AUFGEBEN ODER MITMISCHEN...?

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Maximin

AUFGEBEN ODER MITMISCHEN...?

#1 Beitrag von Maximin » 23.07.2011, 12:56

:) Lieben Freunde,
was haben sie mit uns gemacht die Kirchenbetriebe? Die einen erdrücken uns mit ihren in steinharten Glaubenskongretationen ausgeklügelten Dogmen. Die anderen haben den Leib Christi gleichsam in tausend Stücke zerhackt. Mal kommen sie uns fundamentalistisch und dann wieder mit modernistischen Beliebigkeiten. Wenn der Pastor nicht wenigstens einen „Saltomortale“ auf der Kanzel hinlegt, dann kommt kaum noch jemand in seinen als langweilig empfundenen Gottesdienst.

Natürlich wachsen bei einer solchen Entwicklung in den Großkirchen verlockende Heilkräuter am Wegesrand. Manchmal möchte man dann mit dem König David sagen: „Aber sie sind alle abgefallen und allesamt verdorben; da ist keiner, der Gutes tut, auch nicht "einer."

In Westeuropa wenden sich immer mehr Menschen von den Kirchen ab. Manche enttäuscht, viele angewidert. Wer diesen Kirchen noch eine Chance einräumt, der fragt sich möglicherweise dreierlei:

1. Wer regiert die Kirchen?
2. Kann man durch persönlichen Einsatz da noch etwas verändern?
3. Ist es nicht besser, sein Verhältnis zu Gott alleine mit "IHM" zu regeln (Lieben Gruß an die Gaby... :) )?

Jesus hat einige Kranke gefragt: „Was willst du dass ich dir tun soll?“ Die Antwort war stets die gleiche. Sie wollten ihre Behinderung loswerden. Viele wurden sie los, wenn ihnen Jesus sagen konnte: „Dein Glaube hat dir geholfen.“

Mit einem noch so starken Glauben kann man aber wohl die Betonmauern der gegenwärtigen Kirchenbetriebe nicht einreißen. Nicht die Bohne. Die stehen festgegründet und verteidigen ihre jeweiligen Stellungen mit Zähnen und Klauen. Hoffnungslos...? Nein, wie ich finde.

Und nun kommt etwas, was sich vielleicht wie ein Märchen anhört, wie naive Traumtänzerei: „allyou need ist love“. Verrückt? Nö, lest mal 1. Korinther 13 nach. Alles…! Und dann fragt Euch, wie Ihr dazu steht und ob man damit etwas anfangen kann, um das Kirchenelend positiv zu beeinflussen.

Ach ja, natürlich habe ich ein dazu passendes Lied auf der „Pfanne“. Dieses hier: http://www.youtube.com/watch?v=r4p8qxGbpOk

Liebe Grüße, landauf und landab, von Euren alten Maximin :wink:
Zuletzt geändert von Maximin am 23.07.2011, 17:35, insgesamt 5-mal geändert.

Adler

Re: AUFGEBEN ODER MITMISCHEN...?

#2 Beitrag von Adler » 23.07.2011, 13:12

Was über zig Jahrhunderte hinweg, durch Hinzufügung von Götterglaube, durch eigenes Gutmeinen, durch eigne Vorstellung, durch die Prägung der jeweiligen Gesellschaftsordnung, durch Beimengung verschiedenster Mythologien, durch zum Teil schon verfälschte Überlieferungen, aus dem Evangelium Jesu Christi gemacht wurde und durch immer mehr Schismen und Reformationen, das Bild ergibt, welches wir heute als „Kirche“ wahrnehmen, das kann von Niemanden in wenigen Jahren, weder verändert noch zum Ursprung zurückgeführt werden.

LG Adler

Maximin

Re: AUFGEBEN ODER MITMISCHEN...?

#3 Beitrag von Maximin » 23.07.2011, 17:29

Adler, ziemlich pessimistisch - hm...? Was aber antwortest Du auf meine konkret gestellten Fragen?
Maximin + + +

Adler

Re: AUFGEBEN ODER MITMISCHEN...?

#4 Beitrag von Adler » 23.07.2011, 17:32

Maximin,
deine Fragen 1 u. 2 habe ich bereits deutlich beantwortet!
Frage 3 beantworte ich mit einem klaren JA!

Meine Eingabe ist nicht "pessimistisch" sondern real!

LG Adler

P.S. Um sich Gott ganz hinzugeben, bedarf es keiner "Kirche" da diese, wie bereits geschrieben, keinerlei göttliche "Substanz" mehr enthält sondern über die Jahrhunderte eine rein menschliche Institution geworden ist, welche mit der Ur-Kirche nichts mehr gemein hat! Es wird zwar versucht, diese nachzuahmen, dennoch ist man weit entfernt davon, so zu seine wie diese war!

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Andreas Ponto
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Re: AUFGEBEN ODER MITMISCHEN...?

#5 Beitrag von Andreas Ponto » 23.07.2011, 21:44

Also, ich habe mich ganz klar für's Weitermachen entschieden.

Und zwar mitten in der Evangelischen Landeskirche.

Die jüngste Statistik z.B. zeigt, dass seit 2004 ziemlich konstant 1 Mio Gläubige Sonntag für Sonntag in die Gottesdienste gehen. EKD Statistikseite

Was wegbricht sind die Mitgliederzahlen und damit die Finanzen, aber nicht die Aktiven. Die erlebe ich relativ konstant. Und das ist eine gewaltige Basis, mit der man was bewegen, was anfangen kann.

Das heisst nicht, dass ich der Kirche als Institution unkritisch gegenüber bin. Im Gegenteil. Aber da ist was, wo man sich aktiv einbringen kann. Die Strukturen sind weitestgehend, zumindest auf lokaler Ebene, demokratisch, Frau und Mann sind gleichberechtigt und die Kirche bemüht sich zunemend Laien in das Gottesdienstgeschehen einzubinden.

Der Glaube für sich im Wohnzimmer? Das ist, denke ich, keine Sache, die weiterbringt. Wer für seinen Glauben brennt, wird sich in der einen oder anderen Form mit gleich-/ähnlichgesinnten zusammen tun und etwas bewegen oder einfach nur Gemeinschaft haben wollen. Den Glauben erleben, teilen und mitteilen wollen.

Also, warum nicht in der Dorfkirche/-gemeinde?

tergram

Re: AUFGEBEN ODER MITMISCHEN...?

#6 Beitrag von tergram » 24.07.2011, 08:16

centaurea hat geschrieben:Der Glaube für sich im Wohnzimmer? Das ist, denke ich, keine Sache, die weiterbringt. .... Den Glauben erleben, teilen und mitteilen wollen.
Widerspruch:

Bleibt als Alternative zur Kirche nur das heimische Wohnzimmer???
Was soll generell wen wohin weiterbringen?

Glaube, christlicher Glaube, macht sich weder an einer Kirche noch einem "Wohnzimmer" fest. Der Glaube ist für den Menschen selbst gedacht, egal wo und wie er ihn lebt, und für den Nächsten. Glaube manifestiert sich im Umgang mit sich selbst und dem Nächsten - überall und unabhängig von Kirchen.

Glauben teilen und mitteilen kann man am wenigsten durch kirchliches Geschehen (weil man dort ja nur auf Menschen trift, die bereits glauben und die anderen sich für das Geschehen in Kirchen nicht interessieren), am meisten aber durch Vorleben, Vorbild, aktive Hilfe...

Statt in Kirchenbänken zu lauschen sehe ich die Aufgabe des Christen in aktiver Teilnahme an allen uns umgebenden Dingen - kurz: Mit den Christen sollte die Welt ein bißchen besser sein, als ohne sie. Das ist noch ein sehr weiter Weg, der aber gegangen werden muss, will das Christentum nicht auf Dauer in der Bedeutungslosigkeit versinken - immerhin besucht nur ca. 1% aller Deutschen regelmäßig Gottesdienste.

Christen müssen auf den Straßen zu finden sein, nicht in den Kirchen.

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Re: AUFGEBEN ODER MITMISCHEN...?

#7 Beitrag von Andreas Ponto » 24.07.2011, 10:38

Liebe Tergram,

ich sehe in dem was du forderst keinen Widerspruch, sondern eine notwendige Folge.

Christsein brauch seinen Ausgangspunkt, seine Einkehr, seine Besinnung und erst das ermöglicht:
tergram hat geschrieben:...
Christen müssen auf den Straßen zu finden sein, nicht in den Kirchen.
.

Der Gottesdienst am Sonntag kann kaum verantwortlich gemacht werden, für den Rest. Und wiederum doch. Der Gottesdienst am Sonntag Morgen muss Ausgangspunkt, Besinnung auf das Wesentliche sein.

Und das hat Jesus klar vorgelebt. Christus war sehr wohl auf der Strasse zu finden und zu erleben.

Die Diakonie ist nur eines von vielen deutlichen Zeichen für Kirche auf der Strasse.

Adler

Re: AUFGEBEN ODER MITMISCHEN...?

#8 Beitrag von Adler » 24.07.2011, 10:57

Lieber centaurea,
du schreibst u.a.

Zitat:

[...]Der Gottesdienst am Sonntag Morgen muss Ausgangspunkt, Besinnung auf das Wesentliche sein. Und das hat Jesus klar vorgelebt. [...]

Zitat Ende

In welche Kirche ging Jesus denn am Sonntag Morgen? :shock:

LG Adler

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Re: AUFGEBEN ODER MITMISCHEN...?

#9 Beitrag von Andreas Ponto » 24.07.2011, 12:27

Lieber Adler,

ich antworte dir mit Gegenfragen.

Wo war Jesus mit 12 Jahren?

Was hat Jesus bei den Speisungen getan? Hat er den Menschen nicht gepredigt?

Sprichst du den ersten Christen ab, dass Gottesdienst feiern nicht von Christus initiert war? Hat er seine Jünger nicht gelehrt Abendmahl zu halten? Hat er sie nicht beauftragt zu lehren und zu verkünden?

Das hat alles nichts mit einer Kirche, Gebäude und/oder Institution zu tun, aber mit Gottesdienst.

Und meine Aussage war im Wesentlichen eine andere. Ich habe Tergram insofern zugestimmt, als Gottesdienst nicht reiner Selbstzweck sein kann, sondern Veränderung und Tat bewirken muss. Also hinaus auf die Strasse treibt.

LG

Andreas

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Re: AUFGEBEN ODER MITMISCHEN...?

#10 Beitrag von Loreley 61 » 24.07.2011, 13:20

Christen müssen auf den Straßen zu finden sein, nicht in den Kirchen.
Ja tergram - und erst wenn sie sich einigermaßen vom kirchl. Dogmatismus und kirchl. Lehrgebäude befreit haben, klappt es wohl auch umso besser mit der tätigen und auf die Fahne geschriebenen Nächstenliebe. Ich verstehe zwar auch was centaurea meint, aber zu bedenken wäre, dass kirchliche Lehraussagen - sofern sie Gläubige verinnerlichen - auch hinderlich im Umgang mit den Mitmenschen sein können. Es kommt drauf an, was Kirche lehrt. Lehrt sie, dass praktizierende Homosexuelle ganz besonders schlimme Sünder sind, dass Verhütungsmittel zu verurteilen sind und ihre Anwender ebenfalls zu verurteilen. Lehrt sie also einen leichten bis schweren Fundamentalismus und Exklusivismus, lehnt sie bestimmte Lebensformen ab (z.B. "Ehe" ohne Trauschein) fördert sie damit eine nicht unerhebliche Intoleranz gegenüber bestimmten Menschengruppen - zumal Jesus nie im Sinn hatte eine Kirche zu gründen.
.Der katholische Theologe Alfred Loisy hat es in den berühmten Satz gefasst: »Jesus hat das Reich Gottes angekündigt, und die Kirche ist gekommen.«

Oder wie auch der ev. Theologe Dr. H. Zahrnt sagte: "Jesus aus Nazareth hat keine Kirche gegründet."

Und schließlich sagte Jesus - glaubt man der Bibel:
"(Mt 10,5-6): Geht nicht den Weg zu den Heiden und zieht in keine Stadt der Samariter, sondern geht hin zu den verlorenen Schafen aus dem Hause Israel."
Es kommt also drauf an, ob der Gläubige sich von kirchl. Lehre komplett beeinflußen läßt, oder ob er im Stande ist, zu differenzieren und unsinnige, inhumane Lehraussagen, die nicht selten zur Diskriminierung führen, für sich ablehnt.

LG, Lory
Unsere Gedanken und Gefühle werden durch unsere Überzeugungen geformt.
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