Das alte Lied?

Musik und Gesang
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Maximin

HARMONIESÃœCHTE...?

#31 Beitrag von Maximin » 11.05.2009, 13:42

:) Ja, mein lieber Hannes. Es ist Dir gut gelungen! Übrigens hat man mir, u. a. auch in meinem vergleichsweise kompliziertem Berufsumfeld, eine gewisse Qualität meiner Streitkultur bescheinigt. Was meine Toleranzfähigkeit angeht, Hannes, da bin ich ein spätes Kind der Aufklärung, auch wenn ich erst 1945 geboren wurde. Vielleicht und gerade auch deshalb.

Mein religiöses Umfeld hat mich lange gezwungen, Kompromisse immer als faul abzutun. Entweder schwarz oder weiß, für oder dagegen. Dazwischen ist nichts zulässig. Grautöne ein Gräuel!

Leider wird solchen Typen ungerechterweise nachgesagt, dass sie wegen ihrer Harmoniesucht nicht taugen, jedenfalls nicht für neue Wagnisse. Stimmt nicht! Nur das musste leider aushalten: Schönberg und ähnliche Musikprojekte machen mich nervös, verjagen mich aus meinem Harmonieverstädnis. Na und...!
Micha :wink:

Hannes

Re: HARMONIESÃœCHTE...?

#32 Beitrag von Hannes » 11.05.2009, 13:53

Maximin hat geschrieben: Nur das musste leider aushalten: Schönberg und ähnliche Musikprojekte machen mich nervös,
verjagen mich aus meinem Harmonieverstädnis. Na und...!
Micha :wink:
Micha, alter 45er ... :wink:

vielleicht solltest DU einmal den Schönberg aushalten. Leg Dir mal Schönberg's Verklärte Nacht auf, stell Dir ein Liebespaar in einer Mondnacht vor und dann ... melde Dich wieder. Du wirst auch verklärt sein, versprochen!

Ansonsten hätt ich noch was für Dich - ein Stück eines zeitgenössischen Komponisten: John Cage 4:33 ...

:wink: Hannes

Maximin

FASSADENEINREISSEN...

#33 Beitrag von Maximin » 11.05.2009, 14:05

:) Na gut, ich werde das wagen. Übrigens erinnert mich Dein Bild an Grassens Blechtrommel. Oskarchen schreit und sein dissonantes schrilles Schreien reißt ein. Fassaden, jedenfalls die gläsernen...
Micha :wink:

Hannes

#34 Beitrag von Hannes » 11.05.2009, 14:28

Gähnen ... es ist gähnen, Micha, nicht schreien.
Obwohl schreien gerade auch ... :?

LG - Oskar

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evah pirazzi
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#35 Beitrag von evah pirazzi » 11.05.2009, 15:31

Anne hat geschrieben:
Evah, wir sollten mal wieder zusammen singen. :wink:

*Zwitscher*
Anne
Ja klar, das machen wir. Ich schlage das alte "Rebellenlied": - Die Gedanken sind frei... - vor. Wir könnten es nach alter, gefühlvoller Milva-Weise so singen oder etwas moderner probieren, dann bräuchten wir aber noch zwei männliche Begleitstimmen - und da bin ich seeehr skeptisch!!

:lol:
[i][size=75]"... Ich bin einerseits sehr froh, dass ich diesen Gedanken aussprechen kann, auf der anderen Seite fällt es mir auch nicht schwer..."
(Bap Klingler - Neujahrsgd 2009)[/size][/i]

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evah pirazzi
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#36 Beitrag von evah pirazzi » 11.05.2009, 15:35

Hannes,

bevor du übers Gähnen einschläfst, ein paar Gedanken...

Deinen Vorschlag, sich über die "externen" Quellen der Chormappenlieder einmal Gedanken zu machen, bevor man Rundschreiben zu Selektion und Gebrauch von "unseren" Liedern im Gd auf die Reise schickt, solltest du direkt in Zürich einreichen. Ich glaube, da wird im Vorfeld wirklich kein Gedanke daran verschwendet.

Zu meinen emotionalen Äußerungen, meinem Zorn über das Konzert in Mandelsloh und über Musikgeschmack und -empfinden im Allgemeinen, Folgendes:

C. Borkowski äußerte sich ja in etwa, dass die Lenkung, die Inspiration eines Künstlers nicht der Kirche zu gestatten sei, sondern nur dem Schöpfer selber vorbehalten ist, er also anders ausgedrückt, seinen Werken eine göttliche Inspiration zuschreibt. Nachdem ich in den Genuss eines seiner Werke kam, konnte ich diese Göttlichkeit in seinem Werk nicht erspüren. Für mich ist etwas göttlich, wenn mein Inneres berührt wird, sei es angenehm oder unangenehm, aber es muss eine Schwingung entstehen, die schwer in Worte zu fassen ist. Wenn mir aber ganz deutlich sofort ein drastischer Kraftausdruck durchs Gemüt fährt, dann kann nicht allzu viel Göttliches enthalten sein. Das ist jedenfalls meine Sicht.

Mein Zorn im Mandelsloh-Konzert rührte auch nicht in erster Linie vom Werk "Brief an den Vater" von C. Borkowski an sich her, sondern weil es mitten hineinplaziert wurde in ein "göttliches" klassisches Werk - das geht nach meinem Empfinden einfach gar nicht.

Deine verlinkte Sarabande ist damit nicht zu vergleichen, wie ich finde. Es ist ein in sich rundes, abgeschlossenes kleines Stück, voller Gegensätze, aber dadurch auch interessant, spannend und die Phantasie anregend.

Es muss nicht alles harmonisch wohlklingend sein, im Gegenteil, es wäre langweilig, gäbe es nur Harmonie in der Musik. Man muss aber Bilder im Kopf entwickeln können, das gelingt mir persönlich nicht, wenn unmotiviert komponierte Geräuschballen auf mich einprasseln, da schüttelt es mich und wenn es dann auch noch das Mozart-Requiem unterbricht, bin ich nur noch zornig.

Das ist so ähnlich, als ginge man in den Louvre und wollte sich das berühmte Gemälde der Mona Lisa anschauen und dann hätte da ein moderner, hochinspirierter Künstler der Dame die Nase weggekratzt um dort einen abgeschnittenen Stinkefinger zu positionieren – oder etwas in der Art. Das würde die Mehrheit der Menschen instinktiv empörend aufnehmen. Wahrscheinlich gäbe es aber trotzdem einige, die begeistert die Symbolik darin erkennen würden, die Dekadenz, die Vergänglichkeit usw.

Natürlich ist das Wahrnehmen und Empfinden von Kunstwerken immer subjektiv. Jeder hat da eine andere Vorstellung, was göttlich, überirdisch ist. Ich meine aber, dass die meisten Menschen grundsätzlich gar nicht so weit auseinander sind, wenn es darum geht, zu erkennen, ob Kunst/Können, also eine besondere Befähigung in etwas Geschaffenem steckt, schließlich haben wir alle einen Funken Göttliches in uns und merken, wenn Gleiches Gleiches berührt. Das gilt für alle Bereiche. In der Malerei z.B. kann man doch auch instinktiv erkennen, ob einem Werk Inspiration innewohnt, oder ob da nur schlechte Laune, Verwirrtheit im Drogenrausch klecksend verewigt oder gekritzelt wurde (nun ja, vielleicht sind manche Künstler im Rausch erst richtig gut).

Du erwähnst Beuys. Es gibt von ihm ein Bild, welches für mich beispielhaft für ihn steht: "I a gebratene Fischgräte", mit dem er "die Einlösung der Werte einer solidarischen Gesellschaft anmahnt und die Menschen auffordert, ihren geistigen Ernährungszustand nicht zu vernachlässigen". Außerdem enthält es Symbole vom christlichen Karfreitagsgeschehen, von der Speisung der Fünftausend, Verweise auf den heidnischen "Freitag" in Defoes "Robinson Crusoe" und noch vieles mehr. Diese Art Kunst geht mir irgendwie am Popo vorbei, wenn der Künstler die Fettgräte eines gerade verspeisten Fisches auf ein Stück Pergamentpapier legt, seine Finger noch daran abwischt und dann das ganze christliche und heidnische Abendland hineininterpretiert haben will, dann bin ich nur genervt. Wohingegen Munchs "der Schrei" mich sehr berührt, Bilder im Kopf weckt, Emotionen auslöst, Spuren hinterlässt.

Letztlich sieht und betrachtet jeder "Kunst" anders. Meine laienhafte Sichtweise habe ich versucht zu beschreiben. Interessanterweise gibt es - so wurde mir erzählt - Versuche mit Ratten, die unterschiedlichen Musikstilen ausgesetzt wurden und denen eine Möglichkeit antrainiert wurde, die Musik auszuschalten. Dann wurde die Zeit gemessen, wie lange es dauerte, bis die Tiere zum Aus-Schalter sprangen. Herausgekommen ist, dass sie Mozart im Vergleich zu moderner Musik viel länger aushielten.

Was sagt uns das? Dass ich eine Ratte bin?

:wink:
[i][size=75]"... Ich bin einerseits sehr froh, dass ich diesen Gedanken aussprechen kann, auf der anderen Seite fällt es mir auch nicht schwer..."
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shalom

#37 Beitrag von shalom » 11.05.2009, 17:21

[->VFB / PR-Maschine läuft)]
Hessentag 2009: Neuapostolische Kirche ist dabei

…Die Programmpunkte der Neuapostolischen Kirche Langenselbold bei freiem Eintritt für alle Veranstaltungen sind:

- Tag der offenen Tür am 6. Juni 2009 von 9 Uhr bis 18 Uhr mit Informationen über den neuapostolischen Glauben und musikalischem Programm von Mitgliedern der Kirchengemeinde

- Gottesdienst am 7. Juni 2009 um 9:30 Uhr, Neuapostolische Kirche Langenselbold, Wassergasse 25

- Geistliches Chorkonzert des KonzertChors SuedHessen in der katholischen Kirche Maria Königin am 7. Juni 2009 um 19 Uhr

- GospelChorKonzert des MaranAthaChors aus Westafrika am 11. Juni 2009 um 16 Uhr: »Das Erleben afrikanischen Temperaments«, Neuapostolische Kirche Wassergasse 25 – bei guter Witterung als Open-Air-Veranstaltung

- »Kommt, stimmt doch mit uns ein ...« – Konzert des Gospelchors, Kinderchors und Orchesters der Neuapostolischen Kirche Bezirk Offenbach am 13. Juni 2009 um 18 Uhr in der Gründau-Halle am Brühlweg; fröhliche und volkstümliche Stücke in deutscher und englischer Sprache

Die Neuapostolische Kirche stellt über ihre Veranstaltungen das Bibelwort aus Johannes 1, 46 »Komm und sieh«.

Werte DiskursteilnehmerInnen,

wir sind dabei. Endlich! Sogar der Eintritt ist frei!

Allerdings werden z. T. auch Ladenhüter feilgeboten. Da über den neuen Gauben (DNG) noch nicht verfügt werden kann, soll möglichst halt noch der alte Glaube der Apostel schnell unters Volk gebracht werden.

Da lockert ein neuapostolischer Gospel Chor und ein MaranAthaChor aus Westafrika (Partnerstadt von Langenselbold?) mit afrikanischem Temperament die hessische Stimmung sicher auf (Kids2Kids war in Hessen auch so ein Erfolg). Fröhliche volkstümlich-neuapostolische Stücke in deutscher und englischer Sprache (AGB?) werden sicherlich der Hit.

Die PR-Maschinerie der Apostel scheint allmählich so richtig in Schwung zu kommen... .

Meine Apostel und ihre Gospel – kommt stimmt alle mit uns ein. „Komm und sieh“.

shalom

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evah pirazzi
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#38 Beitrag von evah pirazzi » 13.05.2009, 22:08

autor hat geschrieben:
  • ...Sie legten mir zum eignen Ruhm
    Apostellieder in den Mund
    Das machte meine Stimme stumm
    Und mich anthropologisch wund.

    ....

    Und sing die alten Lieder.
  • au-torchen -

    ...ja, wenn die Wunden brennen... *summ*

    Ich möchte dein - äh - andrologisches Wundsein, deine tiefempfundenen Schmerzen mit einem "alten Lied" - für dich, zur täglichen Meditation gegeben - lindern.
    Spontan kam mir in den Sinn AGB 368, wo es im weiteren Verlauf so tröstlich heißt:

    "...Leiden, wer ist deiner wert?
    Hier heißt man dich eine Bürde,
    droben bist du eine Würde,
    die nicht jedem widerfährt..."


    Bild

    In diesem Sinne, mein Lieber, fühl' dich würdig!!

    Bild
[i][size=75]"... Ich bin einerseits sehr froh, dass ich diesen Gedanken aussprechen kann, auf der anderen Seite fällt es mir auch nicht schwer..."
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Dieter

#39 Beitrag von Dieter » 14.05.2009, 07:58

August Prolle hat geschrieben:Musik nur dann wahrhaftig frommt,
insofern vom Verlach sie kommt.*
Musik tut oftmals auch verdrießen,
wenn wegen ihr Tantiemen fließen.
Drum lieber alte eigne Lieder,
die kann man dudeln immer wieder.
:lol:

organa

#40 Beitrag von organa » 14.05.2009, 09:16

Dieter hat geschrieben:
Musik tut oftmals auch verdrießen,
wenn wegen ihr Tantiemen fließen.
Drum lieber alte eigne Lieder,
die kann man dudeln immer wieder.
:lol:
Jedoch - das gilt in Kirchen nicht,
sie sind seit Jahrn`n pauschal-verpflicht`.

Der alte Bund von Kirch`und GEMA
ermöglicht neues Musizieren prema,
Tantiemen sind ne Schauermär,
in Kirchen zahlt sie keiner mehr.

Das einzge Geld, das fliessen tut,
flutscht von der Gema in den Hut
von Komponist und Texterin,
so sie in dem Vereine drin.

Erhoben wird die Knete nicht,
wo Gott in Wort und Tönen spricht,
Aus andern Töpfen stammt das Geld,
das Urhebern den Job erhält,

zu dichten, komponiern, vertonen-
es kommt von dort, wo Schlager lohnen,
wo Rock, Pop, Techno... solche Sachen
noch richtig dicke Kohle machen.

Es finanziern` die U-Einnahmen
zu unser aller Heil den Rahmen,
den´s braucht, ein Neues Lied zu singen,
ohne, daß gleich Kassen klingeln,

ohne, daß Gemeinden fragen:
wie sollen wir die Kosten tragen?
Wie zahlen wir das neue Lied?
Die Antwort: Gar nicht, wie man sieht.

Drum: Sorglos sei die Singerei:
In Kirchen tönt`s tantiemenfrei.

:wink:

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