Unanständiges Geld...?

Christliche Ethik
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Brombär

#11 Beitrag von Brombär » 17.10.2008, 19:33

Katze,


nein, unanständiges Geld gibt es nicht, aber es gibt sehr wohl den unanständigen Umgang mit Geld.

Geld verdirbt den Charakter, sagt der Volksmund und je mehr er hat . . .
Die Ungerechtigkeit wird überhand nehmen, sagt die Schrift.

Es liegt vermutlich im Wesen des Feudalismus, dass er gefräßig sein muss bis zum Platzen. Richsichtnahme ist dabei sein größter Feind.

Es ist eben nicht so, dass es mir gut geht, wenn es meinem Chef gut geht, schon gar nicht, wenn mein Chef das Geld anderer Leute verzockt. Es geht mir nur dann gut, wenn mein Chef ein gewissenhafter Mensch ist, der den erwirtschafteten Ertrag so in den Wirtschaftskreislauf einbringt, dass weitere Menschen in Lohn und Brot kommen. Davon sind wir - zu häufig - Welten entfernt. Mit Neid hat das nichts zu tun.

Ethikdebatten sind gefragt und dies nicht nur zur Beruhigung der aufgeheizten Volksseele. Verantwortliches Handeln der Kapitalhalter und Besinnung darüber, wem diese trauen und anvertrauen.


Bb

Tatyana

#12 Beitrag von Tatyana » 17.10.2008, 19:36

Und wem, bitteschön, steht es zu, darüber zu urteilen, was nun "anständiges" und "unanständiges" Geld ist, was rechtens ist im Umgang mit selbigem und was nicht?

Katze

#13 Beitrag von Katze » 17.10.2008, 19:45

Hallo Tatyana,

wenn du dir den Link, den ich unten auf Seite 1 eingestellt habe, mal durchliest bekommst du eine Ahnung davon, was anständig und unanständig verwaltetes Geld ist... mir ging es jedenfalls so.

lg Katze

Tatyana

#14 Beitrag von Tatyana » 17.10.2008, 20:01

Katze, die Meldung kenne ich auch. Und ich weiß, daß Menschen auf der Welt verhungern, etc.
Dennoch kann ich nur für mich hingehen und mir darüber Gedanken machen, was ich tun kann und will. Das Recht, über andere zu urteilen, habe ich nicht.
Selbstverständlich bin ich mit dem, was in der Welt passiert, auch nicht immer einverstanden. Aber die Welt retten zu wollen, habe ich schon lange aufgegeben. Die Welt ist komplizierter, als ich es mir vorstellen kann. Also lebe ich in meiner kleinen Ecke und sehe zu,daß ich da zusammenhalte, was ich kann. Oft ist es wenig genug. Was soll ich mir Gedanken über das Geld anderer Leute machen?

Brombär

#15 Beitrag von Brombär » 17.10.2008, 21:32

Tatyana,

es geht nicht ums Verurteilen, es geht um simple, fundamentale Grundwahrheiten.

Es kann nicht angehen, dass Geld beim internationalen Finanzpoker eingesetzt wird, welches nur fiktiv vorhanden war und das wissentlich auf Grund von Fehl-und Überbewertungen von anderen Banken erwartet wurde.

Will der kleine Mann ein Häuschen bauen, muss er den sichernden Wert des Objekts auf den Kreditgeber übertragen. Oftmals noch das Ersparte der Oma dazu und dann muss noch das Rating passen. Noch Fragen Kienzle ?


Bb.

tergram

#16 Beitrag von tergram » 17.10.2008, 21:32

Pritzebilsky hat geschrieben:Sind das eure "christlichen" Antworten auf das von Katze angesprochene Problem?
Ja, Pritze, das sind unsere Antworten - wie christlich oder unchristlich auch immer. Du kritisierst uns dafür. Recht so.

Und welches sind deine Antworten? :roll:

tergram

#17 Beitrag von tergram » 17.10.2008, 21:38

Brombär hat geschrieben:Will der kleine Mann ein Häuschen bauen, muss er den sichernden Wert des Objekts auf den Kreditgeber übertragen. Oftmals noch das Ersparte der Oma dazu und dann muss noch das Rating passen.


Brombär,

ich will nicht rummeckern - aber sooo simpel sind die Dinge nicht...

Die internationalen Finanzmärkte und deren (Un)Sinn unter dem Oberbegriff "Ethik" zu diskutieren, macht keinen Sinn, kann keinen Sinn ergeben. Diese Dinge muss man unter ökonomischen Aspekten betrachten. Die aktuelle Krise hat weiter-/tiefergehende Ursachen.

Eine gute und gut verständliche Zusammenfassung beitet m.E. folgender link: http://science.orf.at/science/news/151311

Sorry für den sidestep - zurück zum Thema bitte.
:wink:

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tosamasi
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#18 Beitrag von tosamasi » 17.10.2008, 21:57

Lieber Pritze, Brombär, Katze,
den Hunger in der Welt können du und ich nicht ausrotten. Jedenfalls ich nicht.
Ich kann dieses und jenes tun (z.B. Patenschaften) im ganz Kleinen.

Wenn irgendwo Geld verzockt wird, liegt das außerhalb meines Einflusses und meiner Verantwortung. Und wenn jemand sich ein goldenes Handy kauft, oder goldene Wasserhähne, ebenso. Ich muss das nicht gut finden, was aber nichts ändert.

Aus welchem Grund auch immer ein Betrieb pleite geht, ist es stets für den Arbeitnehmer ein Fiasko. Deshalb ist es gut, wenn der Chef die nötigen Mittel hat, und auch gut, wenns ein bisschen mehr ist. Es sei ihm gegönnt.

Man sollte das Wort christlich nicht überstrapazieren. Jesus ritt auf einem Esel, und hatte nichts, da er sein Haupt hinlegen konnte.
Dem eifert hier niemand nach. Wer will denn für welchen Ethik-Begriff Maßstäbe setzen? Tue Recht und scheue niemand, auch ein Sprichwort, das dem Einzelnen die Handlungsfreiheit lässt, zu tun, was er für Recht erachtet.
Nur der Einfältige fürchtet die Vielfalt
tosamasi

Brombär

#19 Beitrag von Brombär » 17.10.2008, 22:02

tergram schrieb :


Eine gute und gut verständliche Zusammenfassung beitet m.E. folgender link: http://science.orf.at/science/news/151311


also tergram ich habe diese Seite mal im Schnelldurchgang überflogen und stelle fest, dass da viel zu viel unterschiedliche Auffassungen dargelegt werden, als dass man von einer Zusammenfassung sprechen kann. Übrigens finde ich hier Ansichten, die sich mit meinen decken.
Aber mal ehrlich, viel mehr, als dass da irrsinnige Gelder ohne Deckung riskiert wurden, und nun das Risiko zum Fiasko wurde, aus dem anscheinend nur noch der Staat helfen kann, weiß ich auch nicht und mein Beitrag stellt lediglich meine bescheidene Meinung dar.


Bb.

Pritzebilsky

#20 Beitrag von Pritzebilsky » 17.10.2008, 22:18

Hallo tergram,
Ja, Pritze, das sind unsere Antworten
Auch wenn ich dir nicht abnehme, dass du die Sprecherin der anderen bist:
wenn das so ist, habe ich keine weiteren Fragen, wie es so schön heißt.

Hallo tosamasi,
Man sollte das Wort christlich nicht überstrapazieren.
Katze sprach christliches Denken und Handeln im Zusammenhang mit dem Umgang mit Geld an. Hat sie das Wort damit überstrapaziert?

Aber ihr müsst ja nichts zu jedem Problem sagen, das hier jemand aufwirft.
Ich sage auch nicht mehr dazu. Wollte bloß mal meiner Verwunderung Ausdruck geben.

Gruß
Pritzebilsky

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