glaubensforum24

Im Juli 2022 fand ein Amtsträgerfortbildungsseminar in Österreich mit Apostel M. Pfützner und Hirte W. Hessler statt. Am Sonntagmorgen überraschte der emeritierte Salzburger Erzbischof Alois Kothgasser die Amtsträger und sprach mit ihnen das Morgen- und Segensgebet...

https://nak.at/dbc/231979/393242

Da schau an
Amtsträger auf Weiterbildungs-Seminar. Eine lernende Kirche. Und sogar Frauen sind mit zu sehen. Ich glaube, hier geht eine Saat auf, welche schon vor langer Zeit Apostel Kainz gesät hat.
Mal etwas andere Bilder, als immer nur Bilderfluten von gemeindlichen Ess-Festen...
Man könnte ja schon mal wetten, in welcher Gebietskirche die ersten Frauen ins geistliche Amt ordiniert werden...

Hallo Holger,

so ganz werden wir wohl kaum übereinstimmen und könnten noch lange diskutieren, was allerdings nicht mehr recht zum Oberthema "Frauenordination" passt. Deshalb abschließend von meiner Seite nur noch folgende kurzen Hinweise.

Zum Oberbegriff "Entschlafenenwesen": Dieser umfasst vor allem die Sakramentsspendung in den jenseitigen Bereich. Dieser Vorgang kann m.E. nicht biblisch begründet werden, auch nicht durch noch so "großzügige" Auslegung der Heiligen Schrift. Meine mittlerweile ebenfalls vorhandene Altersmilde deckt deshalb diese Vorgehensweise nicht.

Zur "Versiegelung": Die Spendung Heiligen Geistes durch Handauflegung kann durchaus biblisch begründet werden (ich erspare mir hier einmal die Nennung der Bibelstellen, die Dir hinlänglich bekannt sein werden), allerdings begründet die NAK die Spendung Heiligen Geistes ausschließlich mit der Versiegelung. Die Taufe erfolgt bei der NAK einmal einfach ausgedrückt in "Begleitung" des Heiligen Geistes. Eine Spendung ist damit ausdrücklich nicht verbunden. Die NAK erkennt zwar mittlerweile die trinitatische Taufe anderer Konfessionen an, Heiliger Geist wird dann aber wiederum ausschließlich mittels Versiegelung vermittelt. Durch diese Vorgehensweise wird indirekt die Empfangnahme Heiligen Geistes anderer Konfessionen durch die Taufe widersprochen.

Die Argumentation in der NAK ist leider in vielen Bereichen widersprüchlich, womit wir auch wieder bei dem Thema "Frauenordinaton" wären. Die Auswahl der Amtsschwestern (an den Begriff muss man sich erst einmal gewöhnen) schreibt der Stap Schneider ausschließlich dem Heiligen Geist zu. Gleichzeitig soll der Beschluss aber nur dort umgesetzt werden, wo die Amtseinsetzungen von der Gemeinde akzeptiert sind. Schon wieder so ein Widerspruch...

Eine völlige Übereinstimmung finde ich allerdings mit keiner Konfession - muss ich auch nicht...

Gruß Nachdenker

die Bibel ist nicht der einzige und absolute Bezugspunkt des christlichen Glaubens. Sie ist ("nur") ein Glaubensdokument, an dem sich jede Generation und jede Konfession immer wieder "abarbeiten" muss und das in der Regel auch tut...

Hallo Holger F.
hier bin ich doch ein wenig irritiert. Nach meiner Wahrnehmung ist bei der gottesdienstlchen Wortverkündung sowohl bei den verschiedenen apostolischen Gemeinschaften, als auch in den verschiedenen evangelischen Landeskirchen die Bibel die fast ausschließliche Textgrundlage. Außerbibl. Texte kommen sehr wenig vor. Gut, mal ein bisschen Bonhoeffer, natürlich auch immer mal Luther, auch mal ganz selten Augustinus, das wars dann aber fast schon.
In apostolischen GD und Gespächskreisen mit Glaubensthemen, ist außerbilbl. christl. Literatur sehr wenig bekannt.

Die historische, kulturelle und sprachliche Distanz zu den biblischen Texten ist viel zu groß als dass man deren Interpretation durch "einfaches Lesen" erfassen könnte. Natürlich, es gibt Texte, die - erstaunlicherweise - über zeitliche, kulturelle und sprachliche Distanzen hinweg unmittelbar verständlich sind, z.B. einige neutestamentliche Gleichnisse. Aber viele Texte sind es eben nicht. So haben sich die großen christlichen Kirchen viel Mühe gegeben, die für gottesdienstliche Lesungen brauchbaren Texte zusammenzustellen, nicht weil ihnen "die anderen Texte" unbequem oder peinlich sind, sondern weil diese keine Relevanz haben...

Dies scheint mir ein generelles Problem der christl. Kirchen ganz allgemein zu sein...und wohl auch Ursache, dass insbesondere die junge Generation in den Kirchen/Gemeinden recht schwer einen Bezug zu bibl. Texten findet.
VG
semaj

semaj hat geschrieben: ↑

15.10.2022, 16:47

Da schau an
Amtsträger auf Weiterbildungs-Seminar. Eine lernende Kirche. Und sogar Frauen sind mit zu sehen. Ich glaube, hier geht eine Saat auf, welche schon vor langer Zeit Apostel Kainz gesät hat.
Mal etwas andere Bilder, als immer nur Bilderfluten von gemeindlichen Ess-Festen...
Man könnte ja schon mal wetten, in welcher Gebietskirche die ersten Frauen ins geistliche Amt ordiniert werden...

Hallo semaj,

deiner Bemerkung zu Ap. Kainz würde ich zustimmen. In Ostdeutschland sehe ich solche positiven "Sämänner" ebenfalls, z.B. Ap. Wittich. Die beiden zeigen IMHO wie unterschiedlich (heute würde man sagen divers) es in der NAK zugehen kann...

Zu den von dir angesprochenen neuap. Essfesten/ Festessen hier mein - konfessionsunabhängiger - Geheimtipp (auch für Atheisten geeignet): Wer ein größeres Fest vorbereiten will und für das Büffet noch keine Ideen hat, sollte sich durch die neuapostolische "Bilderflut" der Gemeindefeste durchklicken. Und wer noch Anregungen für seine praktische Prüfung als Floristin benötigt, wird hier ebenfalls fündig...

Möglicherweise wird da schon fleißig für die "Hochzeit im Himmel" geprobt...

Welche Gebietskirche als erste Frauenordinationen durchführen wird? Mein Tipp:

In der Gebietskirche Westdeutschland wird es die ersten Frauenordinationen geben, denn hier gab es in den vergangenen Jahren die deutlichsten Signale dafür (vor allem auch unter Bap. Koberstein). Es würde mich auch nicht wundern, wenn sofort Priesterinnen ins Amt gesetzt werden...

Mit deutlichem Abstand wird es dann in der Gebietskirche Nord- und Ostdeutschland soweit sein, vemutlich geht die Initiative von Ostdeutschland aus...

Den Abschluss macht dann - frühestens ab Mitte 2023 - die Süddeutsche Gebietskirche. Sie wird dazu im Alleingang für Frauen das Unterdiakonenamt neu beleben...

Gruß Holger

Nachdenker hat geschrieben: ↑

15.10.2022, 17:10

so ganz werden wir wohl kaum übereinstimmen und könnten noch lange diskutieren, was allerdings nicht mehr recht zum Oberthema "Frauenordination" passt.

Hallo Nachdenker,

ich stimme dir völlig zu, dass man das so sehen kann und darf. Wir würden vermutlich zusammen - unter Ausblendung unserer Altersmilde - die ganze von dir geschilderte Problematik noch viel schärfer formulieren und begründen können. Vielleicht hätten wir sogar, wären wir 20 Jahre jünger, den Mitgliedskirchen der ACK Deutschlands davon abgeraten, die NAK aufzunehmen...

Mit der Aufnahme in die ACK ist allerdings ein Prozess in Gang gebracht, der in Deutschland - so meine Prognose - mittelfristig zu einer positiven geistlichen Entwicklung der NAK führen wird, die die VAG bereits hinter sich hat...

Gruß Holger

semaj hat geschrieben: ↑

15.10.2022, 17:11

die Bibel ist nicht der einzige und absolute Bezugspunkt des christlichen Glaubens. Sie ist ("nur") ein Glaubensdokument, an dem sich jede Generation und jede Konfession immer wieder "abarbeiten" muss und das in der Regel auch tut...

Hallo Holger F.
hier bin ich doch ein wenig irritiert.

Hallo semaj,

der christliche Glaube wird von Generation zu Generation weitergegeben. Die Kinder orientieren sich am Glauben der Eltern. Der Glaube der Eltern wiederum resultiert aus deren persönlichen Glaubenserfahrungen und der Verkündigung/ Predigt ihrer Geistlichen. Predigt und Verkündigung wird wiederum beeinflusst von den Dogmen/ der Lehre der Kirche. Der Einfluss der Kirche/ Glaubensgemeinschaft wiederum wird durch die Tradition und theologische Durchdringung der Glaubenslehre/ der biblischen Botschaft gefestigt. Das ist ein Prozess...

Die Vorstellung, die Bibel sei "die einzige Grundlage des Glaubens", scheint mir auf diesem Hintergrund falsch zu sein. Persönliche Glaubenserfahrungen, die Auslegung von biblischen Texten in der Predigt, die theolgische Durchdringung von biblischen Themen und Texten, mithin die "Tradition" sind (mit-) entscheidend...

Das soll keinesfalls die Bedeutung der Bibel kleinreden. Aber ohne praxisnahe gottesdienstliche Auslegungen, differenzierte theologische Durchdringung, kirchliche Lehre und persönlicher Glaubenshaltung lässt sich IMHO die Weitergabe des christlichen Glaubens nicht denken. Anders als Judentum und Islam ist das Christentum eben keine Schriftreligion. Christen "glauben" eben nicht an die Bibel, die Inhalte z.B. des Apostolicums sagen etwas anderes...

Gruß Holger

Vermutlich sind wir uns darüber einig, dass in der NAK jedem (!) Gottesdienst eine wirkliche Lesung und nicht nur ein einzelner Bibelvers zugrunde liegen müsste...

Ihr spekuliert hier schon über die Einsetzungen aber erst mal muss eine auch ja sagen.
Ich kann mir das schwerlich vorstellen

In der Hinsicht habe ich keine Bedenken (Stichwort Junia)...

von Holger F. » 15.10.2022, 22:07
Mit der Aufnahme in die ACK ist allerdings ein Prozess in Gang gebracht, der in Deutschland - so meine Prognose - mittelfristig zu einer positiven geistlichen Entwicklung der NAK führen wird, die die VAG bereits hinter sich hat...

Ja, Wandel durch Annäherung.
Grenzen können überwunden werden, indem man sie durchlässig macht. Miteinander reden baut Vorurteile ab. Brückenbauen läßt Klüfte überwinden und Weite macht neugierig.

Ich denke, es gibt dazu keine vernünftige Alternative.

VG
semaj

lt. Internetseite der NAK West sollen ab Ende Januar bereits die ersten Ordinationen durchgeführt worden sein.
Es soll auf den regionalen Interseiten der Gemeinden bekannt gegeben werden.
Hat schon jemand was gehört wo das tatsächlich bekanntgegeben wurde?