NAK - Verhöhnung der Opfer?

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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calmvivid
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Re: NAK - Verhöhnung der Opfer?

#11 Beitrag von calmvivid » 13.01.2022, 06:26

holscha hat geschrieben:
10.01.2022, 23:01
Was hat euch so geschädigt?
Die reale NAK - oder eure Vorstellung von der NAK?
Beides. Während die NAK selber heute bewusst sich zurück hält und nach aussen eine moderne, ACK-Kompatible Kirche sein will, existiert das alte Denken nach wie vor. Die heutigen Mitglieder wurden von Eltern aufgezogen, die selber in der Bischofszeit- oder kurz danach sozialisiert wurden. Die Erziehung von solchen Eltern prägt manchen bis heute. Wer noch aktiv dabei ist in der NAK, hat sicher viel von diesem damaligen Gedankengut "mit der Muttermilch" aufgenommen.

Es gibt also zwei Welten in der NAK. Das Bild der Kirche das offiziell nach Aussen gezeigt wird, und Das, was Tagtäglich in den Gemeinden stattfinden. Vielleicht kommst du ja aus einer Gemeinde in der es wenig Missbrauch gibt und alles Friedlich und Harmonisch abläuft? Falls ja, schön für dich. Aber schliesse daraus bitte nicht auf die ganze NAK und alle Gemeinden :wink: . Dass Missbrauch in Grossem Stil stattfand und auch weiter Stattfindet ist keine Meinung sondern ein Fakt.

fridolin
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Re: NAK - Verhöhnung der Opfer?

#12 Beitrag von fridolin » 13.01.2022, 14:16

Es gibt also zwei Welten in der NAK. Das Bild der Kirche das offiziell nach Aussen gezeigt wird, und Das, was Tagtäglich in den Gemeinden stattfinden. Vielleicht kommst du ja aus einer Gemeinde in der es wenig Missbrauch gibt und alles Friedlich und Harmonisch abläuft? Falls ja, schön für dich. Aber schliesse daraus bitte nicht auf die ganze NAK und alle Gemeinden :wink: . Dass Missbrauch in Grossem Stil stattfand und auch weiter Stattfindet ist keine Meinung sondern ein Fakt.
Meinst du damit die psychologische Ebene. :D

calmvivid
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Re: NAK - Verhöhnung der Opfer?

#13 Beitrag von calmvivid » 13.01.2022, 14:50

fridolin hat geschrieben:
13.01.2022, 14:16
Meinst du damit die psychologische Ebene. :D
Nein ich meine damit einerseits die offizielle NAK, wie sie sich gerne präsentiert und gesehen werden will auf der einen Seite. Auf der anderen Seite gibt es die NAK in den Gemeinden und Bezirken. Da gibt es eine gewaltige Heterogenität, keine zwei Gemeinden sind gleich. Was also jemand in Gemeinde A erlebt kann in Gemeinde/Bezirk B komplett anders sein.

exAT
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Re: NAK - Verhöhnung der Opfer?

#14 Beitrag von exAT » 15.01.2022, 17:02

holscha hat geschrieben:
10.01.2022, 23:01
Was hat euch so geschädigt?
Die reale NAK - oder eure Vorstellung von der NAK?
Werter holscha,
finden Sie nicht, daß Ihre Fragestellung allein schon in höchstem Maße verletzend ist? Was glauben Sie, wozu es diese Foren gibt?
Ich weiß nicht, wie alt oder jung Sie sind. Sollten Sie noch nicht allzuviel Lebenserfahrung haben, ist eine solche Fragestellung plausibel, weil Respekt leider nicht mehr zur Kernkompetenz der jungen Generation zu gehören scheint, es sei denn, es betrifft sie selbst. Sollten Sie zu den älteren Semestern gehören, ist schon ein starkes Stück, in derart abfälliger Form danach zu fragen, welche Verletzungen wir erlitten und oder welche traumatischen Erfahrungen wir in der realen NAK gemacht haben.

Und dann noch solche Sätze nachzuschieben:

und keiner hat auf meine Frage geantwortet
Außer einer Empörungswelle und den Versuch jemanden mit einer Aussage "an den Pranger" zu stellen kommt da nix
Jede Glaubensgemeinschaft hat Opfer, jede Glaubensgemeinschaft hat Gläubige die Frucht bringen, jede Glaubensgemeinschaft hat Anhänger und jede Feinde = und bei jedem einzelnen hat das Gründe
Wie verarbeitet ihr eure persönlichen Schäden - oder geht es hier nur um Abwertung, Überhöhung und Selbstverliebtheit von "Ehemaligen"?


Respekt! Das ist schon eine wahrhaft christliche Glanzleistung!

Aber im Grunde darf man nichts anderes erwarten. Wir sind ja die Abgefallenen, Verschnittenen und dergl. und damit der ewigen Verdammnis preisgegeben. Als ich das letzte Mal mit meinem jahrzenhntelangen "Freund" und Wegbegleiter als Amtsträger über meine Entscheidung, die NAK zu verlassen, gesprochen und ihm meine Beweggründe genannt habe, hatte auch er nur Hohn und Spott für mich übrig. Bei einer späteren Begegnung anläßlich einer Beerdigung reichte es nicht einmal mehr zu einer Begrüßung.
Nur soviel zur realen NAK! Wenn Sie sich die Mühe machen wollen, lesen Sie mal ein paar entsprechende Beiträge in diesem Forum, dann werden Sie vielleicht verstehen, was den einen oder anderen "geschädigt" hat.

Und meine Vorstellung von der NAK? Ich habe mir jahrzehntelang vorgestellt (oder vorgemacht), daß die NAK das Gnaden- und Erlösungswerk Gottes auf dieser Erde ist und daß es von integren Männern geführt und geleitet wird. Eine häufig wiederholte Forderung des StAp Walter Schmidt lautete: "ehrlich, aufrichtig, gewissenhaft und treu" zu sein. Ich habe das in meiner Naivität unter dem Gesichtspunkt, den meine Mutter mich gelehrt hat, gesehen. Sie sagte immer: "Das Wort trifft zuerst den Sprecher, erst dann den Hörer!"
Soviel zur Theorie; die Praxis sieht leider ganz anders aus. Stap. Schmidt 1960: "Der Herr hat seinen Plan geändert..." Und wir alle haben geglaubt, unsere Marschrichtung um 180° geändert und sind in Treue nachgefolgt. Und wie geht das mit zusammen mit dem Bibelwort aus Maleachi 3.6: "Denn ich bin der HERR und wandle mich nicht......"?
Erst Jahrzehnte später kommen dann Dinge ans Tageslicht, die keinen anderen Schluß zulassen, als den einen, daß diese von uns allen hochverehrten Menschen Wasser gepredigt und selbst Wein genossen haben - um es mal vorsichtig auszudrücken.

Darüberhinaus hat es eine Unzahl persönlicher Verletzungen gegeben durch Machtgehabe und "gute Ratschläge", die sich im Nachhinein als gar nicht so gut herausgestellt haben.

Wie hier schon häufig geschrieben, hat es in der NAK einen Haufen Verheißungen und Prophezeiungen ergeben - leider hat sich bis heute nichts davon erfüllt.

Und was die Empörungswelle angeht, ist sie doch wohl nirgendwo größer, als wenn man etwas gegen die NAK sagt. Da bleiben selbst massiv geführte Gerichtsverfahren nicht aus. Von dem vielzitierten Frieden bleibt nicht viel übrig und "liebet eure Feinde" ist auch nur etwas für Sonntagspredigten.


Wie verarbeitet ihr eure persönlichen Schäden - oder geht es hier nur um Abwertung, Überhöhung und Selbstverliebtheit von "Ehemaligen"?

Hier bleibt mir einfach die Spucke weg! Überhöhung und Selbstverliebtheit! Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen - mehr fällt mir dazu wirklich nicht ein.
Und Abwertung? Ich versuche mal, hier etwas allgemeines dazu zu sagen. Derjenige, der nicht in dieses Schema paßt, möge das bitte ggf. klarstellen.

Diejenigen unter uns, die noch in der NAK sind, ringen täglich um Weisheit, das Richtige zu tun trotz oder wegen der vielen Unstimmigkeiten und permanenten Richtungswechsel (natürlich gelenkt vom Heiligen Geist) der NAK. Und denjenigen, die den Ausstieg mit erheblichen Schmerzen geschafft haben, geht es - um es salopp zu sagen - am Allerwertesten vorbei, was in der NAK passiert - bestenfalls wird es zur Kenntnis genommen wie der berühmte Sack Reis.

Ein Satz noch zu Ihrer Aussage: Jede Glaubensgemeinschaft hat Opfer, jede Glaubensgemeinschaft hat Gläubige die Frucht bringen, jede Glaubensgemeinschaft hat Anhänger und jede Feinde = und bei jedem einzelnen hat das Gründe
O ja, da haben Sie vollkommen recht. Mißbrauch gibt es leider überall. Aber nicht überall ist der Anspruch, das alleinige Vollendungswerk Gottes auf dieser Erde zu sein, so ausgeprägt. Und nicht überall wurde jedes Wort, welches vom Altar gesprochen wurde als verbindliches Wort Gottes postuliert und damit jeder Widerspruch per se im Keim erstickt. Ich habe überrrascht zur Kenntnis genommen, daß auch da inzwischen eine Kehrtwende vorgenommen wurde - mit anderen Worten: Was die Altvorderen gesagt haben, war gar nicht Wort Gottes, oder vielleicht zu der damaligen Zeit schon? Wir wissen es nicht! Bei den ganzen Pirouetten wird einem ganz schwindlig - Schwindel, schwindeln?

Alles in allem: Bleiben Sie, was Sie sind - bleiben Sie, wo Sie sind! Solange Sie sich dort wohlfühlen, ist alles in bester Ordnung. Ein kurzes Wort noch zur offenbar von Ihnen gewählten Überschrift: Hohn und Spott ist nur dann lustig, wenn es andere trifft! Mit Anstand hat es jedenfalls nichts zu tun!

Mit einem geschwisterlichen Gruß

Ernsthaft
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Re: NAK - Verhöhnung der Opfer?

#15 Beitrag von Ernsthaft » 16.01.2022, 14:10

Ja lieber exAT, Deinen Beitrag kann ich nur in allen Punkten voll unterschreiben, da ich selbst (ebenfalls exAT) selbst genauso erzogen, aufgewachsen und sozialisiert bin um vollkommen mitempfinden zu können. Ich hatte meinen ersten Amtsauftrag 1970 erhalten und habe über Jahrzehnte in (fast) allen Bereichen auch im priesterlichen Dienst mitgewirkt und manchmal auch mit gewissem Befremden hinter die Kulissen schauen können, oder sogar müssen und mich heute fragen, ob ich nicht auch aus heutiger Sicht manchen Unsinn gepredigt habe und das nicht aus Überzeugung, sondern blindem Glaubensgehorsam, der gefordert wurde.
Mittlerweile habe ich mich zu einem Agnostiker entwickelt und halte, gerade in Glaubensdingen, vieles zwischne Himmel und Erde für möglich und fast nichts für unmöglich, da man ja nichts beweisen kann.
Zum Austritt habe ich mich, z.B. aus diesen Gründen und der noch bestehenden Sozialisation bisher nicht entschließen können und kann damit ganz gut umgehen.
Allerdings denke ich oft darüber nach, ob es die scheinbaren "Hardliner" oder treuen Nachfolger aus den älteren Jahrgängen wirklich so ernst meinen wie sie nach dem Vernehmen nach tun, oder ob sie denken, dass es sich eh nicht mehr lohnt, sich umzuorientieren. Außerdem denke ich, dass viele (wie z.B. ich auch) aufgrund gemachter Erfahrungen, zu anderen Glaubensgemeinschaften kein Vertrauen mehr entwickeln können.

fridolin
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Re: NAK - Verhöhnung der Opfer?

#16 Beitrag von fridolin » 16.01.2022, 19:56

Aber nicht überall ist der Anspruch, das alleinige Vollendungswerk Gottes auf dieser Erde zu sein, so ausgeprägt. Und nicht überall wurde jedes Wort, welches vom Altar gesprochen wurde als verbindliches Wort Gottes postuliert und damit jeder Widerspruch per se im Keim erstickt. Ich habe überrascht zur Kenntnis genommen, daß auch da inzwischen eine Kehrtwende vorgenommen wurde - mit anderen Worten: Was die Altvorderen gesagt haben, war gar nicht Wort Gottes, oder vielleicht zu der damaligen Zeit schon? Wir wissen es nicht! Bei den ganzen Pirouetten wird einem ganz schwindlig - Schwindel, schwindeln?
Das ist das Problem der heutigen NAK. Sie hat immer postuliert bis heute, das nur sie das Gnaden und Erlösungswerk Christi sei. Sie ist trotz des hohen Anspruches bei vielen Lehrüberzeugungen dem nicht gerecht geworden. Viele Lehrüberzeugen mussten im Laufe ihrer Geschichte als Altlasten in Richtung Container entsorgt werden. Und das schreckt wahrscheinlich heute immer mehr ab noch aktiv zu sein. Gemeinden müssen geschlossen werden. Wo die Reise der NAK enden wird steht in den Sternen. Letztdings sagte mir ein treues Geschwist die NAK ist das Werk Gottes und dabei bleibst. Sie bleibt bestehen, Fehler wurden überall gemacht.
Der letzte Satzteil stimmt sogar.
Können diese mit dem einzigen Werke Gottes als Entschuldigung verglichen werden.
Ein klares NEIN. Diesem Anspruch das alleinige Erlösungswerk Gottes zu sein muss man gerecht werden. :!:
Das Gnaden und Erlösungs- und Vollendungswerk Gottes zu sein, vermittelt einem die Glaubensüberzeugung: In diesen seinem Werk ist Gott alleinig der sprechende und Handelnde und sein Wirken ist in der NAK für alle Welt sichtbar. :D
Also ist die Frage berechtigt Ist die NAK diesem Anspruch bisher überhaupt gerecht geworden?
Oder verbirgt sich dahinter nur ein Menschenwerk mit einigen religiösen Dogmen und Ergüssen, die nicht eintrafen. ??? Wie ist die Meinung dazu.
Zuletzt geändert von fridolin am 16.01.2022, 22:19, insgesamt 1-mal geändert.

Ernsthaft
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Re: NAK - Verhöhnung der Opfer?

#17 Beitrag von Ernsthaft » 16.01.2022, 21:09

So ist es !

diegedankensindfrei
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Re: NAK - Verhöhnung der Opfer?

#18 Beitrag von diegedankensindfrei » 16.01.2022, 22:19

Also ist die Frage berechtigt Ist die NAK diesem Anspruch bisher überhaupt gerecht geworden?
Oder verbirgt sich dahinter nur ein Menschenwerk mit einigen religiösen Dogmen und Ergüssen, die nicht eintrafen. ??? Wie ist die Meinung dazu.
Lieber fridolin,

Nach Allem was ich hier bisher gelesen habe, erscheint mir diese Frage irgendwie rhetorisch. Aber da du ausdrücklich um Antworten bittest:

Noch vor wenigen Jahren hätte ich das nicht wahrhaben wollen, aber inzwischen sehe hier nichts mehr außer Menschenwerk. Und ich habe bisher keine Religion gefunden, die mich vom Gegenteil überzeugen könnte.

Mein höchster Respekt gilt Allen, die den Mut haben, den Tatsachen rückblickend ins Auge zu sehen und die Irrwege der eigenen Vergangenheit als solche anzuerkennen. Ich habe "nur" Kinder erzogen und unterrichtet, und habe dabei doch so viel getan und gelehrt, was ich heute schmerzlich bereue.

Herzliche Grüße
Sandra
Wir haben zwei Leben - das zweite beginnt, wenn wir erkennen, dass wir nur eines haben. - Konfuzius

Luna
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Re: NAK - Verhöhnung der Opfer?

#19 Beitrag von Luna » 24.01.2022, 16:31

Ich kann mich den meisten hier anschließen. Hineingeboren Ende der 70ger, in ein NAK-Elternhaus in Süddeutschland und mit der Lehre aufgewachsen. Damals noch schön abseits von allem Weltlichen. Zwar durfte ich zum Kindergartenfasching, aber Kino später war schon schwierig. Bis mich meine Mutter zur Seite genommen und gesagt hat, dass ich ruhig in's Kino gehen soll, das war sie auch. Sie will nicht, dass ihre Kinder etwas heimlich machen. Ich muss mir auch keine Sorgen machen, denn vor den Drohungen die wir alle kennen, hatte ich wirklich Angst. Später kam ich in die Jugend, immer noch relativ brav. Aber ich habe angefangen mich zu fragen, warum ein Gott sich ein paar herauspickt und zu etwas besonderem macht, es aber so viele andere und sehr viel bessere Menschen gibt. Dann kam es zu einem Jugendgottesdienst, in dem der Dienstleitende vom Altar herunter die jungen "Schwestern" attakierte. Schminken, aufreizend gekleidet etc. usw. Das würde sich für eine Schwester nicht gehören, gekrönt war die Story natürlich mit einer Begebenheit in der erzählt wurde, wie eine junge Schwester sich vor dem Abendmahl das Make-Up aus dem Gesicht wischte, damit sie "rein" zum Abendmahl gehen kann.
Nun, ich habe zu der Zeit angefangen zu hinterfragen. Beim nächsten Jugendgottesdienst waren meine langen Haare erdbeerrot. Es war sehr schön.
So kamen mit der Zeit immer und immer mehr Fragezeichen in mein Leben, aber ich war fast komplett in der NAK sozialisiert und alleine flüchtet es sich nicht so leicht.
Mich haben die Gottesdienste immer mehr verwirrt und nicht mehr angesprochen. Auch sind mir immer mehr selbstdarstellerische Wesenszüge bei vielen AT aufgefallen. Hauptsache die Show stimmt.
Nach unserer Hochzeit, natürlich der Gatte auch aus treuem NAK-Elternhaus, waren wir auch noch brav dabei. Aber mir ging es immer schlechter. In den Gottesdiensten kam mir immer mehr unrichtig vor, und oft kam vom Altar regelrechter Blödsinn. Völlig falsche biblische Aussagen. Gerne wurde auch alles so zusammengebastelt, damit es halbwegs Sinn ergibt. Für jemanden der sich theologisch etwas mher auskennt allerdings völliger, an den Haaren herbeigezogener Schwachsinn. Dazu immer wieder, du darfst dies nicht, du musst das und das und das.....
Tragischerweise hat es fast 20 Jahre gedauert bis mein Mann und ich uns gegenseitig eingestehen konnten, dass uns die NAK eigentlich mehr belastet als glücklich macht. Dass wir beide mit grauen Sonntags schon zur Kirche gefahren sind. Das Desinteresse des Vorstehers, das unangenehme Verhalten vieler treuer Geschwister, die sich einfach nur toll vorkommen wollen und der ewige Druck.
Jetzt haben wir den Mut gehabt und mit der NAK gebrochen.
Und was ist jetzt? Wir haben erfahren wie über uns hergezogen und gelästert wird. Abtrünnige sind wir, die Schuldigen sind natürlich auch wir. Das Beispiel der Jungfrauen wird angeführt. Wir hatten kein Öl mehr und werden deshalb vor dem Hochzeitssaal stehen. Tragischerweise sitzt ganz tief drinnen noch der bittere Stachel des Zweifels. Und was, wenn doch..... Aber den zerren wir auch noch aus uns heraus. Der ekelhafte Kirchentratsch hilft uns übrigens sehr gut den Abstand immer weiter zu vergrößern. Denn Nächstenliebe sieht anders aus. Die lebe ich immer noch, habe ich immer schon gelebt. Vor vielen Jahren sagte ein fremder Mann zu mir, und ich weiß bis heute nicht wer das war und warum er es zu mir gesagt hat: "Du findet Gott niemals in einer Kirche!". Heute kann ich sagen - JA, ER HAT RECHT!

fridolin
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Re: NAK - Verhöhnung der Opfer?

#20 Beitrag von fridolin » 24.01.2022, 17:13

Und was ist jetzt? Wir haben erfahren wie über uns hergezogen und gelästert wird. Abtrünnige sind wir, die Schuldigen sind natürlich auch wir. Das Beispiel der Jungfrauen wird angeführt. Wir hatten kein Öl mehr und werden deshalb vor dem Hochzeitssaal stehen.
Luna, ein bemerkenswerter Beitrag. Danke.
Die noch so denken werden immer weniger. Das macht sich auch in der Abnahme der aktiv Zahlen bemerkbar und die Reduzierung der aktiv Zahlen macht sich auch in der Reduzierung der Gemeinden bemerkbar. Wo das enden wird steht in den Sternen. Im Himmel oder im endgültigen aus. :!:

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