NAK: Sensation - Frauenordination ab 2023 möglich - alle Amtsstufen: DiakonIn, PriesterIn und ApostelIn

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
Nachricht
Autor
Benutzeravatar
Andreas Ponto
Site Admin
Beiträge: 2340
Registriert: 18.03.2010, 17:55

NAK: Sensation - Frauenordination ab 2023 weltweit möglich NAK: Sensation - Frauenordination ab 2023 möglich

#61 Beitrag von Andreas Ponto » 20.09.2022, 19:29

"In der Neuapostolische Kirche können Frauen künftig ins geistliche Amt ordiniert werden. Das hat der internationale Kirchenleiter am heutigen Dienstag in einer weltweit ausgestrahlten Videoansprache bekannt gegeben.

„Aufgrund der Gleichwertigkeit und Gleichwürdigkeit der Geschlechter“ sei es möglich, Frauen mit Amtsvollmacht zu betrauen, sagte Stammapostel Jean-Luc Schneider. Das betreffe alle Amtsstufen: Diakon, Priester und Apostel. Mit Blick auf die weltweiten kulturellen Unterschiede gilt: „Der damit verbundene Amtsauftrag wird überall dort erteilt, wo es von der Gesellschaft und Gemeinde angenommen wird“. ..."

Quelle: Frauenordination ab 2023 möglich

Bleibt abzuwarten, wer, wo, wann feststellt, was gesellschaftlich und von der Gemeinde angenommen ist.

Fragt Gott Gemeinden und Gesellschaft bei seiner Berufung vorher danach?!

Nun - ist es also die Not in Gemeinden und Bezirken, die die Ordinierbarkeit von Frauen ermöglicht, ist es die Tauglichkeit, ist es Berufung oder dürfen sich Männer und Frauen künftig proaktiv um ein Amt bewerben?

Es bleibt spannend. Aber der Schritt an sich ist aus meiner Sicht bereits eine Sensation.

calmvivid
Beiträge: 85
Registriert: 15.03.2021, 11:09

Re: NAK: Sensation - Frauenordination ab 2023 möglich - alle Amtsstufen: DiakonIn, PriesterIn und ApostelIn

#62 Beitrag von calmvivid » 21.09.2022, 06:34

Unsere Kommentare von letzter Woche sind in etwa so gut gealtert wie frische Milch. Tatsächlich hat die NAK wohl alle überrascht mit dieser Ankündigung.

Ob wie und wo jedoch Amtsträgerinnen in Zukunft eingesetzt werden bleibt noch offen, ebenso wie viele Fragen dazu die die NAK natürlich absichtlich offen lässt oder nur im Ansatz beantwortet.
Andreas Ponto hat geschrieben:
20.09.2022, 19:29
Nun - ist es also die Not in Gemeinden und Bezirken, die die Ordinierbarkeit von Frauen ermöglicht, ist es die Tauglichkeit, ist es Berufung oder dürfen sich Männer und Frauen künftig proaktiv um ein Amt bewerben?
Ich denke es ist die Not an potentiellen Ämtern die die NAK dazu gebracht hat. In den meisten Gemeinden bestehen die Gottesdienstbesucher nur aus Familien von Amtsträgern und Senioren. Normale, Amtslose Brüder sind in den meisten Gemeinden inzwischen eine Seltenheit geworden. Es gab doch gar keine andere Option mehr als Frauen fürs Amt zuzulassen.

Ich sehe jedoch ein grosses Probleme in diesem Vorgehen. Die NAK respektiert die Zeit ihrer Ehrenamtlichen Mitglieder nicht. Dieser Punkt muss sich dringend ändern, damit Frauen bereit sind solche Ämter zu übernehmen.

odradek
Beiträge: 10
Registriert: 04.05.2021, 17:02

Re: NAK: Sensation - Frauenordination ab 2023 möglich - alle Amtsstufen: DiakonIn, PriesterIn und ApostelIn

#63 Beitrag von odradek » 21.09.2022, 10:37

Ich denke, dass das auch ein weiterer großer Schritt Richtung Ökumene ist und am Ende eine Win-Win Situation bedeuten könnte.
Brennend interessieren würde mich ob diese Entscheidung aus theologischer Einsicht oder schlicht struktureller Not gewonnen wurde.

denkenistwichtig
Beiträge: 251
Registriert: 13.04.2021, 12:40

Re: NAK: Sensation - Frauenordination ab 2023 möglich - alle Amtsstufen: DiakonIn, PriesterIn und ApostelIn

#64 Beitrag von denkenistwichtig » 21.09.2022, 11:55

odradek hat geschrieben:
… Brennend interessieren würde mich ob diese Entscheidung aus theologischer Einsicht oder schlicht struktureller Not gewonnen wurde.
Das ist leicht zu beantworten: Der Heilige Geist hat diese überfällige Entscheidung wohl kaum bis zum 20.September 2022 hinausgezögert. Aus welchem Grunde sollte er das? Das muss sich die NAK-Leitung, für die der Heilige Geist der Ratgeber sei, schon selbst anrechnen lassen. Die von Herrn Schneider überzeugend vorgestellten Argumente sind seit Jahrzehnten bekannt und wenn nicht, dann ziemlich schnell aufzutreiben. Das könnte jeder Theologie-Student bereits im Grundstudium. Eine „theologische Einsicht“ kann für jemanden der sich vom Heiligen Geist lenken lässt nicht erst heute gekommen sein. Darüberhinaus hatte es diese Einsicht längst vorher in der NAK gegeben und wurde offensichtlich verdrängt. Denn Herr Schneider argumentiert, dass es in der NAK Diakonissen in seelsorgerischen und karitativen Aufgaben bis in die 1950er Jahre hinein gab. „Dann wurde diese Tradition beendet - ohne weitere Begründung“.

Daher ist die Antwort eindeutig: Es war der innere und äußere Druck auf die NAK-Leitung (wie ihn auch die katholische Kirche spürt).

Trotzdem mein voller Respekt vor dieser Entscheidung!

Formello
Beiträge: 8
Registriert: 06.09.2022, 14:54

Re: NAK: Sensation - Frauenordination ab 2023 möglich - alle Amtsstufen: DiakonIn, PriesterIn und ApostelIn

#65 Beitrag von Formello » 21.09.2022, 13:48

calmvivid hat geschrieben:
21.09.2022, 06:34

Ich denke es ist die Not an potentiellen Ämtern die die NAK dazu gebracht hat. In den meisten Gemeinden bestehen die Gottesdienstbesucher nur aus Familien von Amtsträgern und Senioren.
und was wird sich dann daran ändern wenn Frauen auch ein Amt bekommen können?

Bisher war es ja so dass vom Vorsteher aufwärts die ATs im Berufsleben eine leitende Tätigkeit ausführen mussten sonst wurden sie nicht von "Gott erwählt".
Wird schwierig sein von den verbliebenen Frauen welche zu finden die diese Voraussetzung mitbringen. Zum Diakon oder vielleicht noch Priester wirds reichen

fragender
Beiträge: 33
Registriert: 12.01.2022, 21:22

Re: NAK: Sensation - Frauenordination ab 2023 möglich - alle Amtsstufen: DiakonIn, PriesterIn und ApostelIn

#66 Beitrag von fragender » 27.09.2022, 00:27

Hallo zusammen mich würde eine Frage besonders interessieren:
Wie verhält es sich mit dem nicht zu fällig beigefügten Satz des Stammapostels: "Der damit verbundene Amtsauftrag wird überall dort erteilt, wo es von der Gesellschaft und Gemeinde angenommen wird." Es gehe nicht darum, "sofort überall Amtseinsetzungen von Frauen" vorzunehmen.

Gibt es auf Ebene der Gemeinden tatsächlich Entscheidungsgremien die über einen möglichen Amtsauftrag an eine Frau entscheiden können?

Darüber hinaus denke ich ist die eigene Berufung eine wichtige persönliche Frage. Letztendlich kann diese jeder potentielle Kandidat oder Kandidatin nur für sich selbst spüren und abwägen. Dabei irritieren Sätze wie: „Entscheidend ist Gottes Wille - nicht der menschliche“.

Entscheidet letztlich die Gemeinde wer eine Berufung hat?
Oder sichert man(n) sich von der Kirchenleitung das letzte Wort über die persönliche Berufung?
Werden dann tatsächlich Frauen wie Männer gleichgestellt?

fragender
Beiträge: 33
Registriert: 12.01.2022, 21:22

Re: NAK: Sensation - Frauenordination ab 2023 möglich - alle Amtsstufen: DiakonIn, PriesterIn und ApostelIn

#67 Beitrag von fragender » 27.09.2022, 00:51

Eine weitere wichtige Frage wirft die Reichweite dieser Entscheidung auf. Der Satz des Stammapostels lautete: "Der damit verbundene Amtsauftrag wird überall dort erteilt, wo es von der Gesellschaft und Gemeinde angenommen wird."

Dabei hat frage ich mich: kann man eine Frau in Europa mit einem Amt beauftragen, und eine Frau mit gleicher Berufung in Afrika beispielsweise wegen der gesellschaftlichen Umstände diskriminieren?

Wie zu hören war sind für Gott alle Menschen gleich. Halte es für nahezu einen absurden Widerspruch wenn man die Glaubenssätze, wie offensichtlich angedacht an den gesellschaftlichen Umständen ausrichtet. Das würde ja bedeuten dass man die Bibel immer im jeweiligen Zeitgeist der jeweiligen Gesellschaft lesen muss. Gott will es in Europa liberal und frauenfreundlich, und in Afrika wäre es für ihn völlig opportun Frauen zu diskriminieren.

Mit Blick auf die Reaktionen in Afrika machen diese einschränkenden Worte zwar wahrscheinlich Sinn. Sind jedoch dann eher Politik und weniger ernstzunehmende Glaubenssätze.

Benutzeravatar
Loreley 61
Beiträge: 1057
Registriert: 26.10.2007, 17:28

Re: NAK: Sensation - Frauenordination ab 2023 möglich - alle Amtsstufen: DiakonIn, PriesterIn und ApostelIn

#68 Beitrag von Loreley 61 » 27.09.2022, 19:31

Hallo zusammen,

nun muss ich mich auch mal wieder melden. Das sind ja enorme Neuigkeiten. Der liebe Gott hat mal wieder seine Meinung geändert. Erst waren Frauen nur Nullen, haben sich unterzuordnen und im Gottesdienst zu schweigen. Begründung steht ja in der Bibel:

1 Kor 14,33b-36:33b Wie in allen Gemeinden der Heiligen 34 sollen die Frauen in den Gemeindeversammlungen schweigen; denn es ist ihnen nicht gestattet zu reden, sondern sie sollen sich unterordnen, wie auch das Gesetz sagt.


Schnee von gestern, wo noch gepredigt wurde:" Ich bin dein Herr und Gott und wandele mich nicht." Aber das kennen wir ja - Botschaft usw.

Ich begrüße es, dass nun auch Frauen ein Amt tragen dürfen, allerdings macht sich die NAK unglaubwürdig (nun ja, ist sie ja eigentlich schon lange) wenn sie die Frauenordination nur da erlaubt wo es gesellschaftlich oder politisch tragbar und erwünscht ist. Denn:

Der zehnte Glaubensartikel

Ich glaube, dass ich der weltlichen Obrigkeit zum Gehorsam verpflichtet bin, soweit nicht göttliche Gesetze dem entgegenstehen.

Da die NAK ja die göttlichen Gesetze, den göttlichen Willen seit jeher genau kennt, schließlich sind die Apostel ja durch den hl. Geist bestens informiert und sie verkünden das (reine)Wort Gottes ( behaupten sie zumindest), darf es auf keinem Kontinent einen Unterschied geben. Also müssen sich neuap. Geschwister in einer eher frauenfeindlichen Gesellschaft den 10. Glaubenartikel zu Herzen führen. Gott sagt doch nun eindeutig JA zur Frauenordination........also interessiert die weltliche Obrigkeit oder sonstige Empfindlichkeiten in diesen Ländern nicht. Ich meine ja nur..........

Ich denke, hier macht die NAK aus der Not (Amtsträgermangel) eine Tugend.
Und fast alles, was ich jemals im Religionsunterricht der NAK lernen mußte ist über den Haufen geworfen worden. Das war die größte Zeitverschwendung meines Lebens.

LG, Lory
Unsere Gedanken und Gefühle werden durch unsere Überzeugungen geformt.
Was du tief in dir und oft unbewusst denkst, das zeigt die größte Wirkung in deinem Leben.
Brauche nichts ... wünsche alles ... und wähle, was sich zeigt!
______
Namaste

arminius21
Beiträge: 77
Registriert: 27.08.2021, 06:43

Re: NAK: Sensation - Frauenordination ab 2023 möglich - alle Amtsstufen: DiakonIn, PriesterIn und ApostelIn

#69 Beitrag von arminius21 » 27.09.2022, 19:47

Hi Fragender,
fragender hat geschrieben:
27.09.2022, 00:27
Hallo zusammen mich würde eine Frage besonders interessieren:
Wie verhält es sich mit dem nicht zu fällig beigefügten Satz des Stammapostels: "Der damit verbundene Amtsauftrag wird überall dort erteilt, wo es von der Gesellschaft und Gemeinde angenommen wird." Es gehe nicht darum, "sofort überall Amtseinsetzungen von Frauen" vorzunehmen.

Gibt es auf Ebene der Gemeinden tatsächlich Entscheidungsgremien die über einen möglichen Amtsauftrag an eine Frau entscheiden können?
Keine Frage ist in der NAK leichter zu beantworten: Ordination-Auswahl ist Sache der Apostel bzw. des Stammapostels für neue Apostel. In der Realität wird da halt von Gemeinde- und Bezirksvorstehern geweibelt und lobbyiert, um die "guten" Männer (bzw. eventuell bald mal Frauen) durchzubekommen. Andere wissen das sicher besser aber ich meinte sogar, dass man in gewissen Gebietskirchen dafür etwas schriftlich auszufüllen und auf nem Dienstweg einzureichen hat.

Bevor man für einen Kandidaten wirbt, der die bekannten Voraussetzungen der "geordneten Lebensumstände" erfüllen muss, soll er natürlich auch "erbeten" sein, aber dazu gleich einen Satz.

Hier muss man dem Stapst also den Punkt lassen: In der Hinsicht verändert sich mit der Frauenordination nun wirklich wenig. Rest-Unsicherheit ist vielleicht noch, wer das letzte Wort darüber hat, wo denn zum ggb. Zeitpunkt nun die gesellschaftlichen Voraussetzungen stimmen. Da die Bezirksapostel die Gebietskirchen leiten, wohl jene.
fragender hat geschrieben:
27.09.2022, 00:27
Darüber hinaus denke ich ist die eigene Berufung eine wichtige persönliche Frage. Letztendlich kann diese jeder potentielle Kandidat oder Kandidatin nur für sich selbst spüren und abwägen. Dabei irritieren Sätze wie: „Entscheidend ist Gottes Wille - nicht der menschliche“.
Njet. Zumindest nach alter NAK-Tradition, welche JLS nun auch wieder bekräftigt hat, liegt die Wahl auf den geeigneten Kandidaten bzw. geeignete Kandidatin beim Chef-Chef, der auf welche wundersame Weise auch immer in den weltlichen Prozess eingreift, so dass mit derselben Denke wie dem royalen Absolutismus bei jeder Ordination vorausgesetzt werden kann, dass eine "Erbetung" (eben so eine Soft-Offenbarung über den göttlichen Willen) als gewährleistet gesehen werden kann.

Ob das heute noch auch 1:1 so im Katechismus steht oder in den Dokumenten zum Amtsverständnis von 2019, weiss ich grad selbst nicht. Du hast aber nicht unrecht, wenn Dich das stutzig macht. Da diese alt-charismatische Glaubensvorstellung denkbar schnell zu inneren Konflikten führt, sobald man wieder eine Lusche von einem AT vor sich stehen hat, wird nicht gross drüber geredet. Und im Interview mit Sekta.FM hat der damalige NAK-Sprecher Johanning sogar kein einziges Wort über das "Erbeten" verloren, sondern die ATs tatsächlich so hingestellt, als würden die sich von Gott berufen fühlen, wenn sie ein Amt annehmen.

arminius21
Beiträge: 77
Registriert: 27.08.2021, 06:43

Re: NAK: Sensation - Frauenordination ab 2023 möglich - alle Amtsstufen: DiakonIn, PriesterIn und ApostelIn

#70 Beitrag von arminius21 » 27.09.2022, 20:09

fragender hat geschrieben:
27.09.2022, 00:51
Dabei hat frage ich mich: kann man eine Frau in Europa mit einem Amt beauftragen, und eine Frau mit gleicher Berufung in Afrika beispielsweise wegen der gesellschaftlichen Umstände diskriminieren?

Wie zu hören war sind für Gott alle Menschen gleich. Halte es für nahezu einen absurden Widerspruch wenn man die Glaubenssätze, wie offensichtlich angedacht an den gesellschaftlichen Umständen ausrichtet. Das würde ja bedeuten dass man die Bibel immer im jeweiligen Zeitgeist der jeweiligen Gesellschaft lesen muss. Gott will es in Europa liberal und frauenfreundlich, und in Afrika wäre es für ihn völlig opportun Frauen zu diskriminieren.

Mit Blick auf die Reaktionen in Afrika machen diese einschränkenden Worte zwar wahrscheinlich Sinn. Sind jedoch dann eher Politik und weniger ernstzunehmende Glaubenssätze.
Willkommen in der lustigen Glaubenswelt von Jean-Luc Schneider, mein Freund!

Wenn Du Dir die Publikationen zum Thema Frauen/Gleichstellung der letzten Monate (also vor dem 20. September 22) anschaust, wollte JLS ja sogar genau darauf hinaus. Er wollte noch viel stärker als er es letzte Woche letztlich verkündet hat seinen Leuten den unfassbar grossen Bären aufbinden, dass es sogar integraler Bestandteil des gelebten Evangeliums sei, sich regelmässig dem Zeitgeist und den gegebenen Kulturen anzupassen. Glaub dagegen könnte man so einige Paulus-Zitate einwerfen, was man früher ja auch fleissig getan hat, Stichworte "Überwinden" und W-E-L-T. Dass er es jetzt doch nicht so gemacht hat, sondern bei der Aussage bleibt, es ist halt einfach eine praktische Anforderung, gehört sicher zu seinen schlaueren Manövern. Trotzdem bringt er natürlich nun Fragen an die Oberfläche, die er sich bestimmt nicht gewünscht hat: Waren die Frauen früher einfach zu schlecht, um die Gesellschaft von sich als Gottesfrauen zu überzeugen? Wieso braucht der Heilige Geist für Emanzipation mehrere Jahrhunderte länger als die ersten atheistischen Feministinnen und der Grossteil einer säkularen Gesellschaft in Europa? Und wie Du und Lory schon sagt, wieso sollte man sich grundsätzlich an die Diskriminierungen der Gesellschaft halten, wenn doch Jesus andere Ausgrenzungen zu seiner Zeit der Überlieferung nach auch ignoriert hat?

Da wir über Religion diskutieren, kannst Du Dir die Antwort letztlich sparen...

Was mir selbst immer stärker auffällt, ist dass JLS auch bei anderen Themen den NAK-Glauben mit zeitgenössischen Themen in Verbindung bringen will (z.B. Klimawandel und Umweltschutz) und sich dort um Kopf und Kragen redet, wo NAK-Lehre einfach nichts mit der Realität des gesellschaftlichen Diskurses zu tun hat. Zum Beispiel wenn er sich die Peinlichkeit gibt zu behaupten, dass wir deshalb auf die Erde Acht geben müssten, weil die Treuen nach der grossen Trübsal ja auf die Erde als königliche Priester zurückkehren und dann auch noch eine Erde brauchen. Wieso ein allmächtiger und allwissender Gott auf sein Bodenpersonal angewiesen ist, wenn er bei der grossen Trübsal laut Johannes-Offenbarung einen Drittel von Welt und Menschheit zerstört und nach dem 1000-jährigen Friendsreich sowieso eine neue Erde und ein neues Jerusalem schafft, plagt den Stapst vielleicht nachts beim Schlafengehen, aber scheinbar nicht hinter dem Altar...

Antworten

Zurück zu „NAK - Neuapostolische Kirche“