Paradies, Limbus, Fegefeuer, Verdammnis

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filippo

#21 Beitrag von filippo » 25.01.2008, 09:39

Beichte : "Eine tiefe Begegnung des Menschen mit Gott"
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Gaby

#22 Beitrag von Gaby » 26.01.2008, 11:42

Lieber filippo,

auch ich danke Dir für das Einstellen dieser Artikel.

Als Kind habe ich die Beichte auch eher unangenehm in Erinnerung, was vielleicht auch daran liegt, dass einem Kind die Bedeutung der Beichte wohl unklar ist und Beichte eher als Zwang empfunden wird.
Im Grunde waren wir uns schwerer Sünden nicht bewusst, das mündete darin, dass wir Kinder uns auf dem Kirchplatz absprachen, was man denn so beichten könnte. (ungehorsam gegenüber Eltern und Lehrer und übermäßiges naschen - daran kann ich mich noch erinnern ;) )

So wie in diesen Artikeln geschildert, wird letztlich auch Gott die Vergebung überlassen, der Beichtpriester wird lediglich als "Hilfsmittel" eingestuft.
Der normale Gläubige wird dies vor 30 Jahren sicherlich anders geglaubt haben. Ohne Beichte keine Sündenvergebung.
Folglich erwartet einen die Hölle.
Dies wird in diesen Artikeln zum Teil revidiert - hat also die RKK auch dazugelernt? :wink:
So wie hier geschildert hätte ich mit diesem Sakrament auch kein Problem. Letztlich bleibt es jedem Gläubigen selbst überlassen, ob er das Bedürfnis zu beichten hat oder nicht und ihm wird nicht mehr mit der Hölle gedroht, wenn er es unterlässt zu beichten.
Allerdings gibt es sicherlich auch noch etliche Hardliner in der RKK, die dies anders sehen, denke ich zumindest.

Liebe Grüße
Gaby

Paul

#23 Beitrag von Paul » 26.01.2008, 20:22

Gaby hat geschrieben:Allerdings gibt es sicherlich auch noch etliche Hardliner in der RKK, die dies anders sehen, denke ich zumindest.
Hallo Gaby,

wenn ich richtig informiert bin, hat sich in der RKK diesbezüglich in der Lehre nicht so viel verändert. Das Problem scheint mir hier - genauso wie mit der übertriebenen Marien- und Heiligenverehrung (z.B. Maria als Miterlöserin) eher die Volksfrömmigkeit gewesen zu sein bzw. das, was aus der Kirchenlehre dann vor Ort gemacht worden ist. So gab es m.W. auch Fälle, in denen die römische Kurie gegen solche Mißstände vorgegangen ist.

LG,

Paul

filippo

#24 Beitrag von filippo » 28.01.2008, 20:47

Gaby hat geschrieben: hat also die RKK auch dazugelernt?
Hallo Gaby,

warum sollte sie nicht auch dazulernen? - Es ist ja nun nicht so, dass neue Erkenntnisse aus Geschichtsforschung, Archäologie, Medizin etc. nicht wiederum auch Einfluss auf die Theologie hätten ... und Theologieprofessor zu sein, heisst ja nun wahrlich nicht, erzkonservativer weltfremder Bücherwurm zu sein.
Nun bewegt sich so ein grosser Dampfer wohl nach aussen scheinend viel langsamer und schwerfälliger als ein kleines wendiges Sportboot ... aber was derweil an Bord so geschieht ....?

Ich verbringe schon mal ab und an, mal hier mal dort , eine Woche in einem Kloster, zum mitleben. Dabei habe ich mittlerweile schon so einige Ordensleute und Theologen kennengelernt, und es waren bisher immer sehr angenehme Gespräche. Was nicht ausschließt, dass es sicher auch andere gibt, wie überall. Aber zum Glück kann man sich den Beichtvater seines Vertrauens ja frei wählen. Und wenn Du das erste Mal bei jemand eine Beichte ablegst, den Du noch nicht so gut kennst, und nicht weisst wie er reagiert, ist es sogar legitim, wenn Du beim ersten Mal nicht alle Dir bewussten Sünden beichtest, was ja sonst nicht so ganz im Sinne einer ehrlichen und aufrichtigen Beichte ist ..... aber es geht hier ja um ein ganz intimes Vertrauensverhältnis wo am Ende Seelenheilung stehen soll, und Vertrauen ist nun mal eben nicht auf Fingerschnipp da ... ich vergleiche das gern mit dem Besuch bei einem Therapeuten, wenn ich mit einem nicht klar komme und stelle fest, er kann mir nicht helfen, weil er mich nicht versteht oder was auch immer ... dann suche ich mir einen anderen, der meine Seelennöte versteht und helfen kann ... darauf kommt es ja letztendlich an ...
oft ist es da ganz gut, mal mit dem ein oder anderen Theologen über dies und jenes religiöse Thema einfach mal so ein lockeres Gespräch zu führen ...

In dem Kloster, das zu meiner Gemeinde gehört, helfe ich öfters ehrenamtlich beim Obdachlosenfrühstück und mache während der Zeit dann auch den Pfortendienst. Das Beichtzimmer liegt im Klostereingangsbereich, direkt der Pforte gegenüber. Dabei konnte ich des öfteren ein für mich sehr schönes Bild beobachten. Wir haben da einen jungen Mann, der regelmäßig an einem bestimmten Tag zu einer bestimmten Uhrzeit sein Beichtgespräch bei einem unserer Padres sucht. Ein älterer Herr, der eigentlich schon lange in Pension ist. Aber eine Seele von Mensch. Er strahlt eine Herzenswärme aus, die ist nicht nur beeindruckend, sie ist auch ansteckend . Die beiden begrüssen sich immer sehr herzlich .... verschwinden dann im Beichtzimmer .... und ich habe sie bisher noch nie traurig oder bedrückt herauskommen sehen ... ganz im Gegenteil ....

und last not least ...

als ich konvertierte sagte mir der Seelsorger, der mich auf meinem Weg begleitet hat: Wenn Sie möchten, können sie vorher (vor der Aufnahme) die Beichte ablegen ... aber sie müssen das nicht ... sehen Sie es einfach als ein Angebot an ...

Grau ist scheints alle Theorie :wink:

Liebe Grüße
von filippo

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