Ja - hier bin ich.
Hallo Ale,
mein neues Gottesbild entstand durch das Zusammentragen und Auswerten vieler Informationen. Den Bibel- Gott kannte ich ja schon - doch der war mir zu widersprüchlich und so gar nicht lieb. Das was jeder angehende Theologe im Studium u.a. lernt, aber nicht in der verkündigung vorkommt,gab mir den Rest. Kirchen und ihre Lehren, zumeist bibl. begründet, sind für mich unglaubwürdig geworden und auch viel zu brutal.:
http://www.christian-dicker.de/1.Die%20 ... 0Bibel.htm
Ich habe viel gelesen und wie ich schon öfters schrieb, kann ich nun das Gottesbild eines Joseph Murphy oder eines Neal Donald Walsch teilen. (Man sagt dazu auch: Panentheismus - mit Neigung zum Pantheismus) Ich muß aber auch zugeben, dass die Argumente eines Atheisten wesentlich glaubhafter sind. Ich führe gerade via mail so eine Unterhaltung mit einem Atheisten, der früher mal Priester in der NAK war. Er hat mich haushoch "geschlagen". Ich vermute, Glaube in welcher Form auch immer hat nicht wirklich ein festes Fundament. Da er sicher nichts gegen das Einsetzen unseres Schlagabtausches hat, hier ein paar harmlose Auszüge:
" wenn mir jemand die Weltentstehung ohne "Gott" erklärt und beweist" (war meine Argumentation/Frage)
Tja, merkst du den (sorry) Irrsinn in deiner Aussage? Ein Weltentstehung ohne Schöpfer soll dir bewiesen werden, aber an einen definitiv unbeweisbaren Schöpfer, für den es keinen einzigen Anhaltspunkt und nicht mal plausible Gründe gibt, an den glaubst du????? Immerhin kann die Wissenschaft die Entstehung unserer Welt zu grossen Teilen erklären, und nicht nur im Sinne von "er erschuf", sondern wie Welt und Leben entstand, und manches davon ist nicht nur erklär-, sondern auch belegbar und wird es immer mehr.
Was kannst dagegen du mit einer Schöpfertheorie erklären? Nichts und nochmals nichts! Aber an dieses Nichts glaubst du, nur weil du dir einen Schöpfer als ein Wesen mit menschlichen Zügen vorstellen kannst und dieses Wesen dem Leben angeblich einen Sinn zu vermittelt mag. Ein Wesen, dass ausschliesslich in deiner Phantasie existiert und so ist, wie du es gerne haben möchtest. Dabei könnte ein solcher Schöpfer, wenn es ihn denn gäbe, ja genau so gut ein "Teufel" sprich Unwesen sein, für das wir nur Spielzeuge sind. Oder das Universum und wir sind nur Teil einer virtuellen Welt ("Computerprogramm"), mit der irgendwelche uns weit überlegen Wesen spielen ... oder ...
Nochmals angenommen, es gäbe einen Schöpfer ... Dann stell dir nur schon den Irrsinn vor, dem dieser Schöpfer verfallen sein müsste: Da erschafft doch dieses Wesen unvorstellbar viele Universen mit unvorstellbar vielen Milliarden von Sonnensystemen mit unvorstellbar riesigen Dimensionen, nur um dann irgendwann, nachdem das alles existierte, noch auf die Idee zu kommen, auf einem in diesem Gefüge unvorstellbar winzig kleinen Planet noch Menschlein hinzustellen. Welchen Sinn macht denn das??????? Welchen Sinn machte es, wenn allenfalls ein noch mächtiger Schöpfer einen solchen etwas beschränkten Unterschöpfer gemacht hat?
Und was, liebe Schöpfungsgläubige, soll denn dieses kurze Erdenleben dieser Kreaturen? Und warum ist alles inkl. der Erde so voller Konstruktionsfehler?
Bitte, welchen Sinn macht denn solcher Irrsinn eines Wesens, das ja über völlig andere Fähigkeiten verfügen müsste????
Ich mein, einfach nur schon von dieser Warte aus betrachtet müsste man doch diese Schöpfer-Idee weit wegwerfen. Wenn vieles ohne einen Schöpfer schon unverständlich erscheint oder (wenigstens heute noch) unerklärbar ist, mit einem Schöpfer gibt es noch viel mehr Fragen, die du (und auch sonst niemand) je erklären kann.
Ein schlechter Tausch, meine ich, auf die Frage nach dem Woher und Wohin weit mehr als nur fadenscheinige Antworten zu erhalten und dafür neue unbeantwortbare Fragenkomplexe zu schaffen, die man nur mit intellektueller Unredlichkeit negieren kann. Den ganzen Irrsinn solcher Argumentation findest du in der Aussage von Swinburn: "Es ist sehr unwahrscheinlich, dass ein Universum unverursacht existiert; dagegen ist es um einiges wahrscheinlicher, dass Gott unverursacht existiert. Die Existenz eines Universums ist sonderbar und verwunderlich. Sie wird verständlich, wenn wir annehmen, dass Gott ihre Ursache ist."
Ich meine, so eine bodenlose Ignoranz und Dummheit kann man nur an Tag legen, wenn man seinen Verstand entweder nicht braucht oder brutal vergewaltigt.
Warum machst du es nicht besser?
» War Gott schon immer da, also schon vor dem Urknall?« (ich)
Mit gleichem Recht solltest du dir die Frage stellen: Waren die Naturgesetze und die Ursuppe nicht schon immer da? Ist mindestens so wahrscheinlich wie Gott ...
» Hat sich Leben aus toter Materie entwickelt?« (ich)
Ja, und die Evolutionstheorie hat heute bereits auch auf diese Frage Antworten und in absehbarer Zeit wohl auch Belege.
» Muß es nicht eine Ursache dafür geben. Welche?« (ich)
Wenn du diese Frage stellst, dann muss die auch die Frage nach der Ursache der Ursache und der Ursache der verursachten Ursache und so weiter stellen. Also auch die Frage nach der Ursache eines Schöpfers!
Und wenn du eine Erstursache postulierst, dann kann alles Erstursache sein, aber damit gestehst du automatisch auch ein, dass nicht alles eine Ursache haben muss, also z.B. auch das Leben! Tja, Logik und irgendwelcher religiös angehauchter Glaube vertragen sich einfach nicht.
» So ist mein "Glauben" im Prinzip nur eine Hoffnung« (ich)
Nein, Illusion! Hoffnung ist begründbar.
Für ein Weiterleben nach dem Tod (und der ist Fakt) gibt es keine wie auch immer geartete Begründung, sondern da ist ausschliesslich nur der Wunsch Vater der Illusion. Wie wäre es stattdessen einfach mit "wunschlos glücklich"?
Bis soweit;-)
LG, Lory
Unsere Gedanken und Gefühle werden durch unsere Überzeugungen geformt.
Was du tief in dir und oft unbewusst denkst, das zeigt die größte Wirkung in deinem Leben.
Brauche nichts ... wünsche alles ... und wähle, was sich zeigt!
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Namaste