MONATSLOSUNGEN 2008 - 2011

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Adler

Re: MONATSLOSUNG AUGUST 2011

#181 Beitrag von Adler » 15.08.2011, 09:28

Liebe Uli,

ich für meinen Teil halte mich an den Gott des NT.
So habe ich ihn immer erlebt und so lebt er in mir.

LG Adler

Maximin

Monatslosung September 2011

#182 Beitrag von Maximin » 29.08.2011, 11:14

Wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen. (Matthäus 18, 20)

Kürzlich sagte ein Radiosprecher, dass in Deutschland Berlin die Stadt mit den meisten Einzelpersonenhaushalten ist. Tendenz: steigend. Als Gott den ersten Menschen geschaffen hatte da befand er: „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei;“ (1. Mose 2, 18) Leben Sie auch alleine…?

Bei einem Hausbesuch beklagte sich bei mir eine alte Dame über ihre Einsamkeit. Keine Besuche, keine Anrufe. Inzwischen würde sie mehr Tote als Lebende kennen. Ich versuchte ihr Mut zu machen. „Sagen Sie mal, wann haben Sie denn zuletzt jemanden angerufen?“Och“, antwortete sie mir, „daran kann ich mich gar nicht mehr erinnern.“

In unserem Monatsspruch gibt der Herr Jesus ein Versprechen: „Wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen.“ Wie meint Jesus das? Ist das eine Minimalanforderung für sein nahe sein? Wäre das so gemeint, dann hätte man als Alleinstehender keine Chance. Aber so ist es ja auch gar nicht gemeint. Ich glaube, dass Jesus uns auf die Notwendigkeit menschlicher Gemeinschaft aufmerksam machen möchte.

In einer für mich schwierigen Lebensphase gab mir jemand einen weisen Rat: „Du schaffst es. Aber du schaffst es nicht alleine.“ Ich nahm diesen Rat an und bemühte mich fortan um mehr mitmenschliche Gemeinschaft. Gewiss, es ist nicht immer leicht mit anderen Menschen friedlich auszukommen. Das kostet manchmal Nerven und mitunter bleiben auch heftige Auseinandersetzungen nicht aus.

Nur, wie soll ein fruchtbares menschliches Miteinander wachsen, wenn man sich, vielleicht nach schweren Enttäuschungen, in sein Schneckenhaus zurückzieht und niemanden mehr an sich heranlässt?

Ein Andachtslied aus dem vorigen Jahrhundert spricht zu unserem Thema:

„Mit dir, o Herr, verbunden, fühl ich mich nie allein;
mir bleibt zu allen Stunden dein tröstlich Nahe sein.
In frohen, lichten Tagen, auf heller Lebensbahn,
darf ich mein Glück dir sagen, und du nimmst Teil daran.

Doch wenn die Wunden brennen, der Pfad voll Dornen ist,
dann lernt man erst erkennen, wie stark und treu du bist.
Du kannst den Schmerz verstehen, den keiner sonst versteht;
du kannst die Wunde sehen, die jedem Blick entgeht.

Wenn andrer Wohl und Wehe mit tief zu Herzen geht,
wenn ich Gefahren sehe, wenn man mich missversteht,
dann darf ich vor dich treten, und niemand weiß davon;
du hörst das stille Beten, das leise Seufzen schon.

Wie könnt ich einsam werden? Wir sind ja immer zwei;
im Glück und in Beschwerden bis du, o Herr, dabei.
Was ich dir nicht darf sagen, da will ich nichts davon;
denn alles will ich tragen, o Herr, vor deinen Thron.“


Liebe Grüße von Eurem Bruder Michael Steinbach (Berlin)
Zuletzt geändert von Maximin am 29.08.2011, 11:42, insgesamt 1-mal geändert.

Heinrich

Re: Monatslosung September 2011

#183 Beitrag von Heinrich » 29.08.2011, 11:39

Hallo Maximin.

Dieses „Andachtslied aus dem vorigen Jahrhundert“ ist im alten NAK-Gesangbuch als Nummer 311 zu finden.

Und im derzeit aktuellen NAK-Gesangbuch findet man es als Nummer 189. Und da gibt es interessanterweise noch eine weitere Strophe, die zuvor wohl so nicht drin stand:

Wenn mir die Worte fehlen,
du siehst den Gnadenblick;
du kennst den Grund der Seelen
und ordnest mein Geschick.

Und wenn ich gar nicht sehe,
wie alles werden soll,
ich bleib in deiner Nähe
und harr vertrauensvoll.

Herzliche Grüße aus dem Süden,
Heinrich

Maximin

Re: Monatslosung September 2011

#184 Beitrag von Maximin » 29.08.2011, 12:00

:) Mein lieber Heinrich,
dieses Lied geht auf einen englischen Text von Jane Croß Simpson (ca. 1879) zurück. Der deutsche Text stammt von Johanna Meyer (1891). Mir sind zwei Vertonungen bekannt. Die einen singen es nach einer Melodie von Joseph Haydn (1799), die anderen nach einer Vertonung von Ernst Gebhardt, Methodistenprediger (1832 -1899). Gebhardt war u. a. Mitbegründer und Vorsitzender des Christlichen Sängerbundes und Herausgeber weitverbreiteter Liedersammlungen wie „Frohe Botschaft (1875)“ und „Evangeliumslieder (1880)"
LG vom Maxi :wink:

Maximin

Monatslosung Oktober 2011

#185 Beitrag von Maximin » 17.10.2011, 10:55

Wie kann ein Mensch gerecht sein vor Gott? (Hiob 4, 17

Finden Sie, dass es in unserer Welt gerecht zugeht? Ich nicht. Was die einen als gerecht empfinden, das verurteilen die anderen als ungerecht. So viel zu den uns umgebenden Verhältnissen.

Unser Monatsspruch meint aber etwas ganz anderes. Da geht es um das Verhältnis zwischen Gott und uns Menschen. Er gab seinen Menschen die 10 Gebote. Wenn ich ehrlich bin, dann habe ich alle übertreten. Jedenfalls in Gedanken, Worten und Werken. Ich habe mein Gewissen belastet und bin somit vor Gott und meinen Mitmenschen schuldig geworden.

Der Apostel Paulus war vor seiner gründlichen Umkehr auch schuldig geworden. Trotzdem hielt er sich für einen vor Gott gerechten Menschen. Wie mag ihm dann aber zumute gewesen sein, wenn er in Psalm 14, 3 las: „Aber sie sind alle abgewichen und allesamt verdorben; da ist keiner, der Gutes tut, auch nicht einer".

Als ihm das bewusst geworden war, da rief er aus: "Ich elender Mensch! wer wird mich erlösen von dem Leibe dieses Todes?" Römer 7, 24 / Luther 1912

Eine ausweglose Lage? Nein, keine ausweglose Lage! Sehen Sie, der Herr Jesus hat viele Kranke geheilt. Einigen von denen konnte er sagen: „Dein Glaube hat dir geholfen.“ Sünde macht nicht nur krank, sondern Sünde ist eine Krankheit.

Unser ganzer schöner Christenstand wäre eine furchtbare Lebenslüge, wenn wir annähmen, dass wir uns vor Gott durch gute Taten selbst rechtfertigen könnten.

Der Herr Jesus hat die alles entscheidende Frage gestellt. „Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele? Oder was kann der Mensch geben, womit er seine Seele auslöse?“ (Matthäus 16, 26)

Der Apostel Paulus fand eine klare Antwort: „Ich rede aber von der Gerechtigkeit vor Gott, die da kommt durch den Glauben an Jesus Christus zu allen, die glauben. Denn es ist hier kein Unterschied: sie sind allesamt Sünder und ermangeln des Ruhmes, den sie bei Gott haben sollten, und werden ohne Verdienst gerecht aus seiner Gnade durch die Erlösung, die durch Christus Jesus geschehen ist.“ (Römer 3, 22- 24)

Ich möchte mit einem Lied schließen. Die zweite Strophe geht so: „Ohne dich, wo käme Kraft und Mut mir her? Ohne dich, wer nähme meine Bürde, wer? Ohne dich zerstieben würden mir im Nu. Glauben, Hoffen, Lieben alles, Herr, bist du!“ (GLB Nr. 367)

In meinem Bücherschrank steht ein kleines unscheinbares Büchlein vom Ev. Jugendpfarrer Wilhelm Busch (+ 1966) mit dem Titel: „Jesus unsere einzige Hoffnung.“ Ich wünsche Ihnen, dass Sie dazu auch „ja“ sagen können. Wenn man dem zustimmen kann, dann sind wir zwar nicht sündlos, aber durch unseren Glauben an das Verdienst Jesu auf Golgatha sind vor Gott gerecht gemacht.

Liebe Grüße von Eurem Bruder Michael Steinbach + + +

Maximin

Monatslosung November 2011

#186 Beitrag von Maximin » 24.10.2011, 11:05

Gut ist der Herr, eine feste Burg am Tag der Not. Er kennt alle, die Schutz suchen bei ihm. (Nahum 1,7)

Sind wir Menschen gut? Jesus sagt: „Niemand ist gut denn Gott allein.“ (Markus 10, 18) Gewiss, wir bemühen uns redlich darum das eine oder andere besser zu machen als bisher. In dem Wort „gut“ steckt auch das Wort „Güte“. Gehen wir mit unseren Mitmenschen gütig um, oder neigen wir nicht oft eher zur Ungeduld, um unbedingt unseren eigenen Willen durchzusetzen?

Wenn man das genauer durchdenkt, dann stellt sich eine weitere Frage: „Stehen wir in einer überwiegend gottlosen Umgebung fest wie ein Leuchtturm in der Brandung? Greifen wir helfend ein, wenn andere in Not sind? Oder kümmern wir uns nur um uns selbst?"

Unser Monatsspruch will uns Mut machen wenn er uns sagt: Gott kennt alle, die bei ihm Schutz suchen. Johann W. Neumann textete 1826: „Wohin soll ich mich wenden, wenn Gram und Schmerz mich drücken?“ Franz Schubert hat diesen Text in seiner Deutschen Messe mit einem volkstümlichen Tonsatz in Musik gesetzt.

Wohin wenden Sie sich hilfesuchen in schwierigen Lebenslagen? Ich kenne Leute mit einem stark ausgeprägten Durchsetzungsvermögen. Die handeln nach dem Motto: „Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott.“ Sie glauben alle ihre Probleme allein bewältigen zu können. Hilferufe bedeuten für solche Menschen Schwäche zu zeigen. Vielleicht wissen die etwas von Gott, aber sich ihm anzuvertrauen, das bringen sie nicht fertig.

Ich denke, dass jeder von uns schon Situationen erlebt hat, wo er nicht mehr weiter wusste: Was soll ich nun tun? Wie entscheide ich mich? Welchen Weg soll ich einschlagen, um aus der misslichen Lage heil herauszukommen? Vielleicht stecken Sie grade in solche einer Klemme. Wenn das so ist, dann möchte ich Ihnen Mut machen und sagen: „Es muss nicht so bleiben.“ Die Bibel berichtet von einem Menschen, der auch in einer scheinbar aussichtslosen Lage war. Was tat er?

Mit folgende Worten suchte er Schutz und Beistand bei seinem Gott: „Herr, führe meine Sache und erlöse mich; erquicke mich durch dein Wort.“ (Psalm 119, 154).

Ich wünsche mir, dass wir das nie vergessen: “Gott kennt alle Menschen. Er kennt auch mich.“ Erinnern wir uns bei dieser Gelegenheit an ein einfaches Kinderlied: „Weißt du, wie viel Kinder frühe steh´n aus ihrem Bettlein auf. Dass sie ohne Sorg und Mühe fröhlich sind im Tageslauf? Gott im Himmel hat an allen seine Lust, sein Wohlgefallen. Kennt auch dich und hat dich lieb. Kennt auch dich und hat dich lieb.“

Ja, wir müssen uns schon mutig den Problemen unseres Lebens stellen. Dazu ist es nötig, dass wir, im Rahmen unserer Möglichkeit, alles tun, um Eigenverantwortung zu übernehmen. Lebendige Christenmenschen drücken sich nicht mutlos um Probleme herum, sondern sie versuchen sie zu lösen. Wenn sie aber an ihre Grenzen stoßen, dann richten sie ihren Blick nach oben und erinnern sich an das, was der Herr Jesus Christus als Versprechen hinterlassen hat: „Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.“ (Matthäus 11, 28)

Mit lieben Grüßen von Eurem Michael Steinbach + + +

Maximin

MONATSLOSUNG DEZEMBER 2011

#187 Beitrag von Maximin » 27.11.2011, 17:58

Ich habe dich einen kleinen Augenblick verlassen, aber mit großer Barmherzigkeit will ich dich sammeln. (Jesaja 54, 7)

Haben Sie sich schon einmal von ihren Mitmenschen oder gar von Gott verlassen gefühlt? In dieser Situation fühlt man was es bedeutet alleine zu sein, ganz furchtbar alleine.

Unser Monatsspruch erinnert an das schwierige Verhältnis zwischen dem auserwählten Volk Israel und seinem einzigen und wahrhaftigen Gott, dem Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs.

Gott hatte dieses kleine Volk allen anderen Völkern vorgezogen und ihm große Verheißungen zugesprochen. Haben sie das ihrem Gott gedankt? Haben sie immer treu zu ihm gehalten und seinem Segen gläubig vertraut? Wer sich in der biblischen Geschichte auskennt der weiß, dass das nicht so war.

Wie reagieren Sie, wenn man Ihnen misstraut, wenn man nicht treu zu ihnen hält, wenn man sich von Ihnen zornig abwendet? Unser Monatsspruch beschreibt in aller Klarheit, dass Gott sich auch mal von seinen Leuten abwendete. Entscheidend ist aber sein Versprechen: „Aber mit großer Barmherzigkeit will ich dich sammeln.“

Von Gott und den Menschen alleingelassen zu sein bedeutet Einsamkeit. Gott aber lässt bisher niemanden auf Dauer alleine. Denn es steht geschrieben: „Gott ist nicht ein Mensch, dass er lüge, noch ein Menschenkind, dass ihn etwas gereue. Sollte er etwas sagen und nicht tun? Sollte er etwas reden und nicht halten?“ (4. Mose 23, 19)

Vertrauensvoll baue ich auf diese göttliche Zusage in unserer Monatslosung: „Ich habe dich einen kleinen Augenblick verlassen, aber mit großer Barmherzigkeit will ich dich sammeln.“ Der Kern dieser Zusage ist der Hinweis Gottes auf seine Barmherzigkeit. Gehen Sie mit sich selbst und mit Ihren Mitmenschen barmherzig um...?

In wenigen Wochen gedenken wir der Geburt unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus. Das Weihnachtsfest wird von nicht wenigen unserer Mitmenschen gefürchtet. Warum? Viele erleben diese Feiertage in trauriger Einsamkeit. In den Kirchenbetrieben hört man dann in feierlichen Predigten vom Fest der Liebe.

Zur Liebe gehören aber immer zwei. Einer der liebt und der andere, der zurückliebt. Wen lieben Sie und wer liebt sie ehrlich, aufrichtig und mit voller Hingabe zurück...?

Das Neue Testament erklärt uns unseren Monatsspruch so: „Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“ (Johannes 3, 16)

Da geht es nicht mehr nur um ein einziges von Gott erwähltes Volk. Da geht es um alle Völker und damit auch um Dich und um mich in unserem Hier und Heute.

Und an dieser Stelle könnte mich nun jemand fragen: „Was nützen mir deine frommen Gedanken, wenn ich am Heiligen Abend heulend in meiner Stube sitze und mich furchtbar allein gelassen fühle?" Ich möchte Deine berechtigte Frage so beantworten: „Gott sandte seinen Sohn zu uns. Zu Dir und zu mir.“

Jesus hat für eine kleine Weile die Lebensgemeinschaft mit seinem Vater und allen himmlischen Herrscharen verlassen. Er begab sich in die Niedrigkeit und ging zu allen Menschen. Auch zu Dir und zu mir. Damit hat er uns ein Bespiel gegeben. Verzweifle doch nicht an Deiner Einsamkeit. Fasse Mut. Reiß Dich zusammen und suche die Gemeinschaft mit anderen die auch alleine sind.

Unmöglich? Nein, das ist nicht unmöglich. Denn unser Heiland hat gesagt: „Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan. Denn wer da bittet, der empfängt; und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan.“ (Matthäus 7, 7+8)

Nur bitten und anklopfen, das müssen wir schon selber und die dafür nötige Selbstüberwindung aufbringen.

Mit lieben Adventsgrüßen, von Eurem Bruder Michael Steinbach (Berlin)

Gesperrt

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