Wo finde ich die "richtige" Kirche?

Für Zweifler und andere gute Christen
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Gaby

#41 Beitrag von Gaby » 26.12.2007, 19:52

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tosamasi hat geschrieben:Das 7-Punkte-Fazit von Prof. Dr. theol.
Uta Ranke-Heinemannn, entnommen ihrem Buch Nein und Amen:

1. Die Bibel ist nicht Gottes-, sondern Menschenwort
2. Dass Gott in drei Personen existiert, ist menschlicher Fantasie
entsprungen
3. Jesus ist Mensch und nicht Gott
4. Maria ist Jesu Mutter und nicht Gottesmutter
5. Gott hat Himmel und Erde geschaffen, die Hölle haben die Menschen
hinzuerfunden
6. Es gibt weder Erbsünde noch Teufel
7. Eine blutige Erlösung am Kreuz ist eine heidnische Menschenopfer-
religion nach religiösem Steinzeitmuster

Frau Dr. Ranke-Heinemann hat ihre Auffassung logisch und nachvollziehbar entwickelt, jenseits religiöser Schwärmerei und Heilssehnsucht, nüchtern und nahezu unpolemisch. Lesens- und bedenkenswert. Mich wird der Inhalt dieses Buches nachhaltig gedanklich beschäftigen. Man darf sich nicht scheuen, grundsätzliche Fragen zu stellen, bevor man an der Oberfläche kratzt.
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Lieber tosamasi,

mich beeindruckt diese Frau Ranke-Heinemann auch sehr, weil sie wirklich zu ihren Zweifeln gegenüber der christlichen Lehre, wie sie von den Kirchen vermittelt wird, steht.
Die Quittung hat sie dementsprechend bekommen, wurde sie doch exkommuniziert von der RKK.
Wie anders ist nun Jesus mit dem ungläubigem Thomas umgegangen?
Nur ist Jesus nicht = Kirche.
Wenn man sich auf solche Gedankengänge begibt, besteht nun einmal Gefahr, dass das eigene Glaubensgebäude in sich zusammenfällt, darum kann die Institution Kirche bzw. deren Vertreter m. E. kaum anders handeln.
Dogmen dienen dem Erhalt der Institution.
Soweit mein Fazit dazu.
Ich als einfache Gläubige kann gestehen "Ich weiß, dass ich nichts weiß."
Für mich ist sowohl die Jungfrauengeburt sowie die Frage, ob Jesus nun leiblicher Sohn Gottes oder "nur" geistig gesehen der Sohn Gottes ist belanglos, genauso wie mir die Trinität nicht unbedingt etwas bedeutet.
Meine Beziehung zu Jesus, die sich in der Bergpredigt manifestiert, ist für mich wichtig.
Ich muß aber auch nicht von anderen verlangen, dass sie von ihren Dogmen, die sie für ihr Glaubensgebäude brauchen, ablassen.
Ich kann immer nicht verstehen, dass man als Gegner mancher Dinge verlangt, dass andere diese Sicht auch übernehmen müssen.
Womit unterscheide ich mich dann von der Institution Kirche, wenn ich meine eigene Sicht der Dinge wiederum zum Dogma erhebe?
Warum kann Kirche nicht einfach ein Dach sein, indem sich Menschen treffen, die Sehnsucht nach Gott haben, sich aber dessen bewußt sind, dass dieser immer unbegreiflich bleiben wird? Ein Dach, unter dem sich Menschen treffen und sich so akzeptieren wie sie denken und fühlen, eben sich so akzeptieren wie sie sind.
Nun, diese Kirche wird letztlich ein Wunschtraum bleiben, aber wenn man keine Träume mehr hat, schwindet auch die Hoffnung und das bedeutet Dunkelheit. Deshalb träume ich halt weiter von einem Leben wo niemand "ausgegrenzt" wird, nur weil er halt anders denkt, fühlt als man selbst. :wink:

Liebe Grüße

Gaby

der reutlinger

#42 Beitrag von der reutlinger » 26.12.2007, 20:09

zitat

Warum kann Kirche nicht einfach ein Dach sein, indem sich Menschen treffen, die Sehnsucht nach Gott haben, sich aber dessen bewußt sind, dass dieser immer unbegreiflich bleiben wird? Ein Dach, unter dem sich Menschen treffen und sich so akzeptieren wie sie denken und fühlen, eben sich so akzeptieren wie sie sind.
Nun, diese Kirche wird letztlich ein Wunschtraum bleiben, aber wenn man keine Träume mehr hat, schwindet auch die Hoffnung und das bedeutet Dunkelheit. Deshalb träume ich halt weiter von einem Leben wo niemand "ausgegrenzt" wird, nur weil er halt anders denkt, fühlt als man selbst. Wink

Liebe Grüße

Gaby

wie recht du hast,gaby.man könnte auch sagen,wenn man möchte,dieses oder jenes haus gefällt mir besser.unter freiem himmel leben möchte ich nicht.aber bei all den häusern ist jesus christus das "dach".warum muss immer versucht werden zu beweisen,daß das haus ,das etwas anders gestaltet ist,einstürzen wird?entscheidend ist,wen erkenne ich am "dach",alles andere ist unwichtig.
meine meinung.....

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tosamasi
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#43 Beitrag von tosamasi » 26.12.2007, 22:36

Liebe Gaby,
Du sprichst mir aus dem Herzen.

LG
(die) tosamasi
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tosamasi

Maximin

FELS DER GEMEINDE JESU...

#44 Beitrag von Maximin » 27.12.2007, 09:52

:) Lieber Geir,
wenn das, was der Herr Jesus in Matthäus 16,16-19 sagt, allein dem Menschen Petrus persönlich galt, dann müsste es auch für alle seine Amtsnachfolger gegolten haben und noch gelten, bis hin zum heutigen Bischof von Rom, dem Papst Benedikt dem16ten oder anderen, die sich ebenfalls in der Nachfolgerrolle des Petrus wähnten und noch wähnen. Soll ich wirklich Beispiele nennen...?

Ich verstehe Matthäus 16,16 -19 so: Das Wort gilt nicht dem Menschen Petrus, weil er eine außergewöhnliche Glaubensleistung vollbracht hat, sondern die Zusage gilt dem Bekenntnisinhalt: „Du bist Christus, des lebendigen Gottes Sohn!“ von dem der Herr Jesus sagt, dass es von Gott ausgegangen ist.

Kein Mensch wäre imstande persönlich Felsgrund der Gemeinde des Herrn zu sein. Denn die Gemeinde des Herrn gründet nicht auf Menschen, sondern allein darauf, sich stets von neuem dazu zu bekennen was der Zimmermannssohn aus Nazareth ist: Christus, der Sohn Gottes.

Dieser Bekenntnisinhalt ist der Felsgrund derer, die Jesus angehören, nicht Menschen. Wer sich auf Menschen verlässt, der wird von Menschen enttäuscht werden. Menschen täuschen einander. Wehe dem der Täuschungen erliegt und wohl dem, der Täuschungen durchschaut. Das ist dann freilich eine ganz andere Qualität von Ent – Täuschung.
Liebe Grüße vom Micha :wink:

P.S.: Parallel liebe Grüße an Bruder Kaplan ... :wink:

geir

#45 Beitrag von geir » 27.12.2007, 10:50

Der Begriff Gemeinde kommt in der Bibel ja recht häufig vor - die Gemeinde Israel, die Gemeinde des Herrn.
Wenn wir den Gemeindebegriff hier im Sinne von mein Volk , meine Anhänger auslegen, wäre der Auftrag an Petrus gewesen, verbreite meine Lehre. Damit hätten wir als Gemeinde das Christentum insgesamt.

Hätte nun Petrus als alleiniges Oberhaupt dieser Gemeinde fungiert, gäbe es ein Petrus-Evangelium und lediglich Petrus-Briefe. Es waren aber zeitgleich mehrere Personen missionarisch aktiv, haben lokale Gemeinden gegründet und versorgt. Zwangsläufig ergaben sich dadurch bereits in der Anfangszeit des Christentums unterschiedliche "Konfessionen".

Hoffnung49

Wo finde ich die "richtige"Kirche?

#46 Beitrag von Hoffnung49 » 14.01.2008, 23:22

Hallo zusammen!
Ich glaube nicht, daß ein allmächtiger Schöpfer die Welt mit Menschen
füllt und das Seelenheil davon abhängig macht, ob jemand zur Kirche
gegangen ist oder nicht, oder ob jemand geglaubt hat, oder nicht.
Gott würde ja dann das tun, was Menschen auch tun. Durch Dogmen und
Kirchenspaltungen sind Familien getrennt worden. Das wäre auch der
Fall, wenn es auf den Kirchgang und Glauben ankommt. In der Familie oder unter
Ehepartnern gibt es ja auch Gläubige und Nichtgläubige. Man würde
von manchem den man lieb hat getrennt.
Ich denke, das Gottes Plan mit der Menschheit anders aussieht.
Von daher gibt es auch keine "richtige"Kirche.

L.G. Hoffnung49


Gaby's Beitrag finde ich bemerkenswert.
Ich als einfache Gläubige kann gestehen "Ich weiß, dass ich nichts weiß."
Für mich ist sowohl die Jungfrauengeburt sowie die Frage, ob Jesus nun leiblicher Sohn Gottes oder "nur" geistig gesehen der Sohn Gottes ist belanglos, genauso wie mir die Trinität nicht unbedingt etwas bedeutet.
Meine Beziehung zu Jesus, die sich in der Bergpredigt manifestiert, ist für mich wichtig.
Ich muß aber auch nicht von anderen verlangen, dass sie von ihren Dogmen, die sie für ihr Glaubensgebäude brauchen, ablassen.
Ich kann immer nicht verstehen, dass man als Gegner mancher Dinge verlangt, dass andere diese Sicht auch übernehmen müssen.
Womit unterscheide ich mich dann von der Institution Kirche, wenn ich meine eigene Sicht der Dinge wiederum zum Dogma erhebe?
Warum kann Kirche nicht einfach ein Dach sein, indem sich Menschen treffen, die Sehnsucht nach Gott haben, sich aber dessen bewußt sind, dass dieser immer unbegreiflich bleiben wird? Ein Dach, unter dem sich Menschen treffen und sich so akzeptieren wie sie denken und fühlen, eben sich so akzeptieren wie sie sind.
Nun, diese Kirche wird letztlich ein Wunschtraum bleiben, aber wenn man keine Träume mehr hat, schwindet auch die Hoffnung und das bedeutet Dunkelheit. Deshalb träume ich halt weiter von einem Leben wo niemand "ausgegrenzt" wird, nur weil er halt anders denkt, fühlt als man selbst.

Liebe Grüße

Gaby


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