seiner Familie als Insider berührt, brauchte ich Zeit, um zusätzlich reagieren zu können. Übrigens habe ich seinen schockierenden Bericht bereits ausführlich in einem niederländischen Forum diskutiert. Siehe evtl https://samenapostolisch.nl/forum/viewt ... 4783#p4783 und https://samenapostolisch.nl/forum/viewt ... 4786#p4786. Leider ist mein Deutsch nicht gut genug, um alles zu übersetzen, was ich geschrieben habe. Auch ich war von den jüngsten Enthüllungen verblüfft. Es ist fast unvorstellbar, dass Bezirksapostel Pos Gerrit Sepers, nachdem dieser in den Niederlanden in Ungnade gefallen war, vorschlug, er solle doch weiterhin in Südamerika leiten! Von Gerrit Sepers weiß ich, dass sein Herz immer für unsere Mitmenschen in Not ist. Aus diesem Grund sagte er einmal, dass er wahrscheinlich als einer der Ärzte ohne Grenzen in ein afrikanisches Land gegangen wäre, wenn er nicht damals zuerst in den Dienst der Kirche getreten wäre. Vor einigen Jahren ging er als Freiwilliger auf die Insel Lesbos, um Flüchtlingen zu helfen. Ich wünsche ihm und seiner Familie Segen und die barmherzige Liebe unseres himmlischen Vaters. Es ist die Aufgabe der neuapostolischen Kirchenleitung, doch noch eine glaubwürdige Entschuldigung vorzubringen.

Was man außerhalb der Niederlande wohl lange Zeit nicht sah, ist, dass die Gebietskirche der Niederlande neben dem Bezirksapostel nur einen Apostel und einen Bischof hatte. Dadurch bestand der Kirchenvorstand nur aus wenigen Personen. In den 1990er Jahren arbeitete Bezirksapostel Pos natürlich oft in Bremen oder Hamburg. Er habe rund 300 Gemeindevorsteher geleitet, sagte Stammapostel Fehr nachher. Mittlerweile gab es auch auf der Insel Malta und in Südamerika, unter anderem in Suriname, Seelsorge aus den Niederlanden. Es war klar, dass Gerrit Sepers sich mit der autoritären Führung von Bezirksapostel Pos unwohl fühlte. Als Kollegen hofften wir, dass der Bezirksapostel mit 65 Jahren gehen würde, doch dazu kam es erst sieben Jahre später. Diese letzten Jahre waren auch für mich die schwersten, weil der Bezirksapostel anderen, auch Gerrit Sepers, kaum die Initiative überließ. Kurz gesagt, wir haben unser Schicksal mit Geduld getragen, aber was meine Gesundheit betrifft, wurde es zu einer Strapaze. Schließlich reichte ich meinen Rücktritt ein. Es ist an der Zeit, dass sich die Kirchenleitung um all diejenigen kümmert, die auf diese Weise immer noch Schmerz und Leid tragen. Dazu gehören nicht zuletzt auch die betroffenen Familien. Aber ich mache mir keine Illusionen.

MfG,
Vogelfrei
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eckboro
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Re: Der ehemalige Apostel Sepers bittet um Verständnis

#7 Beitrag von eckboro » 18.08.2023, 12:44

StAp Schmidt verkündete vor Jahren: Wir sind Stolz darauf, auf unserer Fahne klebt kein Blut!
Und das in den 60gern, nach der bitteren Bischofftragödie.

Man ist heute geneigt zu sagen: Recht hatte er, es klebt nicht, es fliesst - immer noch.

Vogelfrei
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Re: Der ehemalige Apostel Sepers bittet um Verständnis

#8 Beitrag von Vogelfrei » 19.08.2023, 10:01

@eckboro
@all

Eines frühen Nachmittags im Dezember 2005 erhielt ich einen Anruf von unserem Bezirksapostel Theodoor de Bruijn. Er fragte, ob ich zu Hause sei, weil er uns dann gerne auf eine Tasse Tee besuchen würde. Ich freute mich sehr über den angekündigten unerwarteten Besuch und es kam zu einem angenehmen spontanen Gespräch. Als ehemaliger Mitarbeiter in der Kirchenverwaltung war er damals noch mein Chef.

Ich brachte meine Besorgnis darüber zum Ausdruck, dass Geschwister, die in den 1950er Jahren zu Unrecht exkommuniziert wurden, nicht liebevoll entschuldigt wurden. Er antwortete, dass es für den Stammapostel manchmal schwierig sei, die richtigen Worte zu finden, da schon der kleinste Versprecher zu harscher Kritik führen könne. Ich beschloss dann, im Gebet nach ein paar Worten zu suchen, mit denen dennoch den Beteiligten eine versöhnende Hand gereicht werden könnte.

Einige Wochen später hatte ich einiges aufgeschrieben wovon es mir klar war, dass Gott mir dies geschenkt hatte. Danach verging die Zeit, in der ich den Bezirksapostel noch mehrmals daran erinnerte. Sogar noch einmal, kurz vor dem gescheiterten Informationsabend im Dezember 2007. Das hatte ich geschrieben:

Unlängst kam die Gelegenheit, bei mir zu Hause kurz miteinander zu reden über was führende Ämter gerade persönlich zu bewältigen haben in Bezug auf historische Fakten, die für unsere Kirche eventuell kompromiterend sind. Seitdem habe ich darüber nachgedacht weil unser Stammapostel sich vielleicht schon vorgenommen hat dazu im Allgemeinen einiges zu erklären. Die folgenden Gedanken fielen mir ein:

  • „Ihr Lieben, ich kann nicht sagen wie sehr es mich auch persönlich schmerzt, wenn Situationen bekannt werden, in denen Geschwister in unserer Glaubensgemeinschaft beschädigt sind, ihr Unrecht getan ist oder wobei Kinder Gottes sogar mit so wenig Verständnis begegnet wurden, dass sie in unserer Mitte kein frohes Leben mehr hatten.
    Eines steht aber fest en davon kann ich Ihnen versichern: so hat unser himmlische Vater es nicht gewünscht. Niemanden darf so etwas beabsichtigt haben. Und ich will es Ihnen sagen: soweit ich die Macht und die Kraft habe daran bei zu tragen dass wir als Königskinder einander höflich begegnen und wir dann auch unseren Nächsten dementsprechend behandeln, will ich das tun. Es möge tatsächlich die Liebe sein, die Liebe Gottes, woran man uns erkennt (vgl. Liede 353-GB, Refrain).

    Deshalb, nun wir in diesem engsten Kreis zusammengekommen sind, möchte ich Sie alle inständig darum bitten: liebe deinen Nächsten mit der Liebe, mit der unser himmlische Vater die Seinen unendlich liebhat.Täglich sollten unsere Anstrengungen darauf ausgerichtet sein für diese heilige Liebe, „Born der reinsten Triebe“ (vgl. Liede 421-GB, dritte Strophe ) den Weg zu bereiten. Es schickt sich nicht um rücksichtslos eigene Ideale nach zu streben, sondern um gemeinsam das Ziel zu erreichen unseres gemeinsamen Glaubens, und es einander dabei leicht zu machen.
    Für alle, die Leid zugefügt worden sind, gilt, dass Gott nicht zulassen wird, dass die Seele unter der auferlegten Last bricht. Er, der Herzenskündiger, wird Seine Engel über ihnen Befehl tun auf daß alle diese unterstützt und getröstet werden. Jesus sprach mit Überzeugung: "Der Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer denn alles; und niemand kann sie aus meines Vaters Hand reißen." ( Joh 10, 29) Am Ende wird sich tatsächlich erfüllen: "Und der Geist und die Braut sprechen: Komm! Und wer es hört, der spreche: Komm! Und wen dürstet, der komme; und wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst“ (Offb 22, 17).

    Also, was wir unveränderlich vor Augen haben, sollten Sinn und Gedanken Jesu sein. Außerdem geziemt es uns Bedauern aus zu drücken wenn Fehler gemacht werden, und wo möglich Versäumnisse zu korrigieren. Und: Mitgefühl auf zu bringen für alle die als Opfer sichtbare oder unsichtbare Verletzungen mit sich umhertragen.“

Was übrigens noch meine eigene Umstände anbetrifft; ich muss Ihnen ehrlich bekennen, wenn ich mich die Entwicklungen ansehe die in Form offizieller Verlautbarungen in den Medien kommuniziert werden, dass ich dann bei unserer Kirche als Institut immer weniger Erwartungen behalten kann.

Wie damals Porsche über seine Entwürfe bemerkte "Teile die nicht da sind, gehen nicht kaput!", denke ich dass es nun besonders wichtig ist dass unsere Glaubenslehre im Grunde genommen reinsten Wassers sei. Wir brauchen keinen Zubehörhandel!

MfG,
Vogelfrei
"Besser frei in der Fremde, als Knecht daheim!"

eckboro
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Re: Der ehemalige Apostel Sepers bittet um Verständnis

#9 Beitrag von eckboro » 21.08.2023, 20:14

-Vogelfrei

ich kann mir nicht vorstellen das es der NAK, bzw. deren Vertretern, wirklich um Versöhnung ging. Dann wäre das Verhalten ein anderes gewesen uns der unsägliche Informationsabend wäre völlig anders verlaufen.
Wenn wirklich Herzblut geflossen wäre, hätte Bez-Ap i.R. Engelauf nicht wutenbrand die Kriche verlassen ... Das allein spricht schon Bände. Versöhnung braucht keine wohlgeformten Worte, die braucht immer nur der Verstand.
Das Engelauf (den ich sehr schätze!), allen Anordnungen zum Trotz, Kontakt zu dem "Schwarzen Peter" in Freundschaft verbunden war, und später AP und dann BezAp wurde ist für im Nachhinein mehr als unverständlich. Allen wurde deutlich gemacht das der Kontakt zu den Kuhlen's zu unterlassen sei. Und nur ein gehorsames, folgsames Gotteskind wird dereinst angenommen.
Ich bin Systemiker, und aus dieser systemischen Sicht war Leber der Einzige, der wahre Versöhnung und Befreiung hätte bewirken können. Diese wohl einmalige Chance wurde leider vertan.
Sein klägliches Versöhnungsangebot an die Jugend ist in meinen Augen um so jämmerlicher - es hätte, wenn nicht offizielle zu Allen, so zumindest an die Senioren gehen müssen. Sie waren die Zeitzeugen, die Jugend ist weit weg vom damaligen Geschehen.
Man hatte wohl Angst das es zu Unruhen und einem Massenaustritt o.ä. kommt.
Ich denke bei diesen Zahlenspielen immer an die Begebenheit, in der Jesus von 70 (!) Jüngern verlassen wurde, ganze 12 (also 12 von 82 blieben) blieben übrig. Jesus ist niemanden nachgelaufen, ganz im Gegenteil fragte er den kläglichen Rest: Wollt ihr nicht auch gehen.
Auch das "billige" Angebot Lebers, jeder mag mit der Bischoff-Geschichte umgehen wie er mag, hat mit Aufarbeitung leider nichts zu tun.
Es ist Schade, sehr schade für die NAK!

Trotzalledem: Ich bin dankbar für das, was ich dort lernen durfte - das war nicht vergeblich und hat mir im Nachhinein auch in meinem Beruf sehr geholfen. Mein Leben, so seh ich es heute, war eine einzige Ausbildungszeit. Ob ich sie erfolgreich durchlebt habe möchte ich nicht beurteilen, dafür sehe ich zu viele Fehler und Fehlverhalen meinerseits. Ich weiß, dass alles was ich erlebte von Gott zugelassen wurde, um mich dorthin zu bringen, wo ich heute bin.
Mag uns allen die Gnade geschenkt sein, aus dem Herzen heraus einmal sagen zu können: gehabte Leiden hab ich gern!

HG
eckboro

Ernsthaft
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Re: Der ehemalige Apostel Sepers bittet um Verständnis

#10 Beitrag von Ernsthaft » 22.08.2023, 09:27

eckboro hat geschrieben:
21.08.2023, 20:14
-Vogelfrei

Das Engelauf (den ich sehr schätze!), allen Anordnungen zum Trotz, Kontakt zu dem "Schwarzen Peter" in Freundschaft verbunden war, und später AP und dann BezAp wurde ist für im Nachhinein mehr als unverständlich. Allen wurde deutlich gemacht das der Kontakt zu den Kuhlen's zu unterlassen sei. Und nur ein gehorsames, folgsames Gotteskind wird dereinst angenommen.

Lieber Eckboro,
Sie sprechen mir aus dem Herzen, denn ich (auch Zeitzeuge) war damals ebenso erzogen und meine Eltern und ich hielten uns an die Anordnung, jeden Kontakt zu den "Abgefallenen" zu vermeiden und nicht deren Schriften (Herold, Manifest v. Güttinger, usw.) die meinem Vater als Amtsträger regelmäßig geschickt wurden, zu lesen. (Dank Internet habe ich das inzwischen größtenteils nachholen können.)
Daher kam es mir schon recht seltsam vor, dass Engelauf bei dessen Trauerfeier für seinen "zivilen Ungehorsam" gelobt und als vorbildlich dargestellt wurde. Entweder, hat er es damals verheimlicht, oder es wurde stillschweigend toleriert. Nur schade, dass man gleichzeitig die vielen Familien und Freundschaften teilweise brutal auseinandergerissen hat und diejenigen, welche sich konsequent an diesbezügliche Anordnungen hielten, damals als vorbildlich lobte. Alles als Voraussetzung für die Annahme am Tag des Herrn.
Heute, im Nachhinein empfinde ich sein Verhalten auch als positiv beispielhaft, aber irgendwie riecht es eben doch nach "Kirchenpolitik" und damit verbundener Diplomatie, über welche die allgemeine NAK-Christenheit wohl im Unklaren bleiben sollte und man wundert sich, dass man trotz, oder wegen des Ungehorsams zum Vorbild werden kann, wo doch die treue Nachfolge so wichtig ist.
Also, einmal mehr ist eigenverantwortliches Denken und Handeln wichtig!

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