AUFGEBEN ODER MITMISCHEN...?

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Adler

Re: AUFGEBEN ODER MITMISCHEN...?

#11 Beitrag von Adler » 24.07.2011, 15:08

Mein lieber Andreas,

du hast dir im Grunde schon selber die Antworten gegeben. Gottesdienst hat nichts mit einem Gebäude zu tun.

Ich möchte hier noch einmal auf meinen ersten Beitrag zu diesem Thema verweisen, wo ich definierte, was für mich Kirche bedeutet. Vor diesem Hintergrund sollten wir vielleicht auch zunächst einmal definieren, was für uns persönlich Gottesdienst(GD) überhaupt bedeutet. Ich für meinen Teil kann sagen, dass für mich GD nicht ausschliesslich die Wortverkündigung oder Predigt ist, dies macht für mich nur einen kleinen Teil des GD aus; wobei ich Art und Weise der Predigt hier aussen vor lassen will. Für mich bedeutet GD in erster Linie gelebte Nächstenliebe und da ist und bleibt uns Jesus Christus das größte Vorbild!

Die Begebenheiten welche du ansprichst, sind ein beredtes Zeugnis davon. Selbst die Diskussion mit den Gelehrten im Tempel war geprägt von Nächstenliebe. Jesus wollte sie nicht schulmeisterlich belehren oder zurechtweisen, sondern ihnen den Weg zur göttlichen Wahrheit weisen. Die Speisung, welche du ansprachst ist eine Beispiel für einen GD wie ich ihn verstehe. Jesus predigte nicht nur die Nächstenliebe sondern praktizierte sie in Vollendung.

LG Adler

Maximin

Re: AUFGEBEN ODER MITMISCHEN...?

#12 Beitrag von Maximin » 24.07.2011, 16:51

:) Lieben Freunde,
es gibt ja offenbar verschiedene Auffassungen darüber was Gottesdienst sein soll und für jeden Beteiligten sein kan. Die einen sagen, dass der Mensch seinem Gott dient. Andere halten dafür, dass Gott seinen Menschen dient. Mache sich dazu jeder sein eigenes Bild…!

Für mich ist Gottesdienst in erster Linie Gemeinschaft von Christenmenschen (=Eucharistie). Wohlgemerkt keine ausschließliche Gedenkveranstaltung an das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern und Jüngerinnen am Vorabend des Karfreitags. Schließlich liegt der bewusste „Gründonnerstag“ mittlerweile rd. 2.000 Jahre zurück. Inzwischen thront der auferstandene Christus im Himmel neben seinem Vater und die miteinander streitenden hl. Apostel sind auch nicht mehr da.

Die Frage die sich mir stellt ist die, was machen wir mit und aus dieser regelmäßigen christlichen Versammlung? Etwa eine langweilige Veranstaltung nach dem Motto: „Kirchenschlaf ist gesund?“ oder eine besondere Begegnung mit Gottes Wort? Ein besonderes Zusammentreffen mit Jesu in der Feier des hl. Abendmahls, in der Annahme der Freisprache von begangenen Sünden sowie den Empfang des Segens unseres Gottes, sollte es schon sein. Gottesdienst von lebendigen Christen bedeutet doch wohl auch gemeinsame Anbetung, Danksagung und Fürbitte in Wort und Gesang.

Im Johannesevangelium bittet Jesus seinen Vater u. a. darum, dass seine Leute eins sein mögen. Da steht geschrieben: „19 Ich heilige mich selbst für sie, damit auch sie geheiligt seien in der Wahrheit 20 Ich bitte aber nicht allein für sie, sondern auch für die, die durch ihr Wort an mich glauben werden, 21 damit sie alle eins seien. Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir, so sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast.“

Also, die haben sich ja noch in seiner Gegenwart darüber gestritten, wer von ihnen bedeutender ist als der andere, wem das Privileg zusteht, im Himmel neben Jesus zu sitzen und wem nicht. Hat Jesus unmögliches erbeten oder hat ihn sein himmlischer Vater diese brüderliche Bitte nicht erfüllen können?

Zurück zu deinem und meinem Gottesdienstverständnis in unseren Tagen. Gemeinsamer Gottesdienst ist für mich und für viele andere Christenmenschen eine wichtige Sache, die vornehmlich in christlichen Gemeinschaften (Kirchenbetrieben) stattfindet. Die Angelegenheit läuft allerding dann aus dem Ruder, wenn der Kirchenbetrieb zur Hauptsache eines Glaubenslebens wird.

Geht mal in ein Altenpflegeheim. Da habe ich am Krankenbett zu zweit, auch für mich, beglückende und stärkende Gottesdienste erlebt. Manchmal mit und manchmal auch ohne Feier des hl. Abendmahls. Da braucht es auch keine langen Gebete. Manchmal nur die leise Berührung des anderen.

Ich glaube das meinte Tergram mit ihrem wunderbaren Satz u. a. auch:Christen müssen auf den Straßen zu finden sein, nicht in den Kirchen.“

Liebe Grüße, landauf und landab, vom alten Maximin :wink:

Adler

Re: AUFGEBEN ODER MITMISCHEN...?

#13 Beitrag von Adler » 24.07.2011, 17:17

Wir wissen heute nicht einmal ob, geschweige denn wie die ersten Christen damals Gottesdienst feierten. Was also heute in den christlichen Gemeinschaften zelebriert wird ist schlichtweg das was sich im Laufe der zig hundert Jahre Christentum so entwickelt hat, unter Einflussnahme all der Faktoren welche ich bereits in Bezug zur Entwicklung der "Kirche" beschrieben habe. Was auch immer der Einzelne für sich persönlich als Gottesdienst praktiziert ist eher nebensächlich, viel wichtiger ist doch, dass er in seinem ganz persönlichen Gottesdienst - wie immer dieser auch gestaltet sein mag - seinen Gott ganz hautnah und persönlich erlebt!

LG Adler

Maximin

Re: AUFGEBEN ODER MITMISCHEN...?

#14 Beitrag von Maximin » 18.04.2012, 14:47

Wo sind die neun?

„17:12 Und als er in einen Markt kam, begegneten ihm zehn aussätzige Männer, die standen von ferne 17:13 und erhoben ihre Stimme und sprachen: Jesu, lieber Meister, erbarme dich unser! 17:14 Und da er sie sah, sprach er zu ihnen: Gehet hin und zeiget euch den Priestern! Und es geschah, da sie hingingen, wurden sie rein. 17:15 Einer aber unter ihnen, da er sah, dass er geheilt war, kehrte um und pries Gott mit lauter Stimme 17:16 und fiel auf sein Angesicht zu seinen Füßen und dankte ihm. Und das war ein Samariter. 17:17 Jesus aber antwortete und sprach: Sind ihrer nicht zehn rein geworden? Wo sind aber die neun?“ (Lukas 17, 12-17 / Luther 1912)

:) Lieben Freunde,
die Mitgliederzahl unseres Forums bewegt sich auf 200 zu. Ich vergleiche das jetzt mal mit einer vergleichsweise kleinen NAK-Gemeinde. Im Kirchenbuch stehen rd. 200 Namen. Zum Gottesdienst, am Sonntagvormittag, kommen davon bestenfalls 65 Gemeindemitglieder. Tendenz abnehmend. Woran das liegt, diese Analyse überlasse ich unserem Freund Shalom. In diesem Zusammenhang darf allerdings nicht unerwähnt bleiben, dass es anderen Kirchenbetrieben nicht viel anders ergeht.

Zurück zu unserem Forum und zur Betrachtung der aktiven und nicht (mehr) aktiven Teilnehmer. Genau besehen, macht hier gerade mal noch eine Handvoll Leute aktiv mit. Was ist mit den anderen…? Sind das die berühmten „Stillen“ im Lande? Kann sein, kann nicht sein. Wer will das abschließend beurteilen?

So viel scheint mir aber plausibel zu sein: „Denn sind die Zahlenangaben über die „Klicks“ wirklich echt, dann findet dieses Forum eine erstaunliche Beachtung. Schade nur, dass von der „schweigenden Mehrheit“! so gut wie nichts zurückkommt. Liegt das eventuell an der Qualität der Beiträge einiger weniger aktiven Diskutanten…?

Der Pressesprecher meiner früheren Dienststelle antwortete mir mal zu meiner diesbezüglichen Traurigkeit etwa folgendes. „Mach dir nichts draus. Die Zeitung von heute liegt morgen auf dem Verkaufstisch auf dem Wochenmarkt. Da wird dann darin Fisch eingewickelt.“

Liebe Grüße, landauf und landab, vom Maximin :wink:

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