Entschlafenenwesen und Vikariatstaufe - Aktueller Totenkult in der NAK

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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detlef.streich
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Entschlafenenwesen und Vikariatstaufe - Aktueller Totenkult in der NAK

#1 Beitrag von detlef.streich » 20.11.2018, 18:44

Stap Schneider leitete am Sonntag den 4.11.18 in Stuttgart-Fellbach den sogenannten Entschlafenengottesdienst der NAK. Dort predigte er gleich zu Beginn:

"In der unsichtbaren Kirche, in der Kirche der Gemeinde der Verstorbenen empfangen
Seelen die Heilige Wassertaufe, die Heilige Versiegelung und wir, die Lebenden
freuen uns darüber, auch wenn wir es nicht sehen können, wir können es im Glauben
erfassen. Es geht also nicht darum, dass wir heute traurig sind, dass wir uns der Vergangenheit zuwenden, so ein Gottesdienst ist ganz zukunftsorientiert. Für die Seelen, die die Wassertaufe, die Geistestaufe empfangen ist das ein neuer Anfang eines neuen Lebens, ein Leben in Jesus Christus. Für die fängt es jetzt richtig an und gemeinsam sind wir ganz zukunftsorientiert, weil wir uns gemeinsam auf die Wiederkunft des Herrn vorbereiten
.

Also, einen Grund zur Freude, geteilte Freude, ein Grund, zuversichtlich zu sein, wir bereiten uns gemeinsam auf das Kommen des Herrn."
Was Schneider zunächst mit "in der unsichtbaren Kirche, in der Kirche der Gemeinde der Verstorbenen" theologisch meint, bleibt mir unverständlich. Was ist die Kirche der Gemeinde der Verstorbenen?

Und die Umdeutung, dass "Leben" aus Schneiders Sicht ganz zukunftsorientiert erst im Leben nach dem Tod zu finden ist (jetzt fängt es richtig an), ist eine furchtbare, nekrophile Verachtung dessen, was das geschenkte Leben an sich und in seiner Einzigartigkeit für jeden Menschen wirklich bedeutet. Für Schneider liegt der Grund zur eigenen Freude eben erst in der jenseitigen Zukunft, "weil wir uns gemeinsam auf die Wiederkunft des Herrn vorbereiten!" Das ist der klare Ausdruck eines vermessenen Wahns, der natürlich für die NAK kollektiv und in letzter Konsequenz gedacht eben notwendig todessehnsüchtig ist! Man bedenke, welche Auswirkungen solche Indoktrination auf Kinder hat!
Die Wassertaufe an den Toten vollzog der Stap dann mit folgenden Worten:

Nun taufe ich euch in dem Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Durch diese Handlung wäscht Gott die Erbsünde ab. Ihr seid nun eingegliedert in den Leib Christi und somit in die Kirche Christi. Gott öffnet euch den Weg, damit ihr zu ihm kommen könnt. Und er ruft euch zu: Kommt zu mir, ich warte auf euch. Jesus Christus, der euch so geliebt hat, der auch für euch gestorben ist, will euch führen und leiten. Er will euch in der Zukunft bewahren, er wird euch versorgen durch sein Wort und das Heilige Abendmahl. Der Heilige Geist wird euch leiten und inspirieren und wird euch helfen, dem Evangelium zu folgen und Beispiel zu nehmen an Jesus Christus. Seid uns herzlich willkommen in der Gemeinde der gläubigen Christen.“

Schneiders Worte implizieren deutlich, dass die Verstorbenen eine „Zukunft“ haben und ihr jetziges, jenseitiges „Leben“ nun gestaltet werden kann, dass sie inspiriert dem Evangelium folgen? Dies zunächst aber „nur“ als gläubige Christen, denn es geht noch weiter!

In der Ansprache der Totenversiegelung nämlich geht es dann zudem um die exklusive, also ausschließlich neuapostolische Erstlingsschaft, Gotteskindschaft, die wahre Wiedergeburt und um das „Erbe des ewigen Lebens“:

„Und nun ruft Gott in die jenseitige Welt hinein durch den Heiligen Geist und ruft allen Seelen zu, die er erwählt hat, Gotteskinder sein zu können, die er erwählt hat als Teil, als Braut vorbereitet zu werden für die Wiederkunft Jesu Christi. Kommt, kommt und empfangt hiermit die Gabe des Heiligen Geistes in dem Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Gott schenkt euch die Gabe des Heiligen Geistes. Ihr werdet somit Erbe des ewigen Lebens, Miterbe Jesu Christi. Gott versiegelt euch auf den Tag der Erlösung. Jesus Christus schreibt eure Namen an im Lebensbuch des Lammes. Er kennt euch nicht nur, er schreibt eure Namen ein im Lebensbuch des Lammes. Von nun an habt ihr die Möglichkeit als Erstlinge in das Reich Gottes einzugehen. Durch den Heiligen Geist wird die Liebe Gottes in euch ausgegossen, die euch befähigt, Gott und den Nächsten zu lieben wie der Herr Jesus. Wir heißen euch willkommen im Kreis der Wiedergeborenen!“

Ins exklusive Lebensbuch des Lammes sind die auserwählten Verstorbenen auch noch eingetragen und dürfen von nun ab im Totenreich den zukunftsorientierten Anfang ihres neuen Lebens ausleben, denn „. für die fängt es jetzt richtig an!“ Von nun ab können die Wiedergeborenen in der Gemeinschaft der dies- und jenseitigen NAK-Gemeinde auch endlich inspiriert Gott und den Nächsten lieben und dem Evangelium folgen und dermal einst das ewige Leben erben.

Das ist doch wahrlich wunderbar herrlich, dass der Neuapostolischen Kirche und ihren Mitgliedern durch die Apostel diese äußerst diffenrenzierte, exklusivistische Gewissheit des fabulös vielfältigen ewigen Lebens geschenkt wird, auch wenn der Herr selbst davon vermutlich nichts weiß. In den Evangelien steht davon jedenfalls so nichts ...
Zuletzt geändert von Andreas Ponto am 08.06.2019, 20:53, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Titel ergänzt: "Entschlafenenwesen und Vikariatstaufe - "

fridolin
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Re: Aktueller Totenkult in der NAK

#2 Beitrag von fridolin » 20.11.2018, 20:04

Das ist doch wahrlich wunderbar herrlich, dass der Neuapostolischen Kirche und ihren Mitgliedern durch die Apostel diese äußerst diffenrenzierte, exklusivistische Gewissheit des fabulös vielfältigen ewigen Lebens geschenkt wird, auch wenn der Herr selbst davon vermutlich nichts weiß. In den Evangelien steht davon jedenfalls so nichts ...


Ob es in den Evangelien steht, steht nicht auf der Agenda :D
Die Selbstvermessenheit kennt keine Grenzen. :D
Hat manchen wieder mal zu Tränen gerührt. :D

MisterBean
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Re: Aktueller Totenkult in der NAK

#3 Beitrag von MisterBean » 21.11.2018, 13:47

Besten Dank lieber Detlef Streich, dass du dir die Mühe machst, mir, vom rechten NAK-Glauben
Abgefallenen, die geistlichen Höhenflüge von Stapst Johannes-Lukas zugänglich zu machen.

Es berührt mich immer wieder, mit welch' scheinbar felsenamtsfesten Gewissheit er von den
zeitlichen Abfolgen der Geschehnisse in der zeitlosen "Ewigkeit" zu berichten weiss. Ich kann
mir das nur so erklären, dass er nicht nur regelmäßig zwischen den Kontinenten pendelt,
sondern sogar zwischen den Welten - zwischen dem Hier und Jetzt und dem Dort und Immer.

Selbst wenn ich ihm zu Gute hielte, dass er wirklich glaubte, was er als "Wahrheit"
verkündet, frage ich mich (rein rhetorisch natürlich), warum er seine Aussagen nie mit dem
Sätzchen ziert : "Das ist mein Glaube."

Die Antwort ist: weil er, vermutlich sogar zu Recht, befürchtet, dies würde seiner
geistlichen Autorität bei seiner Gefolgschaft schaden. Die will nicht hören, dass da einer
redet, der auch nur dran glauben muss. So wie man selbst. Man will einen hören, der WEISS.
Dem man nur hinterher zu dackeln braucht - und alles wird gut werden.

Diese geistige Faulheit ist konstitutiv für die NAK und ihre Mitglieder. Dies ist die
stillschweigende Übereinkunft zwischen Führung und Geführten. Dies ist der Grund für den
zahlenmäßigen Erfolg der NAK-Mission bis 1960.

Die großen Kirchen, die den Mangel an Gewissheiten in der Lehre, ja sogar ihre Zweifel und
Selbstzweifel nicht mehr verheimlichen konnten, wurden von Vielen als schwächlich und
"ungläubig" angesehen. Da konnte die NAK den starken Maxe markieren und Mitglieder absahnen.

Aus dieser Nummer kommt die NAK nicht mehr raus. Sonst müsste sie ja eingestehen, dass sie
auch nur eine Kirche von vielen ist, genauso irrtumsanfällig wie alle anderen in der ACK auch.

Und daher auch die Janus-Köpfigkeit gegenüber der Ökumene.

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Heidewolf
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Re: Aktueller Totenkult in der NAK

#4 Beitrag von Heidewolf » 21.11.2018, 19:35

Was sagt denn die NAK zu dieser Bibelstelle aus Luk 16

Es begab sich aber, dass der Arme starb, und er wurde von den Engeln getragen in Abrahams Schoß. Der Reiche aber starb auch und wurde begraben.
23 Als er nun in der Hölle war, hob er seine Augen auf in seiner Qual und sah Abraham von ferne und Lazarus in seinem Schoß.
24 Und er rief und sprach: Vater Abraham, erbarme dich meiner und sende Lazarus, damit er die Spitze seines Fingers ins Wasser tauche und kühle meine Zunge; denn ich leide Pein in dieser Flamme.
25 Abraham aber sprach: Gedenke, Kind, dass du dein Gutes empfangen hast in deinem Leben, Lazarus dagegen hat Böses empfangen; nun wird er hier getröstet, du aber leidest Pein.
26 Und in all dem besteht zwischen uns und euch eine große Kluft, dass niemand, der von hier zu euch hinüberwill, dorthin kommen kann und auch niemand von dort zu uns herüber.
27 Da sprach er: So bitte ich dich, Vater, dass du ihn sendest in meines Vaters Haus;
28 denn ich habe noch fünf Brüder, die soll er warnen, damit sie nicht auch kommen an diesen Ort der Qual.
29 Abraham aber sprach: Sie haben Mose und die Propheten; die sollen sie hören.
30 Er aber sprach: Nein, Vater Abraham, sondern wenn einer von den Toten zu ihnen ginge, so würden sie Buße tun.
31 Er sprach zu ihm: Hören sie Mose und die Propheten nicht, so werden sie sich auch nicht überzeugen lassen, wenn jemand von den Toten auferstünde.


Oder zu der Aussage Jesu: Ich bin der WEG, die WAHRHEIT und das LEBEN. Niemand kommt zum Vater denn durch mich.
Das sind die Weisen,
Die durch Irrtum zur Wahrheit reisen.
Die bei dem Irrtum verharren,
Das sind die Narren.

Friedrich Rückert

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Re: Aktueller Totenkult in der NAK

#5 Beitrag von Hatikwa » 21.11.2018, 22:34

guten Abend lieber Heidewolf,
ja, was würde die NAKI zu diesem Text aus dem NT sagen? Bekanntlich findet sie zu allen Kritikpunkten die ihnen passende Ausrede.
Ich finde die genannte Textpassage eine schlechte Erzählung, denn sie wurde gestohlen aus den viel spannenderen Mythen, bes. der
griechischen Mythologie, so, wie so vieles aus diesen Sagen im NT übernommen wurde.

Außerdem müßte die Aussage Jesu in Großschrift sein: ICH bin der Weg usw. ------- Aber in der NAKI wurden die APOSTEL der Weg,
die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater, nur durch uns. Und daran läßt die NAKI heute noch keinen Zweifel zu.

Ich appelliere immer gerne die Chronik der Fam. Bischoff zu lesen, denn dort fingen die Blüten der Lügen zu treiben an.

In Respekt und Achtung vor allen Gläubigen --- ohne mich ---
guuuts nächtle --- hatikwa

Martha
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Re: Aktueller Totenkult in der NAK

#6 Beitrag von Martha » 22.11.2018, 10:19

Interessanter Beitrag von Harald Petersen aus dem Buch: "Eine Antenne für ihr Probleme"

Eine Antenne für Probleme 28 - Kopie (2).jpg
Eine Antenne für Probleme 28 - Kopie (2).jpg (199.85 KiB) 2628 mal betrachtet

Hatikwa
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Re: Aktueller Totenkult in der NAK

#7 Beitrag von Hatikwa » 22.11.2018, 23:22

guten Abend,
lieber Mr. Bean, danke für deinen Beitrag, und ich schätze es sehr, daß du im Forum dabei bist,.

liebe Martha, auch für deinen Beitrag danke ich dir, denn er ist auch interessant, zumindest klarer im christlichen Verständnis, als die nebulösen Standpunkte der NAKI. ------ Die Verehrung Jesu als "Gott selbst" oder als "Gottes Sohn" lehne ich vollständig ab.
Denn alle Erzählungen über ihn, schalten "Gott, den Einzigen" vollkommen aus. Jesus hat sich nie als "Gott, der Schöpfer, von allem, was ist" benannt.
Er wurde dazu gemacht, auch schon zu seiner Lebenszeit, und es gefiel ihm.

Daß Jesus nach seinem Tod sich in das Totenreich begab, um das Evangelium zu verkündigen, was auch heute noch die NAKI fortsetzt, ist reine Phantasie der Wünsche und der Rache.

Beispiel: In der Ägyptologie waren Isis und Osiris die Totengötter, die Zugang in das Reich der Toten hatten, ca. 2600 v.d.Z. Ihr Sohn war Horus, der ähnliche Aufgaben hatte. --- Hades, aus der griechischen Mythologie war Totengott und Herrscher der Unterwelt.
Alles war Jahrhunderte und Jahrtausende vor Jesu Geburt --- ähnlich der Behauptungen der NAKI --- bereits vorhanden.

Ich meine: wir Lebenden wissen nichts nach dem Tode --- viele verschiedene Religionen verbreiten IHRE Gewißheit wie es ist und nicht anders,
so auch JLS, von Mr. Bean hervorragend Detlef Streich´s Bericht kommentiert.

Noch eins: wer hat denn die Hölle erfunden? --- Vorrangig sollten dort die Heiden und die Juden brennen! --- nach Heinrich Heine: das Buch Le Grand

schönen Abend euch allen --- hatikwa

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Re: Aktueller Totenkult in der NAK

#8 Beitrag von MisterBean » 23.11.2018, 17:09

Ich möchte auf die von Hatikwa weiter vertiefte Frage von Glaube versus (vermeintlicher) Gewissheit antworten:

Der Glaube (immer im Sinne eines bedingungslosen Gott Vertrauens und nicht im Sinne eines für wahr Haltens
kirchlicher Glaubensartikel) ist ein zutiefst individuelles Innenverhältnis eines jeden Menschen.

Warum individuelles Innenverhältnis?
Mein Glaube (neuapostolisch sozialisiert von Kindesbeinen an) war immer von der zweiten Sorte. Ein echtes Vertrauensverhältnis
hat sich bei mir aufgrund der vielen Angst erzeugenden Dogmen nicht entwickeln können. Ein Gott, der mich der "Bluthochzeit"
ausliefern würde falls ich nicht 100-prozentig spure, kann nicht erwarten, dass ich ihm mein Leben anvertraue. Es brauchte aber
Jahrzehnte des Leidens, bis ich das begriffen hatte.

Andere hören das Selbe "Wort Gottes" und reagieren darauf völlig anders. Meine Mutter zum Beispiel, die kurz vor 1960 mit Teilen
ihrer Herkunftsfamilie von der RKK zur NAK wechselte. Ich denke, Sie hatte einen anderen Erfahrungshintergrund, der es ihr ermöglichte
diesen "Gott" zu mögen und zu erleben. Oder eine andere Persönlichkeitsstruktur, von der wir heute wissen, dass der genetische
Einflussfaktor viel größer ist, als man das noch bis vor wenigen Jahren annahm.

Mit Innenverhältnis meine ich: Kein psychisch gesunder Mensch kann Gott außerhalb seiner selbst wahrnehmen - als externe Instanz.
Alles, was wir als göttlich inspiriert erleben oder deuten, spielt sich innerhalb unseres Geistes ab, der allerdings sterbliche Biomasse als Hardware
benötigt. Und es ist uns unmöglich zu bestimmen, ob dieses "Gott erleben" auf eigener Einbildung beruht oder ob es tatsächlich möglich ist,
dass Gott sich IN uns in unseren Geist "einklinkt" oder sich dort abbildet.

Wozu die lange Vorrede? Heidewolf zitierte das Gleichnis von Lazarus und dem reichen Mann. Und in der Tat argumentiert die NAK
in ihrem Katechismus (Seite 355f.) genau damit, um ihre Lehre von den Zuständen im Totenreich zu begründen.
Nun stellen sich mir Fragen. Woher wusste Jesus Bescheid? War es eine spontane Eingebung? Hatte sich also Gott in seinen Geist
eingeklinkt und es ihm offenbart, oder hat er sich das alleine ausgedacht? Falls offenbart, warum wartet Gott mit dieser brisanten
Mitteilung so lange?
Oder wusste er es aus eigener Anschauung, weil er schön öfters, nämlich vor seiner irdischen Existenz, in der Gegend war und sich
daran erinnerte? Dann kann Jesus kein Mensch gewesen sein, weil niemand sich an die "Zeit" vor seiner Geburt erinnern kann.

Als Fazit bleibt für mich: Wie es im Totenreich zugeht und wer wem hilfreich zur Seite springt, ist wie der sprichwörtliche Streit
um des Kaisers Bart. Jeder einzelne und die NAK als Ganzes (mit ihrem Millionenvermögen) täte gut daran, sich lieber um das zu
kümmern was tatsächlich beeinflussbar ist: die allgegenwärtige Not meines Nächsten - wer immer das auch sei. Ganz nebenbei
erfüllt man damit auch den Wunsch Jesu nach dem Kommen des Reiches Gottes.

Liebe Hatikwa, danke für deine Zuwendung. Ich werde mir deine unaufgeregte Art zum Vorbild nehmen. Ein guts Nächtle - in ein paar Stunden.
wünscht
MisterBean

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Andreas Ponto
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Re: Aktueller Totenkult in der NAK

#9 Beitrag von Andreas Ponto » 24.11.2018, 10:16

MisterBean hat geschrieben:
23.11.2018, 17:09
....
Warum individuelles Innenverhältnis?
... Ein echtes Vertrauensverhältnis hat sich bei mir aufgrund der vielen Angst erzeugenden Dogmen nicht entwickeln können.
Lieber MisterBean,

eine vorsichtige Frage, auf die ich keine Antwort erwarte.

Könnte es sich nun entwickeln, wo du dich von den Dogmen und der damit implizierten Angst befreien hast können?
Könntest du das, wenn du möchtest nun zulassen oder sitzt die andere Angst, wieder enttäuscht und von Menschen ge-/enttäuscht zu werden noch tiefer?

MisterBean hat geschrieben:
23.11.2018, 17:09
...
Mit Innenverhältnis meine ich: Kein psychisch gesunder Mensch kann Gott außerhalb seiner selbst wahrnehmen - als externe Instanz.
Alles, was wir als göttlich inspiriert erleben oder deuten, spielt sich innerhalb unseres Geistes ab, der allerdings sterbliche Biomasse als Hardware
benötigt. Und es ist uns unmöglich zu bestimmen, ob dieses "Gott erleben" auf eigener Einbildung beruht oder ob es tatsächlich möglich ist,
dass Gott sich IN uns in unseren Geist "einklinkt" oder sich dort abbildet..
...
Hier habe ich eine andere Sicht. In allem Gegenüber der Schöpfung nehme ich den Schöpfer war.
Und in vielfältigen Beziehungen spüre ich das eigentliche Leben und den durch die Schöpfungskraft gegebenen Geist.

In meiner Jugend habe ich einen nicht verallgemeinerbaren Gottesbeweis von extern geschenkt bekommen: eine direkte Antwort auf eine direkte Frage an Gott.
Ich war so unverfroren und habe ihn herausgeordert. Und er hat sich darauf eingelassen.
Bin ich jetzt psychisch nicht gesund?

Erst Jahrzehnte später konnte ich dann diese Erfahrung von der NAK und auch von allen anderen Personen und Institutionen abtrennen.

Das beieindruckt mich am Judentum so besonders stark.
Mit Gott hadern, schimpfen, streiten und verhandeln ist dort kein Problem. Im Gegenteil das macht die Beziehung zu Gott erst so richtig aus.

Nun zum Thema hier:
Dieser Totenkult ist tatsächlich völlig inACKtabel.
Für mich ein Rätsel, wie sich die ACK auch nur ansatzweise darauf einlassen kann.
Ein absolutes No-Go.

Wenn die Bundes-ACK sich theologisch und gesellschaftlich nicht völlig unglaubwürdig machen möchte, kennt sie hier null Toleranz und verweigert die Gastmitgliedschaft solange bis dieser Okkultismus und weitere Sonderlehren überwunden sind.

Centaurea

fridolin
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Re: Aktueller Totenkult in der NAK

#10 Beitrag von fridolin » 24.11.2018, 21:17

Wenn die Bundes-ACK sich theologisch und gesellschaftlich nicht völlig unglaubwürdig machen möchte, kennt sie hier null Toleranz und verweigert die Gastmitgliedschaft solange bis dieser Okkultismus und weitere Sonderlehren überwunden sind.

Centaurea
Vielleicht schwenkt die Bundes ACK noch um und betrachtet die kirchlichen Sonderlehren mal besonders kritisch und gibt der NAK 2019 noch eine weitere Orientierungshilfe, statt der Aufnahme im Gaststatus. :D
Verbunden mit einer kleinere Bedenkzeit von 2-3 Jahren und der klaren unmissverständlichen Richtlinie,
die Sonderlehren müssen verschwinden, sonst keine Gastmitgliedschaft möglich.
Ein wenig Druck bewirkt manchmal Wunder. :D

Stimmen sie jedoch den Antrag der NAK 2019 zu, machen sie sich mit Sicherheit unglaubwürdig. :D
Zuletzt geändert von fridolin am 24.11.2018, 21:44, insgesamt 1-mal geändert.

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