Päpstliche Enzykliken

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Hannes

#11 Beitrag von Hannes » 11.02.2008, 17:00

Ein unverschämter und ausgrenzender intellektueller Auswurf, für den Herr Ratzinger hoffentlich einmal vor seinem Gott zur Rechenschaft gezogen wird! Halt - geht ja nicht, der Herr ist ja unfehlbar! Entschuldigung!

Dieter

#12 Beitrag von Dieter » 11.02.2008, 17:11

Lieber Hannes,

Deinen Einwurf oben habe ich mir überlegt zu editieren. Aber ich möchte zuerst Dir die Gelegenheit zur Berichtigung geben. Für mich ist diese Aussage eine Verunglimpfung des katholischen Glaubens. Benedikt XVI. hat auch gesagt, dass es soviel Wege zu Gott gibt, wie Menschen, die an ihn glauben. Insofern kann ich keine Ausgrenzung sehen. Es geht in Dominus Iesus nicht darum, wer zu Gott kommen kann, sondern mehr um den Kirchenbegriff. Dies siehst Du insbesondere dann, wenn Du die wikipedia-Eintragung genaus liest.

Ich bitte allgemein, sich verunglimpfender Postings zu enthalten. Vielleicht ist es gar nicht so gemeint. Aber ein anderer empfindet es so. Daher bitte bedenken: Bild

Hannes

#13 Beitrag von Hannes » 11.02.2008, 17:35

Lieber Dieter,

wenn ich meinen Eintrag bearbeiten würde, dann würde ich noch den Begriff "menschenverachtend" hinzufügen. Ich empfehle zur Vertiefung des Themas die Lektüre des Büchleins "Der Grossinquisitor" von Fjodor Dostojewski. Er sagt das irgendwie besser. Küng, Willigis Jäger, Drewermann oder wie sie alle heissen, tuns aber auch!

Ich stehe zu meinem Posting! Weil ich damit ein Gegengewicht setzen möchte zu der Verherrlichung dieser römischen Machtmenschen und der Verniedlichung durch deren "Schafe"!

Hier stehe ich und will nicht anders! Aber Du hast natürlich die Wahl!

Herzlichen Gruss zurück und nichts für ungut! :wink:
Hannes


ps. Wenn hier Texte von Kirchen und Kirchenmännern veröffentlich werden, die ganz offiziell den Glauben Andersgläubiger entwerten (sei es der vorliegende Text, sei es eine "Heilsnotwendigkeit des Apostelamtes"), dann werde ich immer aufstehen und ganz vehement dagegen angehen! Ich agiere hier nicht - ich reagiere! Wenn das aber hier nicht gerne gesehen wird, weil es hier eventuell um Wohlfühleffekte geht, dann akzeptiere ich das absolut. Denn ich bin hier Gast und wie sagte meine Oma immer: "Wer zahlt schafft an!"

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tosamasi
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#14 Beitrag von tosamasi » 11.02.2008, 18:15

Tatsächlich kann darin aber sogar besondere Wertschätzung gesehen werden, da sie eben nicht nur als Gläubigenvereine oder christliche Gemeinschaften angesprochen werden, sondern ihnen, und zwar unter der Voraussetzung des katholisch-theologischen Kirchenbegriffs, ausdrücklich kirchliche Elemente zugebilligt werden.
Quelle

Na bitte. Die Elemente werden gleichmäßig von den Vollgültigen verteilt. Das sollte wertgeschätzt werden. :shock:
Hannes schrieb:
Wenn hier Texte von Kirchen und Kirchenmännern veröffentlich werden, die ganz offiziell den Glauben Andersgläubiger entwerten (sei es der vorliegende Text, sei es eine "Heilsnotwendigkeit des Apostelamtes"), dann werde ich immer aufstehen und ganz vehement dagegen angehen!
Fettung von mir
Und hier hoffe ich, dass das so bleibt. Ausgewogenheit/Ausgeglichenheit ist ein hohes Forengut. Die zwei Seiten aller Dinge sollten stets beleuchtet werden. Nichts ist nur vollkommen und edel und das muss gesagt werden dürfen.
Zuletzt geändert von tosamasi am 11.02.2008, 18:21, insgesamt 1-mal geändert.
Nur der Einfältige fürchtet die Vielfalt
tosamasi

Hannes

#15 Beitrag von Hannes » 11.02.2008, 18:21

Ja, tosamasi, mit Schafen kann man alles machen!
Solange da vorne einer voraustrottet, kann man ja alles auf den abschieben!

Petri Heil!
Hannes

Hannes

#16 Beitrag von Hannes » 11.02.2008, 18:38

Dieter hat geschrieben:(...) Insofern kann ich keine Ausgrenzung sehen. Es geht in Dominus Iesus nicht darum, wer zu Gott kommen kann, sondern mehr um den Kirchenbegriff. Dies siehst Du insbesondere dann, wenn Du die wikipedia-Eintragung genaus liest.
Dann lies das bitte einmal durch ... (besonders Ziffer 21 strotzt nur so vor Verachtung und Entwertung!) ...


"Deshalb muss in Verbindung mit der Einzigkeit und der Universalität der Heilsmittlerschaft Jesu Christi die Einzigkeit der von ihm gestifteten Kirche als Wahrheit des katholischen Glaubens fest geglaubt werden. Wie es nur einen einzigen Christus gibt, so gibt es nur einen einzigen Leib Christi, eine einzige Braut Christi: »die eine alleinige katholische und apostolische Kirche«." (Ziffer 16)

"Es gibt also eine einzige Kirche Christi, die in der katholischen Kirche subsistiert und vom Nachfolger Petri und von den Bischöfen in Gemeinschaft mit ihm geleitet wird. Die Kirchen, die zwar nicht in vollkommener Gemeinschaft mit der katholischen Kirche stehen, aber durch engste Bande, wie die apostolische Sukzession und die gültige Eucharistie, mit ihr verbunden bleiben, sind echte Teilkirchen. Deshalb ist die Kirche Christi auch in diesen Kirchen gegenwärtig und wirksam, obwohl ihnen die volle Gemeinschaft mit der katholischen Kirche fehlt, insofern sie die katholische Lehre vom Primat nicht annehmen, den der Bischof von Rom nach Gottes Willen objektiv innehat und über die ganze Kirche ausübt." (Ziffer 17)

"Gewiss enthalten und bieten die verschiedenen religiösen Traditionen Elemente der Religiosität, die von Gott kommen und zu dem gehören, was »der Geist im Herzen der Menschen und in der Geschichte der Völker, in den Kulturen und Religionen bewirkt«. Einige Gebete und Riten der anderen Religionen können tatsächlich die Annahme des Evangeliums vorbereiten, insofern sie Gelegenheiten bieten und dazu erziehen, dass die Herzen der Menschen angetrieben werden, sich dem Wirken Gottes zu öffnen." (Ziffer 21)


Quelle: http://www.vatican.va/roman_curia/congr ... us_ge.html

tergram

#17 Beitrag von tergram » 11.02.2008, 18:41

Zitat aus "Dominuns Iesus, 2000":

Dass die protestantischen Kirchen in der Tradition von Unitatis redintegratio also nicht als „Kirchen“, sondern „nur“ als „kirchliche Gemeinschaften“ angesprochen werden, empfinden viele evangelische Christen als Herabsetzung. Tatsächlich kann darin aber sogar besondere Wertschätzung gesehen werden, da sie eben nicht nur als Gläubigenvereine oder christliche Gemeinschaften angesprochen werden, sondern ihnen, und zwar unter der Voraussetzung des katholisch-theologischen Kirchenbegriffs, ausdrücklich kirchliche Elemente zugebilligt werden. Die Kommission für Glauben und Kirchenverfassung bemüht sich daher in einer theologischen Studie um eine Verständigung in der Frage des Kirchenverständnisses (Ekklesiologie).

Lieber Hannes,

na ja.... dass die RKK sich für die einzig wahre und alleinseligmachende Kirche hält, ist ja nicht neu. Das ist aus meiner Sicht ebenso unerfreulich und zu kurz gegriffen, wie die andauernden Exklusivitätsbekundungen der NAK - allerdings macht die RKK das mit inzwischen fast 2000 Jahren Übung und Erfahrung... Und wie Gott dazu steht, steht ja noch auf einem anderen Blatt. *schmunzel*

Ob allerdings diese Wertung von dir (Zitat) Ein unverschämter und ausgrenzender intellektueller Auswurf, für den Herr Ratzinger hoffentlich einmal vor seinem Gott zur Rechenschaft gezogen wird! (Zitatende) dem Anlass angemessen ist? Ich hätte mir hier etwas mehr innere Entspannung und eine bessere Wortwahl gewünscht, wobei in der Sache selbst natürlich diskutiert werden kann, darf und soll.

Vielleicht denkst du unter diesen Gesichtspunkten noch einmal darüber nach.

Anne

#18 Beitrag von Anne » 11.02.2008, 18:54

Nicht die Sieger [...]
werden uns helfen

sondern die Verlierer
mit ihrer Enttäuschung,
mit ihrer Unruhe und Sehnsucht

[...]

die [...] von einem Ort
zum andern laufen
auf der Suche
nach denen,
die verstanden haben.


(Walter H. Fritz)

filippo

#19 Beitrag von filippo » 11.02.2008, 21:30

erl.
Zuletzt geändert von filippo am 27.09.2009, 23:41, insgesamt 1-mal geändert.

42

#20 Beitrag von 42 » 12.02.2008, 00:15

Es ist bedauerlich, wie hier gegen Formulierungen gewettert wird. So kann m.E. kein und vor allem kein erspriesslicher Dialog stattfinden. Filippo, ich bin wirklich froh ueber Deine gemessene Antwort.

Dass manche Aussagen der RKK in diesen Dokumenten von evangelischen und anderen Christen zurueckgewiesen werden, ist die eine Sache; dies ist nachvollziehbar. Trotzdem habe ich in solchen Gespraechen zwar deutliche, aber noch keine derartigen Formulierungen wie hier im Forum gehoert - zum Glueck.

Dass trotz klarer (aber nicht verletzender) Absage an die RKK auch sehr gute Dialoge stattfinden, bei denen beide Seiten erkennbar fuereinander Verstaendnis haben, ist auch eine positive Erfahrung, auf die ich hinweisen moechte.

Diese Dokumente sollte man wenigstens kennen, wenn man sich auf das oekumenische Parkett wagt. Man kann als NAK aus der Erfahrung mit diesen Anspruechen der RKK dann auch die Reaktionen anderer christlicher Kirchen auf aehnliche exklusive Ansprueche voraussagen, ohne eine Wahrsagerausbildung zu haben.

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