Neue deutsche Lutherübersetzung der Heiligen Schrift ab Januar 2019

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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holytux
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Re: Neue deutsche Lutherübersetzung der Heiligen Schrift ab Januar 2019

#11 Beitrag von holytux » 25.03.2019, 20:36

Diese Aussage aus der Lutherbibel 1912 kennen wir wohl alle: "Ich bin gekommen, daß ich ein Feuer anzünde auf Erden; was wollte ich lieber, denn es brennete schon!"

Am Sonntag in einem NAK-Gottesdienst wurde dieses Bibelwort so "verkündet": "Ich bin gekommen Feuer zu werfen auf die Erde, und wie wollte ich, es wäre schon entzündet." Oder so ähnlich.

Was bitte soll dieser total veränderte Text mit einer total anderen Grundaussage?
@Heinrich

Manchmal muß man sich halt von Gewohnheiten verabschieden...
Die Lutherübersetzung ist jetzt wieder genauer am Urtext. Übrigens waren die "alten" Luther 1912/1984 hier eine Ausnahme gewesen:
1912: "Ich bin gekommen, daß ich ein Feuer anzünde auf Erden; was wollte ich lieber, denn es brennete schon!"
1984: "Ich bin gekommen, ein Feuer anzuzünden auf Erden; was wollte ich lieber, dass es schon brennte!"
2017: "Ich bin gekommen, Feuer auf die Erde zu werfen; was wollte ich lieber, als dass es schon brennte!"
Bruns: "Ich bin gekommen, ein Feuer auf die Erde zu werfen. Was wollte ich lieber, als daß es schon brennte!"
EÜ: " Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen!"
REB: "Ich bin gekommen, Feuer auf die Erde zu werfen, und wie wünschte ich, es wäre schon angezündet!"


Ich bin zwar des Griechischen nicht mächtig, aber im Nestle-Aland findet sich in dem Vers "βαλεῖν" (Lk 12, 49), was wohl mit "werfen", "hinwerfen" übersetzt wird. (Vielleicht kann das ein Fachmann bestätigen).
Im Kontext zu den folgenden Versen des Kapitels scheint mir diese "dramatische" Formulierung auch wesentlich plausibler:

51 Meint ihr, dass ich gekommen bin, aFrieden zu bringen auf Erden? Ich sage euch: Nein, sondern Zwietracht. 52 Denn von nun an werden fünf in einem Hause uneins sein, drei gegen zwei und zwei gegen drei. 53 Es wird der Vater gegen den Sohn sein und der Sohn gegen den Vater, die Mutter gegen die Tochter und die Tochter gegen die Mutter, die Schwiegermutter gegen die Schwiegertochter und die Schwiegertochter gegen die Schwiegermutter.

Grüße
H.
"Wenn alle Liebe Ewigkeit will - Gottes Liebe will sie nicht nur, sondern wirkt und ist sie."
Joseph Ratzinger

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Heidewolf
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Re: Neue deutsche Lutherübersetzung der Heiligen Schrift ab Januar 2019

#12 Beitrag von Heidewolf » 26.03.2019, 12:27

Vielleicht gab es im Griechisch des Lukas noch kein entsprechendes Wort für anzünden. Den werfen hört sich etwas martialisch an. Kann aber auch gut sein, dass es damals umgangssprachlich geläufig war. Vom Sinn her würde ich aber zu anzünden tendieren..
Das sind die Weisen,
Die durch Irrtum zur Wahrheit reisen.
Die bei dem Irrtum verharren,
Das sind die Narren.

Friedrich Rückert

Heinrich

Re: Neue deutsche Lutherübersetzung der Heiligen Schrift ab Januar 2019

#13 Beitrag von Heinrich » 27.03.2019, 13:04

Danke schön, Holytux und Heidewolf.

Ich wusste halt nicht, wie sehr sich Bibeltexte mal so und mal so verändern.

Gruss aus dem nicht mehr sonnigen Süden,
Heinrich

Heidi
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Re: Neue deutsche Lutherübersetzung der Heiligen Schrift ab Januar 2019

#14 Beitrag von Heidi » 25.10.2021, 14:09

Hallo zusammen, habe was entdeckt in der NAK Bibel was fehlt,es geht um Apostelgeschichte 8 dort fehlt der Vers 37 ist mir beim Lesen aufgefallen, in
anderen Bibel zum Beispiel Schlachter steht es drin.Es geht um das Taufen.
Als wir darauf hin den Vorsteher angesprochen haben,gab es nur ein Schulterzucken.

Lg Heidi

dasdazu
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Re: Neue deutsche Lutherübersetzung der Heiligen Schrift ab Januar 2019

#15 Beitrag von dasdazu » 25.10.2021, 16:52

Liebe Heidi,

es gibt in der Nak die zur Zeit gültige Luther Übersetzung von 2017 die revidiert wurde von der Deutschen Bibelgesellschaft .
Da sind einige Passagen anders als früher. Aber sie sind den Urtexten angeglichen. Das ist gut .

holytux
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Re: Neue deutsche Lutherübersetzung der Heiligen Schrift ab Januar 2019

#16 Beitrag von holytux » 25.10.2021, 18:40

@Heidi

In der Lutherbibel fehlte dieser Vers auch schon 1984.
Erklärung in der aktuellen Übersetzung (2017):" Vers 37 findet sich nur in einigen Handschriften: »Philippus aber sprach: Wenn du von ganzem Herzen glaubst, so kann es geschehen. Er aber antwortete und sprach: Ich glaube, dass Jesus Christus Gottes Sohn ist.«"

Die Elberfelder (rev.) sagt noch eindeutiger: "Spätere Handschr. fügen hinzu: Philippus aber sprach zu ihm: Wenn du von ganzem Herzen glaubst, ist es erlaubt. Er aber antwortete und sprach: Ich glaube, daß Jesus Christus der Sohn Gottes ist."

Alles im grünen Bereich... :wink:
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Joseph Ratzinger

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Re: Neue deutsche Lutherübersetzung der Heiligen Schrift ab Januar 2019

#17 Beitrag von arminius21 » 26.10.2021, 16:30

Heidi hat geschrieben:
25.10.2021, 14:09
Hallo zusammen, habe was entdeckt in der NAK Bibel was fehlt,es geht um Apostelgeschichte 8 dort fehlt der Vers 37 ist mir beim Lesen aufgefallen, in
anderen Bibel zum Beispiel Schlachter steht es drin.Es geht um das Taufen.
Als wir darauf hin den Vorsteher angesprochen haben,gab es nur ein Schulterzucken.

Lg Heidi
Hat ausnahmsweise mal nichts mit der NAK zu tun: Apg 8,37 gilt als bibelwissenschaftlich umstritten.

Die interessante Frage wäre, ob sich der durchschnittliche NAK-AT der neueren Erkenntnisse in diesem Bereich bewusst ist bzw. dass es im NT überhaupt (gerade unter den Paulus-Briefen) viele als Fälschung überführte Einschübe gibt und folglich das NAK-Dogma, dass das "Wort Gottes" in der Bibel bis heute erhalten geblieben ist, auf etwas tönnernen Füssen steht...

holytux
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Re: Neue deutsche Lutherübersetzung der Heiligen Schrift ab Januar 2019

#18 Beitrag von holytux » 26.10.2021, 18:27

@arminius24
(gerade unter den Paulus-Briefen) viele als Fälschung überführte Einschübe gibt
Das interessiert mich. Beispiele?
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Re: Neue deutsche Lutherübersetzung der Heiligen Schrift ab Januar 2019

#19 Beitrag von arminius21 » 26.10.2021, 20:29

holytux hat geschrieben:
26.10.2021, 18:27
@arminius24
(gerade unter den Paulus-Briefen) viele als Fälschung überführte Einschübe gibt
Das interessiert mich. Beispiele?
Einfach ein Beispiel, weil ich mich seit der letzten Diskussion mit Zeugen Jehovas nicht mehr eingelesen habe…

https://de.scribd.com/book/318265579/Di ... icherbrief

Bekannt und ziemlich offensichtlich ist der Nachschub im letzten Kapitel des Römerbriefs, wo nach den ganzen süssen Abschiedsformeln noch eine ordentliche Ladung Hass auf irgendwelche Dogmenbrüche einhagelt, die mit dem Rest des Kapitels und auch des Römerbriefs nüscht zu tun haben.

Die Liste ist wirklich endlos und man findet über das Internet schnell Literatur zum theologischen Konsens.

Ich meine mich übrigens zu erinnern, dass das eine oder andere auch durchaus schon mit Erwähnung in NAK-Lehrpublikationen geflossen ist. Geht also um keine atheistische Verschwörung ;-)

holytux
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Re: Neue deutsche Lutherübersetzung der Heiligen Schrift ab Januar 2019

#20 Beitrag von holytux » 27.10.2021, 18:28

@arminius21

Du verweist auf "theologischen Konsens" und bringst Lüdemann als Quelle... Das ist - interessant... :wink:
Dass der 2 Thess. nicht paulinisch ist, ist derzeit "mehrheitsfähig". (Mehr aber auch nicht) siehe -->Punkt 2.1.2
Lüdemanns Interpretation hat, soweit ich sehen kann, in der Fachwelt jetzt nicht so viele Spuren hinterlassen.
Auch der von Dir im Römerschluss diagnostizierte "Hass auf irgendwelche Dogmenbrüche" (der mir bislang verborgen bleibt) lässt sich kaum in eine "endlose Liste" einreihen, die im "theologischen Konsens" nicht existiert.
Die Angelegenheit wird bibelwissenschaftlich sauber aus meiner Sicht hier dargelegt:
-->KLICK

Was die redaktionellen Bearbeitungen betrifft, wird dort unter 3.1.3 auch der Diskussionsstand berücksichtigt. Ohne Polemik. Was ja Wissenschaft auszeichnen sollte.
Allen Hypothesen zu redaktionellen Bearbeitungen, Interpolationen und Glossen ist entgegenzuhalten, dass sie sich nicht auf den Befund der handschriftlichen Überlieferung berufen können. Methodisch muss das Primat der Integrität eines Textes gelten.
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Joseph Ratzinger

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