Unanständiges Geld...?

Christliche Ethik
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Matula

#51 Beitrag von Matula » 19.10.2008, 12:02

Nach längerer Zeit schaue ich mal wieder hier rein und muss leider feststellen, nach wie vor nur gegenseitige Vorhaltungen zu lesen.

Weshalb eigentlich muss ich bei einer solchen Bankenkrise, wo für mein Dafürhalten von mächtigen Bankenbossen, die ohne eigene Risiken zum Nachteil ihrer gutgläubigen Anleger am Rande der Legalität und darüber hinaus gehandelt haben, ich diese Menschen persönlich kennen, um mir über sie und ihr Handeln ein Urteil bilden zu können oder zu dürfen, um diese ganzen Schweinereien beim Namen nennen dürfen !?

Was hat das mit Neiddebatte zu tun !?

Natürlich kann ein einzelner nicht die Welt verändern, aber viele Einzelne können sie verändern und verbessern.

Kürzlich wurde eine Frau mit dem alternativen Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Diese Frau hat irgendwann für sich gesagt, ich will das Leid und Elend nicht mehr tatenlos hinnehmen und nicht mehr sagen, daran kann ich so wie so nichts ändern, also diese von Gott gegeben hinnehmen.

Sie hat sich dann in die Elendsgebiete alleine aufgemacht und geholfen und inzwischen eine weltweit operierdende Organisation gegründet. Alleine in Köln am Hauptsitz arbeiten rund 130 feste Mitarbeiter/innen.

Sie hat ein Buch geschrieben mit dem Titel: Niemals aufhören anzufangen.

Das will ich hier mal den Streithähnen mit auf den Weg geben und jeder kann in seinem Umfeld etwas tun und bewegen.

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tosamasi
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#52 Beitrag von tosamasi » 19.10.2008, 12:49

Manchmal ist der eigene Teller so gut gefüllt, dass man über den Rand nicht mehr hinaus blicken kann.
Es kommt natürlich darauf an, was drauf ist.
Himmel und Erde machen satt, Kaviar eher nicht, weshalb ein neidvoller Blick nicht lohnt.

Natürlich stehen die Banker in der Pflicht, die kleinen Kapitalanleger hinreichend über Risiken aufzuklären.
Gestern habe ich eine Radio-Sendung über dieses Dilemma gehört, und Fazit war, dass sich die Anleger selbst hätten informieren müssen.
Im Bank-und Börsenwesen wird viel gemutmaßt, Garantien gibt es nicht.

Dieser Tage schrieb mir jemand, dass er sich freue, kein Geld zu haben, so könne er auch kein Verlierer werden.

Da sieht man's wieder, alles hat zwei Seiten.
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Matula

#53 Beitrag von Matula » 19.10.2008, 13:29

tosamasi hat geschrieben:Manchmal ist der eigene Teller so gut gefüllt, dass man über den Rand nicht mehr hinaus blicken kann.
Es kommt natürlich darauf an, was drauf ist.
Himmel und Erde machen satt, Kaviar eher nicht, weshalb ein neidvoller Blick nicht lohnt.


Kaviar könnte man mir Kiloweise schenken, den Dreck würde ich niemals essen. Da ist mir eine leckere Linsensuppe mit Mettwurst und/oder Kassler allemal lieber.


Natürlich stehen die Banker in der Pflicht, die kleinen Kapitalanleger hinreichend über Risiken aufzuklären.

Und genau das haben sie nicht getan !


Gestern habe ich eine Radio-Sendung über dieses Dilemma gehört, und Fazit war, dass sich die Anleger selbst hätten informieren müssen.

Soetwas zu hehaupten ist dann noch für die vielen geprellten Anleger eine äussert perfide Aussage. Weshalb gibt es denn den/die gutbezahlte(n) Bankberater(in) ?

Im Bank-und Börsenwesen wird viel gemutmaßt, Garantien gibt es nicht.

Das ist sicherlich richtig, es geht jedoch nicht an, dass Bankmanager Geld, das ihnen letztlich nicht gehört, in hoch spekulative und risikohafte Geschäfte investieren, nur um für sich selber am Jahresende einen möglichst hohen Bonus zu erhalten und das Ganze ohne jedwedes eigenes Risiko.

Dieser Tage schrieb mir jemand, dass er sich freue, kein Geld zu haben, so könne er auch kein Verlierer werden.

Von einem solch weisen Satz haben die vielen Kleinanleger, insbesondere ältere Menschen aber was, wenn sie ihr hart und mühevoll erarbeitetes Geld, auf solche Art und Weise verlieren, wie wir das jetzt erlebt haben.

Solche Sprüche kommen dann von Leuten, die ihr Leben lang gut von anderer Leute Geld gelebt haben.


Da sieht man's wieder, alles hat zwei Seiten.

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#54 Beitrag von tosamasi » 19.10.2008, 15:53

Matula, wir reden hier doch nicht über persönliche Befindlichkeiten.

Sache ist eben, was Sache ist.
Es gibt kein Hintertürchen für Schadenersatz, bei spekulativen Bankgeschäften.
Es wurden auch, quasi per Betrug, Immobiliengeschäfte gemacht, und den Anlegern eine mehr oder weniger mobile Immobilie angedreht.
Eigenes Risiko der Gutgläubig- bzw. Blauäugigkeit.

Wer aber mit dem Hunger in der Welt kommt, muss sich fragen lassen, wieso er wem was vorwirft, denn wer investiert, investiert für sich, und nicht um die Armut in Gottweißwo zu bekämpfen.

Mir tun die, die sich vertan haben, leid, und alle, die wenig Wasser und viel Hunger haben, ganz besonders.
Solche Sprüche kommen dann von Leuten, die ihr Leben lang gut von anderer Leute Geld gelebt haben.
Das ist auch eine Querbeet-Pauschalierung von Bildzeitungs-Gnaden.
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Matula

#55 Beitrag von Matula » 19.10.2008, 16:58

tosamasi hat geschrieben:Matula, wir reden hier doch nicht über persönliche Befindlichkeiten.

Sowohl als auch !


Sache ist eben, was Sache ist.

Was heisst das und was ist in diesem Fall Sache ? Soll das etwa heissen, Pesch gehabt, wir könnens nicht ändern, dass es so ist !?


Es gibt kein Hintertürchen für Schadenersatz, bei spekulativen Bankgeschäften.

Und genau diese spekulativen Bankgeschäfte müssen ein Ende haben, wo Ottonormalbürger sich auf Aussagen von Bankberatern verlassen muss, die selber den Durchblick längst verloren haben, was sie da ihren gutgläubigen Kunden anbieten.


Es wurden auch, quasi per Betrug, Immobiliengeschäfte gemacht, und den Anlegern eine mehr oder weniger mobile Immobilie angedreht.
Eigenes Risiko der Gutgläubig- bzw. Blauäugigkeit.

Genau so schlimm und verwerflich !


Wer aber mit dem Hunger in der Welt kommt, muss sich fragen lassen, wieso er wem was vorwirft, denn wer investiert, investiert für sich, und nicht um die Armut in Gottweißwo zu bekämpfen.


Wie war das noch, es geht nicht um persönliche Befindlichkeiten ? Natürlich sorgt zunächst jeder mal für sich und seine Familie, dass bedeutet aber doch nicht, dass ich deshalb nicht auch mit dabei dazu beitragen und beisteuern kann, dass das Hungerleiden in der Welt abnimmt.


Mir tun die, die sich vertan haben, leid, und alle, die wenig Wasser und viel Hunger haben, ganz besonders.

Das ist der erste Schritt zu helfen, zweite Schritt ist, es nicht beim Ldietun zu lassen, sondern anfangen, dagegen etwas zu tun.

Solche Sprüche kommen dann von Leuten, die ihr Leben lang gut von anderer Leute Geld gelebt haben.
Das ist auch eine Querbeet-Pauschalierung von Bildzeitungs-Gnaden.

Das war nur eine Antwort darauf, dass jemand sagt, er wäre froh, dass er kein Geld habe, denn dann könne er ja schliesslich auch keines verlieren. Von solch dummen Sprüchen haben Menschen, die teilweise ihre gesamten Ersparnisse verloren haben, nämlich nichts und solches dann zu äussern, dass ist Bildzeitungsniveau.

Brombär

#56 Beitrag von Brombär » 19.10.2008, 17:09

Matula schrieb :


Das ist der erste Schritt zu helfen, zweite Schritt ist, es nicht beim Ldietun zu lassen, sondern anfangen, dagegen etwas zu tun.



Matula, ich widerspreche dir nicht, aber sag mal, was z.B. du dagegen tun wirst.


Bb.

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#57 Beitrag von tosamasi » 19.10.2008, 17:55

Matula schrieb:

Das ist der erste Schritt zu helfen, zweite Schritt ist, es nicht beim Ldietun zu lassen, sondern anfangen, dagegen etwas zu tun.

Brombär schrieb:
Matula, ich widerspreche dir nicht, aber sag mal, was z.B. du dagegen tun wirst.

Ja, das möchte ich auch gerne wissen.
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Katze

#58 Beitrag von Katze » 19.10.2008, 21:56

... man kann protestieren....:wink:

Trotzdem...
es ist für mich unanständig mit anderen ihrem Geld so unverantwortlich umzugehen.
Es ist für mich auch unanständig, wenn angesichts der Finanzkrise, die Hilfsmittel für Notleidende und Obdachlose Menschen gestrichen werden. Es ist auch unanständig, wenn am Ende die Menschen die brav ihre Steuern zahlen und ebenfalls ums überleben kämpfen zu Zeche bezahlen müssen... warten wir es ab....
Und es ist für mich auch unanständig Bezüge in millionen Höhe entgegen zu nehmen, solange Menschen, insbesondere Kinder(es sind ungefähr 30000 pro Tag) verhungern. Wobei ich dazu sagen möchte, dass sicherlich auch unter den Millionären Spender sind, aber nicht alle...
Das hat mit Neid nichts zu tun, wirklich nicht.

Ich persönlich, kann mit einer übernommenen Patenschaft für ein Kind, dieses vielleicht vor dem Hungertod bewahren. Aber wieviele Kinder könnten bewahrt werden, wenn Manche nicht so gierig wären...?
Wenn ich die Zeitschrift Trott-War kaufe, Keidung, Spielzeug und Geld spende, dann helfe ich ebenfalls Menschen in ihrer Armut. Nur ausreichen tut das nie und nimmer...

So jetzt dürft ihr Steine werfen, auf die Plätze fertig los... :wink:

lg Katze
Zuletzt geändert von Katze am 27.10.2008, 22:37, insgesamt 1-mal geändert.

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#59 Beitrag von tosamasi » 19.10.2008, 23:01

Katze, denke an das Lied: Kleine Tropfen Wasser...

Wenn jeder was im Kleinen tut, dann ist es gut. :)
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Hannes

#60 Beitrag von Hannes » 20.10.2008, 06:26

Um nochmal zu Thema zurückzukommen. Ein Besipiel:

Ich habe eine Kollegin. Diese hat: 1 Mann, 2 Kinder, 1 Haus (230 m²). Sie wohnt auf dem Land, wo jeder Bauernschädel ein Haus besitzen muss ... das ist saublöd - weil: dieser Familie bleiben nach Abzug aller Unkosten 400 Euro über. Für Lebensmittel, Handys, Kleidung, Schulsachen, Medikamente, und so weiter. Aber: eigene Entscheidung und Verantwortung!

Nach dem lesen mancher Beiträge hier wäre im vorgenannten Beispiel der Banker schuld, der diesen Kredit vergab, oder? Das darf der doch gar nicht! Das ist doch unmoralisch! NEIN! Schuld ist Frau Kollegin und Herr Gemahl! Weil die beiden in genau diese Scheinwelt reinwollten! Und weil die beiden alles getan haben, um die Kohle zu bekommen.

Wenn wir von Gier sprechen, dann doch bitte von unserer Gier. Weil das "mein Haus, mein Job, mein Auto" halt die Nr. 1 in den Köpfen der Menschen ist - auch in den Köpfen der Banker, weil die natürlich auch der Gier erlegen sind - bloß zu anderen Konditionen. Und - Hand aufs Herz - das ärgert uns!

Hier kommen zwei Seiten zusammen, die sich gesucht und gefunden haben. und Auftraggeber für solche immer krummeren Geschäfte war aber der Kunde! Weil ich, Hannes r., in der VERANTWORTUNG stehe und die nicht einem Banker abgebe! Nur, wenn ich profitg**l bin! Aber dann gehöre ich in die geistige Vorsonntagschule ...
Matula hat geschrieben:Und genau diese spekulativen Bankgeschäfte müssen ein Ende haben, wo Ottonormalbürger sich auf Aussagen von Bankberatern verlassen muss, die selber den Durchblick längst verloren haben, was sie da ihren gutgläubigen Kunden anbieten.
Das ist so was von kindlich im Sinne von un(selbst)verantwortlich, dass es mir fast die Schuhe auszieht! Das ist wie wenn Du eine Bergtour machst und einen Taubstummen, dem Du voll vertraust, vorher um Rat fragst (Wetter, Route, Entfernung zur Hütte, ...). Du verstehst?

Nein, es ist unsere Profitgier, die diese Banker angestachelt hat! Und unsere Scheinwelt, die wir genau so möchten! (ich hätte auch gerne einen Rolls Royce und keinen uralten Fiat ... :wink: ... obwohl ...).


Weiterträumen und weiterschimpfen ... :wink:
Hannes r.


ps. Zwei mir bekannte NAK-Prediger sind Investment-Banker! Was tun?

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