Jetzt würden mich deine Trostworte aber mal interessieren. Ich bin da nämlich auch etwas hilflos. Kondolenzen sind für mich das Schwierigste überhaupt. Ich lerne gerne dazu.Lobo hat geschrieben:Und davon gibt es einfach noch zu viele. Allgemeinplätze verbreiten, ohne sich über deren Wirkung ernsthaft Gedanken gemacht zu haben. Nein, danke! Hinzu kommen ja noch die "netten" Geschwister, die ähnlich "tröstende" Worte finden.tergram hat geschrieben:... Wer solche "Seelsorger" hat, braucht wahrlich keine Feinde mehr.
Gruß
Lobo
NAK: Begründung bei frühem Tod - dass sie drüben gebraucht werden um Zeugnis zu geben
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Nur der Einfältige fürchtet die Vielfalt
tosamasi
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Hallo Tosamasi,
ich glaube zuhören, ist der beste Trost ... oder das Schweigen ertragen und die Klage aushalten...
In Zusammenhang der Sterbebegleitung hörte ich mal den Satz "nur leere Hände können Sterbende halten" - das ist natürlich einerseits missverständlich, anderseits für mich zutiefst zutreffend.
Gerade am Sterbebett oder beim Besuch eines Trauernden kommt es darauf an, dass ich seine Gefühle nicht mit meinen Lösungen zutexte und ihnen damit den Raum nehme, den sie brauchen ...
Vielleicht ist dieser Link etwas nützlich ... er beschreibt Trauerphasen die von jedem anders durchschritten werden.
Es wäre wünschenswert, dass alle die als Seelsorger beauftragt werden mehr Rüstzeug bekämen, für die Dinge denen sie begegnen. Oft leiden auch mit, weil ihnen eine psychologische Grundausrüstung fehlt.
Hier könnte man von der Schulung bei der Telefonseelsorge oder im Bereich des Hospizdienstes stattfindet, sicherlich einiges lernen.
Alles Liebe
Uli
ich glaube zuhören, ist der beste Trost ... oder das Schweigen ertragen und die Klage aushalten...
In Zusammenhang der Sterbebegleitung hörte ich mal den Satz "nur leere Hände können Sterbende halten" - das ist natürlich einerseits missverständlich, anderseits für mich zutiefst zutreffend.
Gerade am Sterbebett oder beim Besuch eines Trauernden kommt es darauf an, dass ich seine Gefühle nicht mit meinen Lösungen zutexte und ihnen damit den Raum nehme, den sie brauchen ...
Vielleicht ist dieser Link etwas nützlich ... er beschreibt Trauerphasen die von jedem anders durchschritten werden.
Es wäre wünschenswert, dass alle die als Seelsorger beauftragt werden mehr Rüstzeug bekämen, für die Dinge denen sie begegnen. Oft leiden auch mit, weil ihnen eine psychologische Grundausrüstung fehlt.
Hier könnte man von der Schulung bei der Telefonseelsorge oder im Bereich des Hospizdienstes stattfindet, sicherlich einiges lernen.
Alles Liebe
Uli
Okay. Da hat EIN neuapostolischer AT vor Urzeiten in der Trauerbegleitung eines Kindes einen Fehler gemacht. Nett übrigens auch, daß der übriggebliebene Elternteil/Verwandte, etc. nicht eingegriffen haben, selber versucht haben, zu erklären. Daraus jetzt zu schließen, alle neuapostolischen ATs seien unfähig, "richtigen" (was immer das sein mag) Trost zu spenden, halte ich doch für etwas gewagt. Einem Trauernden gegenüber Worte zu finden, das Unerklärliche erklären zu wollen, ist immer schwer. Zumal einem Kind gegenüber. Ich habe da auch noch keinen evanelischen oder katholischen Geistlichen getroffen, der sich letztlich schlüssig und tröstlich für alle geäußert hätte. Nicht, als ich noch ein Kind war, und als Erwachsener auch nicht. Also sind das auch alle unfähige Seelsorger mit abstrusen Ideen?
Ich lasse das jetzt einfach mal so im Raum stehen...
Ich lasse das jetzt einfach mal so im Raum stehen...
Nein Tatyana,
das war nicht EINER. Solche Aussagen habe ich selbst auch schon gehört. Und bin sicher nicht der Einzige ausser Loreley.
Und die unsägliche Geschichte, bei der eine Mutter sagte, ihr Kind hätte nicht mehr in die Gottesdienste gewollt und wenn es nun bei einem Unfall verstorben ist, so hätte es Gott vor weiterem Schaden bewahrt, habe ich selbst auch schon im Gottesdienst gehört. Und nicht nur im Internet bei den schlimmen Schreiberlingen gelesen.
Dasselbe gilt für die Geschichte von einem Hirten, der seinem Schaf, das ständig davonlaufen wollte, ein Bein gebrochen habe. Auch dies kenne ich nicht nur aus dem Internet, sondern aus dem Gottesdienst.
Aber wahrscheinlich bin ich der bedauerliche Einzelfall. (neben Loreley)
Und mir ist einer, der keine Worte findet und einfach mitleidet, viel lieber, als einer der versucht zu erklären wo es keine Erklärung gibt. Der erste ist meist ehrlicher und der zweite einfach ein Schwätzer. So einfach sehe ich das.
Dieter
das war nicht EINER. Solche Aussagen habe ich selbst auch schon gehört. Und bin sicher nicht der Einzige ausser Loreley.
Und die unsägliche Geschichte, bei der eine Mutter sagte, ihr Kind hätte nicht mehr in die Gottesdienste gewollt und wenn es nun bei einem Unfall verstorben ist, so hätte es Gott vor weiterem Schaden bewahrt, habe ich selbst auch schon im Gottesdienst gehört. Und nicht nur im Internet bei den schlimmen Schreiberlingen gelesen.
Dasselbe gilt für die Geschichte von einem Hirten, der seinem Schaf, das ständig davonlaufen wollte, ein Bein gebrochen habe. Auch dies kenne ich nicht nur aus dem Internet, sondern aus dem Gottesdienst.
Aber wahrscheinlich bin ich der bedauerliche Einzelfall. (neben Loreley)
Und mir ist einer, der keine Worte findet und einfach mitleidet, viel lieber, als einer der versucht zu erklären wo es keine Erklärung gibt. Der erste ist meist ehrlicher und der zweite einfach ein Schwätzer. So einfach sehe ich das.
Dieter
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uhu-uli schrieb:
Mutiges Schweigen muss man üben, und es ist eine Mentalitätsfrage. Wünschenswert wäre natürlich die immer richtige Verhaltensweise, aber dazu haben die wenigsten eine Naturbegabung.Gerade am Sterbebett oder beim Besuch eines Trauernden kommt es darauf an, dass ich seine Gefühle nicht mit meinen Lösungen zutexte und ihnen damit den Raum nehme, den sie brauchen ...
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tosamasi
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Dieter,
du magst für dich Recht haben. ABER: wenn dus besser kannst, machs besser!
Wie schon erwähnt, ich habe noch KEINEn Geistlichen, gleich welcher Konfession getroffen, der mir bei Trauer wirklich hätte Trost spenden können. Oder wollen?
Und was der Einzelne als Seelsorger empfindet, ist IMMER individuell. Was dem Einen dummes und hohles Geschwätz, ist dem Anderen vielleicht geistliche Offenbarung. Deshalb das eine oder das andere auf die gesamte Geistlichkeit einer Kirche zu übertragen und verbal abzuqualifizieren, halte ich für, gelinde gesagt, gewagt.
du magst für dich Recht haben. ABER: wenn dus besser kannst, machs besser!
Wie schon erwähnt, ich habe noch KEINEn Geistlichen, gleich welcher Konfession getroffen, der mir bei Trauer wirklich hätte Trost spenden können. Oder wollen?
Und was der Einzelne als Seelsorger empfindet, ist IMMER individuell. Was dem Einen dummes und hohles Geschwätz, ist dem Anderen vielleicht geistliche Offenbarung. Deshalb das eine oder das andere auf die gesamte Geistlichkeit einer Kirche zu übertragen und verbal abzuqualifizieren, halte ich für, gelinde gesagt, gewagt.
Tatyana, wir haben hier doch 2 Problemkreise:
1.) Die fehlende Ausbildung der Laienseelsorger in der NAK für schwierige Grenzsituationen; Stichwort "Seelsorge für Seelsorger".
und
2.) Den nicht biblisch belegbaren Jenseitsglauben der NAK, der sich u.a. in den Handlungen in Entschlafenengottesdiensten zeigt. Stichwort durch Dr. Leber: "Wir wissen es nicht, aber es gibt schöne Hinweise."
Beide finden ihre Verknüpfung im Einzelfall, der im Zusammenhang mit dem Tod immer dramatisch und grauenvoll ist. Aus Unwissen, Überforderung und Hilflosigkeit wird dann ein unhaltbares Konstrukt gebastelt, mit dem man angesichts des Unbegreifbaren irgendwie zurechtzukommen meint, das aber beim Empfänger der Botschaft eine seelische Katastrophe auslöst.
Dass dies in der NAK über Jahrzehnte hinweg geschah und leider immer noch geschieht - das ist das eigentlich Problem.
1.) Die fehlende Ausbildung der Laienseelsorger in der NAK für schwierige Grenzsituationen; Stichwort "Seelsorge für Seelsorger".
und
2.) Den nicht biblisch belegbaren Jenseitsglauben der NAK, der sich u.a. in den Handlungen in Entschlafenengottesdiensten zeigt. Stichwort durch Dr. Leber: "Wir wissen es nicht, aber es gibt schöne Hinweise."
Beide finden ihre Verknüpfung im Einzelfall, der im Zusammenhang mit dem Tod immer dramatisch und grauenvoll ist. Aus Unwissen, Überforderung und Hilflosigkeit wird dann ein unhaltbares Konstrukt gebastelt, mit dem man angesichts des Unbegreifbaren irgendwie zurechtzukommen meint, das aber beim Empfänger der Botschaft eine seelische Katastrophe auslöst.
Dass dies in der NAK über Jahrzehnte hinweg geschah und leider immer noch geschieht - das ist das eigentlich Problem.
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tergram schrieb:
Das muss man dann ggf. auch dem Kind vermitteln.
Ansonsten stimme ich voll zu. Eine Schulung wäre vonnöten.
Ein Trauerfall ist immer ein Ausnahmezustand. Die Empfänger der Botschaft sollten aber sehr wohl selektieren können, ob eine Aussage qualifiziert ist, oder nicht. Auch evtl. mit einem Kopfschütteln: Er/sie meint es ja gut...aber...mit dem man angesichts des Unbegreifbaren irgendwie zurechtzukommen meint, das aber beim Empfänger der Botschaft eine seelische Katastrophe auslöst.
Dass dies in der NAK über Jahrzehnte hinweg geschah und leider immer noch geschieht - das ist das eigentlich Problem.
Das muss man dann ggf. auch dem Kind vermitteln.
Ansonsten stimme ich voll zu. Eine Schulung wäre vonnöten.
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Hallo tosamasi,tosamasi hat geschrieben:...Jetzt würden mich deine Trostworte aber mal interessieren...
da gibt es bestimmt kein Patentrezept. Ich möchte nur auf den schlimmen Ausspruch - in der Ewigkeit wird sie/er gebraucht...- hinweisen. Damit trampelt man auf die Gefühle der Trauernden herum. Woher weiß die-/derjenige denn, dass genau die verstorbene Seele in der Ewigkeit gebraucht wird. Das ist eindeutig wieder NAK-Arithmetik.
Der Schlüssel liegt meiner Meinung nach in dem verborgen, was uhu-uli dazu hier geschrieben hat.
Ich kenne Lebenssituationen, in denen auch mir um Trost bange war.uhu-uli hat geschrieben:...ich glaube zuhören, ist der beste Trost ... oder das Schweigen ertragen und die Klage aushalten...
Ein kleiner Trost.
Aber wie schwer sind mir Gott, deine Gedanken...
Psalm 139, aus 17
Gruß
Lobo