Mein lieber Hannes,
eigentlich hatte ich angenommen, dieses Thema wäre - wie man heute so sagt-
durch. Isset wohl aber doch noch nicht...
Sieh mal, mein
leiblicher NAK-Evangelisten-Vater sagte mir in einer allgemein als problematisch beschriebenen Lebensphase des öfteren:
„Junge, vergiss deinen Namen nicht!“ Was er offen ließ war, welchen Namen er genau meinte. Meinen engelabgeleiteten Vornamen
Michael? Meinen mir von ihm mitgegebenen
Familiennamen? Oder meinte er vielleicht (apostolisch hintergründig) den Namen meiner damaligen geistigen Heimat, in der ich als
Gotteskind angesprochen wurde?
Sorry Sir, da helfen Deine
Tankstellenvergleiche nicht weiter, denn da geht´s ja nur um Preisvergleiche für Sprit. Übrigens, solange Dich christliche Kirchenbetriebe noch aufregen, halte ich Dich für
kerngesund. Frage diesbezüglich mal bei
August Prolle nach. Vielleicht antwortet der Dir ja sogar in Reimen.
Was mich zu einer ernsthaften Auseinandersetzung mit diesem Thema veranlasste war der Impuls darzulegen, dass ich
für mich das Bedürfnis habe, irgendwo dazuzugehören. Ich möchte mit anderen nicht nur einen gemeinsamen Namen tragen, sondern mit anderen unterwegs sein. Verstehst Du das...?
Na gut, nach meinem zunächst stillen Auszug aus meiner
Vaterkirche war ich einige Jahre auf der Wanderschaft. Da bin ich, sehr alleingelassen, durch lange und kräftezehrende Wüsten gewandert. Lauf Du mal mutterseelenalleine durch die Sahara. Ich schwöre Dir, Du wirst für jede Oase dankbar sein.
Das Nomadenvolk der
Tuareg kennt sich seit unendlichen Zeiten gut aus in der Wüste. Was tut´s wenn ich mich vorübergehend deren
blökenden Kamelen anschließe, um nicht jämmerlich zu verdursten – hm? Selbstverständlich werde ich deshalb
kein Tuareg. Im Leben nicht! Ich möchte einfach nur
ich bleiben und nicht den weisen Rat meines Vaters in den Wüstensand schreiben. Das ist alles...!
Brüderliche Grüße vom Micha