Wie frauenfeindlich ist die NAK?

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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greg

Re: Wie frauenfeindlich ist die NAK?

#41 Beitrag von greg » 07.12.2019, 13:24

Sesemi hat geschrieben:
07.12.2019, 09:33
Diese Hypothese empfinde ich allerdings als zutiefst frauenfeindlich
Da verstehst du etwas nicht ganz so wie ich es gemeint habe. Die Hypothese ist bewusst provozierend und soll zum Nachdenken anregen, aber bestimmt nicht Frauenfeindlich.
Sesemi hat geschrieben:
07.12.2019, 09:33
unterstellt sie doch, dass Ehefrauen bestimmter Amtsträger grundsätzlich nicht emanzipiert und psychisch labil sind.
Zuersteinmal habe ich das so nie gesagt, sondern so kam es bei dir an. Ich sagte das Frauen von Apostel und Bezirksapostel vor allem durch ihre Ehemänner definiert würden. Das bezieht sich natürlich nur innerhalb der NAK, doch dort ist es nicht abstreitbar. Wieviele Geschwister kennen die Person als "Ehefrau vom Bezirksapostel" oder als "Frau Bezirksapostel" aber nicht bei ihrem richtigen Namen? Eben.

Zudem leite ich daraus ab, dass eben eine mögliche, fehlende Selbstverwirklichung zu Depressionen führen kann. Von "psychisch Labil" habe ich nicht gesprochen. Im Gegenteil, damit suggerierst du dass jemand der an einer Depression leidet ein grösseres Problem hat. Aber: Depressionen sind weiter verbreitet als man glaubt und dürfen nicht stigmatisiert werden. Es kann jeden, jederzeit treffen. Also bitte leite aus Depressionen nicht gleich psychische Labiltät, ein doch stark wertender Begriff, ab.

Inwiefern siehst du darin also eine Frauenfeindlichkeit? Ich sehe darin ein Machtmissbrauch von einzelnen Männern in ganz bestimmten Positionen gegenüber deren Ehefrauen. Natürlich ist es eine wilde Spekulation, die sich nicht belegen lassen. :D

Sesemi
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Re: Wie frauenfeindlich ist die NAK?

#42 Beitrag von Sesemi » 07.12.2019, 17:02

Ist es nicht frauenfeindlich, Frauen zu unterstellen, sie definierten sich über ihre Ehemänner und ließen deren Machtmissbrauch zu? Wären solche Frauen nicht psychisch labil?

Wenn andere Personen eine Frau über deren Ehemann definieren, ist das zwar beleidigend, muss aber nicht das Problem der Frau sein - das kann sie, sofern hinreichend selbstbewusst, locker ignorieren. Dass Frauen dieses von Greg beschriebene Spiel mitmachten, habe ich vor ca. 30-40 Jahren noch in der NAK beobachtet, doch heute kann ich es in meinem Umfeld nicht mehr erkennen.

Die Zeiten ändern sich, mich interessiert, ob und wie wie Frauen, die derzeit aktive NAK-Mitglieder sind, dort die inzwischen - aus meiner subjektiven Sicht - deutlich subtilere Frauenfeindlichkeit wahrnehmen.

Einen schönen 2. Advent.

Gruß von der Trave

Sesemi

Blackcat
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Re: Wie frauenfeindlich ist die NAK?

#43 Beitrag von Blackcat » 12.12.2019, 08:54

greg hat geschrieben:
05.12.2019, 08:22


Gerne erkläre ich es dir nochmal im Detail: Frauen und Männer sollen die gleichen Changen, Möglichkeiten und Rechte haben, Punkt. Es ist Diskriminierung, wenn Frauen einzig aufgrund ihres Geschlechts den Männern schlechter gestellt sind. Das will ich dir damit sagen. Frauenfeindlichkeit äussert sich in kleinen, oft unbewussten Diskriminierungen. Dabei wird oftmals Unbewusst impliziert, dass Frauen eben etwas nicht so gut können sollen wie Männer. Lass mich dir ein Beispiel geben. Sicher hast du schon oft den Satz "Auch Schwestern können im Werk Gottes ....". Allein diese Aussage ist an sich sehr Frauenfeindlich. Impliziert es doch, dass Frauen trotz ihres Geschlechts, ausnahmsweise in der Lage sein sollen etwas zu können, was im Normalfall eigentlich den Männern vorbehalten ist.
[...]
[\quote]

Bei all den Punkten widerspreche ich dir doch gar nicht. Lediglich auf die Sicht, in der NAK würde gezielt frauenfeindlich gehandelt oder die Strukturen diskrimierten ausdrücklich Frauen; was Amt, Auftrag etc. angeht, vehält es sich doch bspw. mit offen homosexuellen Männern nicht anders zw. geht der Ausschluss doch nocht weiter. Die konservative, patriarchale und autoritäre Grundstruktur macht (heterosexuellen) Männern doch teils ebenso Probleme, wenn auch auf anderen Gebieten. Beispiel geistliches Amt: Das ist ja nicht unbedingt immer Möglichkeit, sondern schlichtweg Erwartung. Ebenso die Erwartung die Ausübung des Ehrenamtes selbst. Aufgaben werden nicht klar definiert, weder inhaltlich noch zeitlich, daraus resultiert dann, dass eine Partnerschaft jenseits des Konzepts aus den 50ern massiv darunter leidet oder nicht möglich ist. Deshalb sehe ich das so: Die Agenda der Kirche ist nicht ausdrücklich und gezielt frauenfeindlich, die Strukturen sorgen aber für ein diskriminierendes Rollenbild. Erwartungen an das Amt könnten auch im Falle der Frauenordination in meinen Augen weder von Frauen noch von Männern erfüllt werden, wenn beide sich in einer gleichberechtigten Partnerschaft befinden, in der beide voll berufstätig sind.
For they are in the struggle and together we shall win.
Our days shall not be sweated from birth until life closes,
Hearts starve as well as bodies, give us bread, but give us roses.

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