Nachfrage an ehemalige ATs: Heiliger Geist auf dem NAK-Altar?

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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tosamasi
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Nachfrage an ehemalige ATs: Heiliger Geist auf dem NAK-Altar?

#1 Beitrag von tosamasi » 21.01.2019, 16:28

Nachfrage an Lothar Poerschke und alle ehemaligen ATs hier:


Lothar, ich möchte an dich und alle anderen hier schreibenden ehemaligen At die Frage richten: Gab es den Heiligen Geist hinter dem Altar nicht? Wenn ihr predigtet, spürtet ihr den HG oder was inspirierte euch?
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Re: Nachfrage an ehemalige ATs: Heiliger Geist auf dem NAK-Altar?

#2 Beitrag von Blackcat » 21.01.2019, 18:27

Um die Frage nach der Inspiration zu beantworten: Eigene Ideen, Bibellektüre über das reine Textwort hinaus inklusive der Kommentare in bspw. der Stuttgarter Erklärungsbibel und Predigten professioneller Prediger. Inwieweit in den jeweiligen Komponenten nun der Heilige Geist wirken durfte, das maße ich mir nicht an zu beurteilen.
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Heinrich

Re: Nachfrage an ehemalige ATs: Heiliger Geist auf dem NAK-Altar?

#3 Beitrag von Heinrich » 21.01.2019, 18:52

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ich möchte .........an hier schreibende ehemalige At die Frage richten: Gab es den Heiligen Geist hinter dem Altar nicht? Wenn ihr predigtet, spürtet ihr den HG oder was inspirierte euch?
Werte Tosamasi,

Die Betonung liegt auf: Was inspirierte euch.

ich zum Beispiel habe eine gewisse Zeit tatsächlich geglaubt, das ich mit Hilfe des Heiligen Geistes (was immer das auch damals war) der Gemeinde/dem Bezirk mitteilen zu können, was der neuapostolische Gott denn so gern hätte.

Diverse Begebenheiten in dieser „Kirche“ haben dann dazu geführt, dass ich schmerzlich aufwachen musste.

Meinen Amstauftrag zurückgab.

Heute besuche ich ab und an auch mal studienweise einen NAK-Gottesdienst und wundere mich immer wieder, wie wenig der damals so viel beschworene Heilige Geist in den Gemeinden noch wirkt.

Sind wir doch mal ehrlich: Gemeinden funktionieren noch Dank der vielen helfenden Personen (Kinderkirche, Jugendarbeit, Seniorenarbeit).

Für die Generationen dazwischen (also laut NAK-Definition 30-60 Jahre alt) bietet diese "Kirche" gar nichts.

Mit den Senioren (früher ab 65 Jahren) ist das auch so eine Sache, diese "Kirche" möchte "Geschwister" neuerdings schon ab 60 Jahren als "Senioren" einbinden.

Als ich das - mit fast sechzig Jahren und noch voll aktiv im Beruf - hörte, habe ich den für den hiesigen Kirchenbezirk zuständigen Seniorenbeauftragten der NAK gefragt, haben sie noch alle Tassen im Schrank?

Egal, wie man es sehen möchte:

Mit dem „Heiligen Geist“ hat das alles schon lange nichts mehr zu tun. Die in den Gemeinden noch aktiven Amtsträger unterhalb der bezahlten Kaste (Ausdruck aus Indien ***smile**) geht es nunmehr darum, Gemeinden halbwegs zusammenzuhalten.

Und das ist ob des Fehlens des Heiligen Geistes ein schwieriges Unterfangen.

Gruss aus dem eiskalten Süden,
Heinrich
Und ja: Es schneit schon wieder :(

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tosamasi
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Re: Nachfrage an ehemalige ATs: Heiliger Geist auf dem NAK-Altar?

#4 Beitrag von tosamasi » 21.01.2019, 20:36

Das heißt, in früheren Jahren gab es den Geist? Kann es nicht daran gelegen haben, dass man nicht so viel theologischen Gehalt von einer Predigt erwartete, wie heutzutage?

Wenn ich an meine früheren Jahre zurückdenke, als fast ausschließlich einfach ausgebildete Männer hinter dem Altar standen, erinnere ich lebhaft, dass ich beim Zuhören manchmal Bauchschmerzen wegen der mangelnden Grammatikkenntnisse der Prediger bekam. Auch heute kommt das noch vor, aber meist aus anderen Gründen. Die öffentlichen Aussagen decken sich oft nicht mit den Inhalten der Predigten und die Anspruchshaltung der Kirche ist immer noch sehr exklusiv geprägt.

Ich habe mir als Kind schon Gedanken gemacht, was die At hinter dem Altar empfinden und wie sie das einordnen, wenn sie dann "abfallen", wie es damals hieß.
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Re: Nachfrage an ehemalige ATs: Heiliger Geist auf dem NAK-Altar?

#5 Beitrag von Andreas Ponto » 22.01.2019, 21:29

Hallo zusammen,

die Nachfrage von tosamasi empfinde ich als sehr, sehr spannend.

Wie ordnen wir als ehemalige ATler und NAKler unser eigenes Predigen von damals nun heute ein und wie haben wir es damals empfunden?

Wie war das mit dem Heiligen Geist damals? Haben wir ihn gespürt?

Und wie erklären wir uns die damaligen Empfindungen und Einordnungen heute im Rückblick?

LG in die Runde
Centaurea

Lothar

Re: Nachfrage an ehemalige ATs: Heiliger Geist auf dem NAK-Altar?

#6 Beitrag von Lothar » 22.01.2019, 23:05

Liebe Tosamasi,
um ehrlich auf Deine Frage zu antworten : Gespürt , daß der heilige Geist am Altar wirkt, habe ich beim Predigen nichts. Es war aber dennoch irgendwie ein erhabenes Gefühl, daß ausgerechnet meine Person dazu ausersehen war ( von wem auch immer ) , der Gemeinde das sagen zu dürfen, was der Geist der Gemeinde zu sagen hat. Wenn da hundert oder mehr Zuhörer zum Altar aufgeschaut haben, um das Wort Gottes zu hören ( in diese felsenfeste Überzeugung bin ich ja hineingeboren ), dann hat das meinen Selbstwert enorm gepuscht.
Und dann war es zumeist die eigene Mutter, die mir nach dem Gottesdienst gleich um den Hals fiel mit den Worten: " Ach mein Junge, hast Du heute wieder schön gepredigt. "
Zuhause war es dann ganz anders. Meine Frau hat dann oft gesagt : " Was hast Du denn heute wieder für ein Sch... erzählt. Und dann hast Du noch dreimal dasselbe erzählt. "
Aber welcher Mensch hört nicht lieber Lob statt Tadel.

Mir stellt sich hier die Frage : Hat der Herr Schneider denn überhaupt eine Frau ? Wenn ja, kritisiert diese das geistlose Geschwätz ihres Mannes nie ? Oder hält jene es so wie die Frau und die Kinder des ersten Stammapostels Krebs ? Es ist ja bekannt , daß die Familie von " Vater" Krebs nicht neuapostolisch war. Wahrscheinlich hat sich diese Familie für die geistige Verwirrtheit des Ehepartners bzw. Vaters geschämt. In jener Zeit war die Familie ja in der Regel vom Familienoberhaupt, dem Ernährer, abhängig und man ging nicht einfach auseinander. Aber wir werden das nie mehr erfragen, da ja kein Zeitzeuge mehr gefragt werden kann. Womit wir auch gleich wieder bei einem unerhörten Vorgang in der NAK wären, dem Verschweigen der Wahrheit über die unselige Botschaft. Allerdings habe ich nicht den geringsten Zweifel daran, daß man sich dieses Märchen von der unmittelbar bevorstehenden Wiederkunft in der Familie Bischoff aus reiner irdischer Gier nach Macht und Geld ausgedacht hat. Der Heilige Geist war da ganz sicher nicht im Spiel.

Liebe Grüße

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Re: Nachfrage an ehemalige ATs: Heiliger Geist auf dem NAK-Altar?

#7 Beitrag von Andreas Ponto » 23.01.2019, 00:40

Die Frage von tosamasi hat mich heute stark umgetrieben.
Nachfolgend ein erster Versuch alle Gedanken dazu etwas zu sortieren.

Vielleicht muss ich etwas früher anfangen:
Als Kind in schwierigen sozialen Verhältnissen aufgewachsen, habe ich mich mit 11 Jahren entschieden regelmäßig, und oft auch alleine alle Gottesdienste zu besuchen (jetzt erst recht).
Damals war das noch am Sonntagvor- und nachmittag. Zwei Jahre später auch am Mittwochabend. Der Gottesdiensbesuch war doch heilsnotwendig. Wie konnte man da nicht gehen?
Im Anzug ca. 1,8 Kilometer zu Fuß hin und zurück durch den Ort. Diese Gemeinschaft hat mir sehr großen Halt gegeben und mich stark gemacht. Ich habe ihr diesbezüglich einiges zu verdanken.
Die Priester der Gemeinde und die übrigen Ämter bis zum Stammapostel waren für mich große Vorbilder, oft auch der Versuch eines Vaterersatzes.
Durch sie war ich Gott ein Stückchen näher: "Herr komm und erlöse uns doch endlich!" Das habe ich oft verzweifelt geschriehen, gebetet, gefleht, gepredigt ...

Orgelspieler, Dirigent, Weinbergsarbeiter, Orchesterspieler, Unterdiakon, Diakon, Priester, Religionslehrer.
Das hat mir persönlich sehr gutgetan und ich war stolz, dass Gott mich zum Dienst im Werk des Herrn ausersehen hatte.

Wie hab ich mich jeweils gefühlt?
Mit dem Predigen war ich voll auf Linie und felsenfest überzeugt. Ja, es hat mich oft "gepackt" und ich war oft selbst tief ergriffen von der Wirksamkeit des Heiligen Geistes.
Heute bezeichne ich das als Hybris, als Autosuggestion, als gruppendynamisches Phänomen, schlicht als manipulativ und grenzüberschreitend.

Auf Linie habe ich mich als mächtiges Werkzeug in der Hand Gottes, gesandt durch den NAK-Apostel gefühlt.
Als ein vom lebenden Apostel beauftragter Bote Gottes. Wort Gottes, inspiriert durch den Heiligen Geist aus meinem Mund.
Das war Vollmacht und Macht - Richtlinienkompetenz würde man heute vielleicht sagen. Und dabei immer schön demütig sein. Es war doch nur der Heilige Geist.
Was ist richtig und was ist falsch. Das war mir von Gott durch den NAK-Apostel gegeben. Die unbedingte Treue zum Apostelamt unabdingbar.
Die eigene Predigt hat mich aufgebaut, stark und selbstbewusst gemacht.

Ich schäme mich heute dafür. Ich habe mit daran gearbeitet Menschen vorzuschreiben wie und was sie zu denken und zu glauben haben. Ich habe nicht zur Freiheit, Selbständig- und Eigenverantwortlichkeit, sondern zum absoluten Gehorsam gegenübder der NAK und blinder Nachfolge gegenüber den NAK-Apostel erzogen, war aber auch selbst nicht zu anderem fähig.

Das ist mir früh unangenehm geworden.
Durch Lebensumstände und Lebenszumutungen, aber auch durch liebe und geduldige evangelische Christen wurde ich nachdenklich. Mit der zunehmend intensiveren Predigtvorbereitung, der Vorbereitung des Religionsunterrichts, dem Lesen und Suchen in fremden Quellen, dem Austausch mit Pfarrern und evangelischen Christen wurde ich zunehmend eigenständig im Denken.

Die NAK-Exklusivität, am Anfang vehement verteidigt, wurde mir zum Schluss angesichts vieler christlicher Realitäten in meinem Umfeld peinlich und unangenehm.
Aber die Hoffnung auf die ökumenische Öffnung hielt mich auf Kurs und gab mir Optimismus. Uster und Drave haben mir dann den ersten heftigen Stoß versetzt.
Klingler, die Reflexion des persönlichen Gesprächs zur Vision 2010/2014 mit ihm und endlich sein absehbares Scheitern den Rest - die völlige Desillusionierung der NAK.

Meine Predigten wurden in dieser Zeit christuszentriert und reflektiert. Ein Pfarrer hat mir regelmäßig theologische Literatur geschenkt. Schließlich wurde mir von NAK-Geschwistern persönlich geraten das Wort Jesus oder Christus in meinen Predigten weniger zu benutzen und dafür mehr das (NAK-)Apostelamt zu nennen und in den Vordergrund zu rücken.

Nicht zuletzt durch die Predigten des Leipziger Pfarrers Christian Wolff i.R. an der Thomaskirche zu den Motettengottesdiensten freitags und samstags wurde ich sicher, dass ich mich von der NAK freimachen muss. Meine älteste Tochter hat durch ihr Nachfragen während des Konfirmandenjahres schließlich den Stein des längst gefassten Beschlusses ins Rollen gebracht.

Aber predigen, Wort Gottes verkündigen, das wollte ich nach Möglichkeit weiter.
Wenn ich heute als Prädikant predige, so ist das ein Angebot, ein Gedankenanstoß, ein offenes Glaubenszeugnis, ein Beispiel, ein Gesprächsangebot, ein Nachdenken über das Wort, eine Reflexion über das Evangeliums und den eigenen Glauben.

Ein herzliches Dankeschön an meine AusbilderInnen. Ebenfalls an meinen Mentor und Pfarrer, der mich mit sehr viel Geduld und Einfühlsamkeit bei meinen Übungsgottesdiensten und -predigten, sowie den anschließenden Predigtnachgesprächen begleitet und angeleitet hat.

Den Heiligen Geist spüre ich persönlich damals wie heute. Aus heutiger Sicht damals als Einbildung in der wortgewaltigen Manipulation der Gemeinde. Die vielen kleinen Stupser habe ich großspurig überhört. Heute eher in Predigtvorbereitung und Exegese, wenn ich meiner Begrenztheit bewusst werde und sich immer Neues eröffnet ohne dabei an ein Ende zu kommen; in der persönlichen Besinnung und Kontemplation; oder in der Begegnung mit lieben und gütigen Menschen. Menschen, die behutsam nachfragen oder reflektierte Ich-Botschaften als Rückmeldung an mich geben, und diese sich mir erst im Nachhinein erschließen. Da staune ich dann über Gottes Größe und Güte, sowie die geduldige und stetige Wirksamkeit des Heiligen Geistes.

Die Predigt selbst schlaucht mich heute ungemein. Ich spüre Regungen in der Gemeinde. Das kostet mich Kraft - sehr viel Kraft. Daher gehe ich mit meinem zeitlichen Einsatz sehr behutsam um.
Ein Doppelgottesdienst ist manchmal eher zuviel an Empfindungen und Eindrücken. Rückmeldungen aus der Gemeinde trösten und stärken mich da.
Und gleichzeitig bestärken sie mich darin, weiter davon zu geben, was sich mir von dem was uns in Christus geschenkt ist erschlossen hat.

Centaurea

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Bezirks-Elster
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Re: Nachfrage an ehemalige ATs: Heiliger Geist auf dem NAK-Altar?

#8 Beitrag von Bezirks-Elster » 23.01.2019, 08:51

Ein sehr interessantes Thema. Danke auch für die letzten beiden Beiträge, ich habe sie "aufgesogen".
Als Diakon komme ich vielleicht auf eine Handvoll Predigtbeiträge (wenn man den Einsatz im Altenheim dazunimmt, auch vielleicht auf zwei Handvoll...)
Ob ich den Heiligen Geist gespürt habe? Ich kanns nicht beantworten. Wenn ich ihn als atmosphärischen Zustand um mich herum definieren kann, vielleicht. Aber als Entität, die mir klare Handlungsweisen gibt, nein.
Ich erinnere mich an zwei Begebenheiten in meiner "Karierre":
- mein erstes "Mitdienen". Wurde mit 19 Jahren zum Unterdiakon gesetzt und wurde natürlich beim nächsten GD gleich der Gemeinde vorgestellt. Aus meiner Erziehung heraus, war mir bewusst, dass "der Heilige Geist die Worte gibt", der Amtsträger nur einen Mund aufmacht. Also habe ich gefühlt endlose zwei Minuten am Altar gestanden und darauf gewartet, was nun passieren wird. Es kam nix. Irgendwann raunte der Vorsteher mir von der Seite zu: "Sag jetzt einfach ´Amen`!". Das war ein großer Schock für mich, hat mich aber auch aufgewacht, das, was andere Amtsträger so predigen, stark zu hinterfragen.
- Nach meiner Hochzeitsfeier an einem Samstag war ich am Folgetag in einem Altenheim-Gottesdienst eingeteilt. Der Priester stellte mich freudig den Leuten dort vor und bat mich, mein "dankbares Herz aufzutun". Ich glaub, da kam nur Schrott raus.
Nun ja, auch wenn vieles übergriffig und einfältig war - hin und wieder überkommt mich so ein Nostalgiemodus und dann schwelge ich in den Erinnerungen.... :roll:
"Liebe Geschwister, `im Natürlichen` gibt es den Bewehrungsstahl ....."
Co-Predigt zum Thema "Bewährung" in einer deutschen Landeshauptstadt im Jahr 2015

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Re: Nachfrage an ehemalige ATs: Heiliger Geist auf dem NAK-Altar?

#9 Beitrag von Blackcat » 23.01.2019, 09:04

Bezirks-Elster hat geschrieben:
23.01.2019, 08:51

- Nach meiner Hochzeitsfeier an einem Samstag war ich am Folgetag in einem Altenheim-Gottesdienst eingeteilt. Der Priester stellte mich freudig den Leuten dort vor und bat mich, mein "dankbares Herz aufzutun". Ich glaub, da kam nur Schrott raus.
Dass ich hier gerade etwas lachen musste, siehst du mir hoffentlich nach? :D Erinnere mich da mit Schrecken und Schmunzeln an Sonntage, an denen man ohne Vorabsprache die Tage zuvor zur Co-Predigt aufgrufen wurde. Mit ordentlich Rest und schlafmangel aus der Vornacht, waren das eher geistige Getränke, die da aus einem sprachen :roll:

Aber aus der sonstigen eigenen Erfahrung: Ich habe eigentlich sehr schnell gemerkt, dass man, wenn "nur" der Heilige Geist wirken soll, lediglich die üblichen Phrasen nachredet oder das zuvor gesagt etwas abgeändert wiederholt. Gelegentlich vielleicht noch ein Geistesblitz. Bereitet mich sich ernsthaft vor, kann man den Heiligen Geist sicher wirken lassen. Für mich äußert sich das aber eher in wachsender Erkenntnis, dem oben beschriebenen Erkennen der eigenen Begrenzheit und den Gefühlen, die man in sich trägt. Dazu vielleicht noch eines: Es gab Situationen, in denen ich den Gottesdienst "geschwänzt", mich aber zu der Uhrzeit sehr intensiv bei Kaffee und Zigaretten mit dem zugrundeliegenden Bibelwort beschäftigt habe. Gelegentlich habe ich dann aus zwei Gründen schier geweint: Vor Freude, wie sehr manches mein Herz berührte, und vor Enttäuschung, wie schrecklich dies teils in den Leitgedanken verwurstet wurde.
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Re: Nachfrage an ehemalige ATs: Heiliger Geist auf dem NAK-Altar?

#10 Beitrag von tosamasi » 23.01.2019, 13:40

Meine Predigten wurden in dieser Zeit christuszentriert und reflektiert. Ein Pfarrer hat mir regelmäßig theologische Literatur geschenkt. Schließlich wurde mir von NAK-Geschwistern persönlich geraten das Wort Jesus oder Christus in meinen Predigten weniger zu benutzen und dafür mehr das (NAK-)Apostelamt zu nennen und in den Vordergrund zu rücken.
Das erinnert mich an Erzählungen aus dem seinerzeitigen Kuhlen-Bezirk, mit der Ermahnung, in den Predigten so oft wie möglich die Botschaft zu erwähnen, bzw. die Predigten darauf auszurichten.
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