Die NAK und ihre Gebötlein.

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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fridolin
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Die NAK und ihre Gebötlein.

#1 Beitrag von fridolin » 21.01.2020, 14:22

https://kirchenreform.jimdofree.com/onl ... ien/#TeilB
unter 3.4. Artikel Nr. 6
Ein wirklich aktueller interessanter Artikel von R.S. Steigelmeyr.
Wie ist Eure Meinung dazu.
Hat die NAK sich tatsächlich in allem grundlegend reformiert.
Oder ist alles nur vorerst eine Etage tiefer abgelegt worden und feiert irgendwann
wieder eine wundersame Auferstehung?

Blackcat
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Re: Die NAK und ihre Gebötlein.

#2 Beitrag von Blackcat » 22.01.2020, 11:08

Mal zum Artikel selbst: In meinen Augen unterstellt ja die Überschrift, ein Wandel hinsichtlich (pietistischer) Lebensregeln bedeute Kirchenreform, bzw. die NAK oder ihre Mitglieder nehme das für sich deshalb in Anspruch. Stiegelmeyr selbst verweist ja zu Beginn von Seite 3 darauf, dass auf diese Äußerlichkeiten bei der Frage nach Kirchenreform nicht ankäme. Allerdings sind diese Grundfragen nicht wirklich NAK-spezifisch, sondern mehr oder weniger, je nach Kirchenabteilung, generell kirchenspezifisch. Allgemein gilt doch etwa: Je stärker ich im Kirchensystem integriert bzw. Funktionsträger bin, umso weniger habe ich die Freiheit, mich gegen Autorität, Regeln oder Doktrin zu stellen.


Die NAK selbst hat an dieser Stelle allerdings folgendes Problem: Sie trennt in den Leitungsfunktionen nicht wirklich zwischen Verwaltung und geistlicher Autoriät. Ich werde also zwangsläufig immer auf beiden Ebenen in einen Konflikt kommen. Ebenso existiert kein Kirchenrecht, weder kodifiziert, noch ein an Präzedenzfällen orientiertes Gewohnheitsrecht.Und das macht in meinen Augen die NAK im speziellen so schwierig; es ist schlichtweg unberechenbar, welche Regel nun gilt, wie sie durchgesetzt wird, wie sich Konsequenzen darstellen. Das Thema "Gebötlein" ist also ein (vergangenes) Spiegelbild dieses Problems. Je nach persönlicher Auffassung des Gebietsfürsten, Leitungsfunktionärs oder direkten Ansprechpartners wurden diese entsprechend gelebt.
For they are in the struggle and together we shall win.
Our days shall not be sweated from birth until life closes,
Hearts starve as well as bodies, give us bread, but give us roses.

fridolin
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Re: Die NAK und ihre Gebötlein.

#3 Beitrag von fridolin » 22.01.2020, 19:10

In dem Beitrag wurde auch an die alte Aussage von Fehr erinnert. Der schmale Weg ist zu eng geworden, grast ihn frei von dem ganzen Unkraut der sich zwischenzeitlich angehäuft hat.
Was bedeutet das im theologischen Umkehrsinn. :D
Alles was gepredigt wurde, war demnach nicht unbedingt vom Throne Gottes ausgehend.
Weil anscheinend auch Unkraut dabei war, sonst hätte Fehr das nicht erwähnt. :D
Die Gebötlein waren überhaupt nicht nötig, um das angestrebte Glaubensziel Ziel erreichen zu können. Das ist aus der Feststellung von Fehr eindeutig zu entnehmen. :D
Sondern sie waren menschliche ausgedachte Erfindungen, die eventuell das Leben von machen schwer gemacht haben, weil diese ihr Vertrauen darauf gesetzt haben, das sie tatsächlich göttlich sind und deshalb treu befolgt haben. Hätten aber auch ohne irgendwelche einschränkende Gebötlein neuapostolisch leben können. :D
Wieviel sind deswegen, weil sie dem nicht folgen wollten auf der Strecke geblieben.
Das war auch eine von vielen neuapostolische Redensarten :D

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Heidewolf
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Re: Die NAK und ihre Gebötlein.

#4 Beitrag von Heidewolf » 30.01.2020, 12:33

Naja, es sind nicht nur Gebötlein.

Es sind auch handfeste Machtrepressionen dabei. Immer noch ganz aktuell.

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Das sind die Weisen,
Die durch Irrtum zur Wahrheit reisen.
Die bei dem Irrtum verharren,
Das sind die Narren.

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Re: Die NAK und ihre Gebötlein.

#5 Beitrag von Ernsthaft » 10.02.2020, 21:21

fridolin hat geschrieben:
22.01.2020, 19:10
In dem Beitrag wurde auch an die alte Aussage von Fehr erinnert. Der schmale Weg ist zu eng geworden, grast ihn frei von dem ganzen Unkraut der sich zwischenzeitlich angehäuft hat.
Was bedeutet das im theologischen Umkehrsinn. :D
Alles was gepredigt wurde, war demnach nicht unbedingt vom Throne Gottes ausgehend.
Weil anscheinend auch Unkraut dabei war, sonst hätte Fehr das nicht erwähnt. :D
Die Gebötlein waren überhaupt nicht nötig, um das angestrebte Glaubensziel Ziel erreichen zu können. Das ist aus der Feststellung von Fehr eindeutig zu entnehmen. :D
Sondern sie waren menschliche ausgedachte Erfindungen, die eventuell das Leben von machen schwer gemacht haben, weil diese ihr Vertrauen darauf gesetzt haben, das sie tatsächlich göttlich sind und deshalb treu befolgt haben. Hätten aber auch ohne irgendwelche einschränkende Gebötlein neuapostolisch leben können. :D
Wieviel sind deswegen, weil sie dem nicht folgen wollten auf der Strecke geblieben.
Das war auch eine von vielen neuapostolische Redensarten :D
Ja genau so war es leider. Und es gab auch eine Aussage Fehr´s dazu, wo er sagte, dass ohne solche Zwänge (an die er sich nach eigenen Worten auch nicht immer gehalten hat) die Zahl der NAK Mitglieder (damals) 15 Mio. betragen könnte, statt 10 Mio.!! Allerdings muss dann doch die Frage erlaubt sein, ob es sich denn hier wirklich um DIE Kirche Christi handelt, oder ER sich vom Wildwuchs menschlicher Gebötlein die Zahl der Auserwählten begrenzen lässt ?? Ebenso wie die Aussage, dass damals in Afrika aufgrund des regen Zulaufs die Versiegelungen mit gebremster Kraft laufen sollten, weil man ja sonst Sorge um die Versorgung (sprich: Verwaltung) haben müsse. Und wir hier haben uns die Kniee wund gebetet um das letzte Schaf und die Zeitverkürzung... Wäre es dem Herrn nicht möglich gewesen, für alles zu sorgen, wo es doch seine Kirche ist ?? Wo blieb denn da das Gottvertrauen unserer Kirchenleitung?

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Re: Die NAK und ihre Gebötlein.

#6 Beitrag von Schnoogele » 10.02.2020, 21:47

Da stellt sich aber die Frage warum auf dem jetzt freigemähten schmalen Pfad so gut wie keiner mehr wandern will?

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Re: Die NAK und ihre Gebötlein.

#7 Beitrag von fridolin » 10.02.2020, 22:32

Da stellt sich aber die Frage warum auf dem jetzt freigemähten schmalen Pfad so gut wie keiner mehr wandern will?
Weil der Pfad noch nicht in Summe freigegrast wurde. Der Exklusivanspruch steht dem als fast unüberwindbare Mauer im Wege. :D
Schneider hat in seiner Amtszeit schon einiges revidiert. Aber darauf hin zu wirken, das auf den
NAK Exklusivanspruch verzichtet wird, hat er auch nicht auf den Schirm. Ich habe den Eindruck
er fördert den Exklusivanspruch noch. Wie es wirklich in ihm aussieht weiß keiner.
Aber als Chef einer angeblichen Exklusivkirche hat er wohl wenig Wahlfreiheiten.
Ich glaube gelesen zu haben das lt. Statuten der NAKI, auch ein Stammapostel mit einer
Zweidrittelmehrheit abgesetzt werden kann. :D
Kann das jemand das bestätigen`?

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Re: Die NAK und ihre Gebötlein.

#8 Beitrag von Ernsthaft » 11.02.2020, 09:56

Schnoogele hat geschrieben:
10.02.2020, 21:47
Da stellt sich aber die Frage warum auf dem jetzt freigemähten schmalen Pfad so gut wie keiner mehr wandern will?
Wohl deshalb, weil viele erkannt haben, dass dieses Freigrasen nur halbherzig erfolgt ist und auch nie richtig nach unten kommuniziert und praktiziert wurde. Weil es so manchem "Bezirksfürsten" unangenehm war. Außerdem fragt man sich auch, was von dem was heute als Wille Gottes verkündigt wird, vielleicht in 10 Jahren auch nicht mehr so gesehen werden wird wie heute und man dann erkennen muss, dass man sich wiederum hat manipulieren lassen. So könnte man den schmalen Pfad auch als Holzweg verstehen und aufgrund so mancher Erkenntnisse, die man aus der Kirchengeschichte gewonnen hat und uns mittlerweile dank Internet zugänglich wurden, seine Konsequenzen ziehen.

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Re: Die NAK und ihre Gebötlein.

#9 Beitrag von Ernsthaft » 11.02.2020, 11:36

fridolin hat geschrieben:
10.02.2020, 22:32
Ich glaube gelesen zu haben das lt. Statuten der NAKI, auch ein Stammapostel mit einer
Zweidrittelmehrheit abgesetzt werden kann. :D
Kann das jemand das bestätigen`?
NAKI-Statuten Art.8.13 bzw. 8.12 besagen nach meinem Verständnis, dass zunächst mindestens 1/4 der Bez.-Ap. einen begründeten Antrag auf eine entsprechende Abwahlsitzung einreichen müssen, wo dann 9/10 der Bez.-Ap beschließen müssen, dass, bzw. ob so eine Sitzung stattfinden soll und dann die 2/3 - Mehrheit entscheidend ist. Wird diese Mehrheit in einem Wahlgang nicht erreicht, ist der Antrag abgewiesen.

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Re: Die NAK und ihre Gebötlein.

#10 Beitrag von fridolin » 11.02.2020, 11:48

Das hört sich ganz nach einem Impeachment-Verfahren an. :D

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