Wolf: "Was ist das Böse? Warum tritt der Teufel, Satan nur noch selten in Aktion?
Ist das Böse ein Geist der Menschen als Werkzeuge für böse Taten benutzt?"
Laut Bibel scheint irgendwann eine Rebellion in der Engelwelt stattgefunden zu haben, in deren Verlauf sich einige Engel gegen Gott auflehnten und zu Widersachern Seines Wortes wurden:
"Denn wenn Gott die Engel nicht verschonte, die gesündigt hatten, sondern sie in Fesseln der Finsternis in den Abgrund warf, um sie zum Gericht aufzubewahren..." (2.Petrus 2,4)
Auch Judas sagt,
"dass er die Engel, die ihren Herrschaftsbereich nicht bewahrten, sondern ihre eigene Behausung verließen, für das Gericht des großen Tages mit ewigen Fesseln unter der Finsternis verwahrt hat" (Jud 6).
"Satan" ist der Personenname des Oberhaupts der Dämonen, das personifizierte Böse, von dem sich die Menschen eben auch ein Bild machen - genau wie von Gott.
Die Bibel gebraucht aber auch andere Namen für den Satan.
Frankfurt: "im gesamten AT wird Satan 3 x erwähnt"
Weil das Wort "Dämon/Satan" im AT nicht oft vorkommt, könnte es auf den ersten Blick den Anschein haben, dass es dort nur wenige Hinweise auf dämonisches Wirken gibt. Allerdings sündigten die Israeliten häufig dadurch, dass sie falschen Göttern dienten, und wenn wir uns bewusst machen, dass diese falschen "Götter" in Wirklichkeit dämonische Mächte waren, erkennen wir, dass im AT sogar ziemlich viel über Dämonen steht. Diese Identifikation falscher Götter als Dämonen erfolgt beispielsweise ganz unzweideutig, wenn Mose sagt:
"Sie erregten seine [Gottes] Eifersucht durch fremde Götter; durch Gräuel erzürnten sie ihn. Sie opferten den Dämonen, die nicht Gott sind, Göttern, die sie nicht kannten, neuen Göttern, die erst vor Kurzem aufgekommen waren, die eure Väter nicht verehrten." (5. Mose 32,16-17).
Außerdem sagt der Psalmist, als er über die schreckliche Praxis des Opferns von Kindern nachsinnt, die die Israeliten von den heidnischen Nationen übernommen hatten:
"...sie vermischten sich mit den Heidenvölkern und lernten ihre Werke. Und sie dienten ihren Götzen, und diese wurden ihnen zum Fallstrick. Und sie opferten ihre Söhne und ihre Töchter den Dämonen." (Ps 106,35-37)
Diese Schriftstellen beweisen, dass die Anbetung, die in allen Nationen in der Umgebung Israels den Götzen dargebracht wurde, in Wirklichkeit eine Anbetung des Satans und seiner Dämonen war.
Frankfurt: "der Sündenfall hat nichts mit dem Satan zu tun, hier ist von einer Schlange die Rede, in der gesamten Bibel gibt es keinen Hinweis, dass die Schlange aus Gen 2 der Satan sein soll"
Wenn wir in 1. Mose 3 weiterlesen, stoßen wir irgendwann auf die Verse 13 und 14:
"Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Samen und ihrem Samen: Er wird dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen."
Hier finden wir die erste Prophetie und Verheißung über den zukünftigen Erretter: Ein Nachkomme der Frau wird den Teufel besiegen, wobei der Teufel auch Ihn verwunden wird.
Das Judentum erwartete den Sieg über die todbringende Schlange in den Tagen des Messias:
"Es ist eine Heilung vom Fersenbiß der Schlange vorhanden am Ende der Tage, in den Tagen des Messias" (palästinisches Targum zu 1. Mose 3,15).
Das NT läßt keinen Zweifel daran, dass es Jesus Christus ist, der die Werke des Teufels zerstört und über das Reich des Bösen triumphieren wird:
"Und die ´gottfeindlichen` Mächte und Gewalten hat er entwaffnet und ´ihre Ohnmacht` vor aller Welt zur Schau gestellt; durch Christus hat er einen triumphalen Sieg über sie errungen." (Kol. 2,15)
"Da nun die Kinder an Fleisch und Blut Anteil haben, ist er gleichermaßen dessen teilhaftig geworden, damit er durch den Tod den außer Wirksamkeit setzte, der die Macht des Todes hatte, nämlich den Teufel" (Hebr. 2,14)
"Nur noch kurze Zeit, dann wird der Gott des Friedens den Satan zerschmettern und euch über ihn triumphieren lassen." (Röm. 16,20)
Auf Jesus, den Sohn Gottes, weist eindeutig die Formulierung "der Same der Frau", d.h. der Besieger der Schlange ist der von der Frau Geborene, nicht ein vom Mann Gezeugter. Jesus wird zunächst von der Schlange, dem Satan, wie von einem Fersenbiß tödlich getroffen. Er stirbt auf Golgatha.